• 16:47 Uhr: ➤ Fall Schweinsteiger weiterhin ein Thema bei der ARD
  • 12:52 Uhr: Spaniens Torjäger Morata erhält nach Elfmeterfehlschuss gegen Italien wieder Drohungen
  • 08:19 Uhr: Englands Stürmerstar Harry Kane hätte es beinahe nach Deutschland verschlagen
  • 07:15 Uhr: Toni Kroos erzählt Details von seinem Rücktritt
  • 05:57 Uhr: Ordnerin hält Bonucci für Fan - Video der Szene wird zum Netz-Hit

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➤ Fall Schweinsteiger weiterhin ein Thema bei der ARD

Die ARD beschäftigt sich weiter mit der möglichen Schleichwerbung ihres TV-Experten Bastian Schweinsteiger. "Was die Bewertung des Sachverhaltes angeht, sind wir weiter im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management", sagte eine Sprecherin des bei der EM federführenden WDR am Mittwoch. "Inhalt und Ergebnis dieser Gespräche werden wir vertraulich behandeln."

Der ehemalige deutsche Nationalspieler hatte am Dienstagabend seinen letzten EM-Einsatz für die ARD. Dabei saß er wie seine TV-Partnerin Jessy Wellmer im Studio in Köln und war nicht im Stadion in London.

Der WDR habe "versucht, kurzfristige Reisen nach London möglichst zu reduzieren", hieß es in einer Mitteilung. "Der Live-Reporter des Spiels war vor Ort in Wembley, ebenso unser Interview-Reporter."

Für interne Diskussionen bei der ARD hatte Schweinsteigers TV-Auftritt beim Viertelfinale am Samstag in Rom gesorgt, weil auf dem Twitter-Account des 36-Jährigen eine Werbebotschaft für eine Uhr abgesetzt worden war. Der ARD-Experte habe beim Spiel Ukraine gegen England "in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft" veröffentlicht, hieß es in einer Mitteilung. Dieser Tweet ist seit Montagnachmittag nicht mehr abrufbar.

Die weiteren EM-News des Tages:

Ballack: Erhöhung der Zuschauerzahlen in Wembley "fragwürdig"

21:16 Uhr: Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hat die Zulassung weiterer Zehntausender Zuschauer für die K.o.-Runden-Spiele im Londoner Wembley-Stadion bei der EM kritisiert. "Während des Turniers das nochmal zu erhöhen, war sicherlich fragwürdig", sagte Ballack am Mittwoch als Experte vor dem Halbfinale zwischen England und Dänemark bei Magenta TV.

Dass bei den abschließenden Partien in der Londoner Arena rund 60.000 Fans auf die Tribünen durften, nachdem zu Turnierbeginn nur etwas mehr als 20.000 Zuschauer zugelassen waren, bewertete der Ex-Profi als "vielleicht auch viel zu viel".

Für ihre Öffnungsstrategie war die britische Regierung zuletzt besonders auch aus Deutschland attackiert worden. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus am stärksten aus. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hatte vor den Finaltagen einen erheblichen Anstieg der Corona-Infektionen im Zusammenhang mit der EM festgestellt.

Bis zum Ende der dritten Turnierwoche habe es mehr als 2.500 Fälle in sieben Ländern gegeben, die sich mit der EM in Verbindung bringen ließen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Besonders betroffen ist demnach Schottland mit 1991 Fällen. Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus.

Grundsätzlich begrüßte Ballack aber die Rückkehr größerer Zuschauermengen in die Arenen. München habe es mit der Zulassung von rund 14.000 Zuschauern bei der EM richtig gemacht, urteilte der 44-Jährige. Dass wieder mehr Fans auf den Rängen sind, "das geht nicht spurlos an den Spielern vorbei, der ein oder andere läuft wieder ein bisschen mehr", sagte Ballack.

England gegen Dänemark: Sancho wieder auf der Bank - Delaney startet

20:09 Uhr: Borussia Dortmunds Jadon Sancho sitzt im Halbfinale der EM gegen Dänemark zunächst wieder auf der Bank der Engländer. Für den kurz vor einem Wechsel zu Manchester United stehenden Angreifer kehrt Bukayo Saka vom FC Arsenal zurück in die Startelf von Trainer Gareth Southgate.

Ansonsten nimmt der 50-Jährige für die Partie am Mittwochabend (21:00 Uhr/LIVE bei uns im Ticker) im Wembley-Stadion keine weiteren Änderungen im Vergleich zum 4:0-Sieg im Viertelfinale gegen die Ukraine vor. Auch der zweite BVB-Profi im Kader der Three Lions, Jude Bellingham, sitzt wie erwartet zunächst draußen. Angeführt wird das Team von Kapitän Harry Kane.

Bei den Dänen gibt es auch keine Überraschungen in der Anfangsformation. Von den beiden Bundesliga-Profis im Kader Dänemarks beginnt der ebenfalls für die Dortmunder spielende Thomas Delaney erneut im Mittelfeld, RB Leipzigs Angreifer Yussuf Poulsen ist dagegen erstmal auf der Ersatzbank.

Vor Torhüter Kasper Schmeichel bilden wie gewohnt Kapitän Simon Kjaer und die Ex-Gladbacher Jannik Vestergaard und Andreas Christensen die Dreierkette. Der frühere Bayern-Spieler Pierre Emile Höjbjerg spielt neben Delaney im Mittelfeld, im Angriff starten Kasper Dolberg, Mikkel Damsgaard und Martin Braithwaite.

Italiens Verbandspräsident lobt Azzurri: "Herz plus Seele plus Mut"

19:53 Uhr: Italiens Verbandspräsident Gabriele Gravina hat die Nationalmannschaft des Landes für ihr Auftreten und die Erfolge bei dieser Europameisterschaft gewürdigt. "Das schönste Ergebnis ist es nicht, das Finale erreicht zu haben, sondern all das, was dieses Ergebnis dem Land gibt", sagte der Chef des nationalen Verbandes am Mittwoch, nachdem die Squadra Azzurra durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien ins EM-Endspiel eingezogen war.

Auch Nationaltrainer Roberto Mancini und seine Spieler hatten mehrfach betont, ihr Ziel bei dieser EM sei es, den Menschen in Italien nach harten Monaten in der Corona-Pandemie wieder etwas Freude zu schenken. "Diese Nationalmannschaft ist ein Symbol für die Einheit Italiens", lobte Gravina die Elf, die drei Jahre nach der verpassten WM 2018 am Sonntag im Endspiel nach dem ersten großen Titel seit 2006 greift.

"Sie ist das Ergebnis einer einfachen und gleichzeitig außergewöhnlichen Gleichung: Herz plus Seele plus Mut."

Mit Charterflügen: Italien will 1000 Fans mit nach London nehmen

19:02 Uhr: Italiens Nationalmannschaft hofft für das EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion auf die Unterstützung von 1.000 Fans auf der Heimat. Es sei mit den britischen Behörden vereinbart worden, dass diese Zahl von Fans aus Italien für die Partie am Sonntag (21:00 Uhr) unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen einreisen dürfe, teilte der italienische Verband am Mittwoch mit.

Interessierte Fans sollen mit Charterflügen ab Rom oder Mailand in die englische Hauptstadt gebracht werden und dürfen dort nur zwölf Stunden bleiben.

Zudem müssen die italienischen Fans vor Abreise einen Corona-Test machen und bei der Rückkehr aus Großbritannien für fünf Tage in Quarantäne. Italien war am Dienstag durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien in sein erstes EM-Endspiel seit 2012 eingezogen.

Das Finale wird die dritte Partie der Azzurri bei dieser EM in London. Gegen Spanien und im Achtelfinale gegen Österreich konnten jeweils nur italienische Fans mit Wohnsitz in Großbritannien Tickets kaufen. Für diese Fans steht erneut ein Kontingent von 6.500 Karten bereit.

Rom lässt 16.000 Tifosi bei EM-Endspiel ins Olympiastadion

18:09 Uhr: Die Stadt Rom wird am Sonntag zum EM-Endspiel ein Public Viewing im Olympiastadion durchführen und bis zu 16.000 Tifosi zulassen. Am Dienstagabend war die Squadra Azzurra durch einen Erfolg im Elfmeterschießen gegen Spanien ins Finale am Sonntag (21:00 Uhr) im Londoner Wembley-Stadion eingezogen.

Das Endspiel wird im römischen Olympiastadion auf den Großbildschirmen live übertragen. Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi will mit der Eröffnung der Arena den Massenandrang auf dem zentralen Piazza del Popolo und auf den Kaiser-Foren reduzieren, auf denen sich die Tifosi versammeln, um den Spielen der Azzurri in der Hauptstadt beizuwohnen.

Das EM-Halbfinale Italien-Spanien bescherte der öffentlich-rechtliche TV-Anstalt RAI einen Marktanteil von 67,5 Prozent. 17,3 Millionen Italiener verfolgten das Elfmeterschießen, womit die Reichweite auf 72,6 Prozent stieg, teilte die RAI mit.

Oliver Schmidt kommentiert EM-Finale im ZDF

17:31 Uhr: Oliver Schmidt (49) wird für das ZDF am Sonntag (21:00 Uhr) das Finale der Europameisterschaft kommentieren. Das bestätigte das Zweite auf SID-Anfrage.

Er erhielt den Vorzug vor Béla Réthy und Claudia Neumann. Zuletzt hatte der 64-jährige Rethy das WM-Endspiel 2018 in Moskau zwischen Frankreich und Kroatien für das ZDF kommentiert.

Klinsmann glaubt weiter an DFB-Elf: "Titel muss immer Ziel sein"

16:33 Uhr: Jürgen Klinsmann schließt eine schnelle Rückkehr der deutschen Nationalmannschaft in den Kreis der internationalen Topteams trotz des frühen Achtelfinal-Ausscheidens bei der EM nicht aus. "Deutschland kann schon bei der nächsten WM wieder erfolgreich sein und vor allem auch bei der Heim-EM. Warum nicht? Wir sind trotz allem eine Fußball-Nation, deren Ziel immer der Titel sein muss", sagte der ehemalige Nationalspieler und Bundestrainer am Mittwoch in einem Goal- und Spox-Interview.

Turniere seien nur "Momentaufnahmen". "Schon sechs Wochen später könnte das Turnier mit den gleichen Mannschaften ganz anders ausgehen", befand Klinsmann.

Ungeachtet der zuletzt enttäuschenden Vorstellungen des deutschen Teams nahm der 56-Jährige seinen scheidenden Bundestrainer-Nachfolger Joachim Löw vor Kritik in Schutz: "Natürlich schmälert die verkorkste WM 2018, der letzte Platz in der Nations League und diese verpatzte Euro 2020 die Bewertung, aber der WM-Titel 2014 wird für immer mit dem Bundestrainer Joachim Löw verbunden bleiben." Mit dem neuen Bundestrainer verbindet Klinsmann viel Hoffnung: "Hansi Flick wird mit seiner Art der Mannschaft ganz bestimmt frische Impulse geben."

Mehr Offensivpower könnte dem DFB-Team auf dem avisierten Weg zurück in die Weltspitze hilfreich sein. "Klar ist: Vorne in der Mitte - das ist schon eine der wichtigsten Positionen. Da braucht man Spieler mit der Gier, Tore zu erzielen. Siehe auch Bayern München mit Lewandowski, Dortmund mit Haaland oder Frankfurt mit Silva", sagte Klinsmann.

Der zurzeit als TV-Experte tätige Weltmeister von 1990 wollte ein Comeback als Trainer nicht ausschließen: "Mit meiner Tätigkeit für die BBC bei der EM und bei ESPN in den USA während der normalen Spielzeit bin ich sehr ausgelastet. Aber ich bin immer bereit für ein neues Abenteuer, und da die Kinder aus dem Haus sind, völlig frei in der Ortswahl. Ob es eine Nationalmannschaft oder ein Verein wird – lassen wir uns mal überraschen", sagte Klinsmann. Sein letztes Kurz-Engagement als Coach des Bundesligisten Hertha BSC von Ende November 2019 bis Mitte Februar 2010 hatte für viel Wirbel gesorgt.

Erneuter Hass gegen Spaniens Fehlschützen Morata und dessen Frau

12:52 Uhr: Spaniens Fußball-Nationalstürmer Alvaro Morata hat nach seinem folgenschweren Fehlschuss im EM-Halbfinale gegen Italien (1:1 n.V., 2:4 i.E.) wieder Drohungen und Beleidigungen in den Sozialen Medien erhalten. Diese richteten sich erneut gegen den Stürmer, aber auch gegen dessen Familie.

Moratas Ehefrau Alice Campello veröffentlichte auf ihrem Instagram-Account Chatnachrichten, die sich insbesondere auf die drei Kinder des Paares beziehen.

"Ich hoffe, dass man in Zukunft ernsthafte Maßnahmen gegen solche Personen ergreift, weil all dies schandhaft und unannehmbar ist", schrieb Moratas Frau am Mittwoch: "Fußball ist ein Sport, der die Menschen vereint. Er soll kein Ventil für den eigenen Frust sein."

Morata, 28 Jahre alter Profi von Juventus Turin, hatte Spanien zwar mit seinem Treffer (80.) zum zwischenzeitlichen 1:1 in die Verlängerung gerettet, im Elfmeterschießen vergab er aber ebenso wie der Leipziger Dani Olmo.

Morata hatte im Laufe des Turniers viel Kritik und auch Pfiffe der eigenen Fans einstecken müssen. Er und seine Familie hatten Morddrohungen und üble Beleidigungen erhalten, Nationaltrainer Luis Enrique stärkte Morata derweil öffentlich den Rücken. "Er hat harte Zeiten durchgemacht während des Turniers, aber es spricht für ihn, dass er den Elfmeter schießen wollte", sagte der 51-Jährige.

Münchens OB: "Die UEFA hat eine Grenze überschritten"

12:23 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat noch einmal deutlich gemacht, was er von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und ihrem Präsidenten Aleksander Ceferin hält. "Er hat uns Veranstaltern das Messer auf die Brust gesetzt", sagte der SPD-Politiker in der "Zeit" mit Blick auf die geforderte Zuschauer-Garantie von den EM-Gastgebern: "Die Botschaft war doch klar: Wenn wir keine Zuschauer zulassen, verlieren wir die Spiele. So etwas habe ich noch nicht erlebt."

Die UEFA hatte im Frühjahr eine Zuschauer-Garantie von den EM-Spielorten verlangt. Zahlreiche Kritiker bezeichneten dieses Vorgehen inmitten der Corona-Pandemie als Erpressung.

Der deutsche Spielort München stand lange auf der Kippe, weil die Verantwortlichen die Garantie nicht bedingungslos abgeben wollten. Dublin und Bilbao wurden wegen ihrer Weigerung als Gastgeber gestrichen.

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München erlaubte letztlich 14.000 Zuschauer. Reiter hält selbst dies für fragwürdig: "Wenn die Münchner Philharmoniker in der Allianz Arena einen Auftritt machen würden, dürften 1500 Zuschauer rein, da sind die Regeln viel strenger. Wie soll ich das unseren Bürgerinnen und Bürgern erklären?"

Grundsätzlich hat der OB wenig Verständnis für die hohen Zuschauerzahlen bei den Finalspielen im Londoner Wembley-Stadion: "Die Corona-Lage in Europa gibt das eigentlich nicht her." Mit ihren Forderungen an die teilnehmenden Städte habe die UEFA laut Reiter "eine Grenze überschritten".

Reiter war bereits bei der Regenbogen-Debatte heftig mit der UEFA und Ceferin aneinandergeraten. Dass er es rund um die EM-Endrunde 2024 in Deutschland wieder mit dem Verband und ihrem Chef zu tun bekommen wird, hatte das Stadtoberhaupt vielsagend kommentiert: "Mal schauen, mit wem ich mich 2024 zu unterhalten habe."

UEFA lädt Christian Eriksen zum Endspiel der EM ein

Fußballfans aus Schottland
Schottische Fans am Tag des Vorrundenspiels ihrer Mannschaft gegen England. In Schottland traten besonders viele Corona-Fälle auf, die mit der EM in Verbindung gebracht werden können. © Kieran Cleeves/PA Wire/dpa

11:29 Uhr: Der dänische Nationalspieler Christian Eriksen ist wenige Wochen nach seinem Zusammenbruch bei der EM von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zum Endspiel in London eingeladen worden. Das bestätigte ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union der Nachrichtenagentur AFP. Demnach habe Ceferin die Einladung an den 29-Jährigen und dessen Frau ausgesprochen. Eriksen hatte im ersten Gruppenspiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten und daraufhin im Krankenhaus einen Defibrillator implantiert bekommen.

Es sei noch nicht klar, ob Eriksen die Einladung annimmt. Dänemark hat heute (21:00 Uhr/ZDF und MagentaTV und LIVE bei uns im Ticker) gegen England die Chance auf den Einzug ins Endspiel. "Es wäre toll, wenn er zu unserem Finale kommen würde", sagte Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand auf der Pressekonferenz vor der Partie.

Begeistert von Brych: Engländer wollen deutschen Schiedsrichter behalten

10:45 Uhr: Schiedsrichter Felix Brych ist für seine Spielleitung beim EM-Halbfinale zwischen Italien und Spanien im Gastgeber-Land England gelobt worden. "Großartiger Referee", twitterte der frühere Fußball-Nationalspieler Gary Lineker nach dem 4:2-Sieg Italiens im Elfmeterschießen am Dienstagabend im Londoner Wembley-Stadion. "Ich liebe es, wie die Referees bei diesem Turnier den Spielfluss ermöglichen. Sie geben nicht alle paar Sekunden für den leichtesten Kontakt einen Freistoß, wie wir es in der Premier League sehen."

Brych zeigte insgesamt drei Gelbe Karten und entschied in den 120 Minuten 35 Mal auf Foulspiel. Der renommierte englische "Times"-Journalist Henry Winter schrieb: "Es wäre großartig, falls dieser fantastische, ruhig-kontrollierte Schiedsrichter Felix Brych in London bleiben könnte. So drei bis vier Jahre."

In italienischen Medien gab es hingegen auch Kritik an der Leistung von Brych. "Karten und einige Pfiffe: Der Deutsche Brych überzeugt nicht. Keine spielentscheidende Szene, aber eine generelle Richtung, die nicht voll überzeugt, vor allem bei der Bewertung von Fouls", schrieb die "Gazzetta dello Sport". "Tuttosport" bewertete: "Hat sich zu oft auf Diskussionen mit Spieler eingelassen, die nach Entscheidungen gegen sie protestiert haben. Darüber hinaus keine ausschlaggebenenden Entscheidungen und wenige Fehler."

Für Brych war es der fünfte Auftritt bei dieser EM. Der 45 Jahre alte Münchner hatte zuvor die Viertelfinalpartie England - Ukraine (4:0), das Achtelfinal-Spiel Belgien - Portugal (1:0) sowie die Gruppen-Begegnungen Finnland - Belgien (0:2) und Niederlande - Ukraine (3:2) geleitet. Für den langjährigen Bundesliga-Referee ist dieses Turnier damit erfolgreicher als die WM 2018, als er vom Weltverband FIFA nach einem Vorrundenspiel nicht mehr nominiert worden war und enttäuscht abreiste.

Ex-Klub-Chef verrät: Harry Kane wäre fast bei Union Berlin gelandet

08:19 Uhr: Englands Stürmerstar Harry Kane wäre 2012 offenbar beinahe bei Union Berlin gelandet. Als der heutige Kapitän des EM-Halbfinalisten 18 Jahre alt war, habe man mit seinem Klub Tottenham Hotspur gesprochen und mehrmals mit dem Agenten telefoniert, verriet der frühere Klub-Manager Nico Schäfer der "Sport Bild": "Kane sollte zusammen mit Simon Terodde den Sturm in der zweiten Liga bilden."

Kane und Tottenham entschieden sich damals aber für eine Leihe zum Zweitligisten FC Millwall. "Auffallend war seine Kopfballstärke. Und er war ein Stürmer, der sehr oft in die Tiefe ging", sagte Schäfer: "Er hätte sehr gut zu Union gepasst."

Aber auch die Tatsache, dass sich viele Union-Anhänger schon zu DDR-Zeiten für den englischen Fußball begeisterten, zog als Trumpf in den Gesprächen nicht. "Trotz der besonderen Beziehung von Union zum englischen Fußball wollte Kane auf der Insel bleiben", so Schäfer.

Sepp Piontek stellt DFB-Team düsteres EM-Zeugnis aus

07:30 Uhr: Der frühere dänische Nationaltrainer Sepp Piontek hat der deutschen Mannschaft ein miserables EM-Zeugnis ausgestellt. "Ich habe keinen Biss und keine Aufopferungsbereitschaft gesehen, so wie beim WM-Erfolg 2014 oder auch bei der EM 2016. Irgendwas hat in der Mannschaft nicht mehr gestimmt", urteilte der 81-Jährige im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Der Auftritt der DFB-Auswahl bis zum Aus im Achtelfinale gegen England sei "enttäuschend" gewesen. Es habe "dieser bestimmte Geist" gefehlt, der ein Team durch ein Turnier tragen könne, sagte Piontek.

"Ich hatte nicht das Gefühl, dass alle Spieler hinter diesem gemeinsamen Ziel standen. Es war eher eine kollektive Zwangsvorstellung", fügte Piontek hinzu. Der ehemalige Profi von Werder Bremen und sechsmalige deutsche Nationalspieler hatte als Coach der Dänen in den 1980er Jahren mit tollem Angriffsfußball die Fan-Herzen erobert.

Der Erfolg der Dänen bei dieser EM mit dem Einzug ins Halbfinale gegen England heute (21:00 Uhr/ZDF und MagentaTV und LIVE bei uns im Ticker) begeistert auch Piontek. "Dänemark ist doch bekannt für seine schönen und lehrreichen Märchen. Warum soll da der Fußball ausgenommen werden?", sagte Piontek. Das Drama um Topstar Christian Eriksen, der nach einem Herzstillstand im Auftaktspiel wiederbelebt werden musste, habe dem Team einen Schub gegeben. Auch in Dänemark sei die Euphorie enorm. "Der Zusammenhalt und die Begeisterung in der Gesellschaft sind gewaltig", sagte er.

Die paneuropäische EM ist für Piontek auch insgesamt "ein Lichtblick inmitten dieser düsteren Periode, in der es so viele Beschränkungen und Entbehrungen gab". Der Fußball habe für Aufbruchstimmung gesorgt. Die Skepsis wegen der Corona-Lage und die Kritik an gut gefüllten Stadien sei "übertrieben".

Toni Kroos erzählt Details von seinem Rücktritt

07:15 Uhr: Toni Kroos hat seinen geplanten Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach dem Ausscheiden bei der EM zunächst zurückgehalten. "Die, die es wissen müssen, habe ich informiert, das heißt Oliver Bierhoff, und Hansi Flick habe ich zeitnah angerufen", sagte der 31-Jährige im Interview mit dem ARD Sportschau-Club. Seine Mitspieler hätten erst am Freitag von seinem Rücktritt erfahren, den er drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus gegen England verkündete.

Gegenüber dem scheidenden Bundestrainer Joachim Löw hatte Kroos bereits im Frühjahr angedeutet, dass er wahrscheinlich in der Nationalelf Schluss machen wird: "Es gab einen Tag nach dem Ausscheiden einen Austausch, auch weil ich das Bedürfnis hatte, ihm zu schreiben und zu danken für die Jahre. Er hatte mich im Februar oder März angerufen und gesagt, dass er aufhört, woraufhin ich andeutete, dass auch sein kann, dass wir das gemeinsam tun."

Zahl der Corona-Fälle in Verbindung mit EM steigt

06:28 Uhr: Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2.500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Schottland sei mit 1.991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen.

Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage "nicht unerwartet", sagte Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet. Zudem verwies sie darauf, dass die Delta-Variante noch nicht "auf der Bildfläche" gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren.

Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.

Ordnerin hält Leonardo Bonucci für einen Fan

05:57 Uhr: Der Einsatz einer Ordnerin im Wembley-Stadion hat nach dem Einzug der italienischen Nationalmannschaft ins EM-Finale für viel Aufmerksamkeit im Netz gesorgt - weil sie Leonardo Bonucci offenbar für einen Fan hielt.

Der Innenverteidiger der Azzurri jubelte nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien direkt vor den Anhängern auf den Rängen und wurde dann zunächst daran gehindert, zurück aufs Spielfeld zu gehen. Erst nach einigen Momenten und einem verdutzten Gesichtsausdruck des Fußball-Profis von Juventus Turin ließ die Ordnerin die Nummer 19 der Italiener passieren und bekam neben einem herzlichen Lachen auch eine Umarmung Bonuccis. Videos der Szene wurden tausendfach kommentiert und geteilt.

Das EM-Tagebuch vom 6. Juli zum Nachlesen finden Sie hier

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Mit Material der dpa, afp und sid
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