• 18:15 Uhr: ➤ Ab Samstag wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle
  • 15:12 Uhr: Virologe Drosten plädiert für Kontaktbeschränkungen
  • 13:46 Uhr: 2G, kein G oder Absage? Regel-Chaos bei Weihnachtsmärkten
  • 13:03 Uhr: Jens Spahn: Geplante Corona-Maßnahmen reichen nicht
  • 11:19 Uhr: Österreich ab Sonntag wieder Corona-Hochrisikogebiet

Corona-News vom 12. November zum Nachlesen

➤ Ab Samstag wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle

18:15 Uhr: Von diesem Samstag an sind wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle möglich. Das legt eine Verordnung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) fest, die am Freitag verkündet wurde. Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der "Bürgertests" wieder auf breiter Front ein. Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Bescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln dienen.

Nach einem Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten war das vom Bund seit März finanzierte Angebot der "Bürgertests" zum 11. Oktober weitgehend ausgelaufen. Damals hieß es zur Begründung, dass eine dauerhafte Übernahme der Kosten durch die Steuerzahler wegen verfügbarer Impfungen enden solle. Nun können angesichts stark steigender Infektionszahlen bestehende Teststellen die Arbeit fortsetzen. Die Länder können zudem weitere Testzentren beauftragen, wie das Ministerium erklärte.

Das Ministerium erläuterte, dass seit dem Bund-Länder-Beschluss zur Abschaffung der "Bürgertests" am 10. August knapp sechs Millionen Menschen eine erste Impfung bekommen haben.

Die weiteren Corona-News des Tages

Niederlande ziehen die Notbremse: Teil-Lockdown für drei Wochen

20:00 Uhr: Angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen ziehen die Niederlande die Notbremse. In den kommenden drei Wochen gilt ein Teil-Lockdown. "Diese Eingriffe sind einschneidend und werden alle treffen", sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag an.

Gaststätten und Supermärkte müssen ab Samstag bereits um 20 Uhr schließen, andere Geschäfte sogar bereits um 18 Uhr - das gilt auch für Prostituierte. Die 1,5 Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, Bürger sollen wieder zu Hause arbeiten und auch nur maximal vier Besucher täglich zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe müssen ohne Publikum ausgetragen werden. Das gilt auch für Fußballspiele, wie etwa das WM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Norwegen am kommenden Dienstag in Rotterdam.

Steinmeier erhält Auffrischungsimpfung

17:50 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine dritte Corona-Impfung bekommen. Er erhielt am Freitag im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin den Wirkstoff von Biontech, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Steinmeier verknüpfte dies mit einem erneuten eindringlichen Aufruf an die Menschen in Deutschland, sich - sofern nicht schon geschehen - impfen zu lassen. Er zeigte dabei eine gewisse Ungeduld: "Ich frage mich: Was muss eigentlich noch geschehen, um die Zögernden zu überzeugen?"

Die Pandemie sei noch nicht vorbei, warnte Steinmeier. Die vierte Welle treffe unser Land hart. "Und sie trifft uns härter, als sie uns treffen müsste. Denn wir wissen, was zu tun ist, um diese Pandemie endlich hinter uns zu bringen." Die Mehrheit der Menschen lasse sich impfen, um sich und andere zu schützen. "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle."

Wie groß das Leid sei, könne man auf vielen Intensivstationen sehen. "Es sind vor allem Ungeimpfte, die dort um ihr Leben kämpfen." Steinmeier sagte weiter: "Ich bitte Sie noch einmal, in Ihrem Interesse und im Interesse unseres Landes: Lassen Sie sich impfen! Und erneuern Sie Ihren Impfschutz rechtzeitig."

USA ab Sonntag nicht mehr Hochrisikogebiet

17:38 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) streicht die USA von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Das teilte das Institut am Freitag mit. In Kraft treten soll die Regelung am Sonntag. Als Hochrisikogebiete gelten Staaten mit besonders vielen Corona-Infektionen. Gleichzeitig hatte das RKI bekanntgegeben, dass Österreich, Tschechien und Ungarn künftig auf dieser Liste stehen.

Für die USA entfällt der Status dagegen. Das bringt Erleichterungen für Reisende mit sich: Sie müssen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland nicht mehr in Quarantäne.

Der amerikanischen Johns Hopkins Universität zufolge lag die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) in den USA am Freitag bei 154,1 – und damit deutlich unter dem Wert in Deutschland (263,7 laut RKI).

Altmaier: Betriebe sollen Impfstatus abfragen dürfen

16:54 Uhr: Im Zusammenhang mit der geplanten 3G-Regel am Arbeitsplatz sollten Arbeitgeber aus Sicht von Wirtschaftsminister Peter Altmaier den Impfstatus ihrer Mitarbeitenden abfragen dürfen. Der CDU-Politiker stellte sich damit hinter Forderungen von Wirtschaftsverbänden. Altmaier sagte, es sei im Interesse der Gesundheit der Belegschaft wichtig, dass der Arbeitgeber diese Informationen habe. Man müsse den Impfstatus zum Beispiel auch bei einem Restaurantbesuch vorzeigen.

Die mögliche neue Koalition aus SPD, Grünen und FDP will eine 3G-Regel am Arbeitsplatz: Nur wer geimpft oder genesen ist oder einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweist, soll künftig zur Arbeit gehen können. Wesentliche Fragen allerdings sind noch ungelöst. Bisher gilt eine Abfrage des Impfstatus als rechtlich schwierig.

Gericht in Hannover bestätigt 2G-Regel für Privatfeiern

16:35 Uhr: Das Verwaltungsgericht Hannover hat eine 2G-Pflicht für private Veranstaltungen bestätigt. Es wies den Antrag eines Ungeimpften zurück, der seinen 30. Geburtstag mit 39 Teilnehmern entgegen behördlicher Coronaschutzregeln nach dem 3G-Modell feiern wollte. 2G sei wegen des höheren Infektionsschutzes in der aktuellen Lage angemessen und verhältnismäßig, betonten die Richter. Gegen den Beschluss ist noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht möglich.

Das Verfahren richtete sich gegen eine Allgemeinverfügung der Region Hannover, die Zusammenkünfte von mehr als 25 Menschen in geschlossenen Räumen nur noch nach dem 2G-Prinzip gestattet. Dies beschränkt die Teilnahme auf Geimpfte und Genese, die Vorlage eines Coronatests reicht nicht aus. Die Regelung ist regionalspezifisch.

Die Richter billigten die Verfügung. Der Schwellenwert von 25 für 2G sei ein "geeigneter Ausgleich der betroffenen Interessen", weil er auch Ungeimpften weiterhin die Teilnahme an Zusammenkünften in kleinerem Rahmen erlaube. Mit wachsender Größe steige jedoch das Infektionsrisiko. Zugleich sei es die "freie Entscheidung" jedes Menschen, sich impfen zu lassen und dadurch einer 2G-Regelung zu entgehen. Genügend Impfstoff sei seit den Sommermonaten vorhanden.

Thailand legt Nachtleben weiter auf Eis

16:08 Uhr: Aufgrund der Corona-Pandemie verschiebt Thailand die für Anfang Dezember vorgesehene Öffnung von Nachtclubs, Kneipen und Karaokebars bis mindestens Mitte Januar. Wie die Zeitung "Bangkok Post" berichtet, hat das COVID-Krisenzentrum dies beschlossen.

Als neues Datum für die Rückkehr zum Nachtleben wird der 16. Januar gehandelt, aber nur in einigen Gegenden und abhängig von der Corona-Lage vor Ort. Alkohol darf derzeit laut der Zeitung nur in Restaurants in der Hauptstadt, den Provinzen Krabi und Phangnga sowie auf der Urlaubsinsel Phuket ausgeschenkt werden.

Das südostasiatische Land hatte sich am 1. November wieder für geimpfte Touristen aus zahlreichen Ländern geöffnet, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Feriengäste aus diesen Staaten brauchen derzeit einen negativen PCR-Test für die Einreise. Eine Quarantäne ist nicht mehr nötig.

Auch Mecklenburg-Vorpommern führt 2G ein

15:45 Uhr: Auch die Landesregierung in Schwerin setzt auf die sogenannte 2G-Pflicht, um auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern zu reagieren. Sie soll in Regionen des Bundeslandes gelten, in denen die Corona-Warnampel mindestens drei Tage lang auf die zweithöchste orangefarbene Stufe geschaltet ist. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Landeskabinetts an.

Demnach können dann nur noch Geimpfte und Genesene zahlreiche Veranstaltungen, Freizeitangebote und die Innengastronomie besuchen. Das Personal von Gaststätten muss sich täglich testen lassen, falls es nicht geimpft ist. Auch die Besucher von Profisportveranstaltungen müssen laut der neuen Landesverordnung geimpft oder genesen sein. Derzeit steht die Corona-Ampel in allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns auf der ersten gelben Stufe.

Vorreiter bei dem Thema ist Sachsen, wo die Landesregierung schon Anfang dieser Woche eine 2G-Regelung eingeführt hat.

Diabetes-Patienten doppelt von Corona betroffen

15:29 Uhr: Die Corona-Pandemie stellt für die Millionen Diabetes-Patienten nach Experteneinschätzung eine doppelte Belastung dar. "Das eine ist ein höheres Risiko für einen schlechteren Verlauf einer Corona-Infektion. Andererseits kann es in den Extremphasen der Pandemie zu einem eingeschränkten Zugang zur Regelversorgung kommen", sagte der Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums, Michael Roden.

Ein 35-jähriger Mensch mit Diabetes, erheblichem Übergewicht und Diabetesfolgen besitze etwa dasselbe Risiko für einen schweren COVID-Verlauf wie ein gesunder Mensch mit 65 Jahren. Diabetes und weitere Risikofaktoren heben daher die Gefahr einer schweren COVID-Erkrankung um etwa 30 Jahre an, erklärte Roden.

Virologe Drosten plädiert für Kontaktbeschränkungen

15:12 Uhr: Ohne eine Einschränkung von Kontakten wird es nach Ansicht von Christian Drosten nicht gelingen, die Infektionswelle zu stoppen. "Um die wirklich erschreckend hohe Inzidenz zu drücken, sind aus wissenschaftlicher Sicht Kontaktbeschränkungen dringend erforderlich", sagt der Leiter der Virologie an der Berliner Charité dem "Spiegel". Er setzt dabei auch auf Eigenverantwortung, jeder solle überprüfen, ob man die eigenen Kontakte nicht wieder für ein paar Wochen bewusst einschränken könne. "Das eigenverantwortliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger hat uns schon in den vorherigen Wellen aus der Patsche geholfen. Ich hoffe, dass das wieder gelingt."

Zudem müssten die Impflücken dringend geschlossen und der Immunschutz durch Auffrischungsimpfungen erneuert werden, empfahl Drosten weiter. Er verwies auf Länder mit höherer Impfquote, in denen man die Pandemie im Frühjahr wohl endgültig hinter sich lassen könne. In Deutschland sei das Ende der Pandemie aufgrund der Impflücke und der schleppenden Booster-Kampagne "meilenweit" entfernt.

Bereits in seinem Podcast am vergangenen Dienstag hatte Drosten gesagt, er erwarte einen sehr anstrengenden Winter "mit neuen, sagen wir ruhig: Shutdown-Maßnahmen". 3G oder selbst 2G reichten vermutlich nicht aus, um angesichts der Delta-Variante die Zahl der Infektionen genug zu senken. Er schränkte allerdings auch ein, dass es juristisch schwer sein könnte, breite allgemeine Kontaktmaßnahmen durchzusetzen.

Sollte es beim Impfen keinen Fortschritt geben, müsse sich Deutschland auf mindestens 100.000 weitere Corona-Tote vorbereiten, "bevor sich das Fahrwasser beruhigt", sagte Drosten damals. Das sei eine konservative Schätzung. Drosten leitet die Zahl durch vergleichende Überlegungen mit Großbritannien her.

Konzertveranstalter: "Mehr als 2G ist doch derzeit gar nicht möglich"

14:13 Uhr: Die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft hat mit Unverständnis auf die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) reagiert, größere Veranstaltungen zu meiden oder gar abzusagen. "Mehr als die 2G-Beschränkung ist doch derzeit gar nicht möglich", sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Da es eine 100-prozentige Durchimpfung wohl nie geben wird, werde immer in allen öffentlichen Räumen ein Restrisiko bleiben. "Daher werden wir auch immer mit dem Restrisiko leben müssen, dass auch Geimpfte noch infektiös sein können."

"Natürlich ist auch uns an allererster Stelle am Infektionsschutz unserer Besucher gelegen", sagte Michow. Aber die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft habe sich soeben auf die Umsetzung des 2G-Modells konzentriert und Veranstaltungen nur noch unter 2G geplant. "Wir sind imstande, die Einhaltung dieser Regel ausnahmslos sicherzustellen. Dass nun auch das 2G-Modell wieder nicht ausreichen soll, ist für uns schwer nachvollziehbar", sagte der Verbandspräsident. Notfalls könne die Branche auch mit "2G Plus" leben, das heißt, die Geimpften und Genesenen müssten zusätzlich noch ein negatives Schnelltestergebnis vorlegen.

Fast ganz Österreich und Tschechien werden Corona-Hochrisikogebiete

13:58 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert-Koch-Institut am Freitag bekannt.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Coronavirus, Impfung, Impfzentrum, Berlin, Deutschland, Corona-Pandemie, 2021

Die Leopoldina stellt vor dem harten Corona-Winter drastische Forderungen auf

Das Impfen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus bleibt die wirksamste Maßnahme im weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie. Doch 16 Millionen Erwachsene in Deutschland haben sich dazu noch nicht entschieden. Die Expertengruppe Leopoldina will deswegen auch an das sensible Thema der persönlichen Daten ran.

2G, kein G oder Absage? Regel-Chaos bei Weihnachtsmärkten

13:46 Uhr: Glühwein, gebrannte Mandeln und ein Geschenk für Heiligabend: 2020 gab's das alles nicht - zumindest nicht auf den großen Weihnachtsmärkten des Landes. Ein Jahr später sind die Infektionszahlen zwar auf Rekordniveau - allerdings ist auch ein Großteil der Bevölkerung geimpft. Was also wird aus den Weihnachtsmärkten? Viele Städte suchen in diesem Jahr eigene Lösungen.

Der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg dürfte wohl nach derzeitigem Stand stattfinden. Seit Monaten arbeitet die Stadt an einem dezentralen Konzept. Demnach gibt es ein "Stufenkonzept": Je nach Corona-Lage und -Auflagen kann der Markt angepasst werden.

Ähnliche "Eskalationsstufen" hat auch die Stadt Augsburg für ihren Markt in der Schublade. An diesem Montag soll in Nürnberg und Augsburg über die genauen Konzepte informiert werden. Ingolstadt hingegen hat bereits den Weihnachtsmarkt wegen der "dramatischen" Situation in den Krankenhäusern abgesagt.

In Bochum können sich die Menschen zur Öffnung des großen Weihnachtsmarktes in der kommenden Woche sogar vor Ort gegen das Coronavirus impfen lassen. "Wir gehen auch mit unseren mobilen Impfangeboten immer dorthin, wo viele Menschen sind. Genauso machen wir es nun mit der Impfstelle auf dem Weihnachtsmarkt", sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Die Nachbarstadt Essen macht ähnliche Angebote in der Vorweihnachtszeit. Auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt macht der Impfbus auf Höhe der Haupteinkaufsstraße Station.

In Frankfurt am Main will man auf Zugangsbeschränkungen zum Weihnachtsmarkt sogar gänzlich verzichten. Lediglich in zwei Bereiche dürfen nur Besucher, die eine Infektion mit dem Virus überstanden haben oder dagegen geimpft sind (2G). "Es soll ein Weihnachtsmarkt für alle sein. Alle Frankfurter sowie Gäste von außerhalb sind herzlich willkommen", sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Freitag. Um zu großes Gedränge zu vermeiden, soll allerdings die Fläche des Marktes in der Innenstadt deutlich vergrößert werden.

Absagen hält man - zumindest derzeit - auch in Niedersachsen nicht für nötig. In Sachsen-Anhalt soll es Märkte mit 2G- und 3G-Regelungen geben. Wohingegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Absagen fordert. "Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen", sagte er am Donnerstag in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv.

Lothar Wieler: Boostern gut, aber nicht ausreichend für Pandemie-Kontrolle

13:24 Uhr: Auffrischungsimpfungen alleine reichen nach Ansicht von RKI-Präsident Lothar Wieler nicht aus, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Das Boostern erhöhe den Immunschutz stark und verringere die Viruslast, sollte sich ein Geimpfter später anstecken.

Damit das Infektionsgeschehen kontrollierbar werde, müssten aber mindestens 90 Prozent der Menschen eine Immunität aufbauen - durch Impfung oder Infektion, sagte der Chef des Robert-Koch-Instituts am Freitag in Berlin.

Das heiße nicht, dass das Virus dann verschwinde. "Dann wird das eine Krankheit sein wie viele andere, die nach wie vor noch auch zu Todesfällen führt, aber sie wird eben nicht mehr dazu führen, dass sie in irgendeiner Weise unser System überlastet."

Je mehr Menschen eine Immunität haben, umso geringer werde die Krankheitslast, führte Wieler weiter aus. Er warb dabei erneut eindringlich darum, das Impfangebot wahrzunehmen. "Und jeder wirklich vernünftige, verantwortungsvolle Menschen möchte lieber diese Immunität bekommen durch eine Impfung als durch eine Infektion. Es ist einfach der bessere Weg, die Impfstoffe sind sicher und wirksam."

Jens Spahn: Geplante Corona-Maßnahmen reichen nicht

13:03 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus als unzureichend kritisiert. "Es braucht mehr, als aktuell möglich gemacht werden soll", sagte Spahn am Freitag in Berlin.

Bei den von den Ampel-Partnern vorgelegten Plänen zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes sind etwa keine pauschalen Schließungen von Einrichtungen mehr als Möglichkeit für die Länder vorgesehen. Die vom Bundestag festgestellte epidemische Lage als Rechtsbasis für umfassende Maßnahmen soll den Plänen der werdenden Ampel-Koalition zufolge am 25. November auslaufen und durch einen schmaleren Instrumentenkatalog ersetzt werden.

Spahn räumte zugleich ein, dass er selbst möglicherweise eine falsche Botschaft gegeben habe, als er Mitte Oktober gesagt hatte, die epidemische Lage könne auslaufen. Er habe damals vielleicht nicht ausreichend klar gemacht: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei."

Allerdings hätten er, das Robert-Koch-Institut und andere bereits im Sommer immer wieder auf Prognosen hingewiesen, nach denen die Corona-Zahlen wieder stark steigen könnten. "Es passiert jetzt gerade nichts, was nicht schon vorher in Prognosen oder Aussagen von uns allen gewesen ist", betonte Spahn.

Österreichs Kanzler kündigt bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte an

12:45 Uhr: In Österreich soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein Lockdown für Ungeimpfte eingeführt werden. Die entsprechenden Entscheidungen würden am Sonntag gefällt, kündigte Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag angesichts stark steigender Infektionszahlen an.

NRW-Minister Karl-Josef Laumann: "Wollen den Karneval nicht verbieten"

12:15 Uhr: Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält Karnevalfeiern angesichts der Corona-Impfungen und 2G-Veranstaltungen in den rheinischen Hochburgen für vertretbar.

"Wir wollen den Karneval nicht verbieten", sagte Laumann am Freitag in Düsseldorf. Der Unterschied zur Session des Vorjahres sei, dass 85 Prozent der Menschen über 18 Jahre geimpft seien. Auch die Auffrischungsimpfungen kämen voran. Außerdem seien 2G-Veranstaltungen möglich.

Nachdem unter anderem in Köln Zehntausende Menschen auf den Straßen und in Kneipen den 11.11. gefeiert hatten, war eine Debatte über den traditionelle Sessionsauftakt aufgekommen.

Ampel diskutiert auch über Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen

12:02 Uhr: Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP diskutieren auch über eine mögliche Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen - die Meinungen gehen dabei aber auseinander. Wahrscheinlich werde man in den kommenden Wochen eine berufsgruppenspezifische Impfpflicht einführen müssen, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen am Freitag in Berlin.

Wer für andere Menschen Verantwortung trage, habe in dieser wichtigen Phase der Pandemie nicht nur eine Entscheidung über seine eigene Gesundheit zu treffen. Er nannte etwa Pflegekräfte, Ärzte, Reinigungs- und Küchenpersonal in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen.

"Das ist ein Thema oder eine Diskussion, der wir uns nicht entziehen werden können. Wir werden die in meiner Fraktion auch sehr offen führen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar. Man müsse sehr sorgfältig abwägen, fügte sie mit Verweis auf Gefahren einer möglichen Abwanderung von Pflegekräften hinzu.

Von der FDP hieß es, man werde sich "selbstverständlich" der Diskussion stellen. "Aber für uns ist auch wichtig, ob wir das mit milderen Mitteln auch erreichen können", sagte die Gesundheitspolitikerin der Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, die ebenfalls auf die Gefahr einer möglichen Abwanderung von Pflegekräften im Falle einer Impfpflicht verwies.

Die voraussichtlichen künftigen Regierungspartner SPD, FDP und Grüne beraten an diesem Freitag vor dem Hintergrund stark gestiegener Corona-Zahlen mit Experten über Maßnahmen zur Beschleunigung der Impfungen und sogenannten Booster-Impfungen in Deutschland. Dittmar schlug vor den Gesprächen vor, dass etwa auch Apotheken Booster-Impfungen übernehmen könnten. Sie verwies auf entsprechende Modellprojekte, die es auch schon bei Grippeschutzimpfungen gab.

SPD-Gesundheitspolitikerin: Lockdown steht nicht zur Debatte

11:42 Uhr: Lockdown-Maßnahmen, wie sie derzeit im Nachbarland Niederlande diskutiert werden, sind nach Angaben der Ampel-Parteien in Deutschland momentan kein Thema. "Der Lockdown steht nicht zur Debatte in den Diskussionen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar, am Freitag in Berlin. Dies wäre angesichts der Impfquote auch "schwerlich durchsetzbar", fügte sie hinzu.

Dittmar verwies darauf, dass Länder und Kommunen je nach Infektionslage bereits die Möglichkeit hätten, etwa Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte nicht zu genehmigen. Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus sagte, man müsse immer ganz konkret am Infektionsgeschehen mit seinen Maßnahmen sein, Diskussionen über "eine Maßnahme für alle" seien nicht richtig und nicht umsetzbar.

Die voraussichtlichen künftigen Regierungspartner SPD, FDP und Grüne beraten an diesem Freitag vor dem Hintergrund stark gestiegener Corona-Zahlen mit Experten über Maßnahmen zur Beschleunigung der Impfungen und sogenannten Booster-Impfungen in Deutschland.

Österreich ab Sonntag wieder Corona-Hochrisikogebiet

11:19 Uhr: Die Bundesregierung stuft Österreich ab diesem Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein. "Ja, können wir bestätigen", sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin auf eine entsprechende Frage und verwies auf die dortige Infektionslage und Dynamik.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts, wo die von der Bundesregierung vorgenommenen Einstufungen als Hochrisikogebiete veröffentlicht werden, tauchte Österreich allerdings am späten Freitagvormittag noch nicht wieder auf.

Die Funke-Mediengruppe hatte bereits am Vorabend berichtet, dass Österreich als Hochrisikogebiet eingestuft werden solle. Einzelne Gemeinden in Österreich sollten demnach allerdings ausgenommen werden.

Jens Spahn fordert schnelle zusätzliche Corona-Eindämmung

11:09 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt wegen der immer schnelleren Corona-Ausbreitung auf ein rasches Gegensteuern. "Wir müssen alles tun, um diese Dynamik zu brechen", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. "Sonst wird es für das ganze Land ein bitterer Dezember."

Konkret sprach sich Spahn dafür aus, für öffentliche Veranstaltungen das Prinzip "2G plus" einzuführen - also Zugang nur für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich aber noch einen aktuellen Test vorweisen müssen. Die bisherige 3G-Regel mit Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete werde alleine nicht mehr reichen. Dies sei außerdem zu oft nicht kontrolliert worden.

Spahn kündigte zusätzliche Anreize an, um das Tempo der Impfungen zu beschleunigen. Mit einer geplanten Verordnung sollen Ärzte statt der bisherigen 20 Euro ab Dienstag 28 Euro als Vergütung erhalten, zudem soll es einen Wochenendzuschlag von 8 Euro geben. Der Minister verwies darauf, dass Impfungen wieder anziehen. In dieser Woche seien mehr als 4,3 Millionen Dosen bestellt worden, was eine Vervierfachung verglichen mit den vergangenen Wochen sei. Neben den Praxen gebe es wieder mehr als 170 Impfstellen und rund 600 mobile Teams.

Spahn betonte, die für kommenden Donnerstag vorgesehene Corona-Runde der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten sei wichtig, um zu gemeinsamem Handeln zu kommen. Aus seiner Sicht hätte es eine solche Bund-Länder-Abstimmung schon vor drei Wochen gebraucht.

70 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft

10:55 Uhr: Mindestens 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag (Stand 09:08 Uhr) rund 58,2 Millionen Menschen. Vollständig geimpft sind inzwischen mindestens 67,4 Prozent (56,1 Millionen Menschen).

Am Donnerstag wurden nach RKI-Angaben 379.000 Menschen geimpft. 252.000 Dosen wurden als Auffrischungsimpfungen verabreicht. Die sogenannte Booster-Impfung haben mittlerweile rund 3,6 Millionen Menschen bekommen.

Das RKI nimmt allerdings an, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.

Weiterhin gibt es starke regionale Unterschiede. Während in Bremen 81,6 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft ist, sind es in Sachsen lediglich 59,5 Prozent. Gleiches zeigt sich auch beim vollständigen Impfschutz, auch hier liegt Bremen an der Spitze (79,1), während Sachen auch hier das Schlusslicht ist (57,4).

Umfrage: Knapp die Hälfte für schärfere Corona-Maßnahmen

10:31 Uhr: Fast jeder Zweite in Deutschland hält angesichts der stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen härtere Maßnahmen für angemessen. Nur noch 32 Prozent der in dem am Freitag veröffentlichten neuen ZDF-"Politbarometer" Befragten halten die aktuell geltenden Maßnahmen für gerade richtig. 16 Prozent finden sie übertrieben, 49 Prozent denken der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zufolge, sie müssten härter ausfallen.

Die Forderung, bundesweit nur noch Geimpften und Genesenen (2G) den Zugang zu Restaurants, Hotels sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen zu ermöglichen, finden 67 Prozent gut und 32 Prozent nicht gut. Gar 71 Prozent unterstützen den Vorschlag, am Arbeitsplatz eine 3G-Regelung einzuführen, bei der Beschäftigte geimpft, genesen oder getestet sein müssen. 26 Prozent sind dagegen.

Für eine Impfpflicht beim Personal im Gesundheitswesen und in der Pflege sprechen sich 71 Prozent aus, 27 Prozent lehnen dies ab. Eine Impfpflicht für die Beschäftigten in Schulen und Kitas befürworten 65 Prozent, 32 Prozent sind dagegen.

Wirtschaftsweise rät Firmen zur Absage großer Weihnachtsfeiern

10:03 Uhr: Angesichts der hohen und weiter steigenden Corona-Infektionszahlen hat die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer Unternehmen zur Absage großer Weihnachtsfeiern geraten. "Große Weihnachtsfeiern halte ich in der aktuellen Lage nicht für angebracht", sagte die Ökonomin, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. Stattdessen wäre die 2G-Regel eine Überlegung, um "kleine Feiern stattfinden zu lassen".

Auch generell hält die Wirtschaftsexpertin die 2G-Regel "in vielen Betrieben" für "sinnvoll". Dafür brauche es allerdings nun die Booster-Impfung.

Grundsätzlich sollten Arbeitgeber zudem den Impfstatus ihrer Beschäftigten kennen dürfen, sagte Schnitzer. "Es ist unverständlich, dass man Mitarbeitende zum Kunden schicken kann, der einen solchen Nachweis verlangt, während der Arbeitgeber ihn nicht erfragen darf." Zudem müssten sich viele Menschen ein Büro mit Kolleginnen und Kollegen teilen, ohne zu wissen, ob diese geimpft sind. "Das verunsichert viele."

Der Bundestag hatte am Donnerstag ein Gesetz für neue Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der Entwurf von SPD, Grünen und FDP sieht vor, dass bestimmte Maßnahmen wie die Maskenpflicht und Abstandsgebote auch nach Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite weiter gelten.

Die drei Ampel-Parteien wollen in den bevorstehenden parlamentarischen Beratungen zudem weitere Punkte einfügen - etwa die 3G-Regel am Arbeitsplatz.

Gaststättenverband: Politik muss neuen Lockdown ausschließen

09:53 Uhr: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat an die Politik appelliert, einen neuen Lockdown wegen der hohen Corona-Infektionszahlen auszuschließen. "Es muss sichergestellt sein, dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ingrid Hartges, am Freitag im "Frühstart" bei RTL/ntv.

Einen erneuten Lockdown würde die Branche nach ihren Worten vor allem mental und emotional nicht überleben. Es sei auch rechtlich mehr als problematisch, für Geimpfte einen Lockdown zu verhängen.

Hartges rief die künftige Ampel-Koalition zugleich auf, die Corona-Wirtschaftshilfen über das Jahresende hinaus zu verlängern. "Das muss man machen. Man kann die Branche jetzt nicht auf den letzten Metern im Stich lassen", betonte sie.

Sie begrüßte die Zusage, die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld weiter gelten zu lassen. "Es wäre absolut unverständlich, wenn nicht auch die Überbrückungshilfe verlängert wird, bis zumindest 31. März", fügte Hartges hinzu.

Erste Corona-Beschränkungen in Dänemark wiedereingeführt

09:27 Uhr: Nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen im Land gelten in Dänemark wieder vereinzelte Corona-Maßnahmen. Seit Freitag muss man unter anderem bei größeren Veranstaltungen wie Konzerten und Messen sowie im Restaurant, in der Kneipe oder in der Diskothek wieder seinen Corona-Pass vorzeigen.

Damit kann man im nördlichsten deutschen Nachbarland vorweisen, dass man geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet worden ist.

Dänemark hatte angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen am 10. September alle im Land verbliebenen Corona-Beschränkungen aufgehoben. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark angestiegen, zuletzt gab es die höchsten Tageswerte des gesamten Jahres.

Aus diesem Grund wurde in dieser Woche beschlossen, COVID-19 für zunächst einen Monat wieder als "gesellschaftskritische Krankheit" zu bezeichnen. Das ist notwendig, damit die Regierung ohne vollständige Parlamentszustimmung Beschränkungen wie das Vorzeigen des Corona-Passes beschließen kann.

Arbeitsminister Hubertus Heil: "Schulterschluss" für 3G am Arbeitsplatz

09:00 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will für die Einführung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz das Gespräch mit Arbeitgebern und Gewerkschaften suchen. "Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen", sagte der geschäftsführende Minister der "Rheinischen Post" (Freitag) laut Vorabmeldung.

Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen zu verringern, so der SPD-Politiker. Deshalb müssten einerseits bestehende Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz beibehalten werden - die Maskenpflicht etwa oder die Testangebotspflicht für Arbeitgeber.

Zusätzlich dürften künftig nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zur Arbeit gehen. Das sei notwendig, "um sowohl die Schließung von Kitas und Schulen als auch eine erneute Einschränkung der Wirtschaft zu vermeiden".

Corona-Update: Sieben-Tage-Inzidenz bei 263,7 - Höchstwert

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den fünften Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 263,7 an. Fotocredit: imago-images

Medien: In Niederlanden droht neuer Teil-Lockdown

08:31 Uhr: Die Niederlande steuern angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen auf einen neuen Teil-Lockdown zu. Das berichten niederländische Medien am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. So solle ab Samstag ein eingeschränkter Shutdown von drei Wochen beginnen, Gaststätten und die meisten Geschäfte müssten dann um 19:00 Uhr schließen.

Die geschäftsführende Regierung will im Laufe des Freitags über die neuen Maßnahmen entscheiden. Für den Abend ist eine Pressekonferenz angekündigt. Seit dem Vortag berät die Regierung im Catshuis, dem Amtssitz von Premier Mark Rutte. Auch über die Einführung der 2G-Regel für Gaststätten und Kultur und Sport soll entschieden werden

Nach Medieninformationen sollen Bürger nur noch höchstens vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe sollen ohne Publikum stattfinden. Kinos und Theater sollten aber mit einem Impfnachweis oder einem negativen Corona-Test weiter genutzt werden dürfen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war am Donnerstag auf über 16.000 gestiegen und hat somit einen Höchstwert erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf mehr als 500 - etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Die Lage vor allem auf Intensivstationen ist so prekär, dass Krankenhäuser bereits vor dem Notzustand warnen.

Bonner Sozialethiker: Karnevalfeiern in Pandemie ist richtig

08:13 Uhr: Der Bonner Sozialethiker Martin Booms hat das Schunkeln und Feiern von Karnevals-Jecken zum Sessionsauftakt als richtig bezeichnet. Man müsse versuchen, wieder in das "normale Leben" zurückzufinden und Wege finden, um auch das "Sozialleben wieder hochzufahren", sagte er am Freitag im "Morgenecho" auf WDR5.

In den Hochburgen hatten am Donnerstag Tausende Karneval gefeiert, wobei in den Partyzonen nach 2G-Regel nur Geimpfte und Genesene Zutritt hatten. Der Direktor der Akademie für Sozialethik betonte zur Impfdebatte, man müsse lernen unterschiedliche Auffassungen auszuhalten.

Städtebund fordert einheitliche Corona-Strategie für den Winter

07:52 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hat eine einheitliche Strategie von Bund und Ländern im Kampf gegen Corona gefordert. Es sei "eine verbindliche Vereinbarung zwischen Bund und Ländern notwendig, wie wir mit der aktuellen Corona-Lage durch den Winter kommen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Dazu gehöre eine Strategie für die erforderlichen Booster-Impfungen. "Nach Möglichkeit sollten bis Weihnachten 20 Millionen Menschen diese Impfung erhalten haben."

Am Donnerstag kommender Woche wollen die geschäftsführende Bundeskanzlerin Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über einen einheitlichen Kurs für den Winter beraten. Merkel hatte zuletzt dringend eine solche Beratung angemahnt, nachdem tagelang darüber diskutiert worden war. Außerdem soll es bald auch wieder Gratis-Schnelltests auf breiter Front geben.

Unverzichtbar ist aus Sicht des Städte- und Gemeindebundes eine einheitliche Teststrategie. "Auch der Umgang mit Großveranstaltungen und eine einheitliche Linie, bei welchen Inzidenzwerten beziehungsweise bei welcher Belegungssituation in den Krankenhäusern, welche Maßnahmen zusätzlich ergriffen werden, sollten beschleunigt festgelegt werden", sagte Landsberg.

Das vielfach kritisierte Auslaufen der epidemischen Notlage durch ein neues Gesetz mit Schutzmaßnahmen bewertet Landsberg grundsätzlich positiv. Die geplante Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes sei eine gute Rechtsgrundlage für die Länder, um die notwendigen Corona-Maßnahmen je nach Inzidenz und Belastung der Krankenhäuser einzuleiten, sagte er. "Dazu gehört 2G, Abstandsregelungen, Kontrollen und so weiter."

Kretschmer fordert Absage von Weihnachtsmärkten

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich dafür ausgesprochen, die Weihnachtsmärkte auch 2021 abzusagen aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen. Zudem warf er der möglichen Ampelkoalition vor, nicht schnell genug auf die vierte Welle reagiert zu haben. Vorschaubild: imago images

Schärfere Regeln erhöhen Impfbereitschaft in Österreich deutlich

07:27 Uhr: Die deutliche Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte hat in Österreich die Zahl der Corona-Impfungen spürbar nach oben klettern lassen. In den ersten zehn Tagen nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz wurden insgesamt mehr als 420.000 Impfungen verzeichnet, wie aus Zahlen der Ministerien hervorgeht. In den zehn Tagen davor waren es rund 157.000. Seit 8. November gilt obendrein eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausschließt.

Ein Großteil der Impfungen (235.000) entfiel seit 1. November auf Auffrischungsimpfungen. Zum ersten Mal ließen sich 123.000 Menschen gegen das Coronavirus durch die Injektion schützen. Eine zweite Dosis holten sich den Zahlen zufolge 64.000 Bürger. Die Impfquote liegt in Österreich bei aktuell etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung, das ist etwas schlechter als der deutsche Wert.

Der Druck auf Ungeimpfte wird sich noch erhöhen. Eine Übergangsfrist, in der ungeimpfte Arbeitnehmer ersatzweise ganztags eine FFP2-Maske tragen dürfen, endet am 15. November. Die Arbeitgeber sind aufgerufen, stichprobenartig zu kontrollieren, ob ihre Beschäftigten geimpft, genesen oder getestet sind. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 500 Euro für Arbeitnehmer und bis zu 3.600 Euro für die Unternehmen. Es steht im Raum, dass ab Mitte des Monats unter den Testangeboten nur noch PCR-Tests als Zutritt-Erlaubnis zum Arbeitsplatz gelten.

Von der 3G-Regel am Arbeitsplatz sind nur Beschäftigte ausgenommen, die praktisch keinen längeren Kontakt zu anderen Menschen haben, wie zum Beispiel Lastwagenfahrer.

Patientenschützer lehnen Impfpflicht für Pflegekräfte ab

07:01 Uhr: Patientenschützer warnen mit Nachdruck vor den Folgen einer Impfpflicht für Pflegekräfte. "Schon jetzt ist es schwer, eine gute Pflege zu organisieren", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Falls ungeimpfte Mitarbeiter kündigten oder entlassen werden müssten, würde das die ohnehin angespannte Lage dramatisch verschärfen. "Schon heute schlägt die Pandemie am stärksten nicht in den Krankenhäusern zu, sondern in der Altenpflege", sagte Brysch.

Brysch verwies auf Zahlen aus Großbritannien, wo seit Donnerstag eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen gilt. Ungeimpfte dürfen nicht mehr in Kontakt mit zu Pflegenden kommen, ihnen droht deshalb die Entlassung. Nach Angaben des Gesundheitsdiensts NHS beträgt die Impfquote zwar rund 90 Prozent. Das bedeute aber, dass mit Stand 7. November mehr als 56.000 Pflegekräfte nicht vollständig geimpft waren.

Mit Blick auf die britischen Zahlen rechnet Brysch bei insgesamt etwa 1,2 Millionen Pflegekräften in Deutschland mit mindestens 100.000 Ungeimpften. Sollten diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr eingesetzt werden dürfen, könnte bis zu 200.000 Pflegebedürftigen kein Pflegeangebot mehr gemacht werden, sagte er. Diese Konsequenz müsse bei der Diskussion über eine Impfpflicht berücksichtigt werden.

"Das muss man vom Ende her denken und nicht von Überschriften", forderte Brysch. Zuvor hatte bereits der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewarnt, dass Pflegekräfte die Branche verlassen könnten, anstatt sich impfen zu lassen.

Der Patientenschützer schätzt, dass die Impfquote unter Pflegerinnen und Pflegern in Deutschland deutlich niedriger ist als in Großbritannien. Dafür gebe es verschiedene Gründe. So gebe es wie in der Gesamtbevölkerung Vorurteile und Desinformation. Brysch kritisierte zudem, dass es Berufsverbände nicht geschafft hätten, für eine sachkundige Information zu sorgen.

Sieben-Tage-Inzidenz bei 263,7 - Höchster Wert seit Pandemie-Beginn

06:34 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den fünften Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 263,7 an. Bereits seit Montag hatte es Rekorde bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben. Am Donnerstag lag der Wert bei 249,1. Vor einer Woche hatte der Wert bei 169,9 (Vormonat: 65,8) gelegen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 48.640 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:40 Uhr wiedergeben. Dies ist der zweithöchste seit Beginn der Pandemie erreichte Wert. Einen Rekordwert hatte die Zahl der Neuinfektionen am Vortag mit 50.196 erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 37.120 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 191 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 154 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.942.890 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Donnerstag mit 4,65 an (Mittwoch: 4,61). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.450.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARSCoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.389.

Gewerkschaften beklagen Attacken gegen Ärzte und Pflegekräfte

05:22 Uhr: Angesichts der angespannten Corona-Lage warnen Gewerkschaften vor einer wachsenden Aggressivität gegenüber Ärzten und Pflegekräften. "Ärztinnen und Ärzte berichten in der Pandemie immer öfter von Anfeindungen und Drohungen", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Insbesondere diejenigen, die für das Impfen werben würden, erlebten oft direkte Bedrohungen.

Laut Bundeskriminalamtes (BKA) schrecken Impfgegner auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Die Behörde hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, dass sie Impfgegner oder Corona-Leugner als "relevantes Risiko" im Zusammenhang mit Angriffen auf Impfzentren oder Arztpraxen einschätze. Für das "dort tätige Personal besteht die Gefahr, zumindest verbalen Anfeindungen bis hin zu Straftaten" wie etwa Körperverletzung ausgesetzt zu sein, teilte das BKA der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" mit.

Johna erklärte, vor allem die verbale Gewalt habe an Häufigkeit und Schärfe zugenommen. Sie selbst habe bereits viele Drohmails bekommen. "Ich bin gezwungen, praktisch täglich auf meinen Accounts bei Twitter und Facebook Personen zu sperren."

Auch Vertreter der Pflegekräfte warnen vor zunehmender Angriffslust. "Wir beobachten, dass Patientinnen und Patienten aggressiver und ungehaltener reagieren, als wir das bisher kannten", sagte Grit Genster, Expertin für den Bereich Gesundheitswesen bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Das sei besonders bei der Durchsetzung coronabedingter Hygiene-Maßnahmen wie Isolation, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht oder bei PCR-Tests der Fall. Es komme dann oft zu Konflikten zwischen Pflegekräften und Patienten, aber auch zu Auseinandersetzungen mit den Angehörigen.

Mönchengladbacher Trainer Hütter gegen Impfpflicht für Fußball-Profis

04:30 Uhr: Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter ist im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gegen eine Impfpflicht für Fußball-Profis. Man habe als Fußballer Vorbildwirkung, aber es gehe schon auch darum, sich selbst entscheiden zu können, sagte der Österreicher im Interview der Westdeutschen Zeitung (Freitag).

"Das sind ja nicht alles per se Impfgegner, sondern Menschen, die aus welchem Grund auch immer Angst vor einer Impfung haben", sagte Hütter.

Ausgelöst durch die Debatte um Nationalspieler Joshua Kimmich vom FC Bayern München, der nicht gegen COVID-19 geimpft ist, hatte es zuletzt Diskussionen über die Vorbildwirkung von Fußballern bei der Impfkampagne gegeben.

"Ich sehe natürlich die Situation in den Spitälern, aber die Entscheidungsfreiheit sollten wir schon jedem zugestehen. Wohlgemerkt mit den Konsequenzen, die es womöglich zukünftig geben wird mit 2G", sagte der 51-Jährige und fügte an: "Klar ist aber auch: Wir würden die Pandemie schneller besiegen, wenn alle geimpft wären."

Großbritannien genehmigt als erstes Land Anti-Corona-Pille von Merck

Die Britische Arzneimittelbehörde hat am Donnerstag das erste erwiesenermaßen wirksame Medikament gegen COVID-19 zugelassen. Die Pille mit dem Wirkstoff Molnupiravir wurde von dem US-Unternehmen Merck entwickelt. Schwere Krankheitsverläufe könnten damit abgemildert werden.

Umfrage: Weiter größte Angst vor Krebs als eigener Erkrankung

02:00 Uhr: Auch in der Coronakrise bleibt die Sorge vor Krebs laut einer Umfrage die größte Befürchtung der Bundesbürger mit Blick auf eine eigene Erkrankung. Dass sie davor am meisten Angst hätten, gaben 70 Prozent an, wie die Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergab - vor einem Jahr waren es 72 Prozent gewesen. Nach Krebs folgten Alzheimer und Demenz, die nun 54 Prozent nannten.

Kassenchef Andreas Storm rief mit Blick auf die Corona-Pandemie dazu auf, das Virus nicht zu unterschätzen und Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln weiter zu beachten. Laut der Umfrage, die vom 4. bis 25. Oktober gemacht wurde, nannten nun noch 20 Prozent der Befragten eine eigene Corona-Erkrankung als größte Angst - bei der Befragung im Vorjahr waren es 37 Prozent gewesen.

Zuletzt hatte sich die Corona-Lage binnen Tagen rasant zugespitzt, nun im November etwa auch mit Höchstständen bei Neuinfektionszahlen. Im vergangenen Jahr gab es allerdings noch keine Impfungen. Für die Umfrage befragte das Institut Forsa 2007 Menschen ab 14 Jahren.

Intensivmediziner befürchten Überlastung durch COVID-Kranke

00:05 Uhr: Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) warnt vor einer Überlastung der Intensivstationen durch COVID-19-Patienten. "Wenn sich diese Dynamik fortsetzt, können wir sehr bald nur noch Notfall- und COVID-Patienten behandeln. Das müssen wir dringend verhindern", sagte Divi-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag).

Er fordert sofort deutliche Verbesserungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf den Intensivstationen. "Die Teams, allen voran die Pflegekräfte, brauchen endlich ernsthafte Unterstützung", sagte Marx. "Zum Beispiel: Nacht- und Wochenendarbeit sind ab sofort steuerfrei. Wir brauchen Verbesserungen, die jetzt und sofort spürbar sind."

Eine Impfpflicht sieht Marx dennoch kritisch. "Als Divi sind wir dagegen, denn wir müssen die Menschen überzeugen, nicht verpflichten", sagte er mit Blick auf Forderungen nach einer Impfpflicht für das Gesundheitswesen. "Sonst ziehen sich die Zweifler noch weiter zurück aus der Gesellschaft. Große Kampagnen wären jetzt wünschenswert."

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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