• 17:29 Uhr: Ribéry fordert Coman in der französischen Elf - und auch Pavard hat einen Wunschspieler
  • 17:12 Uhr: ➤ Das Durchschnittsalter sieht Stefan Effenberg als Trumpf der DFB-Auswahl
  • 16:44 Uhr: Indie-Rock-Band verarbeitet KIndheitstrauma in Song zur EM
  • 14:07 Uhr: Diskussion um Startelfeinsatz: Löw verteidigt Kroos gegen Matthäus' Kritik
  • 13:33 Uhr: Deutschlands EM-Neuling Jonas Hofmann droht das EM-Aus

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➤ Zu alt? Stefan Effenberg sieht die Erfahrung der DFB-Elf als Trumpf an

Stefan Effenberg sieht im hohen Durchschnittsalter des deutschen EM-Kaders keinen Nachteil - im Gegenteil. "Erfahrung kann helfen, gerade wenn es um Titel geht", sagte der EM-Endspielteilnehmer von 1992 (0:2 gegen Dänemark) im Interview mit dem Nachrichtenportal t-online.

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Effenberg erinnerte daran, dass die Startelf beim letzten deutschen EM-Triumph 1996 "noch älter" gewesen sei – "im Gruppenspiel gegen Tschechien sogar 29,8 Jahre im Schnitt. Im Champions-League-Finale, welches wir 2001 mit dem FC Bayern gewonnen haben, waren wir 28,2 Jahre alt." Das 7:1 im Freundschaftsspiel gegen Lettland erzielte zuletzt eine im Durchschnitt 28,9 Jahre alte Mannschaft.

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In ihr stehen, so Effenberg, "mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Toni Kroos sowie Mats Hummels und Thomas Müller nun eine Reihe erfahrener Anführer, die womöglich ihr letztes Turnier oder zumindest ihre letzte EM spielen – und alles für den Erfolg tun werden."

Die weiteren EM-News des Tages:

Erste Pressekonferenz des EM-Mitfavoriten Belgien wird zur Lachnummer

17:59 Uhr: "Bist du da? Wir können dich nicht hören." Die erste Pressekonferenz von EM-Mitfavorit Belgien in St. Petersburg hat für kuriose Szenen gesorgt. Gleich die ersten beiden Fragesteller waren in der digitalen Medienrunde am Freitag nicht zu hören, später gab es noch eine Handvoll weitere Wortmeldungen, die akustisch nicht zum belgischen Pressesprecher und zu Nationaltrainer Roberto Martínez vordrangen.

Der spanische Chefcoach wedelte mit dem Finger hin und her, um zu symbolisieren, dass er nichts höre. Passend zur Pressekonferenz war dann auch das Ende. "Wir hören nichts. Danke, Coach."

Belgien trifft am Samstag (21:00 Uhr/ZDF und MagentaTV) auf Russland. In der Qualifikation hatte die Martínez-Elf beide Spiele gegen den Gastgeber der WM 2018 mit 3:1 und 4:1 klar für sich entschieden und die Gruppe mit sechs Punkten vor Russland gewonnen.

Ribéry fordert gegen Deutschland Coman - und Pavard macht sich für Tolisso stark

17:29 Uhr: Der französische Ex-Nationalspieler und langjährige Bayern-Profi Franck Ribéry hat sich vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich am Dienstag für einen Einsatz von Kingsley Coman vom FC Bayern München stark gemacht. "Natürlich spielt Coman. Für mich muss er spielen", sagte Ribéry im "Bild"-Podcast "EM-Insider": "Er ist sehr wichtig für die Nationalmannschaft. Mit seiner Qualität, seiner Power und seiner Dribbelstärke kann er den Unterschied ausmachen."

Dabei gibt es zwei Probleme: Zum einen konnte der Flügelspieler in den vergangenen Tagen angeschlagen nur reduziert trainieren. Zum anderen gibt es im aktuell von Nationaltrainer Didier Deschamps favorisierten 4-3-1-2-System keine klassischen Flügelstürmer. Als linker Stürmer gesetzt ist Kylian Mbappé.

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"Das erste Spiel gegen Deutschland in München ist schon etwas Besonderes. Ich treffe auf viele Freunde aus dem Verein", betonte Comans Landsmann und Bayern-Kollege Benjamin Pavard. Der ehemalige Stuttgarter strich aber auch heraus, dass die Freunde aus dem Verein "während des Spiels" seine Gegner seien. "Da gibt es keine Geschenke."

Wie Ribéry hat auch Pavard einen speziellen Aufstellungswunsch an Nationalcoach Didier Deschamps. Der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 solle Pavards Münchner Mitspieler Corentin Tolisso spielen lassen. "Coco ist ein toller Mensch und ein absoluter Profi", sagte Pavard: "Wir haben nie an ihm gezweifelt. Er war immer fokussiert und ist mental sehr stark. Und wenn er gespielt hat, hat er immer seine Leistung gebracht. Egal, ob für die Bayern oder für Frankreich."

Indie-Rocker verarbeitet sein Kindheitstrauma in Song zur EM: "Ich hasse Fußballspielen"

16:44 Uhr: Am Tag des Eröffnungsspiels der Fußball-EM hat die Berliner Indie-Rock-Band "Isolation Berlin" ihr Lied "Ich hasse Fußballspielen" heraus gebracht.

Mit E-Orgelsounds untermalt, erzählt der Sänger in langsamem Sprechgesang von der Tragik, als Kind beim Fußball nicht in die Mannschaft gewählt zu werden. "Und jetzt steh' ich wieder dumm in der Turnhalle rum, und versuche, keine Schwäche zu zeigen, doch kein Arsch wählt mich, keine Sau wählt mich, kein Schwein wählt mich in sein Team - ich hasse Fußballspielen." Das dritte Album "Geheimnis" der Nischenmusiker erscheint am 8. Oktober.

Feuerwehreinsatz während des Vormittagstrainings der Nationalelf

16:26 Uhr: Während des Trainings der deutschen Nationalmannschaft in Herzogenaurach kam es am Quartier des DFB zu einem Einsatz der Feuerwehr und der Polizei.

Die Mannschaft absolvierte ihre Vormittagseinheit im Adi-Dassler-Stadion, als sich der Alarm auf dem Gelände des Sportartikelherstellers Adidas nach Auskunft der Integrierten Leitstelle Nürnberg als Fehlalarm herausstellte. Ein Feuermelder, so hieß es, habe fehlerhaft ausgelöst. Niemand kam zu Schaden.

Schweinsteiger: Rollenwechsel für Kimmich eine Chance

14:47 Uhr: Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger sieht im Rollenwechsel von Joshua Kimmich eine große Chance für den Schlüsselspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die Spieler im Zentrum hätte immer einen Gegner an sich "kleben – und das hast du als Rechts- oder Linksverteidiger nicht immer. Das heißt: Da kannst du im Spielaufbau sehr viel bewirken", sagte Schweinsteiger im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Kimmich könne das Spiel der DFB-Auswahl auch als Rechtsverteidiger vor der Dreierkette "nach vorne organisieren. Diese Rolle ist dem Sechser von Bayern München bei der EM zumindest zum Auftakt gegen Weltmeister Frankreich am Dienstag (21:00 Uhr/ZDF und MagentaTV) zugedacht.

Grundsätzlich traut Schweinsteiger der deutschen Elf bei der Endrunde viel zu. "Die Qualität ist auf jeden Fall vorhanden", sagte er: "Am Ende wird es darum gehen, dass die Spieler verstehen, dass es eben nicht nur auf die spielerische Qualität ankommt, sondern auch auf die berühmten Tugenden, um die uns die anderen Nationen beneiden: Laufbereitschaft, Zweikampfstärke, Mentalität. Wenn wir das auf den Platz bringen, können wir weit kommen. Da bin ich mir sicher."

Bundestrainer Joachim Löw nennt der einstige Bayern-Profi in dem Gespräch einen "Freund", der so auch mit der Mannschaft umgehen könne. Dennoch äußerte er erneut sein Unverständnis über den Verzicht Löws auf Jerome Boateng: "Das ist mir, wenn ich seine Leistung anschaue, schon ein Rätsel. Er hat immerhin Bayern München geholfen, das Triple zu holen."

Kroos vor EM-Start optimistisch

14:32 Uhr: Nationalspieler Toni Kroos blickt dem EM-Start gegen Frankreich optimistisch entgegen. Das Duell mit dem Weltmeister sei zwar "kein Spiel zum Reinkommen, aber mein Gefühl ist ganz gut", sagte Kroos im deutschen EM-Quartier in Herzogenaurach nach dem Training am Vormittag. Die Mannschaft habe zuletzt "den einen oder anderen Schritt nach vorn gemacht".

Die Franzosen zählt der Taktgeber des spanischen Rekordmeisters Real Madrid vor der Begegnung am Dienstag in München zu "den Top-Favoriten auf den Titel". Die DFB-Auswahl stehe "einen Schritt dahinter", meinte Kroos, aber: "Wir brauchen uns überhaupt nicht zu verstecken."

Diskussion um Kroos: Konter gegen Matthäus und Lob von Löw

Fußball-Nationalspieler Toni Kroos lassen die Zweifel von Experten ziemlich kalt. "Am Ende ist es so, dass ich seit elf Jahren spiele und ich übrigens nicht derjenige bin, der sich aufstellt", sagte der Weltmeister von 2014 bei "Eine Halbzeit mit...", dem Fußballpodcast des RedaktionsNetzwerks Deutschland.

Dass Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus Mitteldspieler Kroos nicht in der ersten Elf bei der EM sieht, sorgt den Star von Real Madrid nicht. "Bei allem, was ich vom Lothar gehört habe, sollte ich das vielleicht eher als gutes Zeichen werten", sagte der 31-Jährige.

"Wir haben in Deutschland so oder so viele Experten, zu Turnieren werden es noch mehr. Wenn ich mir von jedem einzelnen die EM-Elf anschauen sollte, dann wird es wirklich anstrengend", sagte Kroos weiter.

Man solle froh sein, dass die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw derzeit viele gute Spieler im Mittelfeld zu bieten habe. "Jeder kann seine EM-Elf so aufstellen, wie er will. Ich weiß nach wie vor, was ich dieser Mannschaft geben kann", sagte Kroos.

Er weiß um seinen gewissen Sonderstatus. Für Löw ist er einer der wichtigsten Ansprechpartner. 136 Spieler hat Löw in seinen 194 Länderspielen als Chefcoach eingesetzt. Kein Feldspieler kam häufiger (102 Mal) oder länger (7949 Minuten) zum Einsatz als Kroos.

Löw kennt diese Debatten über Führungskräfte. "Grundsätzlich ist es für mich ja nichts Neues, dass es zu manchen Spielern unterschiedliche Meinungen gibt und dass sich an solchen Spielerpersönlichkeiten bisweilen gerieben wird. Toni Kroos ist jetzt vielleicht auch mal das eine oder andere Mal dran gewesen. Ich kenne das nicht anders nach den vielen Jahren als Bundestrainer", schilderte Löw.

Kroos müsse diese Debatte "erdulden. Er sei "ein Vorbild an Professionalität. Besser kann man sich nicht auf den Job vorbereiten, mehr kann man nicht machen". Er habe noch keinen Spieler gesehen, der so schwer vom Ball zu trennen sei, berichtete am Freitag Teamkollege Robin Koch beeindruckt.

Sorge um Jonas Hofmann: EM-Neuling droht das vorzeitige EM-Aus

13:33 Uhr: Der EM-Einsatz von Turnier-Debütant Jonas Hofmann ist ungewiss. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach hat sich bereits am Donnerstag am Knie verletzt und konnte die Trainingseinheit der Fußball-Nationalmannschaft am Freitag in Herzogenaurach nicht absolvieren.

"Er ist noch hier im Quartier", berichtete DFB-Pressesprecher Jens Grittner bei der digitalen Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft. Dort werde der 28-Jährige weiter untersucht.

Ein Einsatz Hofmanns im EM-Auftaktspiel am Dienstag (21:00 Uhr/ZDF und Magenta TV) in München gegen Frankreich ist demnach unwahrscheinlich. Nach Leon Goretzka, der nach seiner Muskelverletzung gegen den Weltmeister noch nicht einsatzbereit ist, wäre Hofmann der zweite Ausfall. Bundestrainer Joachim Löw muss ohnehin drei seiner 26 Akteure aus dem finalen Aufgebot für jedes Spiel streichen.

An Island orientieren: EM-Debütant Finnland glaubt an den "Weihnachtsmann"

13:25 Uhr: Finnland will bei seinem EM-Debüt mehr als nur dabei sein. Die Euphorie im Land des dreimaligen Eishockey-Weltmeisters ist riesig, statt dem Puck rückt plötzlich der Ball in den Mittelpunkt.

Die Hoffnungen einer ganzen Nation lasten auf dem ehemaligen Schalker Teemu Pukki. Der "Weihnachtsmann" soll seine Landsleute beschenken und für ein EM-Märchen sorgen. "Ich glaube an unsere Chancen, das Hauptziel ist jetzt, die Gruppenphase zu überstehen, und ja, ich denke, das können wir schaffen", sagte Pukki, dessen Nachname sich auf Deutsch mit "Weihnachtsmann" übersetzen lässt.

Das Team habe schon jetzt "einen Platz in den Geschichtsbüchern", betonte Kapitän Tim Sparv im 11Freunde-Magazin. Dabei waren er und seine Mitspieler vor dem Siegeszug in der Qualifikation zur EURO eher eine Lachnummer, schon beim Gedanken an eine Turnierteilnahme sei in der finnischen Bevölkerung "schallendes Gelächter" ausgebrochen.

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Doch in der Rolle des Underdogs fühlen sich die finnischen Sensationskicker ganz wohl. "Das ist etwas, was wir gerne sind, es gibt uns Kraft, um zu zeigen, dass wir auch auf diesem Niveau wirklich mithalten können", sagte Pukki.

die Finnen auf den Spuren Islands wandeln, die bei der EM 2016 das Überraschungsteam schlechthin waren. Sogar den damaligen isländischen Nationaltrainer Lars Lagerbäck ließen die Finnen in der Vorbereitung zur Mannschaft sprechen, um sich vom Wunder inspirieren zu lassen. Island kam 2016 bis ins Viertelfinale. Dort war Gastgeber Frankreich zu stark und siegte mit 5:2.

Corona-Infektion: Für Andrej Mostowoi ist die EM vor ihrem Start schon vorbei

13:19 Uhr: Für den russischen Mittelfeldspieler Andrej Mostowoi ist die Fußball-Europameisterschaft noch vor Beginn des Turniers vorbei. Der 23-Jährige von Zenit St. Petersburg wurde am Freitag im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Kader der russischen Nationalmannschaft gestrichen.

Das Team sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von einem "ungünstigen Ergebnis von PCR-Tests", ohne Einzelheiten zu nennen. Im Laufe des Tages würden weitere Tests bei Mostowoi vorgenommen, sagte Trainer Stanislaw Tschertschessow am Freitag auf der virtuellen Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel der Gruppe B am Samstag (21:00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in St. Petersburg gegen Belgien. Bei allen anderen Spielern habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

An der Stelle Mostowois sei Roman Jewgenjew nominiert worden. Der 22-Jährige solle nun zum EM-Spielstandort St. Petersburg reisen. Dort trifft das russische Team am Samstag in der Gruppenphase auf Belgien.

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Zuvor hatte es auch im spanischen Team (Sergio Busquets, Diego Llorente) und bei den Schweden (Dejan Kulusevski, Mattias Svanberg) Corona-Infektionen gegeben.

Portugals arbeitsloser Finalheld Eder: "Ronaldos Image stimmt nicht"

Fußball-EM 2021: Das sollten Sie über das Sport-Highlight wissen

Wann wird gespielt? Wer überträgt die EM? Wo finden die Spiele statt? Diese und weitere Informationen gibt es im Video. (Foto: iStock: Aksonov)

11:59 Uhr: Als Joker stach Éderzito António Macedo Lopes, kurz: Éder, 2016 und schoss Portugal in der Verlängerung gegen Gastgeber Frankreich überraschend zum EM-Titel. Fünf Jahre später, zum Beginn der nächsten EM, spricht niemand mehr vom mittlerweile 33-Jährigen. Er ist ohne Verein. Sein Vertrag bei Lokomotive Moskau, wo er unter anderen Teamkollege des deutschen Weltmeisters Benedikt Höwedes war, läuft am 30. Juni 2021 aus.

Diese Sorgen hat Éders berühmter Landsmann Cristiano Ronaldo nicht. Nach Éders Einschätzung wird der mehrmalige Weltfußballer von der Öffentlichkeit verzerrt wahrgenommen. "Die Leute haben ein Image von Ronaldo, das nicht stimmt", stellte der Angreifer im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) auf die Frage hin fest, ob Ronaldo so egozentrisch sei, wie es viele glauben würden.

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"Dass ein Spieler konzentriert ist und Ziele hat, ist normal. Ich frage mich oft, wie ich mich verhalten würde, wenn ich einer der Besten der Welt wäre, wenn der ganze Druck auf mir lasten würde. Das ist nicht so einfach, das müssen die Leute verstehen. Ich finde, Ronaldo hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er sogar ein guter Kamerad ist. Die Rede, die er nach dem Finale 2016 in der Kabine hielt, war überragend. Er sagte, dass es der wichtigste aller Titel sei, die er je errungen habe. Und er hatte damals schon so viele Titel gewonnen, dass man sie gar nicht zählen konnte."

Zum fünften Mal nach 2006, 2008, 2012 und 2014 bekommt es Ronaldo bei einer WM oder EM mit Deutschland zu tun. Das Gruppenspiel steigt am 19. Juni ab 18 Uhr in München.

Heute geht die EM los: Türkei gegen Italien im Live-Ticker

Russland entzieht ARD-Reporter Akkreditierung für EM-Spiele

10:16 Uhr: Nach Angaben des WDR hat Russland dem "Sportschau"-Reporter Robert Kempe dessen Akkreditierung für EM-Spiele in Sankt Petersburg entzogen.

Chefredakteurin Ellen Ehni sieht darin "eine Einschränkung der Pressefreiheit, die für uns nicht akzeptabel ist."

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) übte heftige Kritik. "Das ist ein inakzeptabler Eingriff in die Pressefreiheit, der ein weiteres Mal zeigt, dass kritische Berichterstattung in Russland nicht nur unerwünscht ist, sondern auch Konsequenzen für die Journalisten hat", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

Die russischen Behörden begründeten ihren Beschluss mit dem Ergebnis eines sogenannten "Hintergrund-Screenings" zu Kempe. Dessen Akkreditierung für die restlichen Spielorte der EM, teilte die UEFA mit, gelte weiterhin. Ehni ergänzte, sie fordere von Russland Aufklärung und eine Rücknahme des Verbots gegen Kempe.

Da der Journalist wegen der fehlenden Akkreditierung auch nicht einfacher an ein Visum kommt, bemühe sich der Sender um andere Einreisemöglichkeiten für ihn.

Vor drei Jahren war dem ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt das Visum für die Einreise zur Fußball-WM nach Russland verwehrt worden. Diese Entscheidung wurde - auch auf internationalen Druck - von Russland wieder zurückgenommen.

Bei den Italienern aussortiert: Grifo war drei Tage lang "am Boden zerstört"

10:44 Uhr: Vincenzo Grifo vom SC Freiburg hat seine Nicht-Nominierung für die Europameisterschaft verdaut. "Ich war natürlich am Boden zerstört", sagte der Offensivmann, der den Sprung vom vorläufigen ins finale Aufgebot der Italiener Ende Mai nicht geschafft hat, der "Pforzheimer Zeitung" (Freitag). "Nach drei Tagen ging es aber schon wieder."

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Er werde nun vom Urlaub in Lecce aus "mit den Jungs mitfiebern", sagte Grifo vor dem EM-Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien am Abend (21:00 Uhr) in Rom. "Ich fühle mich immer noch als Teil des Teams, schließlich gehöre ich zu den besten 30 Spielern Italiens. Das macht mich stolz." Seinen Kollegen aus der Mannschaft des viermaligen Weltmeisters traut Grifo bei dem paneuropäischen Event viel zu. "Wir haben einen Mega-Lauf. Und auch vom Teamgeist her passt alles", sagte der 28-Jährige. "Uns ist also alles zuzutrauen."

Del Bosque schreibt Abschiedsbrief an Löw: "Ich möchte Ihnen danken"

08:56 Uhr: Joachim Löw hat vor seinem letzten Turnier als Bundestrainer einen Abschiedsbrief vom früheren spanischen Weltmeister-Coach Vicente del Bosque erhalten. In dem Dokument, das dem Münchner Merkur vorliegt, spricht del Bosque über die Begegnungen mit Löw und dankt ihm für fairen Sportsgeist.

"Wahre Größe zeigt sich erst in Momenten der Niederlage. Sie verloren nie ein schlechtes Wort. Im Gegenteil. Sie nannten uns damals ein Vorbild. Dafür möchte ich Ihnen danken", schreibt del Bosque, dessen Mannschaft auf dem Weg zum Weltmeistertitel 2010 die deutsche Auswahl im Halbfinale ausgeschaltet hatte.

Del Bosque lernte Löw als "seriösen und respektvollen" Rivalen kennen und wünscht ihm für seinen Schlussakt "nicht nur sportlichen Erfolg", sondern auch, dass er seinen "edlen Charakter" bewahrt.

Belgien reist wohl ohne Star Kevin De Bruyne zum EM-Auftakt

09:22 Uhr: Titel-Mitfavorit Belgien muss zum Auftakt der Europameisterschaft ohne seinen Starspieler Kevin De Bruyne planen. Der 29 Jahre alte Mittelfeldakteur von Manchester City soll nach übereinstimmenden belgischen Berichten nicht mit der Mannschaft nach St. Petersburg reisen, wo die Red Devils am Samstag gegen Gastgeber Russland ins Turnier starten.

De Bruyne hatte sich vor zwei Wochen im Champions-League-Finale eine Gesichtsverletzung zugezogen und war danach operiert worden. Eine offizielle Bestätigung für De Bruynes Ausfall gab es zunächst nicht.

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Den Berichten zufolge soll der Weltklassespieler seinen späteren Einstieg ins Turnier bereits am Donnerstag beim Treffen mit König Philippe angedeutet haben. "Werde ich spielen können? Hoffentlich das zweite Spiel gegen Dänemark", wurde De Bruyne zitiert. Der ehemalige Wolfsburger gilt als Schlüsselspieler beim WM-Dritten.

König Philippe freut sich, dass De Bruyne aller Voraussicht nach für das zweite Gruppenspiel der Roten Teufel gegen Dänemark (17. Juni) wieder zur Verfügung steht.

"Fantastisch. Ich bin sehr froh, dass du zurück bist", sagte Philippe laut Medienberichten zu De Bruyne, nachdem der Antreiber von Manchester City dem Monarchen bei einem Besuch im Trainingszentrum in Tubize gesagt hatte, er sei "hoffentlich" gegen Dänemark wieder fit.

Nationalspieler genießen "Frage-Antwort-Spiel" mit der Kanzlerin

08:53 Uhr: Die deutsche Nationalmannschaft hat die Videoschalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel als willkommene Abwechslung vor dem EM-Start sehr genossen. "Man hat ein bisschen über die aktuelle Situation gesprochen, natürlich auch über die Pandemie. Ansonsten war es ein nettes Frage-Antwort-Spiel von Spielern mit der Kanzlerin", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff der ARD-"Sportschau".

Das Gespräch mit Merkel dauerte am Donnerstagabend eine "halbe, dreiviertel Stunde", so Bierhoff: "Es ist ja mittlerweile Tradition, dass vor dem Turnier die Kanzlerin zur Mannschaft spricht."

Die CDU-Politikerin stimmte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw auf ein anspruchsvolles Turnier ein. "Ich freue mich auf Ihre Spiele", sagte die 66-Jährige: "Es geht gleich schwierig los; ich drücke die Daumen, dass Sie ganz weit kommen."

Das Team dankte noch am Abend via Twitter für die "Unterstützung und die guten Wünsche, liebe Frau Bundeskanzlerin". Die DFB-Auswahl startet mit dem Spiel gegen Weltmeister Frankreich am Dienstag in München in die EM.

In der Vergangenheit hatte Merkel die gesamte Mannschaft vor großen Turnieren persönlich getroffen, dies war aufgrund der Pandemie diesmal nicht möglich. Auch der virtuelle Austausch sei aber "eine riesige Wertschätzung und eine schöne Ablenkung", hatte Bierhoff bereits vor der Videoschalte gesagt: "Jedem wird deutlich, dass es eine nationale Angelegenheit und das Ergebnis wichtig für uns alle ist."

Europameistertrainer Berti Vogts tippt: "Deutschland kommt bis ins Finale"

08:02 Uhr: Der frühere Bundestrainer Berti Vogts traut der deutschen Nationalmannschaft bei der EM den Titelgewinn zu. "Deutschland kommt bis ins Finale. Mit ein bisschen Glück werden wir Europameister", sagte der 74-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.de.

Auch Karl-Heinz Rummenigge, 1980 als Spieler Europameister, zählt die deutsche Auswahl zu den Titelanwärtern. Der erste Gegner der DFB-Elf aber besitzt für den scheidenden Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern noch besser Aussichten: "Der große Favorit von vielen ist Frankreich. Dieses Team ist individuell top besetzt, sehr erfahren und tritt als amtierender Weltmeister natürlich mit Rückenwind bei der Euro an", sagte Rummenigge.

"Für mich folgen danach drei Mannschaften, von denen ich erwarte, dass sie weit kommen werden: England, Italien und das DFB-Team. Es wird wichtig sein, dass man vor allem in der K.-o.-Phase dann voll konzentriert Topleistung abruft."

Was dominierende Spieler in den Reihen des deutschen Aufgebots angeht, nennen Vogts wie Rummenigge Stars des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München.

Vogts, der das DFB-Team 1996 als Trainer zum bislang letzten EM-Titel führte und 1972 als Spieler Europameister wurde, geht davon aus, dass Joshua Kimmich der prägende Spieler des Turniers werden könnte. "Ich hoffe auf Kimmich – und würde mich riesig für ihn freuen", sagte er.

Rummenigge setzt auf Rückkehrer Thomas Müller. Der 31-Jährige werde bei der EM alle überraschen. Weil er für die deutsche Mannschaft Attribute einbringen wird, die ihr in den letzten Monaten abgegangen sind. Thomas ist ein wichtiger Antreiber auf dem Platz, kann perfekt vorbereiten und vollstrecken, zudem sorgt er außerhalb des Platzes stets für eine gute Atmosphäre im Team." Nach zwei Turnierteilnahmen (2012 und 2016) wartet Müller noch immer auf sein erstes EM-Tor.

Die Zuversicht von Vogts und Rummenigge bezüglich des Abschneidens der deutschen Mannschaft teilen die Fans nicht. Nur elf Prozent glauben an einen Finaleinzug und nur 6,8 Prozent an den EURO-Triumph für den dreimaligen Europameister. Das geht aus einer Blitz-Umfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) hervor.

Das Ergebnis deckt sich mit einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen. Sie wurde im Rahmen des ZDF-Politbarometers erhoben. Danach glauben sieben Prozent der Deutschen den den Gewinn des EM-Titels.

25,8 Prozent der Befragten erwarten laut der Blitz-Umfrage der Voting-App FanQ ein Scheitern der DFB-Elf in der Gruppenphase. 20,7 Prozent glauben an ein Ausscheiden im Achtelfinale, 26,1 Prozent an ein Ausscheiden im Viertelfinale. 26,0 Prozent der Anhänger trauen dem Team von Bundestrainer Joachim Löw den Halbfinaleinzug zu.

Favorit auf den EM-Titel ist WM-Champion und Deutschlands erster Vorrunden-Gegner Frankreich, der von 59,2 Prozent der Befragten auf die Pole Position gesetzt wird. Dahinter folgen mit großem Abstand Deutschland (12,0), England (8,3), Belgien (6,4) und Italien (5,1).

"Immer wieder": Österreichs Lazaro veröffentlicht Lied zur EM

05:49 Uhr: Der österreichische Nationalspieler Valentino Lazaro hat anlässlich der anstehende EM das Lied "Immer Wieder" als Hymne für das ÖFB-Team veröffentlicht.

Gemeinsam mit dem in Wien lebenden Musiker Meydo arbeitete der Profi von Borussia Mönchengladbach an dem Song mit Dancehall-Vibes und Hip-Hop-Einflüssen. "Musik ist neben dem Fußball meine große Leidenschaft", sagte Lazaro.

Das Lied soll auch vor den Spielen der Österreicher in der Kabine laufen. "Ich hoffe, der Song kommt auch im Team gut an, der ein oder andere durfte bereits reinhören. Die Rückmeldungen waren sehr positiv", erzählte der 25-Jährige.

Sportlich brennt Lazaro auf sein "erstes großes Turnier mit dem Nationalteam", der Leihspieler des italienischen Meisters Inter Mailand will "so weit wie möglich kommen". Die ÖFB-Elf mit dem deutschen Teamchef Franco Foda startet am Sonntag in Bukarest/Rumänien gegen Nordmazedonien in das Turnier.

Danach stehen in der Gruppe C die Duelle gegen die Niederlande (17. Juni) sowie Ukraine (21. Juni) auf dem Programm.

Mit Material der dpa und der AFP

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