Donald Trump schließt ungeachtet steigender Neuinfektionen neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA aus. Fußball-Star Cristiano Ronaldo zieht in den sozialen Medien über PCR-Tests her. Alle Infos zur Pandemie im Live-Ticker.

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  • 21:45 Uhr: Trump: "Wir werden nie wieder einen Lockdown machen"
  • 20:10 Uhr: Umfrage: Mehrheit unterstützt neue Corona-Maßnahmen oder will mehr
  • 19:15 Uhr: Kulturminister einigen sich auf Schließung der Museen
  • 16:06 Uhr: Cristiano Ronaldo wettert gegen PCR-Tests - und kassiert Rüffel von Italiens Top-Virologen
  • 14:56 Uhr: Söder: Bayern steht erneut vor Ausrufung des Corona-Katastrophenfalls
  • 13:45 Uhr: Lauterbach und Drosten sprachen vor der Lockdown-Entscheidung mit Merkel
  • 11:06 Uhr: Intensivmediziner befürchten dramatische Lage in wenigen Wochen
  • 09:54 Uhr: RKI-Virologe erwartet Durchimpfung gegen Corona erst 2022
  • 06:42 Uhr: Erneuter Rekordwert: Robert-Koch-Institut meldet 16.774 Neuinfektionen

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Top-News: Trump: "Wir werden nie wieder einen Lockdown machen"

21:45 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat ungeachtet weiter steigender Coronavirus-Infektionen neue weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA ausgeschlossen. "Wir werden nie wieder einen Lockdown machen", verkündete Trump am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt in Tampa im Bundesstaat Florida. Er nahm dabei auch ausdrücklich Bezug auf die in Deutschland und Frankreich angekündigten Einschränkungen.

Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA zuletzt wieder auf rund 79.000 an einem Tag angestiegen war, beharrt Trump weiterhin darauf, dass man bald über den Berg sein werde. Er verweist darauf, dass bald wirksame Arzneimittel wie Antikörper-Medikamente sowie Impfstoffe verfügbar sein würden. Experten auch aus Trumps Regierung warnen allerdings, dass bis dahin noch Monate vergehen dürften. Deshalb setzten sie sich unter anderem für das Tragen von Masken ein.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Rio de Janeiro sagt Straßenkarneval ab

21:40 Uhr: Nach der Verschiebung des weltberühmten Karnevals im Sambodrom hat die brasilianische Metropole Rio de Janeiro wegen der Corona-Pandemie den Straßenkarneval abgesagt. Dies berichtete das Nachrichtenportal "G1" am Donnerstag. Demnach hätten Vertreter von Karnevalsgruppen, die städtische Tourismusagentur Riotur und Spezialisten für Gesundheit und öffentliche Sicherheit die Absage nach einer Online-Besprechung festgelegt.
Dem Bericht zufolge waren sich alle Teilnehmer einig, dass eine Veranstaltung von der Größe des Straßenkarnevals von Rio in der Corona-Pandemie weder sinnvoll noch sicher ist. In diesem Jahr hatte der Karneval in Rio laut «G1» unter Berufung auf Riotur allein in vier Tagen mehr als drei Millionen Menschen auf die Straße gelockt. Ende September hatte Rio bereits die Umzüge im Sambodrom verschoben. Sie sollten im Februar stattfinden.
Nach den USA und Indien verzeichnet Brasilien die meisten Infektionen mit dem Coronavirus - es sind über 5,4 Millionen. Mehr als 158.000 Menschen sind in dem größten Land Lateinamerikas im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Daten der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro zufolge registrierte die Stadt Rio bis Donnerstag offiziell mehr als 118.000 Infizierte, über 12.000 Patienten sind bislang gestorben. Wegen Corona war bereits die Silvesterparty an der Copacabana abgesagt worden.

Umfrage: Mehrheit unterstützt neue Corona-Maßnahmen oder will mehr

20:10 Uhr: Die große Mehrheit der Bürger unterstützt nach einer Umfrage den geplanten Teil-Lockdown im November oder wünscht sich sogar noch weitergehende Schritte, um die Corona-Pandemie wieder einzudämmen. In einer Forsa-Erhebung für RTL und ntv befürworteten 50 Prozent die von Bund und Ländern beschlossenen strikten Maßnahmen. Weiteren 16 Prozent der 1.014 Befragten reichen sie noch nicht aus. Genau einem Drittel dagegen gehen sie zu weit. Unter den Befürwortern dominieren demnach vor allem Rentner (69 Prozent) sowie Anhänger von SPD (71), Union (65) und Grünen (62). Unter den Gegnern sind Anhänger der AfD (65) und der FDP (55) sowie Ostdeutsche (43) stark vertreten.

Die insgesamt größte Akzeptanz findet mit 65 Prozent die Schließung von Sportstätten, die geringste mit 39 Prozent die von Gaststätten. Die Schließung von Kultureinrichtungen liegt dazwischen (55).

Kulturminister einigen sich auf Schließung der Museen

19:15 Uhr: Mit den neuen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie müssen auch die Museen in Deutschland schließen. Darauf verständigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Kulturminister der Länder am Donnerstag in einer Konferenzschaltung.

Zunächst war die Situation für Museen unklar, weil sie in der Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten nicht ausdrücklich erwähnt sind. Danach müssen Kultureinrichtungen wie Theater, Opern- und Konzerthäuser sowie Kinos im November für einen Monat zubleiben.

Der Probebetrieb darf weitergehen, legten die Kulturminister nun fest. Damit soll ermöglicht werden, dass der Spielbetrieb im Dezember auch wieder aufgenommen werden kann.

Offen bleiben dürfen nach den Informationen Bibliotheken, Archive und Musikschulen.

Luxemburg beschließt nächtliche Ausgangssperre

18:15 Uhr: Wegen Corona gilt ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre in Luxemburg. Das Luxemburger Parlament beschloss am Donnerstag einen Gesetzestext, wonach die Bürger zwischen 23 und 6 Uhr grundsätzlich zu Hause bleiben müssen. Ausnahmen sind beispielsweise Arztbesuche oder der Weg zur Arbeit. Auch das Gassigehen mit einem Hund ist im Umkreis von einem Kilometer um die Wohnung erlaubt.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hat das Parlament weitere Einschränkungen auf den Weg gebracht: Im Restaurant oder zu Hause dürfen nur noch maximal vier Personen ohne Mund-Nasen-Bedeckung zusammenkommen. Wenn es mehr Menschen sind, ist das Tragen einer Maske Pflicht. Diese Einschränkungen gelten bis Jahresende, die Ausgangssperre ist bis Ende November befristet.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in dem Land mit mehr als 600.000 Einwohnern ist in der vergangenen Woche (19. bis 25. Oktober) im Vergleich zur Vorwoche um 265 Prozent auf rund 3.400 gestiegen. Luxemburg war bereits im September vom Robert Koch-Institut (RKI) zum Corona-Risikogebiet erklärt worden. Diesen Status hatte das Großherzogtum schon von Mitte Juli bis Mitte August inne.

Helge Schneider bittet Scholz um Korrektur der Corona-Novemberhilfe

17:18 Uhr: Der Musiker Helge Schneider (65) hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, bei der Berechnung der Corona-Finanzhilfe nicht den Monat November des Vorjahres, sondern einen Durchschnittswert heranzuziehen.

Schneider veröffentlichte am Donnerstag auf Facebook ein Foto eines mit Schreibmaschine geschriebenen Briefes an Scholz: "Bei der Untertützung für Künstler ist Dir ein Fehler unterlaufen: Ich habe im November 2019 gar kein Geld verdient, also kann man dafür ja auch keine 75 % ausrechnen. Bitte mache das anders. Zum Beispiel nehme den JAHRES-MONATSDURCHSCHNITT. Danke!" Über den Post von Schneider hatte zuvor der "Berliner Kurier" berichtet.

Scholz hatte am Mittwoch angekündigt, dass für die Zeit des Teil-Lockdowns im November unter anderem Solo-Selbstständige ihre Umsatzausfälle im Umfang von 75 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019. Auf der Homepage von Helge Schneider waren am Donnerstag drei ausverkaufte Konzerte für November angekündigt: In Leverkusen, Viersen und Köln. Laut einer Liste plant Schneider im Dezember 14 Konzerte.

Bayerns drittgrößte Stadt schon ab Freitag im Teil-Lockdown

17:09 Uhr: Augsburg wird den für kommende Woche in Deutschland geplanten Teil-Lockdown vorzeitig umsetzen. In Bayerns drittgrößter Stadt werden die in dem Bund-Länder-Beschluss vom Mittwoch festgelegten Schutzmaßnahmen bereits ab diesem Freitagabend gelten. Der 2. November sei für Augsburg zu spät, sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) am Donnerstagnachmittag.

Zuvor hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt, dass die 300.000-Einwohner-Stadt in Schwaben die Verschärfung der Corona-Vorschriften vorziehen werde. Auch die ähnlich stark betroffene oberbayerische Stadt Rosenheim geht wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen ab Freitag, 21:00 Uhr, in den Teil-Lockdown.

Die beiden Städte sowie die Landkreise Berchtesgadener Land und Rottal-Inn sind derzeit die am stärksten von Corona-Neuinfektionen betroffenen Kommunen im Freistaat. Nach dem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten werden private Kontakte ab Montag bundesweit stark beschränkt, Restaurants und Freizeiteinrichtungen werden geschlossen und Veranstaltungen untersagt.

Zahl der COVID-19-Intensivfälle steigt: Kliniken verschärfen Besuchsregeln

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasant an. Das ist auch in den Krankenhäusern spürbar: Die Intensivstationen füllen sich wieder mit mehr schweren COVID-19-Fällen. Vielerorts verschärfen Kliniken jetzt ihre Besuchsregelungen.

Papst empfängt vorerst keine Pilger mehr zu Generalaudienzen

16:58 Uhr: Der Vatikan hat wegen der steigenden Corona-Fallzahlen neue Vorsichtsmaßnahmen erlassen. Papst Franziskus werde bis auf Weiteres keine Pilger mehr zu öffentlichen Generalaudienzen empfangen, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Stattdessen würden die Audienzen wieder per Livestream aus der Bibliothek im Apostolischen Palast übertragen, um gesundheitliche Gefahren für alle Beteiligten zu verhindern.

In der vergangenen Woche war nach Vatikan-Angaben ein Teilnehmer der Generalaudienz mit dem Papst positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Franziskus hatte erst Anfang September nach sechsmonatiger Pause wieder damit begonnen, Gläubige zu seinen Generalaudienzen auf dem Petersplatz zu empfangen. Anfang März hatte er diese Treffen wegen der Corona-Pandemie abgesagt und die Audienzen und seine Mittagsgebete per Livestream übertragen lassen.

Die italienische Regierung hatte in den vergangenen Tagen aufgrund der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft. Italien war während der ersten Corona-Welle im Frühjahr eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt.

Insgesamt wurden in dem Land bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 550.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, fast 38.000 Menschen starben.

Corona-Notstand in Spanien bis Mai 2021 verlängert

16:31 Uhr: In Spanien ist der Corona-Notstand bis zum 9. Mai 2021 verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm am Donnerstag den Antrag der linken Regierung mit deutlicher Mehrheit an. 194 von insgesamt 350 Abgeordneten stimmten mit Ja. 53 stimmten dagegen, 99 enthielten sich der Stimme. Vier Abgeordnete waren nicht anwesend.

Wegen der rapide steigenden Infektionszahlen hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez erst am Sonntag den sogenannten Alarmzustand - die dritthöchste Notstandsstufe - ausgerufen und fast im ganzen Land eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Nur die im Kampf gegen Corona zuletzt erfolgreichen Kanaren sind davon ausgenommen. Dieses Notstands-Dekret galt nur für zwei Wochen. Die von der Regierung angestrebte lange Verlängerung musste deshalb gemäß Verfassung vom Parlament gebilligt werden.

Cristiano Ronaldo wettert gegen PCR-Tests - und kassiert Rüffel von Italiens Top-Virologen

16:06 Uhr: Das Giganten-Duell mit Lionel Messi vom FC Barcelona hat Juventus-Star Cristiano Ronaldo verpasst. Grund dafür war, dass er nach seiner zehntägigen Quarantäne aufgrund seiner Corona-Infektion kein negatives Testergebnis vorweisen konnte.

Nach Angaben des portugiesischen Senders "TV1" wurde Ronaldo bereits 18-mal positiv getestet.

In den sozialen Netzwerken ließ der 35-Jährige nun Dampf ab und wetterte gegen das Testverfahren. In einem eigenen Instagram-Post bezeichnete er in den Kommentaren das Verfahren "Bullshit". Den Kommentar löschte er zwar später wieder – doch in der Zwischenzeit hatte er im Netz bereits die Runde gemacht.

Bereits nach kurzer Zeit meldete sich Italiens Top-Virolge Roberto Burioni zu Wort. Auf Twitter schrieb er: "Ich begrüße meinen Kollegen Cristiano Ronaldo in der großen Gruppe der Virologen. Er wird in unserem nächsten Fußballspiel gegen die Augenärzte sehr hilfreich sein". Die Botschaft dahinter dürfte eindeutig sein: Ronaldo soll sich lieber auf das konzentrieren, wovon er auch Ahnung hat.

Sperrstunde und Alkoholverkaufsverbot in Niedersachsen gekippt

15:24 Uhr: Das niedersächsischen Oberverwaltungsgericht (OVG) hat vorläufig die nächtliche Sperrstunde für Gastronomen und das Verbot für einen Außerhausverkauf von Alkohol gekippt. Wie das Gericht in Lüneburg am Donnerstag mitteilte, gab es mit seinem im gesamten Bundesland geltenden Beschluss der Klage einer Barbeitreiberin aus Delmenhorst statt. Dieser ist demnach nicht mehr anfechtbar.

Die konkrete Ausgestaltung der Regelungen zur Sperrstunde und zum Verbot des Außerhausverkaufs von Alkohol durch gastronomische Betriebe in der zuletzt am 22. Oktober veränderten Fassung der landeseigenen Corona-Verordnung stellten "keine notwendigen infektionsrechtlichen Schutzmaßnahmen" dar, teilte das Gericht mit. Derartige Maßnahmen könnten aber durchaus einen Beitrag zur Eindämmung des Infektionsgeschehens leisten, merkte es weiter an.

Anstoß nahmen die Richter dabei an der pauschalen Regelung, die Sperrstunde und das Verkaufsverbot in allen Regionen mit einem sogenannten Sieben-Tage-Inzidenzwert von mehr als 35 oder 50 in Kraft zu setzen. Diese Verknüpfung sei "nicht ausreichend", hieß es dazu. Das habe das OVG bereits in einem Verfahren rund um ein Beherbergungsverbot für Touristen aus Risikogebieten klargemacht.

Auch mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter der Gastronomiebetriebe sei die Verordnung nicht schlüssig gegründet worden. So habe das Land nicht nachvollziehbar darlegen können, warum ausgerechnet der Aufenthalt in einem entsprechenden Betrieb zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr morgens ein erhöhtes Risiko bedeute.

Söder: Bayern steht erneut vor Ausrufung des Corona-Katastrophenfalls

14:56 Uhr: Wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen erwägt Bayern bald wieder die Ausrufung des Katastrophenfalls. In den nächsten Tagen könne dies notwendig werden, um auf die "dramatische Entwicklung" besser reagieren zu können, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Wenn sich die Zahlen weiter wie bisher entwickelten, sei die Ausrufung in der kommenden Woche absehbar.

In Bayern habe sich in den vergangenen neun Tagen die Belegung der Intensivbetten verdoppelt, in einigen Regionen drohten in den kommenden Tagen bereits Kapazitätsengpässe. Durch die Ausrufung des Katastrophenfalls könne das Land die Verteilung der Intensivpatienten besser koordinieren.

"Wir sind in einer sehr, sehr ernsten Situation", betonte Söder. Es müsse zur Eindämmung der Infektionen eine Reduzierung der Kontakte um 75 Prozent erreicht werden. Andernfalls drohe die Lage außer Kontrolle zu geraten, auch in Bayern.

Im Freistaat seien am Donnerstag vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 3.057 neue Infektionen gemeldet worden. "Das ist eine neue Rekordzahl", sagte Söder. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Region in sieben Tagen, liege landesweit bei 107. Damit bewege sich Bayern bundesweit zwar noch im Mittelfeld, gleichwohl sei die Zahl "einfach zu hoch". Viele Kommunen in Bayern lägen bereits über einer Inzidenz von 50, einige sogar über 200.

Maskenverweigerer greift Passanten und zwei Beamte an

14:45 Uhr: Im Streit um die Maskenpflicht hat ein 33-Jähriger am Nürnberger Hauptbahnhof einen Passanten und zwei Beamte verletzt. Ein 38-Jähriger hatte den Mann auf die Maskenpflicht im Bahnhof hingewiesen, wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte. Nach einem kurzen Streit attackierte der 33-Jährige den Mann und schlug ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht.

Als zwei Polizisten zu der Auseinandersetzung in der Nacht auf Donnerstag gerufen wurden, ging der 33-Jährige auch auf diese los. Dabei schlug er einer 28-jährigen Beamtin mit der Faust in den Bauch und verletzte einen 24-jährigen Beamten am Knie. "Unter Zwangsanwendung wurde der Schläger schließlich zur Bundespolizeidienststelle getragen", teilte die Polizei weiter mit. Dort beleidigte er mehrere Beamte und beschwerte sich über die Corona-Regelungen. Er wurde später wieder entlassen.

Die 28-jährige Beamtin und der 24-jährige Beamte kamen in eine Klinik. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Putin will keinen landesweiten Corona-Lockdown

14:32 Uhr: Trotz massiv steigender Corona-Zahlen in Russland sieht Kremlchef Wladimir Putin keinen Grund für einen landesweiten Lockdown. "Wir planen keine totalen Einschränkungen, da die Wirtschaft und die Geschäfte dabei im Grunde genommen komplett lahmgelegt würden", sagt der Präsident.

Das Land sei "jetzt viel besser gewappnet." Er verweist dabei auf die Erfahrungen, die man seit Beginn der Pandemie im Frühjahr gesammelt habe.

Allein am Donnerstag registrieren die Behörden 17.717 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. In fünf Regionen Russlands gilt die Lage als kritisch. Dort sind den Behörden zufolge etwa 95 Prozent der für Corona-Patienten reservierten Betten in Krankenhäusern belegt. Es gab zudem wiederholt Berichte, wonach Kliniken wegen vieler Erkrankter überfordert waren.

Russland setzt seine Hoffnung auf Massenimpfungen. Sie könnten zum Jahresende beginnen, sagt der Kremlchef. Es gebe aber Probleme bei der Massenproduktion eines Impfstoffes. Mitunter fehle die "notwendige Ausrüstung", etwa die Hardware, so Putin bei einer Fragerunde bei dem Investitionsforum Russia Calling.

Bislang sind zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus registriert worden. Allerdings laufen parallel noch wichtige Tests, um deren Sicherheit und Wirksamkeit zu überprüfen. Das Serum "Sputnik V" war das weltweit erste, das eine Freigabe für eine breite Anwendung in der Gesellschaft bekam.

Bayern gibt noch strengere Maßnahmen vor als der Bund

14:21 Uhr: Bayern geht an einigen Stellen noch über die Beschlüsse von Bund und Ländern hinaus. Ab dem 2. November gelten etwa noch strengere Kontaktbeschränkungen als beim Corona-Gipfel vereinbart - nämlich ausdrücklich auch in Privaträumen.

Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen. Ausnahmen gelten nur für Gottesdienste und Demonstrationen.

Es dürfen sich damit - egal wo - nur noch die Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes treffen, und zwar mit insgesamt maximal zehn Personen. "Darüber hinausgehende Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen sind angesichts der ernsten
Lage in unserem Land inakzeptabel", heißt es vonseiten des bayerischen Kabinetts.

Den Rest der Vereinbarung setzt Bayern eins zu eins um: Hotels, Restaurants, Kinos und Theater müssen ab dem kommenden Montag für den gesamten November schließen. Schulen, Kitas und Geschäfte sollen aber anders als beim Lockdown im Frühjahr offen bleiben.

Laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kann es in den nächsten Tagen notwendig werden, den Katastrophenfall auszurufen, um auf die "dramatische Entwicklung" besser reagieren zu können. In Bayern habe sich binnen neun Tagen die Belegung der Intensivbetten verdoppelt, in einigen Regionen drohten in den kommenden Tagen Kapazitätsengpässe. Durch die Ausrufung des Katastrophenfalls könne das Land die Verteilung der Intensivpatienten besser koordinieren. Im Freistaat wurden vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 3.057 neue positive Tests innerhalb von 24 Stunden gemeldet.

Lauterbach und Drosten sprachen vor der Lockdown-Entscheidung mit Merkel

13:45 Uhr: Wegen drastisch steigender Infektionszahlen haben Bund und Länder am Mittwoch die einschneidendsten Maßnahmen seit dem großen Lockdown im Frühjahr beschlossen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gehörte zu den lautesten Befürwortern einer härteren Gangart im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus. Zuletzt warb er für einen "Wellenbrecher-Shutdown".

Genau der kommt nun. "Das ist wie im Lehrbuch heute beschlossen worden", sagte Lauterbach am Mittwochabend in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". "Das ist ein ganz großer Erfolg".

Bei "Lanz" erläuterte der SPD-Politiker auch einige Hintergründe: Zusammen mit dem Berliner Virologen Christian Drosten habe sich Lauterbach schon früh für die Anwendung eines "Wellenbrecher-Shutdown" eingesetzt.

Waren Drosten und Lauterbach dabei auch direkt mit Kanzlerin Merkel im Gespräch? "Da will man nicht indiskret sein, aber sicherlich haben wir auch mit der Kanzlerin darüber reden können."

Moderator Lanz hakt nach: "Sie haben das also der Kanzlerin vorgestellt?" Lauterbach weicht zurück, "das will ich so auch nicht so sagen". Entscheidend sei, erklärt Lauterbach schließlich, dass nicht nur er und Drosten, sondern ebenso etliche weitere Wissenschaftler hinter dem Konzept gestanden hätten.

Frankreich kündigt Maskenpflicht für Kinder ab sechs Jahren an

12:52 Uhr: Infolge eines sprunghaften Anstiegs an Infektionen mit dem Coronavirus in Frankreich hat die Regierung eine Maskenpflicht für Kinder ab sechs Jahren angekündigt. Angesichts der "plötzlichen" und "brutalen" zweiten Ansteckungswelle sei diese Maßnahme notwendig, sagte der französische Premierminister Jean Castex am Donnerstag, einen Tag vor Beginn eines landesweiten Lockdowns.

"Wir hatten mit der zweiten Welle der Epidemie gerechnet", sagte Castex. Doch kein Land habe erwartet, dass sie sich so stark beschleunigen würde, fügte er hinzu. Nach einer Abstimmung durch das Parlament sollen die neuen Maßnahmen am Nachmittag verkündet werden.

Bislang war das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung nur für Kinder ab elf Jahren verpflichtend. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Mittwoch angekündigt, dass Schulen und Kitas - anders als bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr - geöffnet bleiben würden. Mit insgesamt 35.785 Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.

Spahn verteidigt Maßnahmen - Corona-Infektion habe ihn "demütig" gemacht

11:40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat durch seine eigene Corona-Erkrankung einen anderen Blick auf die Pandemie gewonnen. Die Erfahrung habe ihn "demütig" gemacht, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagmorgen in einem Telefon-Interview im WDR. Spahn stellte sich dort für eine halbe Stunde den Fragen der Zuhörer.

Es gehe ihm selbst gut, er habe nur leichte Erkältungssymptome. Die Arbeit seines Gesundheitsamtes vor Ort habe er als professionell und unaufgeregt empfunden, sagte der Minister. Spahn ist derzeit in häuslicher Quarantäne.

Der Minister verteidigte die vom Bund und den Ländern bis Ende November vereinbarten harten Maßnahmen gegen die Pandemie. Das sei eine schwere Zeit für die Betroffenen, aber Kontakte müssten unbedingt verringert werden. Die Infektionszahlen stiegen gerade bei den Älteren wieder rasant. "Ich will nicht warten, bis die Intensivstationen überfüllt sind", sagte er. "Wenn sie überfüllt sind, ist es zu spät."

Intensivmediziner befürchten dramatische Lage in wenigen Wochen

11:06 Uhr: Mediziner befürchten in wenigen Wochen eine dramatische Lage auf Deutschlands Intensivstationen. "Es ist jetzt schon nachweislich schlimmer als im Frühjahr", sagt Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

"In 14 Tagen haben wir die schweren Krankheitsfälle und unsere großen Zentren kommen unter Maximalbelastung." Hauptproblem sei das Personal, das sich durch die stark steigenden Infektionszahlen deutlich häufiger anstecke als im März oder April. "Wir haben mehr Betten und mehr Beatmungsgeräte als zu Beginn der Pandemie. Aber wir haben nicht eine müde Maus mehr beim Personal", sagte Janssens.

Von den Infizierten müssten etwa fünf Prozent im Krankenhaus behandelt werden, zwei Prozent auf der Intensivstation, ergänzte Stefan Kluge, Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Über 70-Jährige hätten ein Todesrisiko von über 50 Prozent. Ein Blick auf die derzeit nur langsam steigende Zahl der Todesopfer tauge nicht zur Einschätzung der aktuellen Lage. "Wir müssen auf die Zahl der Intensivpatienten gucken. Dann wissen wir, wohin die Reise geht", sagte Kluge.

RKI-Virologe erwartet Durchimpfung gegen Corona erst 2022

09:54 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut geht davon aus, dass eine Impfung der gesamten Bevölkerung gegen das Coronavirus auch bei schneller Entwicklung eines Impfstoffs Ende 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird.

"Es wird längere Zeit dauern, bis wir durch die Impfung eine spürbare Veränderung des Infektionsgeschehens sehen werden, dass wir sagen können, jetzt kann wieder Ruhe einkehren", sagte der Virologe Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn man etwa pro Tag 100.000 Menschen impfen würde, brauche man 150 Tage, um 15 Millionen Menschen zu impfen. Dieses Tempo wäre nach Mertens Ansicht bereits eine Herausforderung.

"Der Start der Impfungen darf nicht übereilt passieren: Es kommt nicht darauf an, vier Wochen früher oder später mit dem Impfen anzufangen", sagte der Virologe. Vor allem Transport und Lagerung, die Einrichtung der regionalen Impfzentren und die bundesweit zeitgleiche Dokumentation der Impfungen müssten gut vorbereitet werden, ebenso die Auswertung der Sicherheitsaspekte und des medizinischen Impferfolgs.

Mertens rechnet zudem damit, dass es angesichts eines zunächst knappen Impfstoffs Konflikte über die gerechte Verteilung geben wird. "Es kann auch sein, dass einzelne, die nicht gleich zum Zuge kommen, dagegen klagen werden." Laut Bundesgesundheitsministerium sollen zunächst sogenannte "vulnerable" Gruppen geimpft werden, also Personen mit hohem Gesundheitsrisiko.

Kanzleramtschef Braun verteidigt Corona-Maßnahmen

08:11 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die einschneidenden Corona-Maßnahmen im November verteidigt. "Wir müssen jetzt als Politik mit einem klaren Signal vorangehen, weil das frühe Handeln im Endeffekt uns das mildere Handeln ermöglicht", sagte Braun am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die Maßnahmen seien notwendig und verhältnismäßig, um vor Krankheit zu schützen, aber auch - wenn eine Situation der völligen Überforderung eintrete - massive Wirtschaftseinbrüche zu verhindern.

Braun stellte sich hinter die umstrittene Schließung von Gastronomiebetrieben. "Wir müssen natürlich priorisieren", sagte er. Schulen, Bildung und den Großteil von Handwerk, Mittelstand und Wirtschaft wolle man voll aufrechterhalten. "Aber irgendwo müssen wir die Kontakte reduzieren." Das sei am verhältnismäßigsten bei den Freizeitaktivitäten. Die Betriebe bekämen 75 Prozent des Umsatzes des vergangenen Novembers vom Staat erstattet. Das sei sehr, sehr teuer, aber sicher angemessen, um den Betroffenen durch den harten Monat zu helfen.

Zu Einwänden, man könne ja versuchen, vor allem die ältere Bevölkerung vor Infektionen zu schützen, sage Braun: "Das übersieht, dass wir noch sehr unsicher sind, ob es nicht bei den milden Verläufen Jüngerer langfristige Folgeschäden geben kann". Außerdem unternehme man bereits sehr viel, um Ältere und Kränkere in Krankenhäusern oder Pflegeheimen gut zu schützen. Trotzdem seien diese Menschen bei Anstiegen immer wieder stark betroffen.

Wieder gewaltsame Proteste in Italien

07:45 Uhr: In Italien ist es am Mittwochabend in mehreren Städten zu neuen Protesten gegen die verschärften Corona-Bestimmungen gekommen. In der norditalienischen Stadt Verona gingen nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa rund 500 Menschen vornehmlich aus dem rechtsradikalen Spektrum auf die Straße. Sie warfen mit Glas und kippten vor Lokalen Tische und Stühle um. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt.

Ebenfalls am Mittwochabend wurde ein Mitarbeiter eines italienischen TV-Senders bei gewalttätigen Protesten in Palermo auf Sizilien verletzt, wie Ansa berichtete. Dort sei es nach einer Demonstration von Lokalbesitzern gegen die Beschränkung ihrer Öffnungszeiten zu Flaschenwürfen und dem Abschießen von Feuerwerkskörpern gekommen. Auch andernorts gab es vereinzelt Kundgebungen. Die Polizei habe von einigen Beteiligten die Personalien aufgenommen.

Bereits seit dem Wochenende war es in Italien bei Demonstrationen gegen die Regierung mehrfach zu Gewalt gekommen (siehe Video unten). Politiker machten unter anderem Neo-Faschisten und jugendlichen Straftäter für die Übergriffe verantwortlich.

Kubicki ruft Betroffene auf, gegen Corona-Maßnahmen zu klagen

06:49 Uhr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat Betroffene aufgerufen, rechtliche Mittel gegen stark einschneidende Corona-Maßnahmen einzulegen. "Ich halte die aktuellen Beschlüsse in Teilen für rechtswidrig. Wenn die Runde der Regierungschefs Maßnahmen verabredet, die bereits mehrfach von Gerichten aufgehoben wurden, wie das Beherbergungsverbot, dann ignorieren die Beteiligten bewusst die Gewaltenteilung. Ich rufe alle Betroffenen auf, rechtliche Mittel gegen diese Maßnahmen einzulegen", sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post".

FDP-Generalsekretär Volker Wissing ergänzte: "Das sind sehr weitreichende Grundrechtseingriffe. In verfassungsrechtlicher Hinsicht ist das ein Ritt auf Messers Schneide", sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung".

Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt, die zweite Corona-Infektionswelle mit strengen Kontaktbeschränkungen für die Bürger und einem weitgehenden Herunterfahren aller Freizeitaktivitäten brechen zu wollen. So soll eine unkontrollierbare Ausbreitung des Virus verhindert werden. Die Maßnahmen sollen bereits ab dem kommenden Montag gelten und bis Ende November dauern.

Robert-Koch-Institut meldet 16.774 Neuinfektionen und 89 weitere Todesfälle

06:32 Uhr: In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 16.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Das ist ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie.

Wie das RKI am Donnerstagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Mittwoch insgesamt 16.774 neue Fälle registriert, nach 14.964 neuen Fällen am Vortag.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 481.013, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.272 - 89 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen beläuft sich laut dem RKI auf etwa 339.200.

US-Experte Fauci: Vor Januar wird es keinen Corona-Impfstoff geben

05:55 Uhr: In den USA wird es nach Ansicht des renommierten Immunologen Anthony Fauci vor Januar keinen Corona-Impfstoff geben. Klinische Studien für zwei experimentelle Impfstoffe seien weit fortgeschritten, die Erteilung einer Notfallzulassung durch die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) sei jedoch nicht vor Januar zu erwarten, sagte Fauci am Mittwoch in einer Videoschalte mit dem Fachmagazin "Jama Network". "Es könnte Januar sein, es könnte später sein, das wissen wir nicht", sagte er.

Die am weitesten fortgeschrittenen klinischen Studien sind Fauci zufolge jene für die Impfstoffe des Biotech-Unternehmens Moderna und die Studie von Pfizer. Der Pharmariese arbeitet mit dem Mainzer Unternehmen Biontech zusammen. Für eine Notfallzulassung der FDA müssten die Daten der Hersteller die Verträglichkeit und die "anhaltende Wirksamkeit" ihres Impfstoffs belegen, sagte Fauci.

Faucis Äußerung stand im Widerspruch zu Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der wiederholt in Aussicht gestellt hat, dass es noch vor Jahresende einen Impfstoff geben werde. Kritiker werfen Trump vor, die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs für seinen Wahlkampf zu instrumentalisieren. Der Republikaner Trump bewirbt sich bei der US-Wahl am Dienstag um eine zweite Amtszeit.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Wissenschaftler: Corona-Angst raubt Menschen den Schlaf

05:11 Uhr: Die Angst vor einer Corona-Ansteckung raubt vor allem Menschen mit gesundheitlichen Risiko-Faktoren vielfach den Schlaf. "Ich sehe das auch aus der eigenen Sprechstunde. Es gibt Vorerkrankte, die sich große Sorgen machen", sagte der Direktor der Klinik für Pneumologie der Evangelischen Kliniken Essen-Mitte, Prof. Georg Nilius, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

"Da gibts ein deutlich höheres Angstniveau. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Schlaf." Nilius ist einer der Kongresspräsidenten bei der digitalen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) vom 29. bis 31. Oktober.

Der Lungen- und Schlafmediziner verwies auf eine fortlaufende bundesweite Online-Studie unter Leitung der Psychologin Madeleine Hetkamp (Universität Duisburg-Essen) mit gut 16.000 Teilnehmern. Laut der im Fachmagazin "Sleep Medicine" veröffentlichten Studie hatten kurz nach dem Corona-Shutdown Mitte März dieses Jahres rund 13,5 Prozent der Teilnehmer von einer "deutlich verschlechterten Schlafqualität" und 7,2 Prozent von generellen Ängsten berichtet. Als die Infektionszahlen nachließen, seien diese Werte wieder zurückgegangen. Mit dem aktuell neuen Hochschießen der Zahlen sei es wahrscheinlich, dass auch die Ängste wieder zunähmen, sagte Nilius.

Alle Corona-Meldungen vom 28. Oktober finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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