• 21:05 Uhr: ➤ Corona-Impfstoff für Kinder könnte im Sommer bereitstehen
  • 18:10 Uhr: Kurz und Kollegen schreiben Brandbrief an die EU
  • 17:54 Uhr: Die Stadt Köln verschärft ihre Corona-Regeln
  • 17:33 Uhr: Handbuch listet strikte Corona-Regeln für Olympia auf
  • 17:09 Uhr: EU-Regierungschefs schreiben Brandbrief an Ursula von der Leyen
  • 15:29 Uhr: Corona-Impfstoff von AstraZeneca wirkt gegen Variante B.1.1.7
  • 14:01 Uhr: Arzt klaut Impfstoff und verabreicht ihn seiner Frau

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➤ Spahn stellt Corona-Impfstoff für Kinder für Sommer in Aussicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen für Kinder und Jugendliche geeigneten Impfstoff gegen das Coronavirus für diesen Sommer in Aussicht gestellt. Derzeit gebe es noch keinen für Kinder und Jugendliche zugelassenen Impfstoff, sagte Spahn, der als Gast bei der Jahresauftakt-Klausur der hessischen Union am Freitagabend online zugeschaltet war. Das Vakzin von Biontech/Pfizer sei ab 16 Jahren zugelassen, die beiden anderen Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca ab 18 Jahre.

Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen sei dies ein Problem. Es gebe eine Reihe von Herstellern, bei denen Studien mit Kindern und Jugendlichen liefen, von drei oder vier Herstellern wisse er dies sicher. "Wir gehen davon aus, toi, toi, toi, wenn die Dinge gut laufen, dass wir im Sommer auch einen Impfstoff haben, der eben dann Kinder und Jugendliche schützen kann."

Spahn räumte einen schwierigen Start der Impfkampagne Ende Dezember ein. "Es war irgendwie auch die Erwartung größer, im Nachhinein hätte man vielleicht noch stärker auch Erwartungsmanagement machen müssen", sagte der Minister. "Ich hab' gedacht, nachdem wir sechs Wochen über Priorisierung, Knappheit, Ethikrat, Bundestag diskutiert haben im Dezember, dass irgendwie klar ist, das wird schwierig am Anfang."

Nach dem Impfstart sei angesichts der Pandemiemüdigkeit "die Erwartung auf einmal ganz, ganz groß" gewesen, "dass das jetzt ganz, ganz schnell geht". Der Weg sei begonnen, "aber es ist noch ein Stück Weg", sagte Spahn. Mindestens die nächsten neun bis zehn Wochen dürften nun noch von starker Impfstoff-Knappheit geprägt sein, "und dann im zweiten Quartal wird's sicher besser", so Spahn.

Die weiteren Corona-News des Tages

Impfstoff-Problematik: Kurz und Kollegen schreiben Brandbrief an von der Leyen

18:01 Uhr: Trotz der bevorstehenden Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson&Johnson in den USA und der EU warnen mehrere Regierungschefs die Europäische Union vor neuerlichen Lieferproblemen. Davon berichtete die "Bild"-Zeitung.

Der Impfstoff aus dem Hause Johnson&Johnson biete zwar den Vorteil, mit nur einer Impfdosis den vollen Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu erreichen. "Allerdings wurden wir darüber informiert, dass der Johnson&Johnson-Impfstoff offenbar für Abfüllung und Abfertigung in die USA versandt werden muss", schrieben Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, der tschechische Premierminister Andrej Babiš, Dänemarks Premierministerin Mette Frederiksen und Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einem Warnbrief an Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission.

Im Streit um die Engpässe bei Corona-Impfstoffen stellte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel hinter ihre CDU-Parteikollegin von der Leyen. "Wir unterstützen die Arbeit der Kommission und der Kommissionspräsidentin", sagte Merkel in Berlin. Die Produktion eines Impfstoffes sei "keine Sache, die man von heute auf morgen machen kann", betonte sie.

Im Falle des Impfstoffs von Johnson&Johnson könnten die in den USA seit der Präsidentschaft Donald Trumps geltenden Exportbeschränkungen die Ausfuhr des Stoffes nach Europa behindern.

Produziert werden soll das Vakzin von Johnson&Johnson in den USA, Südafrika, Indien, aber auch in Leiden in den Niederlanden. Die EU hat sich bis zu 400 Millionen Dosen von dem Mittel gesichert. Für Deutschland sind davon 36,7 Millionen Dosen bestimmt.

Die Stadt Köln verschärft ihre Corona-Maßnahmen

17:54 Uhr: Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Inzidenzzahlen innerhalb eines Tages hat die Stadt Köln die Pandemieschutzregeln verschärft.

Ab Samstag dürfen sich in der Millionenstadt auch im privaten Raum maximal ein Haushalt und eine weitere Person treffen, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Damit überträgt Köln die in der Coronaschutzverordnung festgeschriebene Regelung zur Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum per Allgemeinverfügung nun auch auf Privaträume.

Die Sieben-Tage-Inzidenz war in der Domstadt von 75,9 am Donnerstag auf 91,3 am Freitag gestiegen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche wieder.

An den bevorstehenden Karnevalstagen gilt in Köln ein Alkoholverbot: Von Weiberfastnacht am kommenden Donnerstag bis zum frühen Morgen des Aschermittwochs ist der Konsum alkoholischer Getränke im gesamten Stadtgebiet verboten.

Corona-Regelbuch für Olympia: Letztes Mittel ist der Ausschluss

17:33 Uhr: Warnung vor exzessiven Siegesfeiern, kein Sightseeing - dafür womöglich Isolation außerhalb des Olympischen Dorfes: Für die Teilnehmer an den Sommerspielen in Tokio stehen einem Medienbericht zufolge zahlreiche Einschränkungen bevor - egal, ob sie geimpft sind oder nicht.

Das berichtet der Branchendienst insidethegames.biz, der das sogenannte "Playbook" mit Handlungsanweisungen für die Olympia-Athleten vor der geplanten Veröffentlichung in der kommenden Woche einsehen konnte.

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"Es ist entscheidend, dass Du persönlich Verantwortung für deinen Teil des Plans übernimmst. Als Athlet und Teammitglied setzt Du die Standards", zitierte insidethegames aus dem Maßnahmenkatalog für Sportler und Teamoffizielle.

Bei Verstößen gegen die Regeln, die für nichtgeimpfte und geimpfte Athleten gleichermaßen gelten sollen, drohe den Betroffenen in letzter Konsequenz auch der Ausschluss von den Spielen.

Bei einem positiven Test könnten Sportler in eine "von der Regierung geprüften" Einrichtung außerhalb der Olympiastätten isoliert werden. Ein Start bei ihrem Wettbewerb ist bei einem positiven Test nicht möglich.

Polizei: Corona-Infektion als Dienstunfall anerkennen

16:41 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) möchte, dass Corona-Infektionen während der Arbeit als Dienstunfall behandelt werden.

Mit einem Brief hat sich die Gewerkschaft deshalb an den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl von der CDU, gewandt und gefordert, diese "Lücke im Dienstunfallrecht" zu schließen.

Im täglichen Dienst sei es Polizeibeamten häufig unmöglich, den pandemiebedingt erforderlichen Mindestabstand zu anderen Personen einzuhalten, teilte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff am Freitag mit. Auch lasse sich der direkte Kontakt zu anderen Menschen im Polizeivollzug naturgemäß nicht verhindern.

Die GdP kündigte zudem einen bundesweiten Musterprozess zur Anerkennung von Dienstunfällen im Falle einer Corona-Infektion an, da fast alle Bundesländer dies bislang nicht anerkennen würden.

Impfstoff von AstraZeneca wirkt auch gegen Virus-Variante B.1.1.7

15:29 Uhr: Der AstraZeneca-Impfstoff ist Wissenschaftlern zufolge auch gegen die zuerst in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 wirksam. Das teilte die Universität Oxford mit, die das Vakzin entwickelt hatte. Der Schutz vor einer symptomatischen Infektion sei laut einer bislang nur im Preprint veröffentlichten Studie ähnlich hoch wie bei der bislang vorherrschenden Virusvariante, hieß es in der Mitteilung am Freitag.

Trotzdem wollen sich die Forscher auf eine durch neue Mutationen womöglich notwendige Anpassung ihres Impfstoffs vorbereiten. Man werde "weiterhin die Entstehung neuer Varianten beobachten", so Impfstoffexpertin Sarah Gilbert.

Die Ergebnisse zeigen demnach auch, dass Infizierte, die zuvor mit dem Präparat geimpft wurden, für einen kürzeren Zeitraum ansteckend sind als Nicht-Geimpfte. Das, so die Forscher, könne zu einer Reduzierung der Übertragungsrate führen.

Spahn: Zweite Impf-Dosis nicht zurückhalten, sondern verbrauchen

15:13 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU drückt bei der Verabreichung des Impfstoffs von AstraZeneca aufs Tempo: Er empfiehlt in einem Schreiben an die Länder, von der bisherigen Praxis abzuweichen, für alle Erstgeimpften eine zweite Dosis zurückzuhalten. Damit könnten mehr Menschen schneller geimpft werden.

Unterdessen breitet sich die besonders ansteckende Virusvariante B.1.1.7 immer weiter aus. Sie ist bereits in 13 Bundesländern aufgetreten.

In den Bundesländern werden am Wochenende die ersten Lieferungen des Impfstoffs von AstraZeneca erwartet. Insgesamt 345.600 Impfdosen sollen am Samstag an die Länder ausgeliefert werden, wie aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht.

In der nächsten Woche ist die Auslieferung von 391.200 Impfdosen vorgesehen, eine Woche später knapp über eine Million und nochmal eine Woche später knapp 1,5 Millionen. Insgesamt will AstraZeneca nach eigenen Angaben bis Anfang März rund 3,2 Millionen Impfdosen liefern.

Die für 6., 12. und 19. Februar erwarteten AstraZeneca-Dosen sollten "vollständig, und ohne Rückstellungen für die Zweitimpfung" verabreicht werden, heißt es in Spahns Brief an die Länder, der am Freitag der Nachrichtenagentur AFP vorlag. So könnten in den drei Februarwochen 1,7 Millionen Menschen erstmals geimpft werden.

Spahn verwies darauf, dass die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut (RKI) einen zeitlichen Abstand von neun bis zwölf Wochen zwischen den beiden Impfungen empfiehlt.

Söder und Macron verbünden sich: Druck auf EU in Impfstoff-Debatte

14:52 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU macht in der Corona-Impfdebatte Druck auf die EU - und sieht den französischen Präsidenten Emmanuel Macron dabei als Verbündeten. Söder sagte am Freitag nach einer Videokonferenz mit Macron in München, beide hielten es für wichtig, "dass wir in Europa zu schnelleren Entscheidungen kommen". "Es dauert halt alles in Europa ein bisschen lange", fügte Söder hinzu, der als möglicher Kanzlerkandidat der Unionsparteien im Gespräch ist.

"Spürbar war, dass die Ungeduld des französischen Präsidenten sich mit meiner Einschätzung von Geschwindigkeit von Politik ziemlich gedeckt hat", sagte Söder nach dem rund 45-minütigen Gespräch mit Macron. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor Fehler bei der Impfstoffbeschaffung eingeräumt.

Johnson & Johnson beantragt Notfallzulassung für Corona-Impfstoff in den USA

14:26 Uhr: Der Pharmakonzern Johnson&Johnson (J&J) hat in den USA eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff gegen das Coronavirus beantragt, bei dem nur eine Dosis für den Immunschutz notwendig ist.

Die Tochterfirma Janssen Biotech habe den Antrag am Donnerstag bei der Aufsichtsbehörde FDA eingereicht, teilte der US-Konzern mit. Sein britisch-schwedischer Konkurrent AstraZeneca stellte seinerseits einen Antrag auf Notfallzulassung in Japan.

In den Vereinigten Staaten sind bislang die Corona-Vakzine der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sowie des US-Konzerns Moderna zugelassen. Die Prüfung des Antrags von Janssen Biotech könnte nun mehrere Wochen dauern.

Der J&J-Impfstoff hat nach Angaben des Unternehmens eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent.

Anders als bei den übrigen Wirkstoffen ist bei dem Vakzin von J&J nur eine Dosis nötig, um die Immunität zu erreichen. Außerdem kann es leichter transportiert und aufbewahrt werden: Es ist nach Unternehmensangaben mindestens drei Monate lang bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad haltbar. Zum Vergleich: Der Biontech-Impfstoff benötigt bei längerer Lagerung eine extrem niedrige Temperatur von minus 70 Grad.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass sie in Kürze ebenfalls einen Zulassungsantrag von J&J für dessen Corona-Vakzin erwarte.

Wegen Corona-Gefahr keine Zuschauer bei der Biathlon-WM

14:24 Uhr: Die Biathlon-WM im slowenischen Pokljuka findet ab der kommenden Woche nun doch ohne Zuschauer statt. Das bestätigte der Weltverband IBU am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Bis zuletzt hatten die Veranstalter gehofft, dass an den neun Wettkampftagen mit insgesamt zwölf Medaillenentscheidungen trotz der Corona-Pandemie zumindest 500 Fans pro Tag an die Strecken kommen können. Diese Pläne wurden vor dem Start am kommenden Mittwoch jedoch wieder verworfen.

Zum Auftakt steht am 10. Februar die Mixedstaffel auf dem Programm. Die WM dauert anschließend noch bis zum 21. Februar.

Arzt klaut Impfstoff und spritzt ihn seiner schwer kranken Frau

14:01 Uhr: Um seine schwer kranke Frau vor einer Corona-Infektion zu schützen, hat ein Arzt im Hamburger Impfzentrum Impfstoff entwendet.

Die Gesundheitsbehörde bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach der 69-Jährige Mitte Januar eine aufgezogene Spritze mit in den Eingangsbereich des Zentrums nahm und den Impfstoff seiner dort wartenden Frau verabreichte. Die Tat sei sofort entdeckt und der Arzt einen Tag später entlassen worden.

Während gegen den Mann strafrechtliche Ermittlungen liefen, werde die Frau auch die zweite Impfdosis erhalten, obwohl sie nicht zur Gruppe der derzeit Impfberechtigten gehöre, sagte Sprecher Martin Helfrich. "Wenn eine erste Dosis verabreicht wurde, muss auch die zweite Dosis gespritzt werden." Dabei gehe es nicht nur darum, keinen Impfstoff zu vergeuden. Wenn es keinen abschließenden Impfschutz gibt, steige das Risiko einer Virusmutation, die von einer solchen Person ausgehe.

Corona verhindert den berühmten Karneval in Rio

13:45 Uhr: Nach der Absage des weltberühmten Karnevals hat die brasilianische Metropole Rio de Janeiro ein grundsätzliches Verbot von Umzügen zu der Zeit ausgesprochen.

Ein Dekret mit neuen Regeln, das am Freitag bekannt wurde, sieht vor, dass es keine Umzüge der Sambaschulen im Sambodrom und von Karnevalsgruppen in den Straßen wegen der Corona-Pandemie geben soll, wie das Nachrichtenportal "1" berichtete.

Demnach sollen etwa auch fliegende Händler, die für gewöhnlich die Karnevalsfans versorgen, vom 12. bis 22. Februar nicht genehmigt werden. Die Stadt wird für Touristenbusse gesperrt.

Eigentlich sollte der Karneval in Rio im Februar stattfinden. Angesichts der Pandemie hatte die Stadt zunächst den Straßenkarneval abgesagt.

Brinkmann: Baldige Lockerungen wären "fatal"

13:31 Uhr: Die Virologin Melanie Brinkmann hat diskutierte Lockerungen der Corona-Einschränkungen bei einer Inzidenz von knapp unter 50 als "fatal" bezeichnet. "Die Zahlen würden sofort wieder steigen. So eine Mittelinzidenz bedeutet letztlich eine Art Dauer-Lockdown, aus dem man nur zwischendurch mal kurz auftauchen und nach Luft schnappen kann", sagte die Wissenschaftlerin vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung dem "Spiegel".

Aus Sicht der Virologin könnten niemals genügend Menschen geimpft werden, "bevor die Mutanten durchschlagen". Dieser Wettlauf sei längst verloren.

"Alles andere entspringt Wunschdenken, genährt von falschen Versprechungen einiger Politiker. Der Impfstoff ist zwar da, die Produktion läuft, aber es wird dauern, bis alle ihn bekommen. Das Impfen wird uns erst aus der Pandemie befreien, wenn sie weltweit abflaut. Corona wird uns 2022 noch beschäftigen – wahrscheinlich darüber hinaus", sagte Brinkmann.

Bereits im Herbst habe die Politik zu spät reagiert, so Brinkmann, jetzt tue sie mit Blick auf die mutierten Varianten das Gleiche. "Wir alle wollen aus diesem verdammten Lockdown raus – aber die Kanzlerin hat am Dienstag leider verkündet, dass die 50er-Inzidenz weiterhin als Richtschnur dienen soll. Mit diesem Kurs haben wir keine Chance."

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Umfrage: Deutsche wünschen sich mehrheitlich schärfere Einreisebeschränkungen

13:18 Uhr: Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich weitere Einreisebeschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich insgesamt 51 Prozent für eine Verschärfung der bereits ergriffenen Maßnahmen aus. Davon sind mehr als die Hälfte (29 Prozent aller Befragten) sogar dafür, die Grenzen so weit wie möglich zu schließen.

Dagegen sind nur acht Prozent für eine Lockerung der Beschränkungen und sieben Prozent für eine komplette Abschaffung. 27 Prozent halten die geltenden Maßnahmen für genau richtig. Acht Prozent machten keine Angaben.

Die Bundesregierung hat die Einreise nach Deutschland in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt beschränkt. Für die Einreise aus Corona-Risikogebieten - weltweit mehr als 150 Länder - gelten Test- und Quarantänepflichten. Für zwölf Länder mit besonders gefährlichen Virusvarianten wurde in der vergangenen Woche eine weitreichende Einreisesperre erlassen.

Fluggesellschaften, Bus-, Bahn- und Schiffsunternehmen dürfen aus diesen Ländern keine Passagiere mehr befördern - mit Ausnahme von deutschen Staatsbürgern, in Deutschland lebenden Ausländern und Transitpassagieren.

Nena will Geimpfte bei Konzerten nicht bevorzugen

13:07 Uhr: Popsängerin Nena (60) will bei künftigen Konzerten Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, nicht bevorzugen.

"Ihr Lieben, auf meinen Konzerten wird es auch weiterhin keine Zweiklassengesellschaft geben", schrieb sie auf Instagram. "Ihr seid immer alle willkommen!" Ob man sich impfen lasse, sei die eigene Entscheidung, die von jedem respektiert werden müsse.

Der Ticketverkäufer CTS Eventim hatte vor kurzem dafür plädiert, dass private Veranstalter in Zukunft die Möglichkeit haben sollten, nur geimpfte Menschen für Veranstaltungen zuzulassen.

Das Unternehmen habe bereits seine Systeme so eingerichtet, dass diese auch Impfausweise lesen könnten.

Sat.1 plant Lockdown-Talk mit Marlene Lufen

12:34 Uhr: Etwa elf Millionen Abrufe auf Instagram, Zehntausende Kommentare und viel Lob von Promis: Die "Sat.1-Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Marlene Lufen (50) hat mit einem Video zu den Folgen des Corona-Lockdowns für Gesprächsstoff gesorgt.

Nun reagiert Sat.1 und bringt am Montag (8.2.) eine Sondersendung ab 20:15 Uhr: den Live-Talk "Marlene Lufen: Deutschland im Lockdown". Darin diskutiert die Moderatorin mit Gästen mögliche Auswirkungen des heruntergefahrenen Lebens in Deutschland wie etwa Gewalt zu Hause.

"Mir ist wichtig, dass wir auch auf die Konsequenzen des Lockdowns schauen: die Auswirkungen auf die Seele und die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, die psychischen Folgen für die Menschen, die gerade alles verlieren, Einsamkeit und Armut", zitierte Sat.1 Lufen.

Jens Spahn für Lockerungen - aber verantwortungsvoll

Gesundheitsminister Jens Spahn hat vor den Corona-Gesprächen Hoffnung auf baldige Lockerungen gemacht. Wobei es darauf ankommt – und was für ihn Priorität hat.

RB Leipzig droht noch immer eine CL-Niederlage am Grünen Tisch

12:30 Uhr: Der RB Leipzig hat noch keine Lösung für das Champions-League-Heimspiel gegen den FC Liverpool am 16. Februar.

Trainer Julian Nagelsmann sagte nach Rücksprache mit RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff am Freitag vor dem Bundesliga-Duell beim FC Schalke 04 (Samstag, 15:30 Uhr/Sky), es gäbe noch nichts zu verkünden. Man arbeite in alle Richtungen.

RB-Sprecher Till Müller ergänzte, die Partie werde mit Sicherheit nicht ausfallen. Wenn es etwas zu verkünden gebe, werde man es tun. "Wir werden aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben", sagte Müller.

Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen, die zunächst bis zum 17. Februar gelten, hatte die Bundespolizei am Donnerstag einen Antrag auf eine Sondergenehmigung für die Einreise des englischen Meisters abgelehnt. Bis Montag muss RB dem europäischen Verband UEFA nun eine Lösung präsentieren, andernfalls wird die Partie mit 3:0 für Liverpool gewertet.

Bund beschließt Corona-Hilfe für Schauspieler

11:47 Uhr: Nach langem Ringen hat sich die Bundesregierung auf Hilfen für kurzzeitig Beschäftigte in der Kulturszene wie etwa Schauspieler verständigt. Neben den Soloselbstständigen und den unselbstständig Beschäftigten sollen auch die "kurz befristet Beschäftigten in den darstellenden Künsten" Hilfen von bis zu 7.500 Euro für Januar bis Juni 2021 beantragen können, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heißt.

Damit werden nicht fest angestellte Schauspielerinnen und Schauspieler unterstützt. Sie waren bei den Hilfsprogrammen bisher durch den Rost gefallen, weil sie jeweils nur für Gastspiele an Theatern oder für Filme beschäftigt sind. Daraus ergibt sich wegen kurzer Beschäftigungszeiten kein Anspruch auf Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld. Gleichzeitig haben sie in der Pandemie weitgehend keine Beschäftigungsmöglichkeiten.
"Wir dürfen in dieser Krise unsere kulturelle Identität nicht preisgeben und müssen die Menschen unterstützen, die sie verkörpern", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zeigte sich erfreut, "dass wir auch für die von der Pandemie hart getroffenen Schauspielerinnen und Schauspieler zielgerichtet finanzielle Hilfe zur Verfügung stellen können".

Briten müssen fast 50 Millionen Liter Bier vernichten

11:26 Uhr: In Großbritannien müssen wegen der Corona-Lockdowns insgesamt fast 50 Millionen Liter Bier vernichtet werden. Das geht aus einer Berechnung der British Beer and Pub Association hervor, über die der Sender BBC berichtet. Insgesamt geht der Verband von 49,5 Millionen Litern Fassbier aus, die wegen der lange geschlossenen Pubs weggeschüttet werden müssen - das entspricht dem Bericht zufolge etwa 495.000 Badewannen voll Bier.

Alle Fassbiere, die nicht vor Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums getrunken wurden, müssen zurück an die Brauereien gehen und entsorgt werden. Bei vielen Bieren ist dies drei bis vier Monate nach der Lieferung an die Pubs der Fall, bei Ales und einigen anderen Bieren sogar schon nach sechs bis neun Wochen.

70 Millionen Pints mussten dem Bericht zufolge bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr weggeschüttet werden. Danach wurden die Pub-Betreiber vorsichtiger und legten weniger Vorräte an: Durch die Winter-Lockdowns rechnet man daher nun mit rund 17 Millionen weiteren verschwendeten Pints - ein Verlust, den die British Beer and Pub Association als "herzzerreißend" bezeichnet.

Debatte um Isolation Tirols wegen Südafrika-Mutante

10:57 Uhr: Die Debatte um die Isolation des österreichischen Bundeslandes Tirol wegen der vermehrt aufgetretenen Südafrika-Variante des Coronavirus geht weiter. Die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck bekräftigte am Freitag ihre Forderung nach einer Quarantäne zumindest für die wohl besonders betroffenen Teile Tirols zwischen Innsbruck und der deutschen Grenze.

Währenddessen müsse intensiv daran gearbeitet werden, diese Variante auf fast null zu bringen, sagte die Expertin im ORF-Fernsehen. "Vor einem Jahr hat die Quarantäne wahnsinnig gut geholfen", erinnerte sie an die Einschränkungen für alle 279 Tiroler Gemeinden im Frühjahr 2020.

Andere Experten wie der Innsbrucker Infektiologe und Direktor der
Universitätsklinik für Innere Medizin, Günter Weiss, sprachen sich gegen eine solchen Schritt aus. Die Virus-Variante habe sich in Europa schon ausgebreitet. Das werde man nicht mehr verhindern können.

Auch das Land sieht keine Notwendigkeit für einen solch drastischen Schritt. Landeschef Günther Platter (ÖVP) mahnte die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen an. Die südafrikanische Variante sei in Tirol bisher 75 Mal identifiziert worden - nur fünf Betroffene seien aktiv positiv. Das Land intensiviere die Kontaktnachverfolgung und das Testen.

Die Bundesregierung in Wien will spätestens am Sonntag entscheiden, ob eine Quarantäne nötig ist. Aktuell ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tirol nicht auffällig.

Serbien hat zweithöchste Impfrate Europas

09:43 Uhr: Serbien hat an seine Bürger bereits mehr als eine halbe Million Impfungen gegen COVID-19 verabreicht. Bis zum Donnerstagmorgen erhielten 513.652 Menschen die erste Impfung, berichtete das staatliche Fernsehen RTS. Die Zweitimpfungen beginnen am 9. Februar. Für einen vollständigen Schutz sind bei den bisher im Umlauf befindlichen Vakzinen zwei Impfungen pro Peron nötig.

Serbien hat knapp sieben Millionen Einwohner. In Europa steht es bei der Corona-Impfrate bezogen auf die Bevölkerungszahl an zweiter Stelle hinter Großbritannien. In dem Balkanland wird vor allem mit dem chinesischen Impfstoff Sinopharm geimpft. Auch größere Lieferungen des russischen Präparats Sputnik V werden erwartet. Beide Vakzine sind in der EU nicht zugelassen. Serbien impft auch mit westlichen Impfstoffen wie dem von Biontech-Pfizer. Diese stehen jedoch nicht in größeren Mengen zur Verfügung.

Schrittweises Ende des Lockdowns in Israel ab Sonntag

09:28 Uhr: Der Corona-Lockdown in Israel wird bis Sonntagmorgen verlängert, anschließend sollen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen graduell Lockerungen eingeleitet werden. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Freitag nach einer stundenlangen Kabinettssitzung mit.

Von Sonntag an soll in einem ersten Schritt unter anderem das Verbot aufgehoben werden, sich weiter als einen Kilometer von seiner Wohnung zu entfernen. Netanjahu rief die Bevölkerung auf, sich an die weiter geltenden Einschränkungen zu halten und sich impfen zu lassen.

Der harte Lockdown - der insgesamt dritte in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land - wäre ohne Verlängerung am Freitagmorgen ausgelaufen. Verhängt worden war er am 8. Januar. Trotz dieser Maßnahme und einer großen Impfkampagne verharrten die Infektionsfälle und die Zahl der Schwerkranken auf einem sehr hohen Niveau. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze.

Fast 5.000 Corona-Tote an einem Tag in den USA

09:09 Uhr: In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion einen neuen Höchstwert erreicht. Am Donnerstag meldeten die Behörden 4.942 Todesfälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert war mit 4.466 Toten am 12. Januar verzeichnet worden.

Die Zahl der Neuinfektionen lag bei 119.931. Der bisherige Höchststand neuer Ansteckungen war am 2. Januar mit 300.282 erreicht worden.

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA bereits mehr als 455.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Allein seit Beginn dieses Jahres sind mehr als 100.000 Todesfälle zu beklagen. Der Universität zufolge gibt es in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, inzwischen mehr als 26,6 Millionen bestätigte Infektionen.

Merkel warnt vor "falschen Hoffnungen"

08:21 Uhr: Knapp eine Woche vor dem nächsten Corona-Treffen von Bund und Ländern ist die weitere Strategie nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) noch offen.

Was bei den Beratungen am nächsten Mittwoch herauskommen werde, könne sie noch nicht sagen, sagte Merkel am Donnerstagabend in einem Interview der Sender ntv und RTL. "Weil ich mir angucken muss, wie weit ist das britische Virus schon vorgedrungen."

Sie warnte vor "falschen Hoffnungen": "Ich sehe ein leichtes Licht am Ende des Tunnels, aber es ist eine unglaublich schwere Zeit."

Bei dem Treffen soll entschieden werden, ob der bislang bis zum 14. Februar befristete Lockdown verlängert wird. Noch zuvor will das Robert Koch-Institut (RKI) nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Ergebnisse vorlegen, wie stark sich die Virus-Mutationen in Deutschland verbreitet haben.

Merkel vertritt die Ansicht, der Scheitelpunkt der zweiten Welle sei überschritten. Die Infektionszahlen gingen deutlich herunter, es werde immer mehr geimpft. Allerdings seien Zielwerte noch nicht erreicht. Man wolle am Mittwoch eine Entscheidung, die auch für die Wirtschaft gut sei. "Wenig Infektionszahlen bedeuten auch eine bessere Situation für die Wirtschaft. Das haben alle Untersuchungen gezeigt."

Studien: Besserer Sex dank Corona

07:44 Uhr: Die Coronakrise ist nach Ansicht von Beziehungsexperten keine schlechte Zeit für Sex in der Partnerschaft - ganz im Gegenteil. Das geht aus zwei noch unveröffentlichten Studien des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) und der Hochschule Merseburg hervor, deren erste Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

In der Umfrage aus Merseburg gaben nach Angaben von Studienleiter Heinz-Jürgen Voß, Professur für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung, 72 Prozent der befragten Männer in einer Partnerschaft an, ihre partnerschaftliche Situation habe sich durch Corona nicht verschlechtert, für 16 Prozent war sie sogar besser geworden. Nur zwölf Prozent hielten die Situation für schlechter als vor dem Lockdown.

Von den Frauen in einer Partnerschaft nahmen sogar 30 Prozent eine Verbesserung wahr, für 58 Prozent war die partnerschaftliche Situation unverändert, für zwölf Prozent schlechter.

Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt auch die internationale Studie des Instituts für Sexualforschung am UKE. "Die Hälfte der Befragten erlebte keine Veränderung in der partnerschaftlichen Sexualität, von der Hälfte, bei der es Veränderungen gab, nannten etwas mehr Befragte positive Veränderungen", sagte die Leiterin des deutschen Teils der Studie, Johanna Schröder, der dpa.

Ramelow kündigt Stufenplan für Thüringen an

07:02 Uhr: Die Thüringer Landesregierung arbeitet nach Angaben von Ministerpräsident Bodo Ramelow an einem Corona-Stufenplan.

Er soll voraussichtlich in der kommenden Woche vom Kabinett verabschiedet und danach dem Landtag vorgelegt werden, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. "Das wird ein Fahrplan, und wir können dann verlässlicher sagen, was in den kommenden Wochen möglich ist."

Thüringen orientiere sich bei diesem Vorgehen an den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen, die bereits Stufenpläne vorgestellt haben, sagte der Linken-Politiker. "Und mir wäre es am liebsten, wenn wir so etwas bundesweit hätten."

Er wolle sich dafür in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 10. Februar aussprechen. "Ich möchte einen verbindlichen Fahrplan für Deutschland."

Knapp 13.000 neue Corona-Fälle gemeldet

06:39 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.908 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet.

Außerdem wurden 855 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Freitag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 14.022 Neuinfektionen und 839 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bei 79,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Johnson & Johnson beantragt US-Notfallzulassung

04:40 Uhr: Der US-Konzern Johnson & Johnson hat bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den von seiner Pharmasparte entwickelten Corona-Impfstoff beantragt. Die entsprechenden Dokumente seien der FDA übergeben worden, teilte der Konzern mit Hauptsitz in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey am Donnerstag mit.

Der Antrag auf Notfallzulassung bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA solle "in den kommenden Wochen" folgen. Es wäre der erste in den USA und der EU zugelassene Impfstoff, der nur einmal gespritzt werden muss.

In der vergangenen Woche hatte Johnson & Johnson ein Zwischenergebnis seiner Phase-III-Studie mit rund 44.000 Probanden bekanntgegeben, demzufolge der Impfstoff vier Wochen nach Verabreichung einen 66-prozentigen Schutz vor mittleren oder schweren COVID-19- Krankheitsverläufen biete. Die Wirksamkeit gegenüber schweren Erkrankungen wurde mit 85 Prozent angegeben. Die Prozentzahlen bedeuten, dass es in der geimpften Probandengruppe entsprechend weniger Fälle gab als in der Placebo-Probandengruppe.

Im Gegensatz zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und von Moderna handelt es sich um einen Vektorimpfstoff, der bei Kühlschranktemperatur transportiert und gelagert werden kann. Bei den Konkurrenzprodukten, die in der EU bereits eingesetzt werden und im Abstand von mehreren Wochen zwei Mal gespritzt werden, ist die Wirksamkeit nach Studienergebnissen allerdings deutlich höher.

Caritas beklagt ungerechte Verteilung von Impfstoffen

01:18 Uhr: Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, hat eine global ungerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe beklagt. "Von einer weltweit gerechten Verteilung der Impfstoffe kann keine Rede sein", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Bislang wurde nicht eine einzige Dosis des von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffes der Firma Pfizer in Afrika verabreicht - eine krasse Diskrepanz zu den rund 100 Millionen Dosen, mit denen überwiegend Menschen in westlichen Industrienationen geimpft worden sind", kritisierte Müller. Es dürfe nicht sein, dass der Impfstoff nach finanziellen und nicht nach humanitären Aspekten verteilt werde.

Zuvor hatte sich der Leiter der zur Afrikanischen Union (AU) gehörenden Gesundheitsbehörde Africa CDC besorgt über die überdurchschnittlich hohe Todesrate in Afrika gezeigt. Diese liege aktuell mit 2,6 Prozent der Infizierten noch immer weit über dem globalen Durchschnitt von 2,2 Prozent, warnte John Nkengasong.

Afrika, das mehrheitlich von einer zweiten Infektionswelle betroffen ist, hat bisher 3,6 Millionen Corona-Fälle registriert. Südafrika, das mit gut 1,4 Millionen Fällen die meisten Corona-Fälle in Afrika verzeichnet, hat seine ersten Impfdosen am 1. Februar erhalten.

Alle Corona-Meldungen vom 4. Februar zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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