• 23:47 Uhr: ➤ CDU jubelt, AfD auf Platz zwei
  • 22:44 Uhr: Boris Rhein verteidigt seinen Wahlkreis
  • 22:03 Uhr: Rücktrittsforderungen: Faeser muss nach Landtagswahl um ihr Amt kämpfen
  • 20:36 Uhr: AfD wird zweitgrößte Partei in Hessen – und will jetzt mitregieren
  • 19:55 Uhr: CDU-Politiker attackiert Faeser: "Scholz muss Kabinett umbilden"
  • 19:15 Uhr: Grünen-Spitzenkandidat Al-Wazir: "Mussten bergauf kämpfen"
  • 18:00 Uhr: CDU gewinnt laut Prognose Landtagswahl in Hessen

Mehr aktuelle News

➤ CDU jubelt in Hessen, AfD auf Platz zwei

  • 23:47 Uhr

Klarer Sieger der Landtagswahl in Hessen ist die CDU. Sie kam dem Landeswahlleiter zufolge am späten Sonntagabend nach Auszählung fast aller Wahlbezirke auf 34,6 Prozent. Zweitstärkste Kraft wird demnach die AfD mit 18,4 Prozent. Die bisher mitregierenden Grünen erreichen 14,8 Prozent. Noch vor den Grünen liegt die SPD mit 15,1 Prozent.

Denkbar knapp schafft den letzten Hochrechnungen zufolge die FDP den Wiedereinzug in den Landtag in Wiesbaden mit 5,0 Prozent. Die Linke wird dort dagegen mit 3,1 Prozent nicht mehr vertreten sein. (dpa/fab)

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Weitere News zur Landtagswahl 2023 in Hessen

Boris Rhein verteidigt seinen Wahlkreis

  • 22:44 Uhr

Der hessische Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein hat sein Direktmandat für den Landtag verteidigt. Bei der Landtagswahl am Sonntag gewann er nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis den Wahlkreis Frankfurt VI und zieht damit erneut als direkt gewählter Abgeordneter in das Parlament ein. Er holte 40,2 Prozent der Wahlkreisstimmen und hatte damit einen deutlichen Vorsprung vor seinen Mitbewerbern. Bereits bei der Landtagswahl 2018 hatte Rhein diesen Wahlkreis gewonnen, damals allerdings noch nicht als Regierungschef. (dpa)

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Rücktrittsforderungen: Faeser muss nach Landtagswahl um ihr Amt kämpfen

  • 22:03 Uhr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich zuversichtlich geäußert, ihr Ministeramt trotz des schlechten Abschneidens der SPD bei der hessischen Landtagswahl fortführen zu können. "Ich habe sehr viel Solidarität heute aus Berlin erhalten", sagte die SPD-Spitzenkandidatin am Sonntagabend in der ARD auf die Frage, ob sie Ministerin bleiben könne. Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD bei einer Landtagswahl in Hessen nannte Faeser "sehr enttäuschend".

Faeser hatte entschieden, die Hessen-SPD als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl zu führen. Im Falle einer Niederlage will sie aber Bundesinnenministerin bleiben. Fraglich ist, ob sie für das Amt nun noch die nötige Autorität hat. Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, forderte Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Kabinettsumbildung und damit indirekt zur Entlassung Faesers auf. Auch Sahra Wagenknecht (Die Linke) forderte Faesers Rücktritt.

SPD-Spitzenpolitiker stärkte Faeser dagegen den Rücken. Diese habe beim Thema Migration große Erfolge vorzuweisen und bei der Reform des europäischen Asylsystems "einen großen Verhandlungserfolg" erzielt, sagte Parteichef Lars Klingbeil. Co-Chefin Saskia Esken sagte dem Sender Welt TV, Faeser habe als Innenministerin bislang einen "großartigen Job" gemacht.

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AfD wird zweitgrößte Partei in Hessen – und will jetzt mitregieren

  • 20:36 Uhr

Die hessische AfD wirbt dafür, von anderen Parteien als Koalitionspartner in Betracht gezogen zu werden. Die AfD habe bei der Wahl in Hessen das beste Ergebnis der Partei jemals in Westdeutschland erreicht, sagte Spitzenkandidat Robert Lambrou. "Viele Menschen spüren, dass es so nicht weitergeht in diesem Land, dass es einen Politikwechsel braucht", sagte er. "Und mit der AfD könnte man das durchaus mal probieren", betonte er. "Ich denke, wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren Koalitionen erleben." (dpa)

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CDU-Politiker attackiert Faeser: "Scholz muss Kabinett umbilden"

  • 19:55 Uhr

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, hat nach der Niederlage der hessischen SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der Landtagswahl eine Kabinettsumbildung verlangt.

Faeser kehre geschlagen nach Berlin zurück, erklärte der CDU-Politiker am Sonntag in Berlin. "Sie wird nun noch weniger die notwendige Autorität besitzen, um die anhaltende Migrationskrise auf Berliner und Brüsseler Ebene zu lösen", kritisierte er. Wenn Kanzler Olaf Scholz (SPD) "endlich die innenpolitischen Probleme im Land anpacken will, sollte er zügig eine Kabinettsumbildung in die Wege leiten".

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Landtagswahlen in Hessen und Bayern: Ampel abgestraft, Innenministerin angezählt, offene K-Frage

Konsequenzen der beiden Landtagswahlen: Eine gerupfte Ampel-Koalition, ein potenzieller Kanzlerkandidat der Union ohne neuen Rückenwind, eine angezählte Bundesinnenministerin und zwei Wahlsieger am rechten Rand.

Freie Wähler in Hessen enttäuscht

  • 19:41 Uhr

Der Spitzenkandidat und Landesvorsitzende der Freien Wähler in Hessen, Engin Eroglu, hat sich enttäuscht vom Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl gezeigt. "Wir Freien Wähler hätten auf jeden Fall mehr haben müssen, wir werden analysieren, wo es herkommt", sagte Eroglu am Sonntagabend in Gießen. Man sei "definitiv" mit den richtigen Themen in den Landtagswahlkampf gegangen und habe den Bürgerinnen und Bürgern richtig zugehört. Ziel bleibe, "die Freien Wähler in den Landtag zu bringen und die Probleme der Menschen zu lösen". Hochrechnungen zufolge kommen die Freien Wähler auf 3,5 Prozent und werden den Einzug in den Landtag damit voraussichtlich nicht schaffen. (dpa)

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Faeser lässt Zukunft als SPD-Landesvorsitzende in Hessen offen

  • 19:29 Uhr

Die SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat nach dem enttäuschendem Abschneiden der Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in Hessen ihre Zukunft als Chefin der Landespartei offen gelassen. Auf die Frage, ob sie Vorsitzende der hessischen SPD bleibe, sagte sie am Sonntagabend im ZDF: "Das werden wir sehen in den nächsten Tagen und Wochen. Unsere Partei steht sehr solidarisch zusammen." Es zeichne die SPD aus, gerade in Krisenzeiten zusammenzustehen. "Wir gewinnen gemeinsam, aber wir verlieren auch gemeinsam", sagte Faeser.

Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil verteidigte Faeser (SPD). Diese habe beim Thema Migration große Erfolge vorzuweisen und bei der Reform des europäischen Asylsystems "einen großen Verhandlungserfolg" erzielt. (dpa)

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Grünen-Spitzenkandidat Al-Wazir: "Mussten bergauf kämpfen"

  • 19:15 Uhr

Der Grünen-Spitzenkandidat in Hessen, Tarek Al-Wazir, führt das Ergebnis bei der Landtagswahl auch auf einen negativen Einfluss aus Berlin zurück. "Alle Parteien, die an der Bundesregierung beteiligt sind, hatten keinen Rückenwind", sagte er.

Der Grüne-Spitzenkandidat in Hessen, Tarek Al-Wazir, führt das schwächere Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl auch auf einen negativen Einfluss aus Berlin zurück. "Alle Parteien, die an der Bundesregierung beteiligt sind, hatten keinen Rückenwind", sagte Al-Wazir am Sonntag in Wiesbaden. "Wir mussten bergauf kämpfen."

Seinen Parteifreunden in Hessen bescheinigte Al-Wazir, einen "Superwahlkampf" gemacht zu haben. "Natürlich" hätten sich die Grünen im Land ein besseres Ergebnis gewünscht, sagte er. (afp)

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Linke will "außerparlamentarisch weitermachen"

  • 19:10 Uhr

Die hessische Linke-Landtagsfraktionschefin und Spitzenkandidatin Elisabeth Kula hat sich sehr enttäuscht über den Wahlausgang gezeigt. "Das Ergebnis ist total bitter. Da gibt es auch nichts drumrumzureden. Wir hätten uns natürlich gewünscht und gehofft, dass wir wieder in den Landtag einziehen", sagte Kula am Sonntagabend in Wiesbaden.

Die Linke habe extrem schwierige Rahmenbedingungen in diesem Wahlkampf gehabt. "Dazu gehört natürlich, dass aus unserer Partei heraus Diskussionen geführt wurden über eine neue Parteigründung. Das hat uns natürlich geschadet." Die Linke werde weiterhin gebraucht. "Jetzt eben dann außerparlamentarisch, aber auch in unseren Kommunalfraktionen."

Die hessische Linke wird Hochrechnungen zufolge nach 15 Jahren Zugehörigkeit nicht mehr im neuen Landtag vertreten sein. Sie kommt in den Hochrechnungen auf weniger als 4 Prozent. (dpa)

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SPD-Spitzenkandidatin Faeser von Wahlergebnis sehr enttäuscht

  • 18:55 Uhr

Die hessische SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser hat sich von den Verlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl schwer enttäuscht gezeigt. "Wir hatten viel Gegenwind, wir haben es in den Umfragen gesehen. Deswegen ist es auch nicht ganz so überraschend, aber trotzdem sehr enttäuschend", sagte Faeser, die auch Bundesinnenministerin ist, am Sonntagabend mit Blick auf das schwache Ergebnis ihrer Partei.

Die SPD sei mit ihren Themen leider überhaupt nicht durchgedrungen, sagte Faeser. Sie habe als Spitzenkandidatin natürlich eine besondere Rolle. "Mit dieser konnte ich euch leider nicht helfen in diesen Tagen", sagte sie vor Parteimitgliedern. (dpa)

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CDU will mit allen demokratischen Fraktionen sondieren

  • 18:48 Uhr

Nach ihren Zugewinnen bei der hessischen Landtagswahl will die CDU "allen demokratischen Fraktionen" Sondierungsgespräche anbieten. Das sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Ines Claus, am Sonntagabend. Den Prognosen zufolge steigerte die CDU ihr Ergebnis bei der Landtagswahl im Vergleich zu 2018 deutlich.

Claus sagte, es zeichne sich "ein herausragendes Ergebnis für die CDU in Hessen ab". "Das ist ein toller Abend für uns, das ist etwas ganz Besonderes." Ihre Partei habe einen Wahlkampf geführt, "der nach Sound und Stil immer anständig war", sagte die CDU-Politikerin. Das sei ein tolles Ergebnis für Ministerpräsident Boris Rhein. (dpa)

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Wagenknecht fordert Entlassung von Faeser als Innenministerin

  • 18:24 Uhr

Nach der Hessen-Wahl hat die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht die Entlassung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser gefordert. Hintergrund ist das schwache Abschneiden der hessischen SPD mit Faeser als Spitzenkandidatin. Ersten Prognosen von ARD und ZDF vom Sonntag zufolge liegen die Sozialdemokraten bei 15,5 bis 16,0 Prozent. "Wer in Wiesbaden scheitert, ist in Berlin fehl am Platz", sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. "Auf die Rote Karte der Wähler sollte die Entlassung durch den Kanzler folgen."

Das Innenministerium sei eines der wichtigsten Ministerien und "die Flüchtlingskrise mindestens so dramatisch wie 2015", meinte Wagenknecht. "Hier braucht es an der Spitze keine Wahlverliererin, sondern maximale Handlungsfähigkeit." Sie warf Faeser vor, dass sie "die Schleuserindustrie machen lässt". Die Bundesregierung solle sich an Ländern wie Dänemark orientieren und den Zuzug minimieren, sagte Wagenknecht.

Die langjährige Linken-Politikerin erwägt die Gründung einer eigenen Partei. Ihre Position hat keine Mehrheit in der Linken, die für eine großzügige Flüchtlingspolitik eintritt. (dpa)

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CDU-Generalsekretär Linnemann: Sensationelles Ergebnis

  • 18:18 Uhr

Das Abschneiden der CDU in Hessen bezeichnete CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann als "sensationelles Ergebnis". Boris Rhein sei ein toller Spitzenkandidat, der genau die richtigen Themen adressiert habe. CDU-Chef Friedrich Merz habe ihn unterstützt. Der Wahlkampf in Hessen habe eine Vorbildfunktion auch für den Bundestagswahlkampf. (dpa)

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CDU gewinnt laut Prognose Landtagswahl in Hessen

  • 18:00 Uhr

Bei der Landtagswahl in Hessen ist die CDU stärkste Kraft geworden. Laut Prognosen von ARD und ZDF vom Sonntag liegen die Christdemokraten von Ministerpräsident Boris Rhein deutlich vor dem Koalitionspartner Grüne und der SPD. Die AfD liegt je nach Prognose ungefähr gleichauf oder vor den anderen beiden.

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Bisher niedrigere Wahlbeteiligung als 2018

  • 16:23 Uhr

Die hessische Landtagswahl ist nach den Worten von Landeswahlleiter Wilhelm Kanther bis zum Nachmittag ohne Probleme verlaufen. An den Urnen zeichnete sich zunächst eine niedrigere Wahlbeteiligung als bei der vorherigen Landtagswahl im Jahr 2018 ab.

Bis 14.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung ohne Briefwähler bei 27,7 Prozent, wie Abfragen in den fünf kreisfreien Städten Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Offenbach und Kassel ergaben. Bei der vorangegangenen Landtagswahl war um die gleiche Zeit ein Wert von 38,8 Prozent ohne Briefwähler ermittelt worden. Insgesamt hatten bei der damaligen Landtagswahl 67,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Wegen der Briefwähler gilt die Aussagekraft der Werte allerdings als begrenzt. Im Vergleich zu 2018 dürfte deren Zahl deutlich zugelegt haben, sagte Kanther - wie viele genau es waren, war zunächst nicht bekannt. Kanther rief zugleich alle Wahlberechtigten, die ihre Stimmen bis zum Nachmittag noch nicht abgegeben hatten, dazu auf, noch von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. (dpa)

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Rhein hofft auf schlechteres AfD-Ergebnis als in Umfragen

  • 14:29 Uhr

Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein hofft bei der hessischen Landtagswahl auf ein schlechteres Ergebnis der AfD, als die jüngsten Umfragen vermuten lassen. "Ich hoffe, dass die Ergebnisse nicht so sind, wie die Demoskopie sie abzeichnet", sagte Rhein am Sonntag im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach. "Am Ende muss man dann ein solches Ergebnis akzeptieren und damit umgehen und sich auch politisch darauf einstellen." Rhein begleitete seine Frau bei der Stimmabgabe. Er selbst hatte schon im Vorfeld per Briefwahl sein Votum abgegeben. Die AfD hat in Hessen nach den Umfragen Chancen, zweitstärkste Kraft im Landtag zu werden.

Rhein, dessen Partei in den Umfragen vor der Wahl klar vorn lag, sieht für den Wahlausgang landes- wie auch bundespolitische Aspekte verantwortlich. Mit Blick nach Berlin sagte er: "Die Menschen wollen nicht von einer Ampel regiert werden." SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte ein solches Dreierbündnis wie in Berlin im Wahlkampf auch für Hessen ins Spiel gebracht.

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SPD-Spitzenkandidatin Faeser gibt Stimme ab

  • 12:15 Uhr

Die SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), hat am Sonntagvormittag ihre Stimme in Schwalbach am Taunus in ihrem Wahlkreis Main-Taunus I abgegeben. Der SPD in Hessen droht Umfragen zufolge erneut das schlechteste Ergebnis aller Zeiten. Deutlich vorn liegt die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein.

Faeser hat als Ziel der Landtagswahl ausgegeben, die CDU nach beinahe einem Vierteljahrhundert wieder in die Opposition zu drängen. Im Fall einer Wahlschlappe will sie Bundesministerin bleiben. In dieser Position steht sie seit längerem massiv unter Druck, etwa in der Debatte um steigende Migrationszahlen oder wegen der Versetzung des ehemaligen Chefs des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm.

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Die Wahllokale sind offen – die Wahl beginnt

  • 8:23 Uhr

In Hessen hat am Sonntag die Landtagswahl begonnen. Um 8.00 Uhr öffneten am Morgen landesweit die Wahllokale. Rund 4,3 Millionen Menschen ab 18 Jahren sind dazu berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Seit 2014 regiert in Hessen ein Bündnis aus CDU und Grünen. Eine Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition scheint nach den jüngsten Umfragen möglich, doch auch eine Koalition aus CDU und SPD nach der Wahl ist rechnerisch und politisch denkbar. (dpa)

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Lesen Sie auch die Interviews mit den Spitzenkandidaten in Hessen:

Das waren die Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Hessen

  • CDU – Boris Rhein (51): CDU-Ministerpräsident Boris Rhein will bei der Landtagswahl sein Amt verteidigen. Erst im Frühling 2022 ist er während der laufenden Wahlperiode Regierungschef geworden, als Nachfolger von Volker Bouffier (CDU). Rhein kann auf Menschen zugehen - und auch zuhören. Er profilierte sich als Kämpfer für Recht und Ordnung, gilt inzwischen als Landesvater, aber auch als guter Vermittler. Mit den Grünen hat er bislang meist relativ geräuschlos regiert.
  • SPD – Nancy Faeser (53): Nancy Faeser ist das prominente Gesicht der Hessen-SPD. Mit ihrem Amt als Bundesinnenministerin hat Nancy Faeser in ihrer hessischen Heimat einen enormen Bekanntheitsschub erfahren. Als Oppositionsführerin im hessischen Landtag zeigte sich die Innenexpertin in der Vergangenheit oft angriffslustig und scharfzüngig - aber nie persönlich verletzend. Kritiker bemängeln, dass Faeser Bundesinnenministerin bleiben will, sollte die SPD die Wahl in Hessen nicht gewinnen.
  • Grüne – Tarek Al-Wazir (52) und Angela Dorn (41): Al-Wazir ist in Hessen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Schon seit fast einem Jahrzehnt sitzt er hier mit der CDU auf der Regierungsbank. Jetzt will er selbst zum ersten grünen Regierungschef des Bundeslandes werden. Der studierte Politologe zählt zu Hessens beliebtesten Politikern. Al-Wazir ist kein Parteilinker, sondern Pragmatiker, selbstbewusst und redegewandt. Mit der CDU regierte er die größte Zeit, ohne viel Aufregung. Angela Dorn ist neben Tarek Al-Wazir Spitzenkandidatin der hessischen Grünen und steht formal auf Platz 1 der Landesliste. Die 41 Jahre alte Diplom-Psychologin ist seit 2019 hessische Wissenschaftsministerin.
  • AfD – Robert Lambrou (56): Robert Lambrou ist AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag und das bekannteste Gesicht der Partei in Hessen. Der Diplomkaufmann ist verheiratet und war vor seinem Eintritt in die AfD kurzzeitig auch SPD-Mitglied. In einer Selbstdarstellung beschreibt er sich als Kritiker von Einwanderung nach Deutschland und bemängelt eine fehlende Integration von Migranten. "Meine politische Heimat konnte damit nur die AfD werden."
  • FDP – Stefan Naas (49): Stefan Naas sitzt seit 2019 für die Liberalen im Landtag und ist unter anderem wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Der gelernte Bankkaufmann studierte Jura und arbeitete unter anderem im hessischen Wirtschaftsministerium. Naas hatte betont, der Wirtschaft und Infrastruktur einen höheren Stellenwert geben zu wollen.
  • Freie Wähler – Engin Eroglu (41): Eroglu ist seit 2019 Europaabgeordneter für die Freien Wähler. Zudem ist er seit 2017 Vorsitzender des hessischen Landesverbands und seit 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei. Vor seiner Karriere bei den Freien Wählern war der Bankkaufmann über Jahre hinweg Mitglied der Grünen. Eroglu wurde zuletzt laut Medienberichten dafür kritisiert, einer Lobbyorganisation der türkischen Regierungspartei AKP nahezustehen. Die Organisation wird demnach von rechtsextremen türkischen Gruppen beeinflusst und vom Verfassungsschutz beobachtet. Mit den Freien Wählern kratzt Eroglu in Umfragen an der Fünfprozenthürde.
  • Linke – Elisabeth Kula (33) und Jan Schalausk (42): Kula ist seit 2021 Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, gemeinsam mit dem zweiten Spitzenkandidaten Jan Schalauske. Die 33-jährige verheiratete Politikwissenschaftlerin ist Sprecherin ihrer Fraktion für Jugend, Schule und Bildung. Der 42-jährige Politikwissenschaftler Schalauske war von 2014 bis 2022 Co-Landesvorsitzender seiner Partei. Im Wahlkampf hatte sich das Spitzenduo unter anderem für bezahlbare Mietwohnungen, eine Verkehrswende durch den Ausbau von Bus und Bahn sowie Fahrpreissenkungen ausgesprochen.

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Welche Koalition könnten am Ende eine Regierung in Hessen bilden?

Sowohl eine Fortsetzung von schwarz-grün, als auch eine Koalition zwischen CDU und SPD sind derzeit möglich. Faeser würde Hessen am liebsten in einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP führen. Dafür müssten die Liberalen aber den Wiedereinzug ins Landesparlament schaffen. Selbst ist eine hessische Ampel, angesichts der aktuellen Umfragewerte, wenig wahrscheinlich. Zudem müssten dafür Grüne und FDP mitspielen. Insbesondere die Grünen würden vermutlich lieber auf die altbewährte Koalition mit der CDU, statt auf eine Ampel-Koalition in Hessen setzen.

Mit Material von dpa und afp

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