• 17:07 Uhr: ➤ DFB-Coach Kuntz spricht nach Debakel bei Olympia von Abstellungspflicht
  • 15:52 Uhr: Frauenfußball-Weltmeister USA setzt sich im Elfmeterkrimi durch
  • 14:04 Uhr: Russland kontert Olympia-Kritik: Wir sind "absolut zu recht hier"
  • 06:47 Uhr: Sturz im Badezimmer: Olympia-Aus für NBA-Profi Baynes
  • 05:48 Uhr: Schwere Stürze überschatten BMX-Rennen bei Olympia

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➤ Olympia-Coach Stefan Kuntz denkt an Abstellungspflicht für die Bundesliga

Nach dem frühen Scheitern seines Rumpf-Teams in Tokio hat Trainer Stefan Kuntz eine Olympia-Abstellungspflicht für die Fußball-Bundesliga ins Gespräch gebracht. Das Problem könne man nur umgehen, "wenn es eine Abstellungspflicht gibt, so wie bei den Länderspielen auch", sagte der 58 Jahre alte Fußball-Trainer in einem vom Deutschen Olympischen Sportbund verbreiteten Video. "Aber das ist hanebüchen, jetzt daran zu denken", schränkte Kuntz ein.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte das Maximalkontingent an Spielern nicht ausgeschöpft, war nur mit 18 statt der erlaubten 22 Spieler nach Japan gereist. Eine Reihe von Clubs gab angefragte Profis nicht frei, andere Spieler verzichteten selbst auf eine Teilnahme. "Egoistische Gründe" nannte Kuntz dieses Verhalten. "Teilweise von Spielern, teilweise von Vereinen". Olympia spiele vom Zeitpunkt her keine richtig große Rolle bei den Fußball-Vereinen. Ein "Gentlemens Agreement" würde schon helfen. "Dass jeder Verein sich an die Absprachen hält", sagte Kuntz.

Die weiteren Olympia-News des Tages:

Weltmeister USA und Kanada treffen nach Elfmeterkrimis im Viertelfinale aufeinander

15:52 Uhr: Die nervenstarken Fußball-Weltmeisterinnen aus den USA haben bei ihrer olympischen Gold-Mission in Japan die Medaillen in Sichtweite. Die US-Stars gewannen im Viertelfinale die Neuauflage des WM-Endspiels gegen die Niederlande 4:2 im Elfmeterschießen und treffen am Montag (10:00 Uhr MESZ) auf ihre Nachbarinnen aus Kanada. Nach 120 und 90 Minuten hatte 2:2 gestanden.

Die Olympiadritten von 2016 hatten zuvor Brasilien um Superstar Marta nach 120 torlosen Minuten ebenfalls in einem Elfmeter-Krimi mit 4:3 bezwungen. Im zweiten Halbfinale (13.00 Uhr MESZ) stehen sich Schweden und Australien gegenüber. Der Olympiazweite aus Skandinavien besiegte die Gastgeberinnen aus Japan 3:1 (1:1). Die Matildas aus Down Under schalteten Großbritannien etwas überraschend mit 4:2 (2:2, 1:0) nach Verlängerung aus.

Keeperin Alyssa Naeher avancierte mit zwei Paraden zur US-Heldin des Abends, den entscheidenden Versuch verwandelte Superstar Megan Rapinoe. In der regulären Spielzeit hatten Sam Mewis (28.) und Lynn Williams (31.) für den viermaligen Olympiasieger getroffen. Für die Europameisterinnen erzielte die bärenstarke Starstürmerin Vivianne Miedema (18./54.) ihre Turniertore neun und zehn, Lieke Martens (81.) vergab zudem einen Foulelfmeter.

Die deutsche Auswahl hatte nach Gold in Rio 2016 die Qualifikation für Tokio durch das Viertelfinal-Aus bei der WM 2019 verpasst.

Nach Rassismus-Skandal um Moster: Bahnrad-Team will Wirbel ausblenden

14:33 Uhr: Die beiden Bahnrad-Bundestrainer André Korff und Sven Meyer hoffen, dass der Wirbel um den inzwischen abgereisten Sportdirektor Patrick Moster nach dessen rassistischer Entgleisung keinen Einfluss auf die deutsche Olympia-Mannschaft hat.

"Natürlich betrifft uns das schon. Wir versuchen, alles - so weit es geht - von den Sportlern fernzuhalten und den Fokus komplett auf das Rennen zu legen", sagte Frauen-Bundestrainer Korff in einem Pressegespräch am Freitag. Auch Meyer betonte, dass es "nicht unbedingt positiv ist, wenn die Unruhe auf die Mannschaft einprasselt".

Moster hatte beim Einzelzeitfahren am Mittwoch den Kölner Radprofi Nikias Arndt an der Strecke mit den rassistischen Worten "Hol' die Kameltreiber, hol' die Kameltreiber, komm" angefeuert, die vor ihm fahrenden Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea) noch einzuholen. Die Rufe waren vom Fernsehen eingefangen und live übertragen worden.

Kolumne Sexismus im Sport führt zur Diskussion um die weibliche Bekleidung

Moster hatte sich später entschuldigt, war am Donnerstag aber vom Deutschen Olympischen Sportbund nach Hause geschickt und vom Rad-Weltverband suspendiert worden.

Das Fehlen von Moster sei aus sportlicher Sicht bei den Bahnrad-Wettkämpfen aber kompensierbar, betonten beide Trainer. Er sei verantwortlich für die organisatorischen Sachen gewesen, habe aber im Team keine entscheidende, tragende Rolle gehabt, so Korff.

Mit Blick auf die am Montag beginnenden Entscheidungen auf der Bahn peilt Korff mit dem Vierer der Frauen eine Medaille an. So formuliert es auch Lisa Klein: "Edelmetall ist im Kopf drin."

Schwieriger ist die Ausgangslage für den Vierer der Männer. "Ab Platz drei, vier ist das Feld extrem eng zusammen", so Meyer. Um da zu bestehen, müsse der deutsche Rekord her.

Äthiopier Barega gewinnt 10.000 Meter

14:21 Uhr: Der Äthiopier Selemon Barega hat bei den Olympischen Spielen in Tokio über die 10.000 Meter Gold gewonnen. Der 21-Jährige verwies am Freitag in einem rasanten Finish das ugandische Duo Joshua Cheptegei und Jacob Kiplimo auf die Plätze zwei und drei.

Nach zwei Goldmedaillen nacheinander des Briten Mo Farah, der sich für die Spiele in Japan nicht qualifiziert hatte, triumphierte nun Barega über die 25 Runden in 27:43,22 Minuten. Das Medaillentrio drehte anschließend mit Landesflaggen um die Schultern eine Ehrenrunde.

Dimitrij Ovtcharov holt Tischtennis-Bronze

14:11 Uhr: Der deutsche Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronze-Medaille gewonnen. Der 32-Jährige entschied am Freitag das Spiel um Platz drei gegen Lin Yun-Ju aus Taiwan in 4:3 Sätzen (13:11, 9:11, 6:11, 11:4, 4:11, 15:13, 11:7) für sich.

Für den früheren Weltranglisten-Ersten Ovtcharov ist es die zweite Olympia-Medaille im Einzel. Auch 2012 bei den Spielen in London hatte er Bronze geholt. Von Sonntag an kämpft Ovtcharov noch mit dem deutschen Team um Medaillen.

Russland kontert Olympia-Kritik: Wir sind "absolut zu Recht hier"

Russland hat sich gegen Kritik an der Olympia-Teilnahme seiner Athleten gewehrt. "Ja, wir sind hier bei den Olympischen Spielen. Absolut zu Recht. Ob das jemandem gefällt oder nicht", erklärte das Russische Olympische Komitee am Freitag auf Twitter.

Zuvor hatte der amerikanische Rückenschwimmer Ryan Murphy Zweifel an der sportlichen Chancengleichheit bei den Rennen geäußert, nachdem er im Finale über 200 Meter Rang zwei hinter dem Russen Jewgeni Rylow belegt hatte. Die Russen beklagten daraufhin "englischsprachige Propaganda" und das Hervorholen einer "alten Leier" über russisches Doping.

In Tokio treten russische Sportler als Athleten des Russischen Olympischen Komitee (ROC) an. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte Russlands Mannschaft wegen jahrelangen staatlich organisierten Dopings für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen.

Ende 2020 halbierte der Internationale Sportgerichtshof Cas die Sperre. Die russischen Hymne darf aber bei Olympia nicht gespielt, die Flagge nicht verwendet werden.

Der Kreml riet den russischen Athleten, Kritik nicht an sich heranzulassen. "Unsere Leute sollen Medaillen gewinnen, vorzugsweise goldene - und all dem keine Aufmerksamkeit schenken", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Das Russische Olympische Komitee kritisierte, einige Sportler seien einfach keine guten Verlierer. "Wir verzeihen denen, die schwächer sind. Gott ist ihr Richter - und unser Helfer."

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Bei Olympia-Premiere: Deutsche Mixed-Staffel steht im Finale - USA disqulifiziert

13:41 Uhr: Die Weltmeister und Topfavoriten aus den USA sind raus, das deutsche Team hat es bei der Olympia-Premiere der Mixed-Staffel über 4x400 Meter hingegen ins Finale geschafft.

Marvin Schlegel (Chemnitz), Corinna Schwab (Chemnitz), Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (Oldenburg) und Manuel Sanders (Dortmund) qualifizierten sich mit dem neuen deutschen Rekord von 3:12,94 Minuten als Dritte in ihrem Vorlauf direkt für das Finale.

Sie profitierten dabei auch von der Disqualifikation der USA. Polen lief in 3:10,44 Minuten die schnellste Zeit.

Zweite Golfrunde bei Olympia nach Gewitter abgebrochen

12:53 Uhr: Die zweite Runde des olympischen Golfturniers ist am Freitag wegen einer erneuten Gewitterwarnung kurz vor dem Ende abgebrochen worden. Am frühen Abend (Ortszeit) wurden die Spieler zum zweiten Mal von der Anlage des Kasumigaseki Country Clubs geholt.

16 Spieler müssen nun am frühen Samstagmorgen ihre zweite Runde beenden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag der US-Amerikaner Xander Schauffele auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio mit elf Schlägen unter Par an der Spitze.

Bereits am Vormittag war die Runde für über zwei Stunden wegen Gewitters unterbrochen. Auch am Vortag hatte ein Unwetter für eine zweistündige Unterbrechung gesorgt.

Die deutschen Golfprofis Maximilian Kieffer und Hurly Long konnten sich bis dahin im Feld der 60 Starter nicht entscheidend verbessern und lagen weiter im Mittelfeld. Der Düsseldorfer Kieffer spielte nach seiner 73er-Auftaktrunde von gestern am Freitag eine 69. Der Mannheimer Long war zum Zeitpunkt des Abbruchs noch auf dem Platz unterwegs.

Einige Stars nutzten den zweiten Tag, um sich für die beiden entscheidenden Runden in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Japans Golf-Idol und Masters-Sieger Hideki Matsuyama lag nach 16 gespielten Löchern mit acht Schlägen unter Par ebenso in der Spitzengruppe wie Rory McIlroy. Der Nordire, der bei den Olympischen Spielen für Irland antritt, lag bei sieben Schlägen unter Par.

Zverev schlägt Djokovic und zieht ins Finale ein

11:54 Uhr: Alexander Zverev kann als erster deutscher Tennisspieler Olympia-Gold im Männer-Einzel gewinnen. Der Hamburger setzte sich am Freitag im Halbfinale bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 1:6, 6:3, 6:1 gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic aus Serbien durch und hat damit Silber sicher. Im Endspiel am Sonntag trifft der 24-Jährige auf den Russen Karen Chatschanow.

Rund 3.100 Doping-Kontrollen bei Olympia

11:29 Uhr: Die Internationale Test-Agentur hat seit der Eröffnungsfeier am 23. Juli rund 3.100 Doping-Kontrollen während der Olympischen Spiele in Tokio vorgenommen. Wie die ITA am Freitag mitteilte, sind etwa 2.240 Athleten aus 150 Ländern getestet worden.

Verteilt waren die Kontrollen jeweils zur Hälfte auf die Wettkampf- und Trainingstests. Dabei gehörten Schwimmer, Ruderer, Leichtathleten, Radfahrer und Gewichtheber zu den zehn bisher in Tokio am meisten zur Doping-Kontrolle gebetenen Athleten.

Auch vor Beginn der Sommerspiele hat die ITA im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees ein umfangreiches Anti-Doping-Programm aufgelegt. Auf der Basis von 25.000 Kontrollempfehlungen der internationalen Sportverbände und nationalen Anti-Doping-Organisationen waren in den vergangenen sechs Monaten potenzielle Olympia-Starter getestet worden. Dabei konnten nach Ita-Angaben 80 Prozent der Empfehlungen umgesetzt werden.

Deutsche Hockey-Herren im Olympia-Viertelfinale

10:52 Uhr: Die deutschen Hockey-Herren haben schon vor ihrem letzten Gruppenspiel beim Olympia-Turnier in Tokio das Viertelfinale erreicht. Durch das 4:4 von Südafrika gegen Kanada am Freitag ist das Team von Bundestrainer Kais al Saadi auch rechnerisch nicht mehr von einem der ersten vier Plätze der Gruppe B zu verdrängen.

Im fünften Vorrundenspiel traf die Auswahl des Deutschen Hockey-Bund am Abend (Ortszeit/13:45 Uhr MESZ) auf die Niederlande und spielte nach zuvor zwei Siegen und zwei Niederlagen um eine gute Ausgangslage für die K.o.-Runde.

US-Turnerin Simone Biles zu Rückzug: "Geist und Körper nicht im Einklang"

10:32 Uhr: Turn-Superstar Simone Biles hat ihren Rückzug vom olympischen Mehrkampf-Finale im Team und im Einzel in Tokio noch einmal erklärt. "Für alle, die sagen, dass ich aufgegeben habe: Ich habe nicht aufgegeben", schrieb die 24-jährige Amerikanerin am Freitag in ihrer Instagram-Story. "Mein Geist und mein Körper sind einfach nicht im Einklang."

Biles hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Nach ihrem Verzicht gewann ihre Landsfrau Sunisa Lee am Donnerstag Mehrkampf-Gold.

Zuvor war die viermalige Olympiasiegerin Biles aus dem Mehrkampf-Finale im Team nach nur einem Gerät ausgestiegen. Sie hatte sehr viel Zuspruch erhalten, weil sie offen über ihre mentalen Probleme gesprochen hatte.

Biles schrieb am Freitag in der teilweise in Frage/Antwort-Form verfassten Story bei Instagram über sogenannte "Twisties". So werden in den USA mentale Blockaden im Turnen genannt.

Vor der Reise nach Tokio habe sie keine Probleme gehabt. Diese hätten erst nach der Qualifikation begonnen.

Unbekannt sind ihr "Twisties" nicht. "Ich habe sie schon einmal erlebt. Es macht keinen Spaß, damit umzugehen", schrieb Biles. "Es ist wirklich erschreckend, wenn man versucht, eine Übung zu machen, bei der Körper und Geist nicht im Einklang sind."

Ob sie bei den Geräte-Finals vom Sonntag an dabei ist, ließ sie offen. Sie wisse nicht, wie lange die Probleme dauerten. "Ehrlich gesagt, kann ich das nicht sagen."

Wagner startet trotz Bänderverletzung im Team

09:56 Uhr: Judoka Anna-Maria Wagner hat ihre Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio mit einer Bänderverletzung gewonnen, geht aber trotzdem von einem Einsatz im Mixed-Team-Wettbewerb an diesem Samstag aus.

Wie die 25-Jährige am Freitag berichtete, hat sie sich im verlorenen Halbfinal-Kampf am Vortag zwei Bänder im rechten Ellenbogen verletzt. "Da wird nicht alles so krass durch sein, dass ich eine Operation haben muss. Aber klar ist, da muss eine Pause rein. Die gönne ich mir nach den Olympischen Spielen", sagte die Ravensburgerin.

Im Halbfinale war die Weltmeisterin in der Klasse bis 78 Kilogramm von der späteren Olympiasiegerin Shori Hamada gehebelt worden und hatte dabei die Verletzung erlitten. "Der Arm hat höllisch wehgetan", gab sie zu. Anschließend habe sie sich kurz zur Behandlung zurückgezogen und ein paar Tränen weggewischt.

Zum kleinen Finale dann war der Schmerz plötzlich weg. "Der Kopf hat eine sehr große Rolle gespielt. Ich habe es geschafft, den Schalter umzulegen, dass ich den Arm nicht mehr gespürt habe, als ich auf die Matte gegangen bin", berichtete sie.

Ihre Gegnerin Kaliema Antomarchi aus Kuba habe von dem lädierten Ellenbogen nichts mitbekommen. "Die weiß jetzt noch nicht, dass ich verletzt bin", meinte die Judoka.

Trotz des Handicaps will sie im Mixed Team kämpfen, bei dem drei Männer und drei Frauen als Mannschaft antreten. Sie gehe auf jeden Fall über die Waage, sagte Wagner.

"Wir pokern noch ein bisschen." Die ersten Kämpfe im Limit über 70 Kilogramm wird Jasmin Grabowski (+78 kg) bestreiten.

"Wenn es um eine Medaille geht, gehe ich nochmal auf die Matte", sagte Wagner. Den ersten Kampf bestreitet die deutsche Mannschaft gegen das olympische Flüchtlingsteam.

Weitere Medaille im Kanuslalom: Aigner holt Olympia-Bronze

09:40 Uhr: Hannes Aigner (Augsburg) hat mit Bronze die nächste deutsche Medaille im Kanuslalom bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen.

Der 32 Jahre alte Ex-Weltmeister landete im Finale des Kajak-Einer hinter dem überlegenen Sieger Jiri Prskavec (Tschechien) sowie Jakub Grigar (Slowakei) und bescherte dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) im Kasai Canoe Slalom Centre den vierten Podestplatz im vierten Rennen.

Erstmals seit der olympischen Premiere im Kanuslalom 1972 in München gewannen die deutschen Athletinnen und Athleten in jedem Wettkampf eine Medaille. Ricarda Funk (Bad Kreuznach) hatte sich zur Olympiasiegerin im Kajak-Einer gekrönt, Sideris Tasiadis (Augsburg) und Andrea Herzog (Meißen) holten jeweils Bronze im Canadier.

Zverev-Gegner: Chatschanow spielt um Tennis-Gold

09:29 Uhr: Karen Chatschanow steht im Tennis-Endspiel der Olympischen Spiele in Tokio. Der Weltranglisten-25. vom Russischen Olympischen Komitee entschied am Freitag das Überraschungs-Halbfinale gegen den Spanier Pablo Carreno-Busta mit 6:3, 6:3 für sich.

Vor dem Vorschlussrunden-Sieg von Alexander Zverev gegen Novak Djokovic machte Chatschanow seinen Erfolg unerwartet klar in 79 Minuten perfekt. Bei den Grand-Slam-Turnieren war der russische Tennisprofi noch nie über das Viertelfinale hinausgekommen, bei diesen Sommerspielen hat der 25-Jährige jetzt Silber sicher.

Das Finale im Herren-Einzel wird am Sonntag ausgetragen. Das Spiel um Bronze steigt am Samstag.

US-Schwimmer Ryan Murphy bei Olympia: Rennen "wahrscheinlich nicht sauber"

09:11 Uhr: Der US-amerikanische Rückenschwimmer Ryan Murphy hat nach Olympia-Silber über 200 Meter Zweifel an der Sauberkeit des Rennens geäußert. "Wenn mir so eine Frage gestellt wird, habe ich ungefähr 15 Gedanken", sagte der 26-Jährige zum Thema Doping-Sorgen. "13 davon würden mich in große Schwierigkeiten bringen."

Murphy ergänzte: "Ich versuche, mich nicht darin zu verfangen. Es ist das ganze Jahr über eine große mentale Belastung für mich, zu wissen, dass ich in einem Rennen schwimme, das wahrscheinlich nicht sauber ist, und das ist es auch."

Murphy hatte am Freitag in Tokio hinter dem Russen Jewgeni Rylow Rang zwei belegt. Dritter wurde Luke Greenbank aus Großbritannien. Über die halbe Distanz hatte Murphy Bronze hinter Rylow und dessen Landsmann Kliment Kolesnikow geholt.

Bei einer Pressekonferenz mit den anderen Medaillengewinnern sagte Murphy am Freitag, er wolle keine Anschuldigungen erheben und gratulierte Rylow. Der Sieger wollte sich nicht zu Murphys Aussagen äußern, da er sie nicht gehört habe.

"Ich war immer für saubere Wettkämpfe. Ich bin immer getestet worden", sagte Rylow. Er sei für "sauberen Sport".

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte Russland im Dezember 2019 eigentlich für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Doch Ende 2020 halbierte der Internationale Sportgerichtshof Cas die Sperre.

In Russland existierte ein staatlich organisiertes Doping-System. In Tokio dürfen russische Sportler als neutrale Athleten ohne Flagge und Hymne unter dem Namen "Russisches Olympisches Komitee" (ROC) antreten.

Hongkongs Polizei ermittelt nach China-kritischen Gesängen von Olympia-Fans

07:05 Uhr: Die Hongkonger Polizei hat Ermittlungen gegen Sportfans eingeleitet, die bei einer öffentlichen Fernsehübertragung der Olympischen Spiele in Tokio China-kritische Gesänge angestimmt hatten. Der Vorfall werde untersucht, sagte ein Behördensprecher am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben aus Polizeikreisen geht es um "beleidigende Handlungen" gegenüber der chinesischen Nationalhymne.

Mit zwei Silbermedaillen der Schwimmerin Siobhan Haughey und der Goldmedaille des Fechters Edgar Cheung hat Hongkong bei diesen Olympischen Spielen bereits besser abgeschnitten als jemals zuvor. Entsprechend groß war die Begeisterung: Am Montagabend hatten sich hunderte Fans in einem Hongkonger Einkaufszentrum versammelt, um Cheungs Finalkampf gemeinsam im Fernsehen zu verfolgen.

Bei der anschließenden Medaillenzeremonie buhten einige Fans zunächst die chinesische Nationalhymne aus und skandierten dann den Fußball-Fangesang "Wir sind Hongkong". Das Geschehen im Einkaufszentrum wurde live übertragen.

Die Hongkonger Regierung hatte im vergangenen Jahr ein Gesetz erlassen, das jegliche Beleidigung der chinesischen Nationalhymne und Flagge unter Strafe stellt. Das Gesetz zielte explizit auf Fußballfans ab, die in der Vergangenheit wiederholt während der chinesischen Nationalhymne "Wir sind Hongkong" angestimmt hatten.

In Hongkong hatte es 2019 monatelange Massenproteste gegen den wachsenden Einfluss Chinas gegeben. Seitdem gehen die Behörden mit zunehmender Härte gegen Kritiker der Regierung in Peking vor. Vor einem Jahr wurde das sogenannte Sicherheitsgesetz eingeführt, das den Behörden in Hongkong ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten erlaubt, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.

Sturz im Badezimmer: Olympia-Aus für NBA-Profi Aron Baynes

06:47 Uhr: Erst verletzte er sich im Spiel, dann stürzte er im Badezimmer: Die australischen Basketballer müssen wohl für den Rest des olympischen Basketballturniers auf Aron Baynes verzichten. Für das letzte Gruppenspiel gegen die deutsche Mannschaft, für die es am Samstag (10:20 Uhr/MESZ) um den Viertelfinaleinzug geht, wird der NBA-Profi von den Toronto Raptors definitiv ausfallen.

"Ich bin wirklich sehr enttäuscht, dass ich nicht weitermachen kann", sagte Baynes. Er habe mit dem Team so hart für den Traum einer historischen olympischen Medaille gearbeitet und sei "traurig, dass ich die Reise mit den Jungs nicht beenden kann. Aber ich habe volles Vertrauen, dass sie die Arbeit erledigen werden." Australien gehört in Tokio zu den Medaillenkandidaten.

Baynes hatte sich im zweiten Gruppenspiel gegen Italien (86:83) eine Nackenverletzung zugezogen. Anschließend stürzte er nach Angaben des Chefarztes des australischen Olympiateams, David Hughes, im Badezimmer. Der dreimalige Olympiateilnehmer wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

"Aron ist ein großer Teil unseres Teams, und es tut uns allen weh, aber wir haben eine große Tiefe in unserem Kader, und ich habe volles Vertrauen in die elf verbleibenden Spieler", sagte Australiens Cheftrainer Brian Goorjian.

Schwere Stürze überschatten BMX-Rennen bei Olympia

05:48 Uhr: Zwei schwere Stürze haben die BMX-Rennen bei den Olympischen Spielen in Tokio überschattet. In den Halbfinal-Läufen am Freitag verletzten sich Rio-Olympiasieger Connor Fields aus den USA und die Australierin Saya Sakakibara offenbar schwerer, beide mussten mit einer Trage weggebracht werden.

Fields, der zu den Stars der Szene gehört, kam in seinem dritten Halbfinal-Lauf im Ariake Urban Sports Park kurz nach dem Start zu Fall. Der Franzose Sylvain André und Twan van Gendt aus den Niederlanden konnten nicht mehr ausweichen und krachten in Fields hinein. Zum Finale trat der 28 Jahre alte Fields nicht mehr an. Den Olympiasieg sicherte sich der Niederländer Niek Kimmann, der vor einigen Tagen beim Training heftig mit einem Streckenposten kollidiert war.

Bei Sakakibara kam es im Zweikampf an der Spitze mit der Amerikanerin Alise Willoughby zum Sturz. Willoughby konnte noch weiterfahren, verpasste aber den Einzug ins Finale. Dort triumphierte die Britin Bethany Shriever.

EM-Zweite Lückenkemper nicht über 100 Meter am Start

05:22 Uhr: Die Europameisterschaftszweite Gina Lückenkemper ist bei den Olympischen Spielen in Tokio über 100 Meter nicht an den Start gegangen. Als Ersatz für die verletzten Sprinterinnen Lisa Mayer (Wetzlar) und Lisa Nippgen (Mannheim) war die 24-jährige Berlinerin kurzfristig in das Olympia-Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nachgerückt.

DLV-Cheftrainerin Annett Stein hatte einen Doppelstart von Lückenkemper, die wegen einer Muskelverletzung die Tokio-Norm nicht schaffte, zuvor schon eher ausgeschlossen und einen Einsatz in der Sprint-Staffel avisiert.

Corona-Zahlen bei Olympia steigen an - 27 Neuinfektionen

04:51 Uhr: Die Corona-Zahlen bei den Olympischen Spielen in Tokio steigen weiter an. Mit 27 positiven Fällen im Umfeld der Spiele wurde ein neuer Tages-Höchstwert registriert, nachdem es am Vortag 24 Neuinfektionen gegeben hatte. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Freitag bekannt. So viele Fälle waren seit Beginn der Erfassung am 1. Juli zuvor noch nicht an einem Tag verzeichnet worden. Unter den Positivfällen sind auch wieder drei Athleten. Die Namen der Sportler werden von den Organisatoren nicht veröffentlicht.

Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 220. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 27 Sportler mit dem Coronavirus. Im deutschen Team hatte es am vergangenen Freitag in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben. Einen weiteren prominenten Fall gab es mit dem positiv getesteten Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks aus den USA.

Der Anstieg der Corona-Fälle verläuft damit parallel zu den steigenden Neuinfektionen in Japan. Am Donnerstag waren landesweit erstmals mehr als 10.000 neu Infizierte festgestellt worden, 3865 Fälle davon in Tokio.

Brustschwimmerin Schoenmaker stellt Weltrekord über 200 Meter auf

03:56 Uhr: Die südafrikanische Brustschwimmerin Tatjana Schoenmaker hat bei den Olympischen Spielen in Weltrekordzeit Gold über 200 Meter gewonnen. Die 24-Jährige schlug am Freitag in Tokio nach 2:18,95 Minuten an und verbesserte die alte Bestmarke der Dänin Rikke Møller Pedersen aus dem Jahr 2013 damit um 16 Hundertstelsekunden.

Noch im Becken brach Schoenmaker völlig überwältigt in Tränen aus und wurde von einigen ihrer Konkurrentinnen umarmt. Silber ging an Lilly King aus den USA, Bronze holte deren Landsfrau Annie Lazor. Schoenmakers Bestmarke war der erste Einzel-Weltrekord bei diesen Olympischen Spielen im Schwimmen.

Heftiges Gewitter: Hockey-Damen müssen auf Südafrika-Spiel warten

03:11 Uhr: Wegen heftiger Regenfälle hat sich der vierte Auftritt der deutschen Hockey-Damen bei den Olympischen Spielen in Tokio verzögert. Über das Oi Hockey Stadium zog am Freitagmorgen ein heftiges Gewitter hinweg, die DHB-Auswahl und Gegner Südafrika verließen nach den Hymnen fluchtartig und schon pitschnass das Spielfeld.

Der Platz stand nach kurzer Zeit unter Wasser. Unter einem schützenden Dach warteten beide Teams auf das Ende des ergiebigen Regengusses. Die Damen des Deutschen Hockey-Bundes hatten ihre ersten drei Partien gewonnen und standen schon vor der Partie gegen Schlusslicht Südafrika sicher im Viertelfinale.

Ex-Zehnkämpfer Busemann sehnt Tag der Freiheit in Tokio herbei

01:03 Uhr: Der frühere Zehnkampf-Star Frank Busemann fiebert den Leichtathletik-Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen entgegen - und dem Ende seiner Arbeitsquarantäne. "Ich sehne diesen Tag herbei, wo ich den Fuß über die Bordsteinkante setze und frei bin sozusagen", sagte der ARD-Experte am Donnerstagabend bei einem Studioauftritt für seinen Sender. Medienvertreter wie Busemann dürfen sich die ersten 14 Tage in Tokio nur in einer Blase mit Wettkampfstätte, Hotel und Medienzentren aufhalten.

"Ich werde mich natürlich zusammenreißen. Ich werde nicht rausgehen und sagen: Hallo, hier bin ich - und Tokio erkunden", sagte der 46 Jahre alte Olympia-Zweite von Atlanta 1996. Die Leichtathletik-Wettbewerbe beginnen an diesem Freitag.

"Wir waren bei der Probe gestern, das ist ein unglaublich tolles Stadion", sagte Busemann und ergänzte zähneknirschend: "Es ist schon verwerflich, dass da keine Menschen drinsitzen. Aber was wollen wir machen... Die Athleten sind darauf eingestellt." Er sei gespannt, so der Leverkusener, wie die Atmosphäre sein werde: "Du kannst ein 67.000-Mann-Stadion nicht mit 500 Männeken stimmungsvoll kriegen." In die Arena dürfen neben Athleten nur Offizielle, Betreuer, Kampfrichter und Berichterstatter.

Mehr Informationen zu Olympia:

Das Olympia-Tagebuch vom 29. Juli zum Nachlesen

Mit Material der dpa, afp und sid
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