Ganz streng genommen ist der Spieltag zwar noch nicht vorbei, aber unser Organismus wehrt sich hartnäckig gegen Montagabendspiele in der Bundesliga. Daher folgt schon heute unsere nicht immer ganz ernst zu nehmende Rückschau auf den 6. Spieltag.

Eine Glosse

Die Ergebnisse des 6. Spieltags

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Davon sollten Sie gehört haben

  • Werder Bremen hat offenbar beschlossen, sich künftig zu Punkten zu ekeln. Mit Nicht-Fußball reichte es bei Eintracht Frankfurt so zu einem 1:1. Das ist das dritte Unentschieden in Folge für Werder. Und dann schleicht sich da ein kleiner Gedanke ein: Vielleicht ist es bei manchen Spielen gar nicht so schlimm, dass da keine Zuschauer im Stadion sitzen (müssen).
  • Für den Remis-Thron reicht es bei Werder Bremen jedoch noch nicht. Auf dem sitzt nämlich der VfL Wolfsburg - und das recht sattelfest. Fünf Unentschieden nach sechs Spieltagen sei "nicht ganz das, was wir wollten", erklärte Trainer Oliver Glasner nach dem 1:1 bei Hertha BSC. Aber so richtig aufregen will sich darüber auch keiner.
  • Bei Hertha BSC wird die Luft für Trainer Bruno Labbadia dagegen mit jedem Spiel ohne Sieg etwas dünner. Immerhin trainiert er den, zumindest laut "Berliner Zeitung", "besten Kader seit Jürgen Röber (1996-2002)". Da geht es natürlich nicht, dass Labbadia mit der schlechtesten Bilanz seit der Abstiegssaison 2009/10 dasteht. Doch wie ersetzt man einen Feuerwehrmann wie Labbadia? Peter Neururer bügelt vorsichtshalber schon mal die Ballonseide.
  • Die nette Zeit, in der man sich einreden konnte, die Bundesliga sei in dieser Saison ja doch mal wieder ziemlich spannend, neigt sich langsam dem Ende zu. Der FC Bayern steht nach einem Arbeitssieg beim 1. FC Köln mal wieder an der Spitze der Tabelle; zwar noch punktgleich mit dem BVB, aber irgendwie haben uns die vergangenen Jahre da gehörig desillusioniert. Und den Weihnachtsmann gibt es übrigens auch nicht.
  • Weil der FC Schalke 04 weiter auf der Ketchup-Flasche herumklopft, geht fast unter, dass es eine Mannschaft gibt, die sich auf noch niedrigerem Niveau bewegt: Der FSV Mainz 05 hat in der laufenden Saison noch keinen Punkt geholt. Dass seine Jungs da nicht "vor Selbstvertrauen strotzen", findet Trainer Jan-Moritz Lichte da nur verständlich. Dass da überhaupt noch ein Hauch von Selbstvertrauen übrig ist, finden wir fast schon überraschend.

Pausenverbot für Lewandwoski und Haaland

Seien wir mal ehrlich: Es gab schon wesentlich aufregendere Spieltage als den vergangenen. (Wobei, vielleicht reißt es ja Hoffenheim gegen Union noch raus ...)

Keine großen Überraschungen, keine Klatschen, keine Aufreger, keine guten Zitate - ein Spieltag wie für das Allerheiligenwochenende gemacht: fad, grau und an die eigene Sterblichkeit erinnernd.

Nur, wie sollte es auch anders sein? Schließlich hatten sich sowohl Robert Lewandowski als auch Erling Haaland ein kleines Wochenendpäuschen gegönnt. Beide Spektakel-Garanten pausieren zur gleichen Zeit? Das hat doch sicher keiner von den Bundesliga-Marketing-Managern abgenickt! Da verliert die Liga ja sofort jegliche Attraktivität! Wie sollen wir das denn dem chinesischen Markt erklären, dass plötzlich Julian - "Ich bin halt kein Erling Haaland" - Brandt beim BVB für Tore sorgen soll?

Lewandowski und Haaland machen das übrigens, um weniger verletzungsanfällig zu sein und um damit längere Ausfallzeiten zu verhindern. Na ok. Aber allzu oft darf das bitte nicht vorkommen. Sonst wissen wir ja gar nicht, über was wir hier künftig schreiben sollen. Außer BVB und Bayern interessiert die Fans ja nichts - oder?

Zitat des Spieltags

"Auf Dauer müssen wir natürlich versuchen, noch mehr Fußball zu spielen."

(Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt über den teilweise destruktiven Auftritt beim 1:1 in Frankfurt.)

Zahlen des Spieltags

Es tut uns ja ein bisschen leid, dass wir Ihnen jeden Montag die neuesten Bestmarken aus dem Dunstkreis des FC Bayern präsentieren. Aber die Alternative wäre, die Negativmarken des FC Schalke 04 auszuwählen - und mit derart deprimierenden Zahlen möchten wir niemanden in die Woche schicken.

Daher heute ein Glückwunsch an Thomas Müller für neue Bestmarken:

260 - Mit seinem 260. Bundesliga-Sieg im Trikot des FC Bayern München hat Thomas Müller den Rekord des heutigen Vorstandsmitglied Oliver Kahn egalisiert. Der langjährige Bayern-Keeper benötigte dafür aber 429 Spiele, Müller nur 357.

122 – Thomas Müller erzielte sein 122. Bundesliga-Tor und überholte damit in der ewigen Torschützenliste unter anderem Miroslav Klose und Lothar Matthäus (jeweils 121 Tore).

Wir wünschen eine schöne Woche!

Mit Material von dpa und AFP
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