Die Bundesliga-Saison 2020/21 wird in vielerlei Hinsicht wohl eine der seltsameren. Also warum sollte nicht jemand eine Chance als neuer Trainer beim FC Schalke 04 bekommen, der bislang nie so richtig ernst genommen wurde. Ein Match made in Heaven sozusagen. Unsere - nicht immer ganz ernstzunehmende und doch mit allem Wissenswertem gespickte - Rückschau auf den 2. Spieltag.

Eine Glosse

Die Ergebnisse des 2. Spieltags

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Davon sollten Sie gehört haben

  • "Hoeneß demütigt die Bayern": Schön, wenn sich Schlagzeilen so ganz von selbst schreiben und dann auch noch inhaltlich völlig korrekt sind. Denn der FC Bayern hat doch tatsächlich bei der von Sebastian Hoeneß trainierten TSG 1899 Hoffenheim mit 1:4 verloren. Da bekommt das 8:0 gegen Schalke am 1. Spieltag gleich noch eine ganz andere Qualität. Also für Schalke.
  • Nach Spieltag eins hatten wir redaktionsintern noch darüber diskutiert, dass der 3:0-Sieg des BVB gegen Gladbach doch aussagekräftiger und mehr wert wäre als das läppische 8:0 der Bayern. Nun verliert der BVB an Spieltag zwei mit 0:2 beim FC Augsburg und irgendwie schleicht sich langsam der Gedanke ein, dass der erste Spieltag vielleicht überhaupt nullkommanull aussagekräftig war. Aber wir werden sehen.
  • Arminia Bielefeld holt gegen den 1. FC Köln den ersten Bundesliga-Sieg seit 142 Monaten. Ein Sieg, der zwar nicht in die deutsche Geschichte eingehen wird, in die der Färöer aber schon - dank Joan Simun Edmundsson. Der 29-Jährige wurde mit seiner Einwechslung nicht nur zum ersten Bundesliga-Spieler der Inselgruppe, sondern auch gleich zu ihrem ersten Bundesliga-Torschützen.
  • Schalke kann zum 18. Mal in Folge nicht gewinnen und entlässt Trainer David Wagner. Dazu aber gleich mehr.

Der Fehler des Spieltags

David Wagners Entlassung beim FC Schalke 04 kam am Wochenende wenig überraschend. Das ist zwar "scheiße, äh schade" (Zitat Omar Mascarell nach dem 1:3 gegen Werder), vor allem für Wagner selbst, aber war doch nach der neuerlichen Niederlage unausweichlich.

Minimal überraschender sind da schon die möglichen Nachfolger, die innerhalb von Sekunden nach der Kündigung durch das Netz flatterten.

Angeblich soll Manuel Baum der Topkandidat auf den königsblauen Trainerposten sein. Allerdings haben ehemalige Augsburg-Trainer eine eher unrühmliche Historie auf Schalke. Markus Weinzierl kann ein Liedchen davon singen.

Und dann wäre da auch noch ein ehemaliger "Bayern-Star", wie die "Bild" vollmundig schlagzeilte, nur um dann Ex-Linz-Trainer Valérien Ismaël zu enthüllen, dessen bisherige Bundesliga-Station als Trainer beim VfL Wolfsburg nicht von besonderem Erfolg gekrönt war.

Das kann noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein auf Schalke, zumal ein perfekter Kandidat ganz eindeutig übersehen wurde.

Einer, der weiß, wie es ist, wenn einen jahrzehntelang niemand so richtig ernst nimmt. Der Spott und Häme halbwegs stoisch ertragen kann. Einer, der die Bundesliga in- und auswendig kennt, weil er sie jedes Wochenende haargenau analysiert und auch schon Trainererfahrung gesammelt hat.

Wir sind uns sicher: Jetzt schlüge die Stunde von Lothar Matthäus. Oder vielleicht doch von Stefan Effenberg? Mehmet Scholl wäre natürlich auch nicht schlecht, wobei der den Bayern nicht ans Bein pinkeln möchte.

Oder doch Vedad Ibisevic als Spielertrainer?

Vielleicht halten wir uns doch besser aus der Trainersuche auf Schalke heraus und lassen das die Profis machen. Das hat ja bislang immer hervorragend funktioniert.

Zitat des Spieltags

"Ich werde künftig auch bei 15.30-Uhr-Spielen das Flutlicht anmachen lassen."

(Werder-Trainer Kohfeldt nach dem Sieg im Abendspiel auf Schalke. Wir verstehen zwar den Hintergedanken, würden jedoch zu Stromspar- und Umweltschutzzwecken dafür plädieren, das zu lassen. Bitte. Danke.)

Zahl des Spieltags

11 - Gegentore hat Schalke nach zwei Spielen schon kassiert. Das ist noch keinem Team in 58 Jahren Bundesliga passiert

Mit Material der dpa

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