• 22:31 Uhr: Berichte: Wagner-Truppen beginnen Abzug aus Stellungen in Rostow
  • 22:07 Uhr: ➤ Kreml: Strafverfahren gegen Wagner-Chef wird eingestellt
  • 22:00 Uhr: Bericht: Prigoschin soll Aktion seit längerem geplant haben
  • 21:03 Uhr: Experte: "Dies ist die größte Krise von Putins Präsidentschaft"
  • 19:56 Uhr: Prigoschin stoppt nach eigenen Angaben Vormarsch auf Moskau
  • 19:11 Uhr: Söldner schon auf halbem Weg nach Moskau
  • 18:30 Uhr: Ex-Präsident Medwedew: Aufständische planen Staatsumsturz
  • 18:24 Uhr: Melnyk sieht "bankrottes Putin-Regime" vor Zusammenbruch
  • 18:13 Uhr: Moskaus Bürgermeister erklärt Montag für arbeitsfrei
  • 17:03 Uhr: Lettland verschärft Grenzsicherung und setzt Einreise für Russen aus
  • 17:01 Uhr: Gouverneur: Wagner-Söldner sind in der Region Lipezk südlich von Moskau
  • 16:00 Uhr: Russland hat nach Kreml-Angaben Erdogans "volle Unterstützung"
  • 15:32 Uhr: Wagner-Chef: Armee-Hauptquartier in Rostow "ohne einen Schuss" eingenommen
  • 14:44 Uhr: Auswärtiges Amt: G7-Außenminister tauschen sich über Russland aus
  • 13:25 Uhr: Tschetschenen-Chef Kadyrow schickt Truppen zur Unterstützung Putins
  • 11:46 Uhr: Kampfhandlungen der russischen Armee in russischer Region Woronesch
  • 09:19 Uhr: Putin kündigt Bestrafung von "Verrätern" an

Mehr aktuelle News

➤ Kreml: Strafverfahren gegen Wagner-Chef wird eingestellt

  • 22:07 Uhr

Das Strafverfahren gegen den Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, wegen des bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung wird laut Kreml eingestellt. Prigoschin selbst werde nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch die Kämpfer der Wagner-Truppe sollen angesichts ihrer Verdienste an der Front in der Ukraine nicht strafrechtlich verfolgt werden, wie Peskow weiter erklärte. Zuvor hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko Prigoschin nach eigenen Angaben dazu gebracht, seinen Aufstand aufzugeben. Prigoschin selbst äußerte sich nicht unmittelbar dazu. (dpa)

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Weitere wichtige News rund um den Söldner-Aufstand in Russland

Berichte: Wagner-Truppen beginnen Abzug aus Stellungen in Rostow

  • 22:31 Uhr

In der südrussischen Stadt Rostow am Don haben Angehörige der Söldner-Truppe Wagner Medienberichten zufolge mit einem schrittweisen Abzug begonnen. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass verließen mehrere Fahrzeuge mit Wagner-Kämpfern am Samstagabend das Hauptquartier des russischen Militärkommandos Süd. Allerdings blieben schwere Fahrzeuge und Kampfwagen an einigen Verkehrsknotenpunkten der Stadt zunächst weiter in Stellung.

Wagner-Kommandeur Jewgeni Prigoschin hatte kurz zuvor den von ihm begonnenen bewaffneten Aufstand gegen Moskau gestoppt und seine Einheiten zurück in ihre Lager befohlen, um Blutvergießen zu vermeiden. "Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück", sagte er in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht. (dpa)

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Bericht: Prigoschin soll Aktion seit längerem geplant haben

  • 22:00 Uhr

US-Geheimdienste gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bereits seit einiger Zeit Vorbereitungen für eine Aktion gegen die russische Militärführung getroffen hat. Der Chef der Söldnertruppe soll Waffen und Munition in der Nähe der Grenze zu Russland angehäuft haben, wie der Sender CNN am Samstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus Geheimdienstkreisen berichtete.

Das Ziel dieser Planungen sei aber unklar gewesen. Anfang der Woche seien einige Kongressabgeordnete über die Beobachtungen informiert worden. Eine mit den Geheimdienstinformationen vertraute Person sagte dem US-Sender zufolge, dass "alles sehr schnell" gegangen sei und es schwierig zu erkennen gewesen sei, was Prigoschin plane.

Die US-Regierung äußerte sich zunächst nicht inhaltlich zu den Vorgängen in Russland und erklärte lediglich, dass US-Präsident Joe Biden über die Entwicklungen fortlaufend informiert werde. CNN zufolge handelte es sich dabei um eine bewusste Strategie, da Kremlchef Wladimir Putin jede wahrgenommene Beteiligung als Waffe einsetzen könnte. Biden reiste am Samstag nach Camp David, dem Landsitz der US-Präsidenten im US-Bundesstaat Maryland. (dpa)

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Experte: Prigoschin wurde von Putin erschaffen

  • 21:03 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Einschätzung eines Experten selbst verantwortlich für die Eskalation um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. "Es ist seine eigene Schuld. Prigoschin ist Putins Kreatur: Sein Aufstieg ist ausschließlich Putins Schirmherrschaft zu verdanken", sagte der Russland-Analyst Nigel Gould-Davies von der Londoner Denkfabrik International Institute for Strategic Studies am Samstag.

Putin sei unentschlossen gewesen und habe damit den internen Konflikt zwischen Prigoschin sowie der regulären Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow noch angeheizt, sagte Gould-Davies. "Nach dem Beginn der Invasion in der Ukraine ist dies ein weiteres Beispiel für Putins schlechtes Urteilsvermögen." Der interne Konflikt ermutige die ukrainischen Truppen und demoralisiere die russischen.

Prigoschin habe mit der Meuterei direkt und öffentlich Putins Rechtfertigung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine untergraben sowie die reguläre Armee lächerlich gemacht, sagte der Experte. Der Kremlchef sei schwer beschädigt worden. "Dies ist die größte Krise von Putins Präsidentschaft." (dpa)

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Prigoschin stoppt nach eigenen Angaben Vormarsch auf Moskau

  • 19:56 Uhr

Der Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat den Vormarsch seiner Truppen auf die russische Hauptstadt Moskau nach eigenen Angaben gestoppt. "Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück", sagte er am Samstag in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht. Bislang sei "nicht ein Tropfen Blut unserer Kämpfer" vergossen worden, sagte Prigoschin. "Jetzt ist der Moment gekommen, wo Blut vergossen werden könnte." Deshalb sei es Zeit, die Kolonnen umdrehen zu lassen.

Unmittelbar zuvor hatte der Pressedienst des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mitgeteilt, dass dieser Prigoschin zur Aufgabe bewogen habe. "Prigoschin hat den Vorschlag von Belarus' Präsident Alexander Lukaschenko zum Anhalten seiner Bewaffneten aus der Wagner-Truppe und weiteren Schritten zur Deeskalation angenommen", hieß es in einer Pressemitteilung des Präsidialamts der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Lukaschenko habe sich in Absprache mit Russlands Präsident Wladimir Putin als Vermittler eingeschaltet, hieß es weiter. Prigoschin erwähnte Lukaschenko in seiner Sprachnachricht nicht ausdrücklich. (dpa)

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Söldner schon auf halbem Weg nach Moskau

  • 19:11 Uhr

Bei ihrem bewaffneten Aufstand gegen die russische Führung hat die Söldnereinheit Wagner nach Behördenangaben auf dem Weg vom südrussischen Rostow am Don nach Moskau inzwischen die Region Lipezk erreicht. "Den Einwohnern wird dringend geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und auf Fahrten mit Verkehrsmitteln zu verzichten", schrieb der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Die Lage sei aber unter Kontrolle. Lipezk befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen Rostow und Moskau - rund 400 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt.

Im Gegensatz zur weiter südlich gelegenen Region Woronesch gab es keine Berichte über Kämpfe. Auf Videos waren aber in den Straßengraben gekippte Lastwagen zu sehen. Sie waren offenbar eilig als Straßensperre aufgebaut worden, um die Kolonne der Söldnereinheit Wagner aufzuhalten. Auf weiteren Videos war zu sehen, wie Straßen aufgerissen und tiefe Gräben ausgehoben werden. Auch dies sollte dazu dienen, die Söldner zu stoppen. Der Krisenstab der Region Lipezk erklärte später, dass einige Straßen beschädigt worden seien, um den Vormarsch der Wagner-Truppen zu bremsen. (dpa)

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Ex-Präsident Medwedew: Aufständische planen Staatsumsturz

  • 18:30 Uhr

Die Aufständischen der Söldner-Truppe Wagner planen nach Angaben des Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, einen Staatsumsturz. "Es ist offensichtlich, dass es sich um eine gut durchdachte und geplante Operation handelt, deren Ziel es ist, die Macht im Lande zu übernehmen", sagte Medwedew am Samstag nach Angaben russischer Agenturen. Die Aktionen derer, die den Militäraufstand organisiert hätten, passten "voll und ganz in das Schema eines gut durchdachten und orchestrierten Staatsumsturzes", so der frühere russische Staatschef.

Medwedew schloss nicht aus, dass am Aufstand auch frühere Mitglieder russischer Eliteeinheiten des Militärs beteiligt sein könnten - oder auch ausländische Spezialisten. Das zeige das hohe Niveau der Vorbereitung des Aufstandes und die gute Kontrolle der Truppenbewegungen. Den Chef der privaten Wagner-Armee, Jewgeni Prigoschin, nannte Medwedew nicht namentlich.

Bewaffnete Kolonnen der Söldner setzten sich am Samstag aus dem südrussischen Rostow am Don in Richtung Moskau in Marsch. Medwedew, warnte, dass ein Staatsstreich gegen die größte Atommacht "die Welt an den Rand der Zerstörung zu bringen droht". Die russische Führung werde ein solches Szenario nicht zulassen, betonte er.

Melnyk sieht "bankrottes Putin-Regime" vor Zusammenbruch

  • 18:24 Uhr

Nach Einschätzung des früheren ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, ist die Entmachtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nur noch eine Frage der Zeit. "Mit dem Wagner-Putsch wurde der Rubikon überschritten und eine neue Ära von Machtverfall und Instabilität in Russland eingeläutet", sagte Melnyk dem Nachrichtenportal "t-online" (Samstag).

Zwar könne es Putin gelingen, den Aufstand blutig niederzuschlagen und "halbwegs Ordnung wieder herzustellen", doch das werde den Kreml "nicht vor dem sich anbahnenden inneren Chaos bewahren", so Melnyk.
"Der totale Zusammenbruch des bankrotten Putin-Regimes ist nur eine Frage der Zeit." Melnyk war mehrere Jahre Botschafter in Deutschland, zuletzt Vize-Außenminister der Ukraine und wurde jüngst zum Botschafter in Brasilien ernannt.

"Die Wagner-Rebellion bedeutet nichts anderes als eine wahre Götterdämmerung für (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin und sein barbarisches Regime", sagte Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag. "Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben. Aber dieser neue Kampfgeist allein wird für die Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen." (dpa)

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Moskaus Bürgermeister erklärt Montag für arbeitsfrei

  • 18:13 Uhr

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat den Montag in der russischen Hauptstadt aus Sicherheitsgründen zu einem arbeitsfreien Tag erklärt und die Bürger aufgefordert, zu Hause zu bleiben. "In Moskau ist der Anti-Terror-Notstand ausgerufen worden. Die Lage ist schwierig", räumte Sobjanin am Samstag auf seinem Telegram-Kanal ein. Die Schließung der Betriebe und die Bitte an die Bürger, daheim zu bleiben, diene der "Minimierung der Risiken". Es könne teilweise zu Straßensperrungen kommen.

Ausgenommen von der Feiertagsregelung sind demnach die Macht- und Sicherheitsorgane, Rüstungsbetriebe und kommunale Dienstleister. Die Regelung gilt wegen des Aufstands der Wagner-Truppe. Bewaffnete Kolonnen der Söldner haben sich am Samstag aus dem südrussischen Rostow am Don in Richtung Moskau in Marsch gesetzt.

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Baerbock: Bundesregierung beobachtet Entwicklung in Russland genau

  • 17:51 Uhr

Die Bundesregierung steht nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock wegen des gewaltsamen Aufstands der russischen Söldnerarmee Wagner in "engstem Austausch" mit Deutschlands Partnerländern. "Die Entwicklungen in Russland beobachten wir seit gestern Abend sehr aufmerksam", schrieb die Grünen-Politikerin am Samstag auf Twitter. Zugleich aktualisierte das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland.

In den Hinweisen heißt es nun, die betroffenen Gebiete und insbesondere die Stadt Rostow am Don sowie deren Umland sollten gemieden werden. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden. Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt Folge geleistet werden." Generell rät das Ministerium Bundesbürgern von Reisen nach Russland ab. Das österreichische Außenministerium sprach eine "partielle Reisewarnung" für Russland aus. Es riet am Samstag von Reisen in die an die Ukraine angrenzenden Verwaltungsbezirke Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar ab. (dpa)

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Lettland verschärft Grenzsicherung und setzt Einreise für Russen aus

  • 17:03 Uhr

Angesichts des Aufstands der Wagner-Söldner in Russland hat Lettland die Sicherheit an seinen Grenzen verschärft. Lettland verfolge die Situation in Russland aufmerksam, erklärte der designierte Präsident Edgars Rinkevics am Samstag im Onlinedienst Twitter. "Die Grenzsicherung wurde verstärkt", fuhr Rinkevics fort, der derzeit auch lettischer Außenminister ist. Zudem sei die Ausstellung von "humanitären oder anderen Arten von Visa" und die Einreise von Russen aus Russland in das baltische Land wegen der derzeitigen Situation ausgesetzt.

Riga ist ein Partner der Ukraine im russischen Angriffskrieg und unterstützt Kiews Streben nach einem Beitritt in die EU und die Nato. Das Land hatte im vergangenen Jahr bereits aufgehört, russischen Staatsbürgern neue Visa auszustellen, bisher aber machte die Regierung Ausnahmen für humanitäre Visa. Unklar blieb zunächst, ob die bisher ausgestellten Visa für die Einreise gültig bleiben würden.

Im benachbarten Estland erklärte indes auch Regierungschefin Kaja Kallas, dass die Grenzsicherheit verstärkt worden sei. Sie forderte ihre Landsleute auf, nicht nach Russland zu reisen. (afp)

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Gouverneur: Wagner-Söldner sind in der Region Lipezk südlich von Moskau

  • 17:01 Uhr

Aufständische Söldner der Wagner-Truppe sind nach Angaben des Regionalgouverneurs am Samstag bis in die russische Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen. Wagner-Söldner seien dabei, "sich auf dem Gebiet der Region Lipezk zu bewegen", teilte Regionalgouverneur Igor Artamonow im Online-Dienst Telegram mit.

Artamonow rief die Bürger von Lipezk auf, "ihre Häuser nicht zu verlassen oder irgendwelche Fahrten egal mit welchen Verkehrsmitteln zu machen". Die Erklärung des Regionalgouverneurs zeigt das Vorrücken der Wagner-Truppen in Richtung der russischen Hauptstadt Moskau.

Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer der Wagner-Truppe marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die Militärführung in Moskau zu stürzen.

In Lipezk waren bereits vor dem Eintreffen der Söldner Maßnahmen ergriffen worden. Am Samstag ergriffen auch die Behörden der südlich von Moskau gelegenen Region Kaluga Sicherheitsmaßnahmen. "Bitte sehen Sie von Reisen mit privaten Fahrzeugen auf diesen Straßen ab, wenn sie nicht absolut notwendig sind", rief Gouverneur Wladislaw Schapscha die Bürger mit Blick auf Verbindungsstraßen in andere russische Regionen und die Ukraine auf. (afp)

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Russland hat nach Kreml-Angaben Erdogans "volle Unterstützung"

  • 16:00 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem russischen Staatschef Wladimir Putin nach Kreml-Angaben in einem Telefonat über den bewaffneten Aufstand in Russland seine "volle Unterstützung" zugesichert. "Der Präsident von Russland informierte über die Situation im Land im Zusammenhang mit dem Versuch einer bewaffneten Rebellion", erklärte der Kreml am Samstag zu dem Gespräch. Erdogan habe "seine volle Unterstützung für die von der russischen Führung unternommenen Schritte zum Ausdruck" gebracht, hieß es. Erdogan hatte im Jahr 2016 einen Putschversuch in der Türkei überstanden. (afp)

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Wagner-Chef: Armee-Hauptquartier in Rostow "ohne einen Schuss" eingenommen

  • 15:32 Uhr

Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Armee-Hauptquartier in der südrussischen Stadt Rostow nach Angaben ihres Chefs "ohne einen einzigen Schuss" eingenommen. "Wir sind nach Rostow reingekommen und, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, haben wir das Gebäude des Hauptquartiers übernommen", sagte Jewgeni Prigoschin am Samstag im Online-Dienst Telegram. Es sei kein einziger Mensch getötet worden. "Warum unterstützt uns das Land? Weil wir einen Marsch für die Gerechtigkeit gehen", sagte er. Auch die Bevölkerung in Rostow unterstütze ihn.

Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer von Prigoschins Söldnertruppe Wagner marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein und übernahmen am Samstag nach eigenen Angaben die Kontrolle über Militäreinrichtungen in Rostow. (afp)

Sprecher: Putin arbeitet im Kreml

  • 15:09 Uhr

Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des gewaltsamen Aufstands der Söldnerarmee Wagner Moskau verlassen haben soll. "Putin arbeitet im Kreml", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor gab es Gerüchte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin befand sich nach offiziellen Angaben an seinem Arbeitsplatz in Moskau. (dpa)

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Auswärtiges Amt: G7-Außenminister tauschen sich über Russland aus

  • 14:44 Uhr

Die Bundesregierung berät nach Auskunft des Auswärtigen Amts mit wichtigen internationalen Partnern über die Situation in Russland. Dort führt die Söldnerarmee Wagner einen gewaltsamen Aufstand durch. "Außenministerin (Annalena) Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Samstagnachmittag in Berlin mit. Zu den G7 gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.

Die Bundesregierung beobachte die Entwicklungen in Russland aufmerksam, erklärte der Sprecher. Dazu tage zur Stunde der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt unter Leitung von Staatssekretär Andreas Michaelis. Die Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland hatte das Ministerium bereits am Vormittag angepasst. Dort heißt es nun, die betroffenen Gebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie deren Umland sollten gemieden werden. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden." (dpa)

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Klingbeil sieht wachsende Machtkämpfe in russischer Elite

  • 14:01 Uhr

Nach Einschätzung von SPD-Chef Lars Klingbeil nehmen die Machtkämpfe innerhalb der russischen Eliten massiv zu. Man könne einschätzen, "dass die russische Bevölkerung jetzt auch realisiert, dass der Krieg jetzt in Russland auch mit stattfindet, dass dort militärische Auseinandersetzungen stattfinden", sagte er am Samstag Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich.

"Ob das ein Wendepunkt sein wird in dem Kriegsverlauf, das kann man jetzt gerade nicht einschätzen", sagte Klingbeil. Es fehle noch an gesicherten Erkenntnissen zur Lage in Russland. Er schätze aber, dass Russland in seinem Krieg geschwächt werde. Zugleich schränkte er ein: "Gerade ist alles noch im Bereich der Spekulation." (dpa)

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Scholz lässt sich über Lage in Russland "laufend informieren"

  • 13:42 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lässt sich nach Angaben eines Regierungssprechers über die Entwicklung in Russland infolge des Aufstands der Söldnertruppe Wagner "laufend informieren". "Die Lage bleibt ja recht dynamisch. Insofern beobachten wir das sehr genau und koordinieren uns auch mit unseren engsten Verbündeten", sagte der Sprecher am Samstag in Berlin. Ein Statement des Kanzlers sei derzeit nicht geplant. (dpa)

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Selenskyj: Die Schwäche Russlands ist offensichtlich

  • 13:26 Uhr

Angesichts des Aufstandes der russischen Söldnertruppe Wagner gegen die russische Führung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die politische Instabilität in Russland hervorgehoben. "Die Schwäche Russlands ist offensichtlich. Vollständige Schwäche", erklärte Selenskyj in den Online-Medien. Und je länger Russland seine Truppen auf ukrainischem Boden lasse, "umso mehr Chaos, Leid und Probleme wird es selbst später haben".

Die Ukraine schütze den Rest Europas vor der "Ausbreitung des russischen Bösen und Chaos", fügte Selenskyj hinzu. Mit Blick auf Kreml-Chef Wladimir Putin fügte er hinzu, wer "den Weg des Bösen wählt, vernichtet sich selbst". Der Kreml-Chef habe hunderttausende Menschen an die Front in der Ukraine geschickt, nur "um sich am Ende in der Region Moskau zu verbarrikadieren, um sich vor denen zu schützen, die er selbst bewaffnet hat".

Der ukrainische Präsident hob hervor, Moskau habe die Propaganda lange genutzt, "um die Schwäche und Dummheit seiner Regierung abzudecken". Jetzt sei das Chaos so groß, dass es niemand mehr leugnen könne. (afp)

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Unterstützung für Kreml: Tschetschenen-Chef Kadyrow schickt Truppen

  • 13:25 Uhr

Angesichts des bewaffneten Aufstands der Söldnergruppe Wagner hat der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, die Entsendung seiner eigenen Truppe angekündigt - zur Unterstützung des Kremls. "Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde der Republik Tschetschenien sind bereits in die spannungsgeladenen Gebiete aufgebrochen. Wir werden alles tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und ihre Staatlichkeit zu schützen", teilte Kadyrow am Samstag auf Telegram mit.

Präsident Wladimir Putin hatte zuvor in einer Ansprache im Staatsfernsehen von einem militärischen Aufstand gesprochen und angekündigt, die Organisatoren zu bestrafen. "Ich unterstütze jedes Wort von Wladimir Wladimirowitsch Putin", sagte Kadyrow nun. In Kriegszeiten solle kein persönlicher Streit ausgetragen werden. Der Chef der Teilrepublik im Nordkaukasus ist für einen brutalen Führungsstil berüchtigt. Ebenso wie bislang die Wagner-Söldner sind tschetschenische Kämpfer an der Seite der regulären russischen Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine im Einsatz. (dpa)

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Selenskyj-Berater: Nächste 48 Stunden entscheiden über Russland

  • 13:15 Uhr

Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen. "Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden", schrieb Podoljak am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Möglich seien ein "ausgewachsener Bürgerkrieg", ein "ausgehandelter Machtübergang" oder auch eine "vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes".

Podoljak ist einer der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Weiter schrieb er: "Alle potenziellen Akteure entscheiden jetzt, auf welcher Seite sie stehen." In Russland herrsche gerade ein "ohrenbetäubendes Schweigen der "Elite"". Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Dabei gehörten die Wagner-Söldner bislang zu den wichtigsten Truppen. (dpa)

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Russische Parlamentspräsidenten unterstützen Putin

  • 12:08 Uhr

Die Vorsitzenden der beiden russischen Parlamentskammern und die von Russland eingesetzten Verwaltungschefs in den russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine haben angesichts des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner ihre Solidarität mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ausdruck gebracht.

Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, versicherte, Putin habe die "volle Unterstützung" der Parlamentskammer. Unterhaus-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin rief die Russen zur Unterstützung des Kreml-Chefs auf.

Auch die Verwaltungschefs der von Russland besetzten Regionen in der Ukraine unterstützten Putin. "Die Menschen in Cherson und die Region unterstützen unseren Präsidenten voll und ganz!", schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur in Cherson auf Telegram. Das Gebiet stehe "dem Präsidenten bei", teilte auch der Gouverneur des von Russland kontrollierten Teils der Region Saporischschja mit. (afp)

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Kampfhandlungen der russischen Armee in russischer Region Woronesch

  • 11:46 Uhr

In der russischen Region Woronesch rund 600 Kilometer südlich von Moskau hat die russische Armee wegen des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner am Samstag Kampfeinsätze ausgeführt. Im Rahmen der Antiterrormaßnahmen "führen die Streitkräfte der Russischen Föderation die notwendigen operativen Einsätze und Kampfhandlungen aus", erklärte Regionalgouverneur Alexander Gussew auf Telegram.

Woronesch liegt etwa auf halbem Weg zwischen Moskau und der südlichen Stadt Rostow, wo die Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin am Morgen die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.

Prigoschin hatte sich per Video aus dem Armeehauptquartier in Rostow gemeldet und erklärt, dass seine Söldner die Kontrolle über die dortigen Armeeeinrichtungen übernommen hätten - einschließlich eines Flugplatzes. Am Freitag hatte der langjährige Vertraute Putins zum Aufstand gegen die Armeeführung in Moskau aufgerufen und war nach eigenen Angaben mit seinen Söldnern von der Ukraine aus in Russland einmarschiert. (afp)

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Wagner-Chef Prigoschin widerspricht Putin: "Wir sind Patrioten"

  • 11:41 Uhr

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen. "Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat." Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als "Verräter" bezeichnet. (dpa)

Russlands Präsident Putin

Putin nennt Wagner-Aufstand "Verrat" und kündigt Bestrafung an

Russlands Präsident Putin hat sich in einer TV-Ansprache zum Aufstand der Wagner-Gruppe geäußert. Er nannte den Aufstand einen "Dolchstoß in den Rücken" und kündigte eine Bestrafung an.

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Bundesregierung beobachtet Ereignisse in Russland "aufmerksam"

  • 10:31 Uhr

Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam". Dies teilte ein Sprecher der Regierung am Samstag auf Anfrage mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.

In Freitagabend war der seit langem schwelende Machtkampf zwischen dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer von Prigoschins Söldnertruppe Wagner marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein und übernahmen am Samstag die Kontrolle über Militäreinrichtungen im südrussischen Rostow. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte den Aufstand der Wagner-Söldner am Samstag eine "tödliche Bedrohung" und kündigte an, die aufständischen Wagner-Söldner würden als "Verräter" bestraft. Der Kreml-Chef betonte mit Blick auf die Zeit des Ersten Weltkriegs, er werde einen Bürgerkrieg in Russland nicht zulassen. (afp)

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Putin kündigt Bestrafung von "Verrätern" an

  • 09:19 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, von "Verrat" gesprochen. Wer Waffen erhebe und bewaffneten Aufstand organisiere, werde bestraft, sagte Putin in einer Rede am Samstag. Der Kremlchef forderte die Wagner-Kämpfer auf, ihre Teilnahme an kriminellen Handlungen umgehend zu beenden. (dpa)

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Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus

  • 8:17 Uhr

Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen. "Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden", teilte das nationale Anti-Terror-Komitee am Samstag mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft. (dpa)

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