Eintracht Frankfurt mausert sich zur Mannschaft der Stunde, der BVB auch. Aber im negativen Sinne. Der FC Bayern schafft das Kunststück, in aller Munde zu sein, obwohl sie am Wochenende gar nicht gespielt haben. Hier folgt unsere nicht immer ganz ernst zu nehmende Rückschau auf den 21. Spieltag.

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Die Ergebnisse des 21. Spieltags

Davon sollten Sie gehört haben

  • Eintracht Frankfurt marschiert weiter Richtung Champions League und hat dabei nach seinem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln den dritten Tabellenplatz erklommen. Zum zehnten Mal in Folge blieb die SGE damit ohne Niederlage. Die aktuelle Situation lässt die Hessen mit Blick auf das anstehende Duell gegen den FC Bayern von großen Dingen träumen. "Wir können frei aufspielen und ihnen hoffentlich Paroli bieten. Vielleicht sind wir demnächst Weltpokalsiegerbesieger", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Ob die Frankfurter sich das wirklich wünschen, sollten sie sich nochmal überlegen. Der FC St. Pauli, der sich diesen "Titel" vor ziemlich genau 19 Jahren sicherte, stieg nur wenige Monate später in die 2. Liga, später bis in die Regionalliga, ab.
  • Werder Bremen empfängt den SC Freiburg. Am Ende steht es 0:0. Wie man sich dieses Spiel vorzustellen hat, beschreibt Zeit-Online-Journalist Christian Spiller auf sehr treffende Weise.
  • Bremens Trainer Florian Kohfeldt bestätigte diesen Eindruck nach der müden Nullnummer: "Wenn ich wie früher in Block 51 gesessen hätte, wäre ich jetzt auch nicht nach Hause gefahren und hätte gesagt: Yes, wie geil". Immerhin ist er ehrlich.
  • Neben dieser Partie endeten auch zwei weitere mit 0:0. Am wenigsten dürfte dieses Ergebnis dabei den Schalkern (gegen Union), die weiterhin mit großem Abstand Tabellenletzter bleiben, und den Mönchengladbachern (gegen Wolfsburg) helfen, die hinter den kriselnden Dortmundern auf dem siebten Platz verweilen. Am 21. Spieltag endeten insgesamt bereits sechs Partien Unentschieden. Das gab es zuletzt in der Saison 2011/12. Sollte Bielefeld am Montag die Überraschung schaffen und sich einen Zähler beim FC Bayern sichern, wären es sogar sieben Remis. Mehr gab es in der Bundesliga-Geschichte noch nie an einem Spieltag.
  • Apropos Remis. Wieder nix mit einem Sieg für Dortmund. Wieder zu viele Abwehrfehler, erneut zu wenig Torgefahr. Der BVB spielt auch nach der Brandrede von Trainer Edin Terzic unter der Woche nicht wie ein Champions-Legaue-Kandidat. Das 2:2 gegen Hoffenheim macht wenig Mut. Nach nur einem Sieg in den vergangenen sechs Spielen und nur 14 von möglichen 30 Punkten unter der Regie von Favre-Nachfolger Terzic bleibt der BVB vorerst im Krisenmodus. Da kommt natürlich immer wieder die Frage auf, was die Entlassung von Favre denn nun gebracht hat. Tabellarisch steht der BVB seitdem jedenfalls noch schlechter da und rutschte von Platz fünf auf Platz sechs. Es würde mittlerweile nicht mal mehr überraschen, wenn die Schwarz-Gelben nächsten Samstag das Revierderby gegen Schalke verlieren würden.
  • Sami Khedira hat beim Spiel der Hertha seinem Ex-Klub VfB Stuttgart (natürlich ein Unentschieden) sein 100. Bundesliga-Spiel bestritten. Der Weltmeister von 2014 lieferte dabei nach Einwechslung die Vorlage zum Ausgleichstreffer durch den 17-Jährigen Luca Netz. Jegliche Wortspielgelüste werden unterdrückt.

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FC Bayern in Sachen Sympathie derzeit auf Abstiegsniveau

Es passt irgendwie zum FC Bayern, zur Bundesliga und auch zur deutschen Medienlandschaft: Der deutsche Rekordmeister hat seine Partie am 21. Spieltag (Montag, 20:30 Uhr/DAZN und bei uns im Live-Ticker) gegen Arminia Bielefeld noch gar nicht absolviert und trotzdem ist der Tabellenführer mal wieder Gesprächsthema Nummer eins.

Diesmal ist das Trainer Hansi Flick - nicht gerade bekannt für Skandale - zu verdanken. Angesprochen auf die Kritik an der Klub-WM in Katar, die der FC Bayern am Donnerstag gewann, platzte dem 55-Jährigen der Kragen. Statt ewig Kritik an der Sonderrolle des Fußballs zu üben, sollten sich die Politik und "sogenannte Experten", wie Flick SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte, jetzt doch bitte endlich mal "zusammensetzen und eine Strategie entwickeln, dass man irgendwann Licht am Ende des Tunnels sieht".

"Der Herr Lauterbach hat immer zu allem einen Kommentar abzugeben. Wenn ich nicht in der Verantwortung stehe und mir nur das Ergebnis anschaue, kann ich das immer leicht bewerten", echauffierte sich Flick.

Lauterbach selbst hat sich zu Flicks Aussagen bereits via Twitter geäußert und unter anderem gefordert: "nicht unfair sein!"

Nach der Aufregung rund um Karl-Heinz Rummenigge, der vergangene Woche davon gesprochen hatte, dass Fußballprofis bei der Corona-Impfung eine Vorbildrolle einnehmen könnten, dem verpassten Flug zur Klub-WM, dem anschließenden Wettbewerb in Katar und den jetzigen Aussagen von Flick, sind Bayerns Sympathiewerte mal wieder im Keller. Zahlreiche User in den sozialen Medien haben die Schnauze voll vom Branchenprimus aus München.

Einer davon freut sich über Konstanz auch während der Corona-Pandemie und hält fest, dass der FC Bayern sowohl vor, als auch während, als auch nach der Pandemie der unsympathischste Verein bleiben wird. Ja, so war es und so ist es und so wird es immer sein, wie es in der Vereinshymne so schön heißt.

Auch Komiker Fabian Köster äußert sich zur Angelegenheit und lässt kein gutes Haar an Flick.

Der FC Bayern mag sich rein sportlich momentan auf Weltniveau bewegen, aber in Sachen Sympathie und Anstand geht das gerade eher Richtung Relegationsplatz.

Zitat des Spieltags

"Da sind eigentlich so geile Fußballer bei Schalke auf dem Platz, die fallen bei jeder Berührung hin und schreien immer, als ob keine Ahnung, was passiert ist." (Union Berlins Profi Robert Andrich nach dem 0:0 gegen Schalke)

Zahl des Spieltags

9 - Andre Silva erzielte sein 18. Saisontor, davon markierte er die Hälfte nach dem Jahreswechsel und ist 2021 der erfolgreichste Torschütze der Bundesliga.

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