• 23:11 Uhr: ➤ Ukraine wirft Deutschland Blockade von Finanzhilfen vor
  • 19:39 Uhr: Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide erreicht türkische Küste
  • 19:02 Uhr: Streit um Gaslieferungen: Turbine immer noch in Deutschland
  • 18:03 Uhr: Die Staaten der G7 wehren sich gegen russischen Energie-Druck
  • 16:40 Uhr: Bedeutendster Getreidehändler der Ukraine stirbt bei Angriff
  • 12:35 Uhr: Bundeswehr-Inspekteur zu Waffenlieferungen: "Dann ist eine Grenze erreicht"

Hier finden Sie den aktuellen Ukraine-Ticker

➤ Ukraine wirft Deutschland Blockade von Finanzhilfen vor

  • 23:11 Uhr

Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren. "Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage", sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen "aktive Gespräche".

Von den im Mai zugesagten neun Milliarden Euro Makrofinanzhilfe habe Kiew eine Milliarde bereits erhalten, erklärte Schowka. Nach Angaben der EU-Kommission sind für die ausstehende Summe möglicherweise Garantien von Mitgliedsstaaten nötig, weil eine Absicherung über den EU-Haushalt wegen fehlender Mittel nicht möglich ist.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wies die Darstellung Kiews zurück. Die Bundesregierung behindere keine Hilfen für die Ukraine. "Nach dem G7-Treffen auf dem Petersberg hat Deutschland bereits eine Milliarde Euro an die Ukraine ausgezahlt. Deutschland wird sich auch an weiteren Hilfen beteiligen. Die Bundesregierung ist hierzu in einem Austausch mit den europäischen Partnern und der EU-Kommission", erklärte der Sprecher. (dpa)

Weitere Meldungen vom 2. August

IAEA: Situation an Atomkraftwerk Saporischschja "sehr angespannt"

  • 23:38 Uhr

Die Situation am von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) "sehr angespannt". "Alle Sicherheitsprinzipien wurden auf die eine oder andere Art verletzt", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am UN-Sitz in New York. "Wir können nicht erlauben, dass es so weiter geht."

"Sich vor Ort zu begeben, ist sehr komplex, weil dafür das Einverständnis und die Kooperation bestimmter Akteure nötig sind", sagte Grossi mit Blick vor allem auf die Ukraine und Russland. (afp)

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Innenkommissarin: Heimgekehrte Ukrainer können jederzeit zurück in EU

  • 23:29 Uhr

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat rückkehrwilligen Geflüchteten aus der Ukraine versprochen, während des russischen Kriegs gegen ihr Heimatland jederzeit in die EU zurückkehren zu können. "Sie sind in der EU jederzeit wieder willkommen", sagte die Schwedin bei einem Besuch in Kiew. "Wir werden immer mit offenem Herzen bereitstehen, um Ukrainer in Not aufzunehmen."

Die 27 EU-Staaten haben kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs Anfang März beschlossen, allen Ukrainern schnell und unbürokratisch Schutz zu bieten. Sie dürfen sich etwa frei in der EU bewegen und arbeiten. Zudem habe sie ein Recht auf Gesundheitsversorgung, Wohnraum und Bildung für die Kinder. (dpa)

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Selenskyj fordert weitere Artillerie für Kämpfe im Donbass

  • 23:24 Uhr

Die ukrainische Armee braucht nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch mehr Waffen, um die russische Übermacht im Donbass zu besiegen. Der Staatschef dankte in seiner Videoansprache am Abend besonders den USA, dass sie weitere Militärhilfe leisten wollten. Vor allem mit den Mehrfachraketenwerfern Himars aus den USA könne seine Armee den Angreifern schmerzhafte Verluste zufügen. Verteidigungsminister Olexij Resnikow bestätigte in Kiew das Eintreffen von vier weiteren Himars-Einheiten.

"In der Tat können wir den Vorteil der russischen Armee in Bezug auf Artillerie und Mannschaftsstärke immer noch nicht vollständig brechen", sagte Selenskyj aber. Dies sei in den Kämpfen um Pisky, Awdijiwka und andere Orte im Donbass deutlich zu spüren. "Es ist einfach die Hölle." (dpa)

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Raketeneinschlag im ukrainischen Grenzgebiet nach Polen

  • 23:19 Uhr

In Nähe der ukrainischen Westgrenze zu Polen haben sich am Abend zwei Explosionen ereignet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, teilte die Verwaltung des Gebietes Lwiw mit. Noch gebe es keine Angaben zum angerichteten Schaden, schrieb Gouverneur Maxim Kosizkyj im sozialen Netzwerk Telegram.

Die russische Armee habe am Dienstagabend von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer acht Raketen auf die Ukraine abgefeuert, teilte das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe mit. Sieben von ihnen seien abgefangen worden. Im Gebiet Lwiw sei eine Flugabwehrstellung getroffen worden. Diese Militärangaben waren nicht unmittelbar zu überprüfen. Explosionen wurden abends auch aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gemeldet. (dpa)

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US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen

  • 19:57 Uhr

Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen Kreml-nahe Oligarchen verhängt. Die Strafmaßnahmen verursachten "hohe Kosten für diejenigen, die den Krieg von Präsident Wladimir Putin unterstützen", teilte das US-Finanzministerium mit. Finanzministerin Janet Yellen betonte: "Während unschuldige Menschen unter dem illegalen Angriffskrieg Russlands leiden, haben sich Putins Verbündete bereichert und einen opulenten Lebensstil finanziert." Betroffen von den Sanktionen seien unter anderem der Putin-Vertraute Andrej Gurjew und dessen Sohn.

Ausdrücklich erwähnt wurde die Luxusjacht "Alfa Nero", die Gurjew den Angaben zufolge 2014 für 120 Millionen Dollar gekauft haben soll. Die Geräte zur Verfolgung des Standorts der Jacht seien Berichten zufolge abgeschaltet worden, um eine Beschlagnahme zu vermeiden, hieß es in der Mitteilung

Das Finanzministerium teilte weiter mit, es würden mehrere Personen, eine multinationale Firma und ein russisches Unternehmen mit Strafmaßnahmen belegt. Etwaiger Besitz der Betroffenen in den USA werde eingefroren, US-Staatsbürgern seien Geschäfte mit ihnen untersagt. Das US-Außenministerium habe zugleich Einreisebeschränkungen gegen Betroffene verhängt. (dpa)

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Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide erreicht türkische Küste

  • 19:39 Uhr

Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die türkische Küste erreicht. Das Schiff sei in türkische Gewässer nahe der Einfahrt zum Bosporus eingefahren, berichtete ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das türkische Verteidigungsministerium teilte mit, dass das mit Mais beladene Frachtschiff "Razoni" an der zugewiesenen Stelle geankert habe. Es soll am Mittwoch unter anderem von Vertretern der UNO, Russlands und der Ukraine inspiziert werden.

Das Schiff war am Montagmorgen mit 26.000 Tonnen Mais an Bord vom ukrainischen Hafen Odessa gestartet. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Bevor es dorthin fährt, soll es nun von Vertretern Russlands, der Ukraine, der Türkei und der UNO in Augenschein genommen werden. Die Inspektion soll auf offener See vor Istanbul erfolgen, das Schiff soll also nicht in den Hafen einlaufen. (afp/dpa)

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Streit um Gaslieferungen: Turbine immer noch in Deutschland

  • 19:02 Uhr

Die für die Gaspipeline Nord Stream 1 benötigte Turbine befindet sich noch immer in Deutschland. Am Mittwoch will Bundeskanzler Olaf Scholz das in Kanada gewartete Gerät in Mülheim an der Ruhr besichtigen. Dies teilte der Energietechnik-Konzern Siemens Energy mit. Die Turbine stehe für den Weitertransport nach Russland bereit, hieß es.

Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit einer wegen der Sanktionen fehlenden Turbine von Siemens Energy. Vergangene Woche hatte das Unternehmen unter Verweis auf weitere Reparaturarbeiten die Gaslieferungen noch einmal gedrosselt, so dass inzwischen nur noch 20 Prozent der maximal möglichen Menge durch die Röhren fließen. In Europa gilt die Begründung als Vorwand.

Die Turbine ist nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen. Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy hatte die Vorwürfe von Gazprom zurückgewiesen. (dpa)

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Druckmittel Energieversorgung: Die G7-Staaten drohen Russland mit Maßnahmen

  • 18:03 Uhr

Die Außenministerinnen und Außenminister der G7-Gruppe und hohe Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union haben in einer gemeinsamen Erklärung den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilt und Russland zur sofortigen Beendigung der Kampfhandlungen und zum bedingungslosen Rückzug seiner Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet aufgefordert.

Zudem kündigten die G7 weitere Maßnahmen an, die sich gegen den Versuch Russlands richteten, seine Stellung als Energielieferant auszunutzen. Wörtlich heißt es in der Erklärung der G7: "Wir setzen uns dafür ein, dass Russland seine Position als Energieproduzent nicht ausnutzt, um von seiner Aggression auf Kosten gefährdeter Länder zu profitieren."

Es werde "auf unseren jüngsten Maßnahmen" aufgebaut, "um die Energieversorgung zu sichern, Märkte zu stabilisieren und den Anstieg der Energiepreise abzumildern, der durch Russlands Maßnahmen und außergewöhnliche Marktbedingungen verursacht wird. Dazu gehören unsere Bemühungen, unsere Nachfrage nach russischer Energie zu reduzieren."

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Die Rede war zudem von einem umfassenden "Verbot aller Dienstleistungen, die den weltweiten Transport von russischem Rohöl und Erdölprodukten auf dem Seeweg ermöglicht - es sei denn, das Öl wird zu einem Preis oder unter einem Preis gekauft, der in Absprache mit internationalen Partnern vereinbart wird." Die G7 bilden Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und die USA. (hau)

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Ukrainischer Getreidemagnat stirbt durch russische Rakete: Versehen oder Mord?

  • 16:40 Uhr

Der wichtigste Getreidehändler der Ukraine ist tot. Oleksyj Wadaturskyj und dessen Ehefrau starben infolge eines russischen Raketenangriffs in der Stadt Mykolajiw. Das Geschoss habe direkt im Schlafzimmer des Paares eingeschlagen. Laut Auskunft des "Kyiv Independent", der sich auf den Gouverneur des Oblast Mykolajiw, Witali Kim, beruft, sei das Ehepaar Wadaturskyj aus Versehen getötet worden. Neben ihrem Haus habe sich eine Militärbasis befunden.

Trotzdem ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft. Es bestehe der Verdacht auf vorsätzliche Morde.

Wadaturskyj besaß eine Firma für Getreidelogistik, "Nibulon". Sie exportierte vor dem Krieg Getreide in 70 Länder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete Wadaturskyjs Tod als großen Verlust. (hau)

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Russisches Gericht stuft Asow-Einheiten als "terroristisch" ein und verbietet sie in Russland

  • 16:21 Uhr

Der Oberste Gerichtshof Russlands hat das ukrainische Asow-Regiment als "terroristische Organisation" eingestuft. Die paramilitärischen Asow-Einheiten würden als "terroristische Organisation" eingestuft und deren Aktivitäten in Russland verboten, sagte eine Richterin des Gerichtshofs der russischen Nachrichtenagentur Tass am Dienstag.

Vertreter des Asow-Regiments reagierten auf die Einstufung mit dem Vorwurf, Russland versuche damit, die Tötung der Kriegsgefangenen in Oleniwka zu rechtfertigen. Beim Beschuss einer Gefängnisanstalt bei Oleniwka im Separatistengebiet wurden vergangene Woche mehr als 50 Ukrainer getötet, die als Kriegsgefangene dort gehalten wurden. Viele Tote gehörten dem Asow-Regiment an. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.

Besonders starke Wurzeln hat das früher als Asow-Bataillon bekannte Regiment in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. In der inzwischen von Russland besetzten ukrainischen Stadt leisteten zwischen April und Mai Kämpfer des Regiments im riesigen Asow-Stahlwerk wochenlang Widerstand gegen die russische Belagerung der Stadt. Moskau hatte schon zuvor im März einen Angriff auf eine Geburtsklinik in der Stadt damit begründet, dass sich Mitglieder des Asow-Regiments "und andere Extremisten" in dem Gebäude verschanzt hätten.

Kurz nach Beginn des Ostukraine-Konflikts 2014 als Freiwilligenbataillon gegründet, sorgten die Asow-Kämpfer in der Vergangenheit mit Neonazi-Symbolen wie der Wolfsangel für Aufsehen. Zu den Gründern des Bataillons gehörte der bekannte Rechtsextreme Andrij Bilezkyj.

Inzwischen wurde das Asow-Regiment mit seinen aktuell 2.000 bis 3.000 Kämpfern wie andere paramilitärische Verbände in die ukrainische Nationalgarde integriert. Es befindet sich damit unter dem Kommando des ukrainischen Innenministeriums.

Zum Zeitpunkt seiner Gründung 2014 habe das Asow-Bataillon tatsächlich einen "rechtsextremen Hintergrund" gehabt, sagte der Experte Andreas Umland vom Stockholm-Zentrum für Osteuropastudien im März der Nachrichtenagentur AFP. Mittlerweile habe sich das Regiment aber "entideologisiert" und zu einer normalen Kampfeinheit entwickelt. Internationale Experten sind sich weitgehend einig darüber, dass Nationalisten und Rechtsradikale nur einen Bruchteil der ukrainischen Kämpfer ausmachen.

Für die von Russland gefangen genommenen Mitglieder des Asow-Regiments könnte die Entscheidung eine sehr harte Bestrafung nach sich ziehen. Den Asow-Kämpfern und anderen gefangen genommenen Ukrainern könnte von den selbst ernannten Behörden im ostukrainischen Separatistengebiet Donezk der Prozess gemacht werden. Dort haben die von Moskau unterstützten Machthaber die Todesstrafe wiedereingeführt. (AFP/dpa)

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Russland droht mit Scheitern des Getreide-Abkommens

  • 15:38 Uhr

Ungeachtet des ersten aus einem ukrainische Hafen ausgelaufenen Frachtschiffs warnt Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens. Die Vereinbarung zur Getreideausfuhr habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. "Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen", sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland.

Moskau und Kiew hatten sich vor rund anderthalb Wochen unter internationaler Vermittlung auf ein Abkommen zur Freigabe der Getreide-Exporte aus der Ukraine geeinigt, die wegen Russlands Angriffskrieg monatelang blockiert waren. Am Montag lief das erste Schiff aus dem Hafen von Odessa aus.

Russland hat stets betont, es erwarte im Gegenzug, dass seine Getreide-, Lebensmittel- und Düngerexporte ebenfalls wieder in vollem Umfang aufgenommen werden können. Das Land beklagt massive Beeinträchtigungen des Exports im Zuge der vom Westen verhängten Sanktionen. Die wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassenen Strafmaßnahmen betreffen zwar nicht direkt den Getreideexport, wirken sich nach Angaben Moskaus aber indirekt aus. (dpa)

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Russlands Verteidigungsminister: Kämpfe in Donezk laufen "planmäßig"

  • 14:21 Uhr:

Trotz fehlender größerer Erfolge in den vergangenen Wochen läuft für Russlands Armee im Osten der Ukraine nach eigener Darstellung alles nach Plan. "Nach der Übernahme der Kontrolle auf dem Gebiet der Volksrepublik Luhansk wird die Volksrepublik Donezk planmäßig befreit", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag der Agentur Interfax zufolge.

Russland hatte Anfang Juli die Eroberung der ostukrainischen Region Luhansk verkündet, im benachbarten Donezk seitdem allerdings nur verhältnismäßig geringe Geländegewinne verzeichnet. Schoigu zählte sechs Ortschaften in Donezk auf, die seine Truppen zuletzt erobert haben sollen.

Schoigus Aussagen zufolge soll die russische Armee in den vergangenen Wochen unter anderem sechs Abschussanlagen für aus den USA gelieferte Himars-Raketen, fünf für Geschosse des Typs Harpoon sowie 33 M777-Haubitzen zerstört haben. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Außerdem sei das wichtige Kohlekraftwerk Wuhlehirsk mittlerweile unter russischer Kontrolle, sagte Schoigu. (dpa)

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Die Bundeswehr überwacht bis ins Jahr 2023 den Luftraum über dem Baltikum

  • 13:05 Uhr

Die Bundeswehr überwacht in den kommenden neun Monaten den Luftraum über den baltischen Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen. Ein Luftwaffen-Geschwader übernahm am Dienstag von Frankreich das Kommando auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari. Dazu wurden Ende Juli auch fünf "Eurofighter" in das russische Nachbarland verlegt. Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur sagte, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe den Nato-Einsatz "noch wichtiger gemacht". Dies zeige, dass Estland auf die Unterstützung aller Verbündeten zählen könne.

Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Luftstreitkräfte. Die Nato sichert deshalb von Militärstützpunkten in Ämari (Estland) und Siauliai (Litauen) aus den baltischen Luftraum. Dazu verlegen die Verbündeten im regelmäßigen Wechsel Kampfjets samt Soldaten in die kleinen Ostseestaaten im Nordosten Europas. Deutschland beteiligt sich seit 2005 an der Nato-Mission und hat seitdem bereits zwölf Mal die Aufgabe übernommen. (dpa)

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Bundeswehr-Inspekteur zu Waffenlieferungen: "Dann ist eine Grenze erreicht"

  • 12:35 Uhr

Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, hat in der Frage deutscher Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine Zurückhaltung angemahnt. "Bei der militärischen Unterstützung halte ich es für entscheidend, dass wir eine gewisse Balance halten. Ich habe darauf zu achten, dass das Heer in der Lage ist, unsere Kernaufträge erfüllen zu können - die Verteidigung des Landes und der Bündnispartner. Und das ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen schon schwer genug", sagte Mais "Zeit Online". Wo man noch Luft habe, könne man an die Ukraine abgeben. "Eine Grenze ist aber in meinen Augen erreicht, wenn Bereiche betroffen sind, wo wir selbst keinen Überschuss an Material haben."

Am Montag waren drei Mehrfachraketenwerfer des Typs Mars II aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen. Vorher hatte die Bundesregierung die Flugabwehrpanzer Gepard und Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 an Kiew übergeben. In einem Tweet sagte das Bundesministerium der Verteidigung der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu.

An ein schnelles Ende des Krieges glaubt Mais nicht. "Militärisch fürchte ich, wird der Krieg noch lange dauern - gegebenenfalls zwischenzeitlich einfrieren", sagte er. "Ich frage mich ganz persönlich oft, wie soll ein Frieden mit dem System Putin überhaupt aussehen", sagte der Inspekteur des Heeres. Für ihn könne es nur die Perspektive einer "vollständig wiederhergestellten territorialen Integrität des UN-Mitglieds Ukraine" geben. (dpa)

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Russische Truppen unternehmen Vorstöße im Osten der Ukraine

  • 10:44 Uhr

Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstöße gegeben, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten.

Den Kiewer Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem an vier Orten Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen. (dpa)

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Britisches Verteidigungsministerium sieht russische Schwarzmeerflotte geschwächt

  • 10:27 Uhr

Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei "der jüngste Rückschlag" für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs "Moskwa" im April.

Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: "Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann." Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementiert und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall "erfunden". (dpa)

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US-Studie belegt: Die Sanktionen des Westens gegen Russland wirken

  • 10:14 Uhr

Die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland haben einer Studie zufolge der Wirtschaft im Land massiv geschadet. Die Sanktionen hätten "nicht nur funktioniert", sondern "die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt", heißt es in dem kürzlich veröffentlichten Report der Yale School of Management. Zudem seien Russlands Einnahmen durch Öl- und Gasexporte zuletzt deutlich gesunken.

Die von Wirtschaftswissenschaftlern und Management-Experten verfasste Studie stellt zudem die Annahme in Frage, dass die monatlichen Einnahmen durch Öl- und Gasexporte in zweistelliger Milliardenhöhe die russische Wirtschaft über Wasser hielten. Die Energieeinnahmen seien in den vergangenen drei Monaten sogar gesunken.

Die US-Forscher sehen Russland für den Fall, dass europäische Staaten sich von russischem Erdgas unabhängig machen, vor einem "unlösbaren" Problem, da bisher 83 Prozent der russischen Energieexporte nach Europa gingen. "Russland hängt viel stärker von Europa ab als Europa von Russland", heißt es in dem Bericht.

Durch die Strafmaßnahmen westlicher Staaten und den Exodus internationaler Firmen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Aktivität im Land zum Erliegen gekommen. (AFP)

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Özdemir fordert alternative Getreide-Route: "Die Erpressbarkeit durch Putin bleibt"

  • 10:03 Uhr

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat nach dem Auslaufen des ersten Getreidefrachtschiffs aus der ukrainischen Hafenstadt Odessa eine permanente Alternativroute für die Lieferungen gefordert. "Die Erpressbarkeit durch (Russlands Präsident Wladimir) Putin bleibt", warnte Özdemir am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin" mit Blick auf die monatelange Blockade des Seewegs durch Russland. Um ausreichend Getreide aus der Ukraine zu exportieren, sei deshalb eine sichere Alternativroute unerlässlich.

Im vergangenen Monat sei es gelungen, rund zwei Millionen Tonnen Getreide über Alternativstrecken auf der Straße oder der Schiene abzutransportieren, sagte Özdemir weiter. "Das sind alles keine Routen, die dafür ausgelegt sind". Um ausreichend Getreide zu transportieren, müssten diese Wege deutlich ausgebaut werden. (AFP)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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