• 22:33 Uhr: ➤ Selenskyj für UN-Generaldebatte in USA eingetroffen
  • 20:50 Uhr: Getreide-Beschränkungen: Ukraine klagt vor WTO gegen Polen, Slowakei und Ungarn
  • 17:02 Uhr: "Neustart": Kiew entlässt Führungsriege in Verteidigungsministerium
  • 14:32 Uhr: Erster Fund in Bulgarien: Militär entschärft Sprengstoffdrohne in Schwarzmeer-Ort
  • 12:21 Uhr: London: Russland zieht Luftlandetruppen um Robotyne zusammen
  • 09:25 Uhr: Selenskyj warnt vor Drittem Weltkrieg und vergleicht Putin mit Hitler
  • 07:36 Uhr: Moskau meldet Abwehr von ukrainischen Drohnen in verschiedenen Regionen
  • 06:12 Uhr: Kiesewetter rechnet mit baldiger Taurus-Entscheidung

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➤ Selenskyj für UN-Generaldebatte in USA eingetroffen

  • 22:33 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Teilnahme an der UN-Generaldebatte in den USA eingetroffen. Selenskyj schrieb am Montag auf der Plattform X, früher Twitter, er sei gemeinsam mit seiner Ehefrau für die UN-Woche und einen Besuch in Washington angekommen.

In New York soll der 45-Jährige zunächst am größten diplomatischen Treffen der Welt teilnehmen. Mit Spannung wird erwartet, ob es am Rande der UN-Generaldebatte ab Dienstag oder in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Mittwoch zu einem Aufeinandertreffen Selenskyjs mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow kommen könnte.

Für Selenskyj ist es die erste persönliche Teilnahme an der UN-Generalversammlung seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Im vergangenen Jahr hatte er sich in einer Videoansprache an die Vereinten Nationen gewandt.

Nach dem Besuch in New York will Selenskyj in die US-Hauptstadt Washington weiterreisen, wo am Donnerstag Treffen mit Präsident Joe Biden und mit Mitgliedern des Kongresses geplant sind. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 18. September

Getreide-Beschränkungen: Ukraine klagt vor WTO gegen Polen, Slowakei und Ungarn

  • 20:50 Uhr

Im Streit um Einfuhrbeschränkungen für Getreide hat die Ukraine wie angekündigt vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen ihre Nachbarstaaten Polen, die Slowakei und Ungarn geklagt. Es sei für Kiew "von entscheidender Bedeutung", feststellen zu lassen, dass einzelne EU-Mitgliedstaaten den Import ukrainischer Güter nicht verbieten könnten, erklärte die ukrainische Handelsministerin Julia Swyrydenko am Montag zur Begründung.

Ihre Regierung hoffe jedoch, "dass diese Länder ihre Beschränkungen aufheben und wir die Angelegenheit nicht lange vor Gericht klären müssen", fügte die Ministerin hinzu.

Die Regierung in Warschau äußerte sich kurz darauf wenig beeindruckt von der Klage. "Wir bleiben bei unserer Position", sagte Regierungssprecher Piotr Müller dem Fernsehsender Polsat News. Diese sei "gerecht" und im Einklang mit EU-Recht und Völkerrecht.

Die Getreideimporte sind inmitten des Wahlkampfs in Polen ein besonders heikles Thema. Die rechtsnationale Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) genießt in den landwirtschaftlich geprägten Regionen starke Unterstützung. Der Streit belastet die Beziehungen zwischen Kiew und Warschau, das einer der wichtigsten Verbündeten der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg ist.

Die EU hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern der Ukraine protestierten jedoch gegen den dadurch verursachten Preisverfall. Im Juni erlaubte Brüssel Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien, vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen.

Der Transport durch die fünf EU-Länder blieb zwar möglich, jedoch durfte das Getreide nicht mehr auf dem heimischen Markt verkauft werden. Die Ukraine kritisierte die Einfuhrbeschränkungen scharf.

In der vergangenen Woche hob die EU-Kommission das Importverbot schließlich auf - mit der Begründung, die "Marktverzerrungen" in den betroffenen Ländern seien verschwunden. Kiew hatte sich Brüssel zufolge im Gegenzug dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Kontrolle der Ausfuhren von Weizen, Mais, Sonnenblumen und Raps einzuführen, um künftige Marktverzerrungen in den benachbarten EU-Staaten zu vermeiden.

Polen, die Slowakei und Ungarn hatten sich bereits in der vergangenen Woche gegen die Entscheidung der EU-Kommission gestellt. Anders als Polen, die Slowakei und Ungarn schlossen sich jedoch Rumänien und Bulgarien der EU-Entscheidung an. (AFP)

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"Neustart": Kiew entlässt Führungsriege in Verteidigungsministerium

  • 17:02 Uhr

Inmitten der zähen Gegenoffensive und kurz nach der Neubesetzung an der Spitze des Ressorts sind in der Ukraine sechs Vizeverteidigungsminister entlassen worden. Unter ihnen ist einer Mitteilung der ukrainischen Regierung vom Montag zufolge auch die bekannte Vizeministerin Hanna Maljar. Das Kabinett gab keinen Grund für die Entscheidung an. Nur der Erste Stellvertreter, Olexander Pawljuk, bleibt demnach weiter im Amt. Der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow, der vor zwei Wochen Olexij Resnikow abgelöst hatte, sprach auf Facebook von einem "Neustart".

Resnikow war Anfang September entlassen worden, nachdem seiner Behörde Korruptionsskandale bei der Armeeversorgung und in den Wehrersatzämtern angelastet wurden. Der Jurist hatte Vorwürfe gegen ihn stets zurückgewiesen.

Seit gut drei Monaten versucht die ukrainische Armee in einer Gegenoffensive, von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern. Bislang konnte Kiew mehr als ein Dutzend Ortschaften und über 300 Quadratkilometer wieder unter seine Kontrolle bringen, allerdings gelang noch kein entscheidender Durchbruch an der Front. (dpa)

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Erster Fund in Bulgarien: Militär entschärft Sprengstoffdrohne in Schwarzmeer-Ort

  • 14:32 Uhr

Erstmals ist in Bulgarien eine Drohne mit Sprengstoff gefunden worden, die anscheinend aus dem Ukraine-Krieg stammt. Ein Team der bulgarischen Marine entschärfte die in einem Dorf an der Schwarzmeer-Küste in der Nähe zur rumänischen Grenze gefundene Drohne, die rund drei Meter lang war, wie das bulgarische Verteidigungsministerium am Montag erklärte.

Demnach wurde ein Team von Militärspezialisten in die Küstenstadt Tjulenowo entsandt. Dort hatte ein Hotelier am Sonntag berichtet, ein großes drohnenähnliches Objekt stecke in den Klippen fest. "Bei der Inspektion wurde eine 82-Millimeter-Mörsergranate gefunden, die an den Überresten einer Drohne befestigt war", teilte das Ministerium weiter mit. Da die Mörsergranate wegen ihres Zustands nicht habe bewegt werden können, habe das Team sie mit einer kontrollierten Sprengung entschärft.

"Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass (die Drohne) im Zusammenhang mit dem von Russland gegen die Ukraine gestarteten Krieg steht", sagte Verteidigungsminister Todor Tagarew. "Dieser Krieg ist zwangsläufig mit zunehmenden Risiken für unsere Sicherheit verbunden." (AFP)

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London: Russland zieht Luftlandetruppen um Robotyne zusammen

  • 12:21 Uhr

Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten zum wiederholten Mal unter Druck geratene Einheiten im ukrainischen Gebiet Saporischschja mit Luftlandetruppen verstärkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Montag hervor.

Demnach wurden mindestens fünf Regimenter im Umkreis mehrerer Kilometer um das Dorf Robotyne an der Front zusammengezogen. "In voller Stärke sollte eine solche Einheit aus etwa 10.000 Elite-Fallschirmjägern bestehen. Beinahe alle Einheiten sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit dramatisch unterbesetzt", hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London. Bei Robotyne durchbrachen die Ukrainer zuvor eine verminte und befestigte russische Verteidigungslinie.

Der Einsatz von Elite-Soldaten zur Verstärkung der Frontlinie dürfte nach Einschätzung der Briten deren Vorgesetzten missfallen. "Den gesamten Krieg hindurch haben russische Kommandeure versucht, die Luftlandetruppen als hochgradig mobile Truppe für offensive Operationen wiederherzustellen". Nun würden die Fallschirmjäger erneut als Fußsoldaten genutzt, um überstrapazierte Bodentruppen zu verstärken, hieß es in der Mitteilung weiter. (dpa)

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Selenskyj warnt vor Drittem Weltkrieg und vergleicht Putin mit Hitler

  • 09:25 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor dem Start der hochkarätig besetzten UN-Generaldebatte vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt und Kremlchef Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen. Die russische Gesellschaft habe den Respekt der Weltöffentlichkeit verloren, sagte Selenskyj laut englischer Übersetzung des US-Senders CBS in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung "60 Minutes". "Sie haben ihn gewählt und wiedergewählt und einen zweiten Hitler herangezogen." Man könne die Zeit nicht zurückdrehen, aber Putin jetzt stoppen.

"Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?", sagte Selenskyj weiter. Wenn die Russen Polen erreichen würden, komme dann ein Dritter Weltkrieg, fragte er. Daher müsse sich die ganze Welt entscheiden, ob Putin aufgehalten werden solle oder man den Beginn eines Weltkriegs heraufbeschwören wolle.

Selenskyj wird an diesem Montag in New York erwartet. Am Dienstag beginnt die Generaldebatte der UN-Vollversammlung, bei der von Dienstag an über eine Woche lang mehr als 140 Staats- und Regierungschefs sprechen werden. Präsident Selenskyj dürfte die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen - mit Spannung wird eine hochrangig besetzte Sicherheitsratssitzung am Mittwoch erwartet, wo er erstmals seit Kriegsbeginn auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen könnte. Selenskyj will im Anschluss an seinen Besuch in New York nach Washington weiterreisen. (dpa)

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Moskau meldet Abwehr von ukrainischen Drohnen in verschiedenen Regionen

  • 07:36 Uhr

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag ukrainische Drohnen in mehreren Regionen abgewehrt. Die Drohnen seien "über den westlichen, südwestlichen, nordwestlichen und östlichen Gebieten der Halbinsel Krim, den Bezirken Istra (Westen) und Domodedowo (Süden) im Gebiet Moskau sowie (...) in Belgorod und Woronesch (Südwesten) abgefangen" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram. Angaben zur genauen Anzahl der Drohnen oder zu Opfern wurden zunächst nicht gemacht.

Gleichzeitig erklärte das Verteidigungsministerium, dass eine Panzerfabrik in Charkiw im Nordosten der Ukraine, in denen Panzer ukrainischer Streitkräfte repariert werden, durch einen Raketenangriff getroffen worden sei.

Zuvor hatte der Leiter der örtlichen ukrainischen Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram berichtet, dass ein Unternehmen in der Stadt von vier Raketen getroffen wurde und ein Feuer ausgebrochen sei. (AFP)

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Kiesewetter rechnet mit baldiger Taurus-Entscheidung

  • 06:12 Uhr

Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter rechnet in Kürze mit einer Entscheidung über die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine. "Am Dienstag ist ein Ramstein-Treffen, und da werden wir bestimmte Neuerungen erleben, die Omid Nouripour schon letzte Woche angekündigt hat", sagte Kiesewetter am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in der kommenden Woche ein Datum bekommen, bis wann Taurus, bis wann F-16, aber eben auch bis wann ATACMS geliefert werden."

Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour hatte am Donnerstagabend im ZDF gesagt, er gehe davon aus, dass "sehr schnell auch tatsächlich die Verkündung kommen wird, dass die Taurus rübergehen, weil die gebraucht werden". Es gebe noch einige Details zu klären und Gespräche mit Partnern zu führen, das werde aber schnell
geschehen. Die Ukraine fordert seit längerem Taurus-Marschflugkörper. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu bisher immer zurückhaltend. US-Medien hatten zuletzt berichtet, Washington könnte schon bald auch Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS (englisch: Army Tactical Missile System) an die Ukraine abgeben.

Mit den beiden Waffensystemen höherer Reichweite könnte Kiew etwa die Versorgung der russischen Armee tief im besetzten Gebiet angreifen. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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