• 17:38 Uhr: ➤ "New York Times": Cuomo-Berater schönten Bericht zu Corona-Toten
  • 16:17 Uhr: London kritisiert Lieferstopp von Astrazeneca-Impfstoff durch EU
  • 14:17 Uhr: Bundesregierung über Ostern 2021: Sicherlich mehr möglich als 2020
  • 13:42 Uhr: Söder: "Wer auf Todesraten wartet, hat die Zeit verpasst zu handeln"
  • 12:23 Uhr: Kretschmann beklagt "ernste Versäumnisse" des Bundes bei Selbsttests
  • 10:32 Uhr: Wieler sieht Trendumkehr: "Wird noch schwieriger, das Virus im Zaum zu halten"

Corona-Ticker zum Nachlesen

➤ "New York Times": Cuomo-Berater schönten Bericht zu Corona-Toten

17:38 Uhr: Nach den Vorwürfen wegen sexueller Belästigung gerät New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo auch wegen seiner Handlungen in der Coronakrise weiter unter Druck. Die "New York Times" berichtete am Donnerstagabend (Ortszeit), dass Berater des Gouverneurs einen Bericht der Gesundheitsexperten der Regierung wegen schlechter Zahlen umgeschrieben hätten.

Unter Berufung auf sechs anonyme Quellen und Dokumente berichtet die Zeitung von einer Statistik aus dem Juni 2020, die damals 9.000 Tote in Pflegeheimen ausgewiesen habe - deutlich höher als von der Regierung öffentlich angegeben. Durch das Umschreiben wurde die Statistik demnach aus dem Bericht entfernt.

Der "New York Times" zufolge startete die Beschönigung der Zahlen Toter in Pflegeheimen damit schon deutlich früher als bislang bekannt. Cuomo hatte erklärt, er habe Zahlen nach Anfragen aus Washington zurückgehalten, um eine politische Ausnutzung durch die Trump-Regierung zu verhindern. Das Umschreiben des Berichts geschah der Zeitung zufolge allerdings schon deutlich, bevor die Bundesregierung auf das Thema aufmerksam wurde. Cuomo war vergangenes Jahr zu einem der politischen Hoffnungsträger in der Coronakrise aufgestiegen und hatte stets die Wichtigkeit von Transparenz betont.

Die Zahl der Corona-Todesfälle in den Pflegeheimen New Yorks war zuletzt von 8.500 auf mehr als 15.000 korrigiert worden. Cuomo geriet deshalb unter Druck. Abgeordnete des Bundesstaates planten, seine Machtbefugnisse zum direkten Erlassen von Notfallmaßnahmen einschränken zu wollen. Zudem haben mehrere Frauen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegen den 63-Jährigen erhoben. Er hatte einen Rücktritt zuletzt abgelehnt. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

Die weiteren Corona-News des Tages:

London kritisiert Lieferstopp von Astrazeneca-Impfstoff durch EU

16:11 Uhr: Die britische Regierung hat sich kritisch zum kürzlich gestoppten Export von Astrazeneca-Impfstoff von Italien nach Australien geäußert.

"Die weltweite Erholung hängt von internationaler Zusammenarbeit ab und wir sind alle auf globale Zusammenarbeit angewiesen. Beschränkungen einzuführen, gefährdet die globalen Bemühungen, das Virus zu bekämpfen", sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson am Freitag zu Reportern.

Der Sprecher fügte hinzu: "Wir erwarten, dass sich die EU weiterhin an ihre Zusagen hält." EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen habe in einem Gespräch mit Johnson Anfang des Jahres versichert, dass der Exportkontrollmechanismus der EU dazu gedacht sei, Transparenz herzustellen und nicht Unternehmen davon abzuhalten, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.

Am Donnerstag war in Brüssel bekannt geworden, dass Italien die Lieferung von 250.000 Dosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca an Australien verhindert hat. Damit wurde erstmals die Corona-Impfstoff-Ausfuhr aus der EU in einen Drittstaat gestoppt. Die Exportkontrollen richten sich besonders gegen Hersteller, die ihre EU-Lieferpflichten nicht erfülle.

Tschechien bittet Deutschland um Übernahme von COVID-19-Patienten

15:01 Uhr: Tschechien nimmt in der Coronakrise nach langem Zögern nun doch Hilfsangebote aus dem Ausland an. Man habe Deutschland, Polen und die Schweiz um die Übernahme und Behandlung von mindestens einem Dutzend COVID-19-Patienten gebeten, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagnachmittag mit. Grund sei die Überlastung der Krankenhäuser, so dass die üblichen Behandlungsstandards nicht mehr gewährleistet werden könnten.

Konkrete Patienten seien noch nicht ausgewählt worden. Die Entscheidung liege beim jeweiligen behandelnden Arzt. "Wir sind in einer Situation, in der wir niemals sein wollten", sagte Gesundheitsminister Jan Blatny. Noch wenige Stunden zuvor hatte er ausländische Hilfe nicht sofort für nötig gehalten. Doch der Druck auf die Krankenhäuser wächst nach Angaben der Behörden stetig.

Tschechien hat derzeit EU-weit die höchste Neuinfektionsrate, sie ist gut zehnmal so hoch wie in Deutschland. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach Berechnungen mehr als 800 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus an. Seit Pandemiebeginn gab es knapp 1,3 Millionen nachgewiesene Infektionen und 21.325 Todesfälle.

Bundesregierung über Ostern 2021: Sicherlich mehr möglich als 2020

14:17 Uhr: Die Bundesregierung will sich derzeit nicht festlegen, inwieweit in der Osterzeit Reisen im In- und Ausland möglich sein werden.

"Ostern 2021 kann hoffentlich, man kann auch sagen sicherlich, mehr möglich sein als Ostern 2020", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. "Aber abschließend lässt sich das noch nicht beantworten."

Seibert verwies auf die nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Politik, die für den 22. März vorgesehen sind. "Da werden sicherlich auch das Osterfest, die Osterzeit, die Osterferien nochmal Beratungsgegenstand sein." Ostersonntag ist in diesem Jahr am 4. April; die Osterferien beginnen in vielen Bundesländern eine Woche vorher.

Seibert verteidigte zugleich die bei der Bund-Länder-Runde am Mittwoch beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Unter anderem die voranschreitende Impfkampagne und der geplante breite Einsatz von Schnelltests machten es möglich, "Öffnungsschritte zu gehen, ohne dass uns das in der Pandemie hoffentlich zurückwerfen wird".

"Es ist aber auch richtig, dass eine Notbremse in den Beschlüssen von Bund und Ländern eingebaut ist", betonte Seibert. "Sollte sich durch die Öffnungsschritte, die wir jetzt vollziehen, die Inzidenz zu stark steigern, dann wird man auch Schritte wieder zurücknehmen müssen, beziehungsweise wird nächste Schritte nicht machen können."

Lauterbach "sehr besorgt" über Beschlüsse des Corona-Gipfels

Beim Corona-Gipfel haben sich Bund und Länder auf eine Anpassung geltender Regeln geeinigt. Der Lockdown wird verlängert, jedoch soll es auch viele Öffnungsmöglichkeiten geben. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigt sich über die neuen Beschlüsse "sehr besorgt".

Söder: "Wer auf Todesraten wartet, hat die Zeit verpasst zu handeln"

13:42 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat Rufen nach einer Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als entscheidende Messgröße zur Beurteilung der Lage in der Corona-Pandemie eine Absage erteilt. "Die Inzidenz ist nach wie vor der mit Abstand beste und verlässlichste Wert", sagte der CSU-Chef am Freitag in seiner Regierungserklärung im Landtag in München.

Es mache aus seiner Sicht keinen Sinn zu warten, bis die Zahl der Corona-Toten wieder steigt. "Wer auf Todesraten wartet, hat die Zeit verpasst zu handeln", sagte Söder.

Der Ministerpräsident verteidigte das von Bayern übernommene Konzept von Bund und Ländern zur stufenweisen Lockerung der Corona-Maßnahmen. Es gebe keinen Blindflug, sondern eine "atmende Matrix", die auch wieder zu Schließungen führen könne, wenn dies angemessen sei.

"Es gibt bei allem Verständnis und Ärger, den die Einschränkungen bedeuten, keinen Grund nachzulassen", sagte Söder. Die britische Virusvariante gewinne die Oberhand, dies sei besonders in den Regionen an den bayerischen Außengrenzen zu beobachten.

Schweden will bis zum Sommer Impfbescheinigung einführen

13:06 Uhr: Die schwedische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Sommer ein digitales System für den Nachweis von Impfungen zu entwickeln. Digitalisierungsminister Anders Ygeman sagte am Freitag, jeder Schwede, der gegen das COVID-19-Virus geimpft wurde, soll dafür eine international gültige Bestätigung bekommen, entweder als App oder ein Dokument zum Herunterladen.

Ygeman sagte er, er gehe davon aus, dass Reiseunternehmen und Länder in Zukunft einen entsprechenden Impfnachweis verlangen werden. Es sei aber auch vorstellbar, dass man beim Besuch eines Friseurs, Masseurs oder eines Restaurants oder Konzerts einen entsprechenden Nachweis brauche.

Sollte die EU mit einem Regelwerk für einen Impfpass kommen, werde Schweden sich dem anpassen. Die EU-Kommission hat angekündigt, am 17. März den Gesetzentwurf für einen "digitalen grünen Pass" vorlegen, der Corona-Impfungen, COVID-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll.

Kretschmann beklagt "ernste Versäumnisse" des Bundes bei Selbsttests

12:23 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat dem Bund "ernste Versäumnisse" wegen der späten Bestellung von Corona-Selbsttests vorgehalten. Er verstehe nicht, warum der Bund hier nicht schneller und umfangreicher gehandelt habe, sagte der Grüne am Freitag bei der Sondersitzung des Landtags in Stuttgart zu den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern.

"Da ist leider noch nichts passiert." Erst seit kurzem gebe es eine gemeinsame Plattform von Bund und Ländern, um Schnelltests in großem Stil zu bestellen. "Wir verlieren da leider wieder wertvolle Zeit", beklagte Kretschmann.

Der Regierungschef geht trotzdem davon aus, dass es möglich ist, von Montag an allen Bürgerinnen und Bürgern einen kostenlosen Schnelltest anzubieten. "Bei allen Tests soll das Ergebnis dokumentiert werden."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor in Berlin erklärt (siehe Eintrag von 09:44 Uhr), es seien für alle Bürger ab kommender Woche ausreichend Tests vorhanden. Das werde nicht überall gleich an diesem Montag der Fall sein, aber viele Bundesländer hätten angekündigt, loslegen zu wollen. "Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da", betonte Spahn.

Auch Selbsttests für zu Hause kämen jetzt auf den Markt, Hersteller hätten signalisiert, 20 Millionen pro Woche herstellen zu können, erklärte der Minister. Er bot sich den Ländern als "Kontaktbörse" an, um Kontakt zu Testherstellern zu vermitteln, damit Tests etwa für Schulen und Kitas bestellt werden könnten.

Steinmeier: 70.000 Corona-Tote sind "erschütternde Dimension"

11:58 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an die vielen Menschen erinnert, die in Deutschland im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gestorben sind. Mehr als 70.000 Menschen seien dem Virus bereits zum Opfer gefallen - "das ist und das bleibt eine erschütternde, verstörende Dimension", sagte das Staatsoberhaupt am Freitag in Berlin bei einem Gespräch mit Hinterbliebenen.

Hinter jeder einzelnen Zahl stehe ein Schicksal, stehe ein Mensch, der von uns gegangen sei. "Dahinter stehen Menschen, die ihre Liebsten verloren haben, Menschen, die gebangt, gezittert, gekämpft haben, die sich manchmal nicht einmal verabschieden konnten. Dahinter stehen unendliche Trauer und unendlicher Schmerz und ja, manchmal auch Bitterkeit." Viele Menschen hätten von ihren Liebsten nur im allerkleinsten Kreis Abschied nehmen können, selbst nächste Verwandte und Freunde seien von der Trauerfeier ausgeschlossen worden.

Steinmeier sagte, Deutschland solle der Verstorbenen auch als Gemeinschaft gedenken. Dazu solle am 18. April in Berlin eine Gedenkfeier mit der Staatsspitze, Hinterbliebenen und je nach Pandemielage möglicherweise weiteren Gästen stattfinden. "Als Bundespräsident halte ich es für sehr wichtig, dass wir innehalten, um gemeinsam in Würde Abschied zu nehmen von den Verstorbenen in der Zeit der Pandemie – auch von jenen, die nicht dem Virus zum Opfer gefallen sind, aber genauso einsam gestorben sind", sagte der Bundespräsident.

Lockdown in Auckland wird nach einer Woche wieder aufgehoben

11:17 Uhr: Nach der Klärung neuer Corona-Fälle in Auckland wird ein Lockdown in Neuseelands größter Stadt nach einer Woche wieder aufgehoben. Die Maßnahmen enden am Sonntagmorgen, wie Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern am Freitag verkündete. Ein neuer Infektionsherd in Auckland sei erfolgreich eindämmt worden, daher dürften nun alle Bewohner der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt wieder ihre Wohnungen verlassen.

Der Lockdown in Auckland war am vergangenen Sonntag verhängt worden - kurz nach einem dreitägigen Lockdown zwei Wochen zuvor. Die Bewohner der Millionen-Metropole auf der neuseeländischen Nordinsel durften ihre Wohnungen nur noch verlassen, um dringende Einkäufe zu erledigen oder zur Arbeit zu gehen. Schulen und die meisten Geschäfte wurden geschlossen, die Ein- und Ausreise aus der Stadt wurde eingeschränkt.

Damit reagierten die Behörden auf einen neuen Infektionsherd, dessen Ausgangspunkt nun geklärt werden konnte. Familienmitglieder eines Infizierten hatten sich nach Angaben der Behörden nicht an eine Quarantäne-Anordnung gehalten und sich mit Freunden getroffen. Der Ausbruch konnte demnach aber auf 15 Fälle eingegrenzt werden und ist inzwischen unter Kontrolle.

Neuseeland gilt international als eines der Vorbilder im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der Inselstaat hatte die Ausbreitung des Virus mit Grenzschließungen und einem strengen Lockdown schnell unter Kontrolle bekommen. Seit dem Auftreten der ersten Infektionsfälle sind in Neuseeland nur 26 Corona-Infizierte gestorben.

Wieler sieht Trendumkehr: "Wird noch schwieriger, das Virus im Zaum zu halten"

10:32 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht "Signale einer Trendumkehr" bei der Corona-Pandemie in Deutschland. Es erwartet, dass die ansteckendere britische Mutante demnächst die Oberhand gewinnt: "Es ist absehbar, dass B.1.1.7 bald die vorherrschende Variante in Deutschland sein wird", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. "Dann wird es noch schwieriger, das Virus im Zaum zu halten." Die in Großbritannien entdeckte Variante sei "noch ansteckender und noch gefährlicher".

Zuletzt seien die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) tendenziell wieder gestiegen, auch würden nach wie vor zu viele Todesfälle verzeichnet, sagte Wieler. Gemeinsames Ziel sei ein Frühling mit möglichst wenig Neuerkrankungen, schweren Verläufen und Todesfällen. "Das können wir erreichen."

Er rief dazu auf, die Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen weiter konsequent einzuhalten und Impfangebote wahrzunehmen. "Die Impfstoffe und alle, die sich impfen lassen, weisen uns den Weg aus dieser Pandemie."

Aldi verkauft ab Samstag Corona-Schnelltests -einen Haken gibt es

Der Discounter Aldi will ab Samstag, dem 6. März bundesweit Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung verkaufen. Die Abgabemenge werde jedoch begrenzt.

Spahn: Corona-Öffnungen an der Grenze des Verantwortbaren

09:44 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut zu Vorsicht bei weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen gemahnt. Die von Bund und Ländern vorgesehenen Öffnungsmöglichkeiten gingen an die Grenze dessen, was unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes verantwortbar sei, sagte der CDU-Politiker.

Keine Öffnungsschritte zu wagen, wäre aber auch kaum verantwortbar gewesen. Wichtig sei deswegen die vereinbarte "Notbremse" für den Fall, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder stark ansteigen sollten.

Coronakrise drückt Stromerzeugung 2020 um fast sechs Prozent

09:23 Uhr: Deutschlands Bedarf nach Strom ist in der Coronakrise zurückgegangen. 2020 wurde 5,9 Prozent weniger Strom erzeugt als 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Dies sei zumindest teilweise auf den niedrigeren Bedarf infolge des Lockdowns im Frühjahr zurückzuführen. Die Windkraft löste 2020 die Kohle als wichtigsten Energieträger ab.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der in Deutschland erzeugten Strommenge erreichte 2020 einen neuen Höchststand, wie die Statistiker weiter mitteilten: Er stieg von 42,3 Prozent 2019 auf 47,0 Prozent 2020. Der Anteil der konventionellen Energieträger sank dagegen um 13,6 Prozent auf 53 Prozent.

Die Einspeisung von Kohlestrom nahm laut Statistik um 21,5 Prozent auf einen Anteil von 24,8 Prozent ab. Die Windkraft dagegen legte kräftig zu und erreichte 2020 einen Anteil von 25,6 Prozent an der eingespeisten Strommenge.

Auch der starke Rückgang der Stromeinspeisung aus Kohlekraftwerken hängt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes teilweise mit dem geringeren Strombedarf im Frühjahr zusammen: Er konnte zu einem großen Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Viele konventionelle Kohlekraftwerke seien im Lockdown zurückgefahren worden.

KMK-Chefin Ernst: Alle Schüler sollen noch im März zur Schule

08:28 Uhr: Alle Schüler sollen nach den Worten der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, noch im März wieder in die Schule gehen können. "In der Kultusministerkonferenz sind wir uns einig: Wir wollen, dass noch im März alle Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen - auch wenn es im Regelfall erst mal Wechselunterricht sein wird", sagte Brandenburgs Bildungsministerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Einige Bundesländer, in denen die Inzidenzwerte sehr niedrig sind, werden sich auch für Präsenzunterricht entscheiden", fügte die SPD-Politikerin hinzu. Gerade der Wechselunterricht ermögliche das Einhalten von Abständen sehr gut.

"Auch wenn wir durch die Virusmutation eine veränderte Situation haben, können wir nicht noch mal mehrere Wochen warten. Dafür haben die Schulschließungen einen zu hohen sozialen Preis", betonte Ernst. Kinder und Jugendliche litten stark unter der Beschränkung ihrer Kontakte - nicht nur durch schlechtere Bildungschancen, sondern auch psychisch. "Das darf uns nicht kalt lassen", sagte Ernst. "Deshalb ist für mich klar, dass wir nicht nur die Grundschulen öffnen müssen, sondern auch an den weiterführenden Schulen zumindest in den Wechselunterricht gehen müssen."

WHO meldet "ernste Bedenken" gegen geplanten EU-Impfpass an

07:51 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat "ernste Bedenken" gegen den von der EU geplanten Corona-Impfpass angemeldet.

So sei unsicher, wie lange die Immunität nach einer Corona-Impfung anhalte, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge der Zeitung "Die Welt". Auch könne die Impfung nicht unbedingt verhindern, dass der Empfänger andere Menschen anstecke. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten bei ihrem Gipfeltreffen vergangene Woche die Einführung eines europaweit gültigen Impfausweises bis zum Sommer beschlossen.

Kluge warnte davor, Mutanten des Coronavirus nicht ernst genug zu nehmen, weil sich manche sehr schnell verbreiten könnten und schwere Krankheitsverläufe auslösten. "Wenn dies nun zusammenfällt mit einer nur langsamen Impfkampagne, dann verlieren wir Momentum. Dann kann das Virus wieder die Oberhand gewinnen."

Jetzt sei noch nicht die Zeit für die Menschen in Europa, sich zurückzulehnen. Am Donnerstag hatte Kluge mitgeteilt, dass die Zahl der Neuansteckungen in Europa nach einem sechswöchigen Rückgang um neun Prozent auf mehr als eine Million gestiegen ist.

Bericht: Coronakrise verschärft Spaltung zwischen Arm und Reich

07:09 Uhr: Die Corona-Pandemie trifft einem Bericht zufolge vor allem die unteren Einkommensschichten. Bis Ende August 2020 mussten bereits 15,5 Millionen Haushalte in Deutschland Einkommenseinbußen hinnehmen, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf den Entwurf des sechsten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung berichtete. Darunter zu leiden hätten vor allem Gering- und Normalverdiener.
Bei einer Unterteilung der Bevölkerung in fünf gleich große Teile würden gut 30 Prozent der Befragten im untersten Teil von Problemen bei der Deckung der laufenden Ausgaben berichten, hieß es in dem Bericht. Besonders betroffen seien Selbstständige. Die mit der Pandemie verbundenen Einkommensrisiken seien in den unteren Einkommensbereichen größer, auch weil diese Menschen "wenig Rücklagen oder andere finanzielle Spielräume" haben.
Auch auf dem Arbeitsmarkt trifft die Pandemie die Schwächeren in der Gesellschaft dem Bericht zufolge härter. Wer eine geringere Qualifikation habe, habe ein größeres Risiko, seinen Job zu verlieren. "Die bereits vorher großen Herausforderungen, Langzeitarbeitslose und die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommenen Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, dürften sich somit verstärkt haben", zitiert das Blatt aus der Regierungsanalyse.

Neuseeland kündigt Lockerung der Corona-Maßnahmen in Auckland an

07:00 Uhr: Neuseeland will nach einem rund einwöchigen Lockdown die Corona-Beschränkungen in der größten Stadt Auckland von Sonntag an wieder lockern. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern an. Dann dürften unter anderem Schulen und Geschäfte regulär öffnen. Zudem seinen Versammlungen von bis zu 100 Menschen unter Einhaltung von Abstandsregeln erlaubt.

Nach der Meldung einer einzigen Corona-Neuinfektion wurde in Auckland am vergangenen Sonntag ein Lockdown verhängt. Die neuen Regelungen in der rund 1,6 Millionen-Einwohner-Stadt sollten zunächst mindestens fünf Tage lang gelten. Im Rest des Landes wurden die Corona-Maßnahmen bis auf eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben.

Neuseeland gilt als Musterland in der Corona-Pandemie. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bisher 2016 Infektionsfälle nachgewiesen, 26 Menschen sind nach einer bestätigten Corona-Infektion gestorben.

Astrazeneca: "Verzerrung der Wahrnehmung" des Vakzins in Deutschland

06:30 Uhr: Der Vize-Chef von Astrazeneca in Deutschland stellt eine "Verzerrung der Wahrnehmung" des eigenen Impfstoffs fest. "In Deutschland wird der Impfstoff vor allem bei Jüngeren, also Berufstätigen eingesetzt. Diese haben generell stärkere Immunreaktionen und können sich - anders als Rentner - auf der Arbeit krank melden", sagte Klaus Hinterding, deutscher Vize-Chef des Pharmaunternehmens, der Deutschen Presse-Agentur. "Das hat in Deutschland zu einer Verzerrung der Wahrnehmung geführt."

In vielen deutschen Regionen lag das Mittel von Astrazeneca, das gemeinsam mit der renommierten Universität Oxford entwickelt wurde, in den vergangenen Tagen und Wochen auf Halde - auch, weil etliche Bürger ihre Impfangebote nicht wahrnehmen. Nach ersten Studiendaten und Berichten hatten viele das Mittel wohl für deutlich weniger wirksam oder sicher gehalten als die Impfstoffe von Biontech oder Moderna. "Ich weiß gar nicht, ob wirklich etwas schief gelaufen ist", sagte Hinterding mit Blick auf das Imageproblem. "Es gingen unglaublich viele Zahlen durch die wissenschaftliche Literatur und auch durch die Tagespresse", so der Vize-Chef. "Das Wesentliche war immer, dass der Impfstoff mit ganz großer Wirksamkeit vor schweren Verläufen der Krankheit schützt."

Weniger COVID-19-Patienten - aber nicht mehr freie Intensivbetten

06:27 Uhr: Trotz des rückläufigen Trends bei der Zahl der COVID-19-Patienten ist die Zahl freier Betten auf Intensivstationen in Deutschland seit Jahresbeginn ungefähr konstant geblieben. Operationen, die verschoben worden waren, würden derzeit wieder durchgeführt oder sogar verstärkt nachgeholt, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der Deutschen Presse-Agentur. "Entsprechend liegen die Patienten nach großen Herz-OPs oder schweren Tumor-Resektionen derzeit wieder in größerer Zahl auf den Intensivstationen."

Ohnehin sei die Behandlung der Vielzahl von COVID-19-Patienten Ende Dezember, Anfang Januar nur möglich geworden, weil andere Patienten früher als üblich auf andere Stationen verlegt worden seien. Die Bettenauslastung auf den Intensivstationen sei "nach wie vor sehr stabil hoch", so die Sprecherin. Im Divi-Intensivregister sind rund 3.700 freie Intensivbetten ausgewiesen (Stand Donnerstag). Rund 2.800 COVID-19-Fälle sind noch in Behandlung. Das ist weniger als halb so viel wie zu Jahresbeginn, aber nur etwas weniger als während der Hochphase der ersten Welle im Frühjahr 2020.

RKI registriert 10.580 Corona-Neuinfektionen und 264 neue Todesfälle

06:22 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat binnen eines Tages 10.580 Corona-Neuinfektionen registriert. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen vom Freitag (Stand 5:20 Uhr) hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit etwas höher als am Vortag (64,7). Vor vier Wochen, am 5. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 79,9 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,99 (Vortag 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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