• 18:25 Uhr: ➤ Immunologe schlägt Astrazeneca-Impfung für Merkel im Live-TV vor
  • 16:20 Uhr: Lauterbach: Nur negativ getestete Personen sollen in Geschäft
  • 09:15 Uhr: Spahn verteidigt Teilnahme an Dinner kurz vor seinem Corona-Befund
  • 07:46 Uhr: RKI registriert 7.890 Corona-Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle
  • 00:20 Uhr: Kretschmann: Corona-Warn-App wegen Datenschutz "nur eine Krücke"

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➤ Immunologe schlägt Astrazeneca-Impfung für Merkel im Live-TV vor

18:25 Uhr: Um der Skepsis gegen den Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland zu begegnen, hat sich ein führender Immunologe dafür ausgesprochen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) live im Fernsehen mit dem Präparat impfen lässt. Das sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, dem britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender BBC in einem Radiointerview, das am Sonntag ausgestrahlt wurde.

Es sei bereits abzusehen, dass die Ständige Impfkommission das Vakzin auch für die über 65-Jährigen empfehlen werde, so Watzl. "Wenn Angela Merkel zu diesem Zeitpunkt ins Live-Fernsehen gehen würde und mit dem Impfstoff geimpft würde, wäre das natürlich großartig", so der Immunologe.

Der Astrazeneca-Impfstoff habe ein reines PR-Problem, betonte Watzl in dem Interview. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie werde in den kommenden Tagen eine Stellungnahme veröffentlichen, "in der wir klar die Fakten darlegen, dass dies ein sicherer und effektiver Impfstoff auch für Ältere ist", sagte der Wissenschaftler. Er forderte aber auch von der Politik die Botschaft, dass die Menschen sich impfen lassen sollten.

Karl Lauterbach

Lauterbach: Geschäfte nur für Personen mit negativem Corona-Test öffnen

Karl Lauterbach hat eine klare Meinung zur möglichen Öffnung des Einzelhandels. "Nur derjenige darf in die Geschäfte, der an dem Tag getestet wurde", sagte der SPD-Gesundheitsexperte in der "Aktuellen Stunde" des WDR. (Teaserbild: IMAGO / Metodi Popow)

Die weiteren Corona-News des Tages:

Mehr als 20 Millionen Menschen in Großbritannien haben Erstimpfung

16:41 Uhr: Mehr als 20 Millionen Menschen haben in Großbritannien eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, das sind etwa 30 Prozent. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag mit. In Großbritannien wird anders als in Deutschland sowohl der Astrazeneca-Impfstoff als auch das Präparat von Biontech und Pfizer im Abstand von bis zu zwölf Wochen verabreicht, damit so viele Menschen wie möglich schnell eine Erstimpfung erhalten können. Die Zahl der für den vollen Impfschutz notwendigen Zweitimpfungen lag in dem Land zuletzt noch bei unter einer Million.

Die Fallzahlen in der Coronavirus-Pandemie sind in Großbritannien weiterhin rückläufig. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit etwa 110 angegeben. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gemeint. Der Wert stammt jedoch bereits vom 22. Februar.

Lauterbach: Nur negativ getestete Personen sollen in Geschäfte

16:20 Uhr: Am Montag treffen sich erneut Bund- und Länderchefs, um über das weitere Vorgehen in der Coronakrise zu beraten. Auch die Frage nach Lockerungen wird dann auf der Tagesordnung stehen. "Ich würde den Lockdown tatsächlich nicht lockern, das ist aber politisch nicht durchsetzbar, da muss man ehrlich sein", sagt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in "Aktuelle Stunde" im WDR.

"Wenn Lockerungen kommen, dann muss ich das mit der Impfstrategie und dem Testen verknüpfen." Sinnvoll wäre seiner Meinung nach mit Blick auf den Einzelhandel, dass nur diejenigen in Geschäfte dürfen, die an dem Tag negativ getestet wurde. Solche Testungen sollten dann in Betrieben oder Testzentren durchgeführt werden, um sie zu dokumentieren.

Desweiteren ist Lauterbach der Meinung, das Imageproblem von Astrazeneca sei auch durch die Empfehlung der Ständige Impfkommission entstanden. Die sogenannte Stiko hatte geraten, den Impfstoff nicht über 65-Jährigen zu verabreichen. Das Astrazeneca-Vakzin wirke jedoch auch bei älteren Menschen sehr gut und senke das Risiko eines schweren Verlaufs um 80 Prozent, so der Epidemiologe.

In vielen Bundesländern ist der Astrazeneca Impfstoff zum Ladenhüter geworden. Würde man den Impfstoff auch für über 65-Jährige empfehlen, dann würde er ohne Probleme "abgeimpft" werden. Außerdem müsse man bei der Impfreihenfolge weit pragmatischer sein.

Strobl will massenhafte Tests an Grenzen zu Frankreich und Schweiz

15:43 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) will mit Hilfe von massenhaften Tests mögliche Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz vermeiden.

In Briefen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha (beide Grüne), die der dpa vorliegen, schreibt Strobl: "Da wir bei den Impfungen auf absehbare Zeit nicht schnell genug vorankommen werden, möchte ich eindringlich dafür werben, durch eine umfassende Test-Strategie in den Grenzregionen die Pandemie bestmöglich einzudämmen."

Der Vize-Ministerpräsident reagierte damit auf die Entscheidung der Bundesregierung vom Sonntag, die Einreise aus der französischen Region Moselle, die an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzt, zu erschweren. Mit Wirkung ab Dienstag wurde die Region als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft.

Strobl schrieb dazu: "Sollten unsere Nachbarländer ebenso vom Bund als "Virusvarianten-Gebiete" oder "Hochinzidenzgebiete" eingestuft werden, drohen auch hier neuerliche Binnengrenzkontrollen. Dieses Szenario gilt es aus meiner Sicht dringlich zu vermeiden."

Denkbar wäre aus seiner Sicht ein gemeinsam betriebenes deutsch-französisches und ein deutsch-schweizerischen Testzentrum.

Kinderärzte: Schulen und Kitas umgehend öffnen

15:10 Uhr: Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie fordern die Kinderärzte eine rasche Öffnung von Schulen und Kitas. "Auch nach dem Auftreten von Virusmutationen bleibt es dabei, dass Kinder und Jugendliche keine Treiber der Pandemie sind", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag. "Deshalb können und müssen alle Schulen und die Kitas umgehend wieder geöffnet werden. Sie spielen im Infektionsgeschehen keine nennenswerte Rolle."

Eine weitere Schließung der Schulen würde die Kollateralschäden für Kinder und Jugendliche massiv erhöhen, warnte Fischbach. Die psychischen, sozialen und emotionalen Beeinträchtigungen seien nach einem Jahr im Corona-Ausnahmezustand jetzt im zweiten Lockdown noch stärker als im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr. Neben Vereinsamung, Depression, aggressivem Verhalten und innerfamiliären Konflikten sei auch eine Zunahme der Fettleibigkeit aufgrund von Bewegungsmangel zu beobachten. "Je länger der Lockdown dauert, desto massiver werden aller Voraussicht nach die Langzeitfolgen sein", sagte Fischbach.

Der Kinderschutzbund plädierte für Unterricht in den Ferien und an Samstagen, um schulische Defizite aufzuholen. "Es geht um eine große gesellschaftliche Aufgabe, da erwarte ich, dass die Lehrkräfte offen dafür sind. Deren Verbände können sich nicht jedes Mal verweigern", sagte der Chef des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers dem "Spiegel". Lehrerinnen und Lehrer hätten zwar einen Urlaubsanspruch.

"Aber Schulferien sind nicht gleichbedeutend mit Urlaub, das ist unterrichtsfreie Zeit. Ein kleiner Teil davon muss dann eben für den Unterricht genutzt werden", sagte Hilgers.

Färöer-Inseln erstmals seit Juli 2020 ohne aktiven Corona-Fall

14:57 Uhr: Die Färöer-Inseln haben erstmals seit Juli 2020 keinen aktiven Corona-Fall mehr. Am Wochenende prangte eine blaue Null in der entsprechenden Auflistung auf der Corona-Webseite der Inselgruppe, nachdem dort bereits am späten Freitagabend zu lesen gewesen war: "Covid-free - for now" (Covid-frei - vorerst). Die vorerst letzte infizierte Person ist demnach am Freitag als gesund erklärt und aus der Quarantäne entlassen worden.

"Das sind ermutigende Nachrichten", wurde Regierungschef Bárður á Steig Nielsen in einer Mitteilung auf der Webseite zitiert. Vieles sei richtig gemacht worden auf den Färöern. "Unsere beste Entscheidung ist gewesen, uns an unseren ursprünglichen Plan zum Testen, Verfolgen und Isolieren zu halten." Gleichzeitig wurde in der Mitteilung darauf verwiesen, dass COVID-19 bereits mehrere Male gezeigt habe, dass es zurückkehren und sich schnell verbreiten könne.

Die Färöer-Inseln mit ihren rund 50.000 Einwohnern zählen offiziell zum dänischen Königreich, sind aber weitgehend autonom. Sie liegen abgeschieden im Nordatlantik etwa auf halber Strecke zwischen Schottland und Island. Bislang sind auf den Inseln 658 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden - bei mehr als 230.000 Tests. 657 der Infektionen sind überstanden, eine Person ist gestorben.

Tschechien soll russischen Impfstoff Sputnik V bekommen

14:28 Uhr: Tschechien rechnet mit einer Lieferung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Er habe sich mit einer entsprechenden Anfrage an seinen russischen Kollegen Wladimir Putin gewandt, erläuterte der tschechische Präsident Milos Zeman am Samstag im Fernsehsender CNN Prima News. "Wenn ich richtig informiert bin, wird diesem Wunsch nachgekommen", sagte der 76-Jährige.

Man brauche indes noch eine Zulassung für den Impfstoff, räumte Zeman ein. Ihm selbst würde nach eigener Aussage eine Genehmigung durch die tschechische Arzneimittelbehörde SUKL "vollauf genügen".

Dem schloss sich am Sonntag in einem Interview der Zeitung "MF Dnes" auch Ministerpräsident Andrej Babis an. Dabei hatte der Regierungschef noch vor kurzem betont, er wolle erst die Freigabe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) abwarten.

FDP-Chef fordert nationales Impfportal und Nachrückliste

14:24 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat gefordert, den Stau bei der Verwendung von Impfstoff gegen das Coronavirus schnell aufzulösen. "Wir brauchen den Bürokratieabbau beim Impfen. Die Bürger haben längst den Durchblick verloren, wann wer geimpft werden kann", sagte Lindner am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Millionen Bürger warteten seit vielen Wochen auf Termine.

"Deutschland braucht ein nationales Impfportal, damit der Zugang zu Impfterminen erleichtert wird", forderte Lindner. "Wir drohen schon bald mehr Impfstoff als Impftermine zu haben." Deshalb sollten auch die Arztpraxen impfen dürfen. "Haus- und Fachärzte kennen ihre Patienten am besten", sagte er.

Sie könnten entsprechend der bundesweiten Vorgaben am besten einschätzen, wer den Impfstoff am dringendsten brauche. "Für nicht genutzte Termine brauchen wir eine Nachrückliste, damit Impfdosen so schnell wie möglich verimpft werden können."

Die Bundesregierung sei bei der Beschaffung des Impfstoffs zu zögerlich und zu knausrig gewesen und habe Warnungen ignoriert, kritisierte Lindner. Ähnliche Fehler dürften sich jetzt bei der Impflogistik nicht wiederholen. Von der Bund-Länder-Runde am Mittwoch erwarte er sich zudem "ein klares Signal der Öffnung". Es könne keinen Dauer-Lockdown geben, bis Deutschland beim Impfen vorangekommen sei.

Immunologe schlägt Astrazeneca-Impfung für Merkel im Live-TV vor

13:22 Uhr: Um der Skepsis gegen den Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland zu begegnen, hat sich ein führender Immunologe dafür ausgesprochen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) live im Fernsehen mit dem Präparat impfen lässt.

Das sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, dem britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender BBC in einem Radiointerview, das am Sonntag ausgestrahlt wurde.

Es sei bereits abzusehen, dass die Ständige Impfkommission das Vakzin auch für die über 65-Jährigen empfehlen werde, so Watzl. "Wenn Angela Merkel zu diesem Zeitpunkt ins Live-Fernsehen gehen würde und mit dem Impfstoff geimpft würde, wäre das natürlich großartig", so der Immunologe.

Der Astrazeneca-Impfstoff habe ein reines PR-Problem, betonte Watzl in dem Interview. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie werde in den kommenden Tagen eine Stellungnahme veröffentlichen, "in der wir klar die Fakten darlegen, dass dies ein sicherer und effektiver Impfstoff auch für Ältere ist", sagte der Wissenschaftler. Er forderte aber auch von der Politik die Botschaft, dass die Menschen sich impfen lassen sollten.

Einreiseregeln für französische Grenzregion Moselle werden verschärft

13:04 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung gefährlicher Mutationen des Coronavirus wird die Einreise aus der französischen Grenzregion Moselle nach Deutschland erschwert. Mit Wirkung ab Dienstag stufte die Bundesregierung die an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Region am Sonntag als sogenanntes Virusvariantengebiet ein, wie das Robert Koch-Institut im Internet bekannt gab.

Hunderte verstoßen gegen Corona-Regeln in Stuttgart

11:05 Uhr: Mehrere Hundert Menschen haben sich am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt getroffen und gegen Corona-Regeln verstoßen. Die überwiegend jungen Menschen haben sich am Abend im Bereich des Schlossplatzes getroffen, ein Großteil von ihnen hielt sich nicht an Abstandsregeln und trug keinen Mund-Nasen-Schutz, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte.

Weil auch gegen das Ansammlungs- und Alkoholverbot verstoßen worden sei, forderte die Polizei die Menschen auf zu gehen. Etliche wurden dabei nach Angaben der Polizei aggressiv, es bildeten sich Sprechchöre gegen den Einsatz. Mehrere Flaschen und Steine wurden demnach in Richtung der Polizisten geworfen. Ein Beamter soll von einem Gegenstand am Helm getroffen worden sein, er blieb jedoch unverletzt.

Die jungen Menschen gingen anschließend in Kleingruppen davon und rissen Baustelleneinrichtungen, Blumenkübel, Leihräder sowie Mülleimer um. Die Menge zerstreute sich in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mehrere Menschen müssen nun mit Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Widerstands gegen Beamte rechnen. Die Ermittler prüfen zudem den Tatbestand des Landfriedensbruchs.

Gesundheits-Direktor: Frankreich kann Corona-Lockdown noch verhindern

10:52 Uhr: Frankreichs Direktor der nationalen Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass das Land trotz angespannter Corona-Situationen einen landesweiten Lockdown verhindern kann. "Ein Lockdown kann immer noch vermieden werden, wenn sich alle mobilisieren, wenn sich alle anstrengen", sagte Jérôme Salomon der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Frankreich befinde sich in der "kritischen Phase eines Wettlaufs". Bisher habe man Zeit gewinnen können - etwa durch die abendliche Ausgangssperre.

Am meisten bereite derzeit die Verbreitung der Varianten Sorge. "Ihre Anwesenheit bedeutet, dass wir eine höhere Stufe der kollektiven Immunität erreichen müssen, nämlich 80 Prozent. Heute sind zwischen 15 und 20 Prozent der französischen Bevölkerung immun und 5 Prozent sind geimpft." Problematisch sei auch, dass es viele asymptomatische Fälle bei jungen Menschen gebe. Salomon rief die Menschen dazu auf, sich beim geringsten Zweifel testen zu lassen. Das ist in Frankreich problemlos in Apotheken und medizinischen Laboren möglich. Pro Woche werden in der Regeln mehr als zwei Millionen Tests durchgeführt.

Seit dem Wochenende gelten in Frankreich Teil-Lockdowns in der südfranzösischen Stadt Nizza sowie der dortigen Küstenregion und im nordfranzösischen Dunkerque (Dünkirchen). Wegen der hohen Fallzahlen gilt dort ein Lockdown am Wochenende zusätzlichen zur abendlichen Ausgangssperre ab 18.00 Uhr, die im gesamten Land gilt. In Nizza sind außerdem Strände und die Flaniermeile Promande des Anglais gesperrt. Im gesamten Département Nord, in dem Dunkerque liegt, sind Musik und Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen verboten.

Familien mit Schulkindern in England erhalten kostenlose Tests

10:36 Uhr: Alle Familien mit schulpflichtigen Kindern in England sollen von März an kostenlose Corona-Selbsttests erhalten. Das teilte die Regierung in London am Sonntag mit. Demnach sollen Kinder und ihre Eltern sowie Beschäftigte im Umfeld von Schulen wie beispielsweise Fahrer von Schulbussen zwei Tests pro Woche und Person zur Verfügung gestellt bekommen.

Kinder in weiterführenden Schulen sollen zudem zum Schulbeginn drei Mal in der Schule getestet werden. Anschließend sollen auch sie zuhause testen. Verpflichtend sind die Tests allerdings nicht.

Die Regierung will damit die Gefahr durch asymptomatische Infektionen besser in den Griff bekommen, wenn die Schulen am 8. März wieder öffnen. "Gezieltes, regelmäßiges Testen bedeutet, dass mehr positive Fälle von Schulen und Fachhochschulen ferngehalten werden können", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock einer Mitteilung zufolge.

Die sogenannten Lateral Flow Tests zeigen innerhalb von 30 Minuten ein Ergebnis an, gelten aber nicht als sehr zuverlässig. Wer ein positives Ergebnis erhält, ist nach Angaben der Regierung zu einem zweiten Test im PCR-Verfahren verpflichtet.

Steinmeier lobt Geduld der Kinder in der Corona-Pandemie

10:22 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Geduld der Kinder in der Corona-Pandemie gelobt. "Ich bin ganz, ganz tief beeindruckt, wie ihr das macht", sagte er am Sonntag in einem Auftritt in der "Sendung mit der Maus" der ARD. "Ihr seid die meiste Zeit Zuhause bei den Eltern, kein Spielen, keine Freunde treffen", beschrieb das Staatsoberhaupt die Situation der Kleinsten in der Pandemie.

"Aber ihr kriegt das hin und das finde ich ganz toll", fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Allzu viel Hoffnung auf Besserung konnte er den Kindern nicht machen: Selbst die "schlauesten Wissenschaftler" wüssten nicht, wie lange die Pandemie noch dauern werde. "Sich ist nur: Es wird wieder normaler, je mehr und schneller wir uns impfen lassen.

Spahn verteidigt Teilnahme an Dinner kurz vor seinem Corona-Befund

09:15 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seine Teilnahme an einem Abendessen mit zahlreichen Teilnehmern kurz vor einem positiven Corona-Befund im Oktober gerechtfertigt. "Jemanden unwissentlich anzustecken, hätte ich zutiefst bedauert. Das ist, wohl auch aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen, nicht passiert", sagte Spahn der "Bild am Sonntag".

Der "Spiegel" hatte berichtet, Spahn habe am 20. Oktober an einem Abendessen mit etwa einem Dutzend Unternehmern in Leipzig teilgenommen. Am Morgen habe Spahn noch im ZDF darauf hingewiesen, dass es die Hauptansteckungspunkte beim Feiern und Geselligsein gebe, privat oder bei Veranstaltungen wie einer Party. Am 21. Oktober hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass Spahn am Nachmittag positiv auf das Virus getestet worden sei.

Laut Kalendereintrag sei Spahn bei dem Essen von 20 Uhr bis rund 21.30 Uhr anwesend gewesen, teilte sein Bundestagsbüro am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

"Die damals gültigen Regeln der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung wurden nach Bestätigung des Gastgebers eingehalten", betonte Spahns Büro. Alle Teilnehmer des Abendessens seien nach der Positivtestung dem zuständigen Gesundheitsamt als Kontaktpersonen gemeldet und parallel auch durch Spahn beziehungsweise den Gastgeber informiert worden. Alle hätten sich, so weit bekannt, direkt danach in Quarantäne begeben und seien nach Angaben des Gastgebers negativ getestet worden.

Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson erhält Notfallzulassung in USA

08:34 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Samstag (Ortszeit) mit.

Damit ist - nach den Impfstoffen des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Pharma-Unternehmens Moderna - nun ein dritter Corona-Impfstoff in den USA bedingt zugelassen. Zudem handelt es sich um das erste Präparat, das nur einmal gespritzt werden muss.

Anfang Februar hatte Johnson & Johnson die Notfallzulassung für den von seiner Pharmasparte entwickelten Corona-Impfstoff bei der FDA beantragt. Mitte Februar folgte der Antrag bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben.

RKI registriert 7.890 Corona-Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle

07:46 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages . Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Sonntag hervor.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.17 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7.676 Neuinfektionen und 145 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 63,8 - und damit so hoch wie am Vortag (63,8).

Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Vor vier Wochen, am 31. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 90,2 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,11 (Vortag 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Bundesärztekammer: Ergebnisse von Schnelltests zentral erfassen

03:00 Uhr: Die Ergebnisse von Corona-Schnelltests sollten nach Ansicht der Bundesärztekammer zentral durch das Robert Koch-Institut (RKI) erfasst werden. "Mit der wachsenden Bedeutung der Antigen-Schnelltests in Deutschland sollten die Ergebnisse dieser Testverfahren detailliert ausgewertet werden", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).

Unkomplizierte digitale Meldeverfahren und eine zentrale Erfassung der Testergebnisse durch das RKI würden das Dunkelfeld nicht registrierter Infektionen aufhellen und ein umfassenderes Lagebild der Pandemie in Deutschland ermöglichen.

Bislang werden in Deutschland nur die Ergebnisse der laborgebundenen PCR-Tests an das RKI gemeldet. Wegen der geringeren Empfindlichkeit müssen positive Schnelltest-Ergebnisse im Labor bestätigt werden, was Experten zufolge aber vermutlich nicht immer geschieht.

Kretschmann: Corona-Warn-App wegen Datenschutz "nur eine Krücke"

00:20 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält die hohen Anforderungen an den Datenschutz für hinderlich im Kampf gegen die Corona-Pandemie. "Es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass wir uns in einer Pandemie so einmauern beim Thema Datenschutz, dass wir lieber massiv in andere Grundrechte und die Lebensverhältnisse der Bürger eingreifen, und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung völlig unangetastet lassen", sagte der Grünen-Politiker der "Welt am Sonntag".

Aufgrund des Datenschutzes sei etwa die Corona-Warn-App "nur eine Krücke". In einer solch schweren Krise müsse es doch möglich sein, ein "schnelles, schlagkräftiges, umfassendes Steuerungsinstrument" zu entwickeln und "dafür auch mal an den Datenschutz zu gehen".

Kretschmann plädierte dafür, die Priorisierungen bei Impfen zu lockern, sollte Impfstoff wegen der Zurückhaltung von Menschen nicht genutzt werden. Die Priorisierung sei wichtig, zumindest solange der Impfstoff Mangelware sei.

"Zugleich können wir es uns nicht leisten, dass Impfstoff herumsteht und nicht verimpft wird, weil Teile der Berechtigten ihn ablehnen. Dann müssen wir dieses strenge Regiment auflockern und Menschen impfen, die nach der Priorisierung noch nicht an der Reihe wären", betonte Kretschmann.

Insbesondere der Astrazeneca-Impfstoff trifft bei einigen Menschen auf Vorbehalte. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte dazu der "Bild am Sonntag": "Bevor er liegen bleibt, impfen wer will. Es darf keine Dose von Astrazeneca übrig bleiben oder weggeschmissen werden."

Landkreistag fordert Strategie für regionale Lockerungen

00:05 Uhr: Der Deutsche Landkreistag fordert von der Bund-Länder-Runde am Mittwoch eine Strategie für regionale Lockerungen von Corona-Beschränkungen. "Erste Öffnungsschritte in einzelnen Landkreisen lassen sich sehr wohl verantworten", sagte der Präsident des Landkreistags, Reinhard Sager, der "Welt am Sonntag".

Bundesregierung und Ministerpräsidenten müssten stärker die Corona-Situation vor Ort betrachten. "Wir können nicht warten, bis innerhalb eines Bundeslands oder sogar im gesamten Bundesgebiet die Werte so niedrig sind, dass sich überall Öffnungsmaßnahmen rechtfertigen lassen. Dafür sind die regionalen Unterschiede einfach zu groß", betonte Sager.

Benachbarte Kommunen und Bundesländer sollten Öffnungsschritte koordinieren, so Sager. Ein gewisser Shopping-Tourismus werde sich nicht in allen Fällen verhindern lassen. "Man kann weder die Grenzen eines Landkreises kontrollieren noch die Inhaber von Geschäften dazu verpflichten, nur noch die ansässige Bevölkerung zu bedienen", machte Sager deutlich.

Alle Corona-Meldungen vom 26. Februar zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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