• 18:49 Uhr: ➤ Wieder Lockdown - China kämpft mit stärkstem Corona-Ausbruch seit Monaten
  • 16:28 Uhr: Berchtesgadener Land verschärft Corona-Regeln wegen hoher Inzidenz
  • 14:30 Uhr: Jeder fünfte Jugendliche laut Jens Spahn inzwischen einmal gegen Corona geimpft
  • 13:10 Uhr: Statt Inzidenz: Krankenhausgesellschaft will Indikatoren-Mix
  • 10:50 Uhr: Bundesregierung will kostenlose Coronatests abschaffen
  • 08:30 Uhr: 2.400 Corona-Neuinfektionen erfasst
  • 07:50 Uhr: 21 neue Corona-Fälle bei Olympia

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➤ Wieder Lockdown - China kämpft mit stärkstem Corona-Ausbruch seit Monaten

China erlebt wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante derzeit den stärksten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten. In insgesamt 14 Provinzen verzeichneten die Behörden am Samstag einen Anstieg der Infektionsfälle. Derzeit zirkuliere vor allem die Delta-Variante, "wodurch die Herausforderungen der Prävention und Kontrolle noch größer werden", sagte Mi Feng, Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission.

Im Juli registrierten die Behörden 328 symptomatische Infektionen - fast genauso viele wie im gesamten Zeitraum von Februar bis Juni. Die hohe Ansteckungsfähigkeit der Delta-Variante in Kombination mit der Urlaubszeit und einem hohen Passagieraufkommen am Flughafen habe zu der schnellen Ausbreitung geführt, sagte am Samstag He Qinghua von der Nationalen Gesundheitskommission.

In der Provinz Jiangsu mit ihrer Hauptstadt Nanjing sind hunderttausende Menschen von Lockdowns betroffen. Alle 9,2 Millionen Einwohner der Provinzhauptstadt sind nach Behördenangaben zwei Mal getestet worden. Im Pekinger Stadtbezirk Changping, wo bisher zwei Fälle gemeldet wurden, müssen rund 41.000 Menschen in ihren Wohnungen bleiben. Die Touristenstadt Zhangjiajie in der Provinz Hunan, in der eine Handvoll Ansteckungen auf eine Theatervorstellung zurückzuführen sind, verhängte am Freitag eine Ausgangssperre für alle 1,5 Millionen Einwohner und schloss alle Touristenattraktionen, wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht. Die Regierung in Peking verfolgt eine Null-Covid-Strategie: Treten in einer Stadt oder Provinz kleine Cluster auf, werden die betroffenen Gebiete abgeriegelt und alle Einwohner auf das Virus getestet.

Die weiteren Corona-News vom 31. Juli:

Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern verschärft Corona-Regeln

16:28 Uhr: Im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land bleibt die Corona-Inzidenz hoch. Von Montag an gelten deshalb wieder strengere Regeln.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) lag der Wert am Samstag bei 60,4. Damit ist der oberbayerische Landkreis auch bundesweiter Spitzenreiter.

Auf der Homepage des Landratsamts kündigte die Behörde an, dass von Montag an wieder in vielen Bereichen eine Testpflicht gilt - so zum Beispiel in der Gastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen.

Davon ausgenommen seien vollständig Geimpfte und Genesene. Zudem greifen strengere Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und zwei weiteren Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Wenn in drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem bayerischen Kreis oder einer kreisfreien Stadt die Inzidenz höher als 50 liegt, gelten am übernächsten Tag strengere Regeln.

Die Zahlen zur Berechnung der Inzidenz beruhen auf den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen. Sie können sich nachträglich noch ändern. Die LGL-Daten stammen ebenfalls von Samstagmorgen.

Verstoß gegen Corona-Vorschriften: Polizei beendet Swinger-Party mit 68 Teilnehmern

16:59 Uhr: Eine Swinger-Party mit 68 Teilnehmern in einem Hamburger Wohnhaus ist ein kurzes Vergnügen geblieben. Wegen Verstößen gegen die Corona-Vorschriften wurde die Veranstaltung am Freitagabend kurz vor Mitternacht von der Polizei aufgelöst, wie eine Sprecherin am Samstag sagte.

Es habe kein Hygienekonzept gegeben - so seien weder die Abstandsregeln eingehalten, noch die Datenblätter zur Kontaktverfolgung richtig ausgefüllt worden. Den 68 Teilnehmern erteilte die Polizei einen Platzverweis. Ihnen droht ein Bußgeld. Wie die Polizeisprecherin mitteilte, verhielten sich die Feiernden allesamt "sehr kooperativ".

Für private Feiern mit mehr als zehn Menschen gelten in Hamburg derzeit weitgehend die Vorgaben für öffentliche Veranstaltungen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln und eine Testpflicht in Innenräumen.

London ruft schwangere Frauen wegen Delta-Variante eindringlich zum Impfen auf

15:38 Uhr: Die britischen Gesundheitsbehörden haben angesichts des Vormarsches der Deltavariante alle Schwangeren aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Einen entsprechenden offenen Brief an schwangere Frauen, Hausärzte und Geburtshelfer veröffentlichte die leitende Hebamme des Gesundheitsdienstes in England, Jacqueline Dunkley-Bent.

Sie wies auf eine neue Studie hin, wonach sich bei ungeimpften Schwangeren das Risiko einer schweren Erkrankung erhöht hat, seit die Delta-Variante im Land grassiert. Der Impfstoff könne Schwangere davor schützen, ins Krankenhaus zu müssen, erklärte Dunkley-Bent in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben. Er könne das Leben von Mutter und Kind retten.

Laut der neuen Studie der Universität von Oxford ist der Anteil der schwangeren Frauen, die mit einer mittelschweren bis schweren Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden, seit dem Auftreten der Delta-Variante im Mai "erheblich" gestiegen. 99 Prozent von ihnen waren demnach nicht geimpft, jede zehnte musste intensivmedizinisch behandelt werden.

"Es ist eine sehr gute Nachricht, dass so wenige geimpfte schwangere Frauen mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden", erklärte die Leiterin der in der vergangenen Wochen online veröffentlichten Studie, Marian Knight. "Aber es ist sehr besorgniserregend, dass die Krankenhauseinweisungen von Schwangeren mit COVID-19 zunehmen und dass sie von der Delta-Variante stärker betroffen zu sein scheinen."

Die Behörden in England empfehlen Schwangeren seit April, sich mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna impfen zu lassen. Doch viele Frauen lehnen eine Impfung es ab, weil sie nach eigenen Angaben befürchteten, dem Baby zu schaden - oder weil sie auf weitere Informationen warteten.

Werdende Mütter könnten "beruhigt" sein, versicherte nun Studienleiterin Knight. Der Corona-Impfstoff sei sicher. Von ihm profitierten auch die Babys im Bauch der Mütter, denn an sie würden die Antikörper ebenfalls weitergegeben.

Spahn: Jeder fünfte Jugendliche mit erster Corona-Impfung

14:30 Uhr: Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zwischen 12 und 17 Jahren hat mittlerweile eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag. In absoluten Zahlen sind es 900.000.

Jens Spahn widerspricht RKI-Chef: Inzidenz verliert an Aussagekraft

RKI-Chef Lothar Wieler hält in der Pandemie weiterhin an der Sieben-Tage-Inzidenz als Gradmesser fest. Gesundheitsminister Spahn widerspricht ihm deutlich - er findet, dass die Inzidenz an Aussagekraft verliert.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland empfiehlt die Stiko die Impfung bisher jedoch nur Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Als Gründe nannte die Stiko fehlende Daten zur Sicherheit des Impfstoffs.

Von der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind nach Spahns Angaben mittlerweile 61,6 Prozent (51,2 Millionen Menschen) einmal geimpft, 52 Prozent (43,2 Millionen) vollständig.

Corona-Neuinfektionen in den USA deutlich gestiegen

14:20 Uhr: Die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen ist in den USA deutlich gestiegen. Die Behörden meldeten für Freitag 194.608 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MESZ) hervorging. Eine Woche zuvor waren es 118.797. Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion stieg im Wochenvergleich von 532 auf 891.

Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.462 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4460 Toten verzeichnet. Der allergrößte Teil der erfassten Infektionen im Land sind nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurückzuführen.

Diese ist nach CDC-Einschätzung so ansteckend wie Windpocken. Bislang haben in den USA nach CDC-Daten 57,2 Prozent der Menschen mindestens eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, 49,4 Prozent sind vollständig geimpft.C

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang gut 34,9 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 613.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Umgerechnet auf die Bevölkerung rangieren die USA derzeit mit 186,49 Toten pro 100.000 Einwohner laut JHU auf Rang 22 weltweit.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Statt Inzidenz: Krankenhausgesellschaft will Indikatoren-Mix

13:10 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuansteckungen als maßgeblichen Richtwert in der Pandemie. "Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen", sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk. "Es kann doch nicht sein, dass das Robert-Koch-Institut auf allen diesen Daten sitzt, keine neuen Vorschläge macht und wir nach wie vor nur über die Inzidenzen reden."

Die DKG legte ein Konzept vor, um mit einem Mix aus verschiedenen Indikatoren größere Transparenz zu schaffen. Nach Informationen des RND schwebt den Krankenhausvertretern eine Matrix vor, die nach Altersstufen differenziert Kennzahlen zur Infektionslage, zu den Testungen, zur Impfsituation und zur Auslastung der Krankenhäuser kombiniert.

Die Sieben-Tages-Inzidenz wäre dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren. Weitere Kennzahlen wären etwa die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch COVID-19-Erkrankte.

"Mit dieser Matrix lässt sich auf einen Blick leicht erkennen, wie die aktuelle Pandemielage tatsächlich ist und welche Trends beziehungsweise Zusammenhänge es gibt", sagte Gaß dem RND. So könnte man aus der Tabelle zum Beispiel schnell herauslesen, ob wieder gehäuft ältere, geimpfte Menschen in die Kliniken kämen, weil der Impfschutz nachlasse.

Bundes- und Landespolitiker verschiedener Parteien hatten sich zuletzt gegen die Inzidenz als Hauptrichtwert ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verwies insbesondere auf die mittlerweile hohe Impfquote. Das maßgeblich für die Beobachtung des Infektionsgeschehens zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen will aber weitgehend an der Inzidenz als Richtwert für Corona-Maßnahmen festhalten. "Das ist für mich unbegreiflich", sagte DKG-Chef Gaß.

Problematisch sei, wie andere Maßnahmen den Inzidenzwert beeinflussen. Gaß geht etwa davon aus, dass die neue Testpflicht für Reiserückkehrer zu steigenden Inzidenzen führen wird, weil schlichtweg mehr getestet wird. Diese Entwicklungen müssten richtig eingeordnet werden, etwa Gegenüberstellung mit der Quote der positiven Testergebnisse, sagte er dem RND.

Scholz für Verlängerung von Corona-Hilfen mindestens bis Jahresende

13:03 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plädiert für eine Verlängerung der Corona-Hilfen mindestens bis zum Jahresende. "Niemand soll kurz vor der Rettung ins Straucheln geraten", sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Hilfen wie die Kurzarbeiter-Regelung und auch die Wirtschaftshilfen seien bis zum 30. September befristet. "Ich will beides bis zum Jahresende verlängern. Möglicherweise müssen wir auch im nächsten Jahr dem einen oder anderen Unternehmen helfen."

Aktuell können Betriebe, die bis 30. September Kurzarbeit einführen, die erleichterten Zugangsbedingungen zum Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen. Wenn man erst vorher Kurzarbeit im Betrieb hatte, muss dazwischen eine dreimonatige Unterbrechung liegen.

Ein Betrieb kann demnach Kurzarbeit anmelden, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind; normalerweise sind es 30 Prozent. Minusstunden müssen vor der Gewährung von Kurzarbeitergeld keine aufgebaut werden. Auch Leiharbeitskräfte können Kurzarbeitergeld bekommen.

Auch die Überbrückungshilfe III ist derzeit bis Ende September beschlossen. Firmen sowie Soloselbstständige bekommen hier nicht rückzahlbare Zuschüsse zu betrieblichen Fixkosten - das sind etwa Mieten und Pachten, Zinsaufwendungen für Kredite, Ausgaben für Strom und Versicherungen. Voraussetzung: ein coronabedingter Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Vergleichswert ist in der Regel der jeweilige Monat im Vor-Corona-Jahr 2019.

Frankreich rüstet sich für erneute Corona-Massenproteste

12:30 Uhr: Das dritte Wochenende in Folge werden in Frankreich Großdemonstrationen gegen eine Verschärfung der Corona-Regeln erwartet. Die Behörden rechnen für Samstagnachmittag erneut mit etwa 160.000 Demonstrierenden im ganzen Land, wie französische Medien mit Verweis auf Polizeikreise berichteten.

Bereits am vergangenen Samstag waren in Frankreich so viele Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal und eine Ausweitung des sogenannten Gesundheitspasses kund zu tun. Als Gesundheitspass wird in Frankreich der Nachweis über einen negativen Corona-Test, eine Genesung oder eine vollständige Impfung bezeichnet.

Angesichts eines Aufflammens der Coronavirus-Pandemie hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Mitte Juli die neuen strengeren Hygienevorschriften angekündigt. Nach langen Debatten billigte Frankreichs Parlament die umstrittenen Neuerungen Anfang der Woche. Die letzte Hürde muss das neue Gesetz am Donnerstag nehmen, wenn der von Premierminister Jean Castex ob der heftigen Kritik einberufene Verfassungsrat dazu Stellung bezieht.

Frankreich kämpft momentan gegen eine vierte Corona-Welle. Pro 100.000 Menschen infizierten sich zuletzt innerhalb einer Woche landesweit etwa 214 Menschen neu. Nach der Ankündigung Macrons stiegen die Impfanmeldungen und auch die täglich gespritzten Dosen in Frankreich wieder deutlich an. Mittlerweile sind knapp 62 Prozent mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.

Bei den Corona-Demonstrationen waren zuletzt Menschen aus verschiedensten Strömungen mitgelaufen. Diese Heterogenität und die Größe der landesweiten Proteste schüren in Frankreich auch Ängste vor einer neuen "Gelbwesten"-Bewegung.

Die Proteste der "Gilets Jaunes" ("Gelbe Westen") richteten sich ab 2018 gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung und des Präsidenten Macron. Bei den Demonstrationen war es immer wieder zu Verwüstung und Gewalt gekommen.

Angeblicher Beschluss: Corona-Tests sollen kostenpflichtig werden

Ungeimpfte müssen wahrscheinlich bald selbst die Kosten für einen Schnelltest tragen. Berichten zufolge sollen sich darauf Union und SPD geeinigt haben.

Corona-Infektionen in Olympia-Stadt Tokio auf neuem Höchststand

11:55 Uhr: Der besorgniserregende Anstieg der Corona-Infektionen in Tokio während der abgeschirmten Olympischen Spiele geht ungebremst weiter. Wie die Stadtverwaltung am Samstag bekanntgab, wurden binnen 24 Stunden 4.058 Neuinfektionen registriert.

Es ist das erste Mal, dass die Zahl der Fälle über die Marke von 4.000 stieg, nachdem die Neuinfektionen drei Tage lang jeweils über 3.000 gelegen hatten. Erst am Vortag verlängerte die Regierung den Notstand in Tokio abermals - vorerst bis zum 31. August - und weitete ihn auf weitere Präfekturen aus. Der wichtigste Coronavirus-Berater der Regierung, der Mediziner Shigeru Omi, hatte angesichts der rasanten Ausbreitung der Virus-Variante Delta vor Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt.

Die japanische Regierung ist auf die freiwillige Kooperation der Bevölkerung angewiesen. Harte Ausgangssperren wie in anderen Ländern hat Japan seit Beginn der Pandemie zu keinem Zeitpunkt verhängt. Die Regierung fordert die Bürger immer wieder auf, zu Hause zu bleiben und sich die Olympischen Spiele am Fernseher anzuschauen.

Zudem wurde an die Jüngeren appelliert, sich so wie inzwischen die meisten der älteren Japaner über 65 Jahren gegen das Virus impfen zu lassen. Hierzu wird erwogen, Jüngeren Impfungen auch ohne Reservierungen zu ermöglichen. Es gibt aber Klagen über nicht ausreichende Impfstoffe.

Kritiker beklagen, dass die in Japan auf allen TV-Kanälen pausenlos übertragenen Spiele, bei denen die japanischen Athleten große Erfolge einfahren, dazu beitrügen, dass jüngere Japaner das Coronavirus nicht mehr so ernst nehmen.

Bundesregierung plant Ende von kostenlosen Coronatests

10:50 Uhr: Die Bundesregierung plant ein Ende der kostenlosen Coronatests. "Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat schon vor Wochen gesagt, dass er es für denkbar hält, die Tests zu einem späteren Zeitpunkt für Ungeimpfte nicht mehr kostenlos anzubieten. Der genaue Zeitpunkt ist noch festzulegen", teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage mit. Wie aus Regierungskreisen verlautete, gibt es dazu allerdings noch keine Einigung.

Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung habe sich grundsätzlich darauf geeinigt, dass die Tests kostenpflichtig werden, sobald sich alle Deutschen zweimal impfen lassen konnten - also Ende September oder Anfang Oktober.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Corona-Tests sollten kostenpflichtig werden, wenn alle sich hätten impfen lassen können - also in wenigen Wochen." Ausnahmen müssten natürlich für die gelten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können sowie für Kinder und Jugendliche.

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther forderte den Bund auf, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. "Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen", sagte der CDU-Politiker der "Welt".

Dieses Datum könnte der 20. September sein. "Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte noch die Chance, sich vollständig impfen zu lassen."

Kulturrat: Neue Corona-Verordnung erleichtert Einreise für Künstler

10:45 Uhr: Die neue, von Sonntag an geltende Corona-Einreiseverordnung bringt nach Darstellung des Deutschen Kulturrats Verbesserungen für Künstlerinnen und Künstler mit sich. So werde die Einreise aus Hochrisikogebieten erleichtert. Dafür sei eine Ausnahme von der Quarantäne festgelegt worden für nicht vollständig geimpfte Personen, "die zur künstlerischen Berufsausübung auf der Grundlage vertraglicher Verpflichtungen an künstlerischen oder kulturellen Produktions- oder Präsentationsprozessen teilnehmen".

Die Regelung sei längst überfällig gewesen, sagte der Geschäftsführer des Kulturrats, Olaf Zimmermann, in einer Mitteilung am Samstag. Der internationale Austausch sei essenziell für das kulturelle Leben. "Die Veränderung der Einreiseverordnung ist eine wichtige Maßnahme, um den internationalen Kulturaustausch wieder zu beleben."

Leider sei jedoch eine vollständige Gleichstellung mit dem Sport noch nicht erreicht worden. In der neuen Einreiseverordnung gebe es eine Ausnahme für Sportler aus Virusvariantengebieten, die aber nicht für Künstler gelte. "Diese Gleichbehandlung sollte für Künstler noch nachgetragen werden", forderte Zimmermann.

Die neuen Regeln sollen eine Corona-Ausbreitung zum Ende der Sommerferien verhindern. Alle ab zwölf Jahren brauchen künftig bei der Einreise den Nachweis einer Impfung, einen Nachweis als Genesener oder ein negatives Testergebnis. Diese Vorgabe gab es schon für alle Flugpassagiere, nun gilt sie auch für Einreisen per Auto, Bahn oder Schiff.

Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als genesen oder geimpft reichen in diesem Fall nicht.

Corona-Ausgangssperre in drittgrößter Stadt Australiens verhängt

10:13 Uhr: Die Behörden haben in Australiens drittgrößter Stadt Brisbane nach einem Corona-Ausbruch eine strenge Ausgangssperre verhängt. Wie der stellvertretende Ministerpräsident des australischen Bundesstaates Queensland, Steven Miles, mitteilte, werden Millionen von Einwohnern der Stadt und einiger anderer Gebiete ab Samstagnachmittag für drei Tage zu Hause bleiben müssen. Zuvor waren insgesamt sieben Ansteckungen mit der Delta-Variante des Coronavirus verzeichnet worden.

Mit dem Ausbruch in Verbindung gebracht werden ein Lehrer, eine Schülerin und deren Familie. Die Behörden versuchen nach eigenen Angaben noch, den Ursprung der Ansteckungen ausfindig zu machen. "Der einzige Weg, die Delta-Variante zu besiegen, ist, schnell zu handeln", begründete Miles die drastischen Maßnahmen.

Australien hatte die Corona-Pandemie lange mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund 13 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft und seit einem Monat steigt aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen.

Mit Sydney befindet sich größte Stadt des Landes bereits seit Wochen im Lockdown. Die Restriktionen haben die Ausbreitung des Virus dort bislang aber nicht bremsen können. Die Polizei will nun härter gegen Menschen vorgehen, die sich nicht an die Ausgangssperre halten.

Schäuble: Weniger Einschränkungen für Geimpfte und Genesene

Geimpfte und Genesene sollten in der Pandemie mehr Freiheiten genießen, findet Wolfgang Schäuble. Es sei erwiesen, dass nach Genesung oder nach der vollständigen Impfung die Gefahr deutlich sinke, andere anzustecken, sagte der Bundestagspräsident.

Städtetag fordert mehr Impfungen an Schulen

08:58 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat zum Beginn des neuen Schuljahrs in einigen Bundesländern mehr Impfungen für ältere Schüler an Schulen gefordert. "Um den Unterricht in Präsenz abzusichern, appellieren wir an die Länder, mehr Impfungen in Schulen möglich zu machen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Das Impfangebot für die über Zwölfjährigen sollte ausgeweitet werden." Dies könne ein Beitrag sein zum Schutz junger Menschen und für weniger Infektionen an Schulen. "Das kann über mobile Impfteams in den Schulen laufen, wie in Schleswig-Holstein. Oder das kann über mehr Angebote für Jugendliche etwa in Fußballstadien oder Einkaufszentren laufen, wo sich viele von ihnen treffen", so Dedy.

"Wir müssen mit den Impfungen zu den jungen Leuten gehen und nicht warten, bis sie ins Impfzentrum oder in die Arztpraxis kommen." Allerdings bedürfte es dazu dann erst des Einverständnisses der Eltern. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein starten an diesem Montag mit dem neuen Schuljahr, Hamburg folgt am Donnerstag. Alle drei Länder starten mit Präsenzunterricht.

Die Impfangebote für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen würden für einen sicheren Schulbetrieb aber nicht reichen, so Dedy. "Wichtig ist eine Strategie, um Unterrichtsausfall auch für die große Gruppe der unter Zwölfjährigen zu vermeiden, für die es keinen Impfstoff gibt. Denn die Jüngeren brauchen ihren Schulalltag mindestens genauso stark wie die älteren Schülerinnen und Schüler. Wir kommen deshalb nicht darum herum, regelmäßige Tests an den Schulen beizubehalten. Vor allem aber müssen die Länder Klarheit schaffen, wie Unterrichtsausfall trotz neuer Corona-Infektionen vermieden werden kann."

Es werde nach Schulbeginn mit Sicherheit zu neuen Infektionen kommen. "Das heißt in der Praxis: In PCR-Pooltests für eine ganze Klasse werden einzelne positive Ergebnisse dabei sein, ohne dass man sofort weiß, wer infiziert ist", sagte Dedy.

"Das darf nicht dazu führen, dass gleich alle Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt werden. Der Unterricht muss dann weitergehen. Einen Tag später weiß man, wer infiziert ist und deshalb in Quarantäne muss. Aber eben nicht die ganze Klasse."

Die Quarantäne-Regeln für Schulen dürften dafür nicht zu streng sein. Die Länder sollten sie bundesweit einheitlich fassen, damit für alle Schulen das Gleiche gelte. Wir müssen in Kauf nehmen, dass einzelne Kinder in der Schule infiziert sind, wir aber für kurze Zeit nicht wissen welche. "Sonst wird der regelmäßige Schulbetrieb durch Quarantäne von ganzen Klassen zu stark beeinträchtigt."

RKI registriert 2.400 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 16,9

08:30 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit nun dreieinhalb Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 16,9 - am Vortag betrug der Wert 16,5, am Samstag der Vorwoche 13,6.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.400 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.919 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.769.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 653 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.658.

Forschung: Private Vorbilder und Normen wichtig gegen Impfmüdigkeit

08:20 Uhr: Einer Studie zufolge entscheidet in der Pandemie weniger die eigene Persönlichkeit oder die gefühlte Angst als vielmehr das Verhalten anderer, ob eine Maske getragen oder ein Impftermin wahrgenommen wird. Forscher der Universitäten Koblenz-Landau und Mannheim haben herausgefunden, dass soziale Normen den stärksten Einfluss darauf haben, ob sich Menschen an Regeln halten oder nicht.

"Ausschlaggebend ist, wie ich das Verhalten nahestehender Personen wahrnehme, weniger die eigene Persönlichkeit oder die subjektive Bedrohung", bilanzieren Selma Rudert (Koblenz-Landau) und ihr Kollege Stefan Janke (Mannheim) in der Studie. Die Untersuchung wurde in der psychologischen US-Fachzeitschrift "Group Processes and Intergroup Relations" veröffentlicht.

Untersucht wurden Verhaltensweisen kurz nach dem ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres. Geprüft worden sei unter anderem, ob sich Menschen an die Abstandsregeln und das Vermeiden von direktem physischen Kontakt hielten und andere Menschen während der Krise unterstützen, berichteten die Forscherin und der Forscher.

Die Daten geben nach Angaben der Forscher zwar keinen direkten Aufschluss über die aktuelle Corona-Kampagne und die Impfmüdigkeit, weil sie während des ersten Lockdowns erhoben wurden. "Wir glauben dennoch, dass die Ergebnisse übertragbar sind", sagte Janke.

Johnson & Johnson hält Auffrischungs-Impfungen für unnötig

Während Biontech und Moderna schon zu Auffrischungsimpfungen raten, ist die Coronaimpfung mit dem Wirkstoff von US-Hersteller Johnson & Johnson mit weniger Aufwand verbunden.

21 neue Corona-Fälle bei den Olympischen Spielen

07:50 Uhr: Im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio sind 21 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Samstag bekannt. Der Höchstwert war am Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Athleten sind dieses Mal nicht betroffen.

Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 241. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 23 Sportler mit dem Coronavirus. Am Tag der Eröffnungsfeier hatte es im deutschen Team in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben. Einen weiteren prominenten Fall gab es mit dem positiv getesteten Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks aus den USA.

Umfrage im Mittelstand: Knappe Mehrheit für Impfpflicht

07:05 Uhr: Eine knappe Mehrheit von Mittelständlern in Deutschland ist einer Umfrage zufolge für eine allgemeine Impfpflicht - wenn dadurch ein erneuter Lockdown verhindert werden könnte. Das geht aus einer Blitzumfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor.

Gestellt wurde folgende Frage: "Würden Sie einer allgemeinen Impfpflicht zustimmen, wenn dadurch ein erneuter Lockdown und Schulschließungen verhindert und die Einschränkungen der Freiheitsrechte wieder aufgehoben werden könnten?" Mit Ja antworteten knapp 54 Prozent der Firmen, mit nein 45 Prozent, keine Meinung hatte knapp ein Prozent. An der Umfrage beteiligten sich rund 2.950 Firmen.

BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Das Ergebnis der Umfrage spiegelt die Rat- und Planlosigkeit der Corona-Politik der Bundesregierung wider. Im Mittelstand herrscht die große Sorge vor einem drohenden erneuten Lockdown, der dramatische Folgen für unsere Wirtschaft hätte und für sehr viele Klein- und Mittelbetriebe das endgültige wirtschaftliche Aus bedeuten würde. Zudem besteht bei den Mittelständlern offensichtlich erhebliche Unsicherheit über die Impfstrategie der Bundesregierung."

Der Mittelstand brauche endlich Planungssicherheit und eine Perspektive für die Zukunft, so Jerger. "Hier muss die Bundesregierung umgehend liefern, ganz unabhängig von der Bundestagswahl. Jeder weitere Tag schürt die Verunsicherung und die Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Bundesregierung." Für die Mehrheit der Mittelständler sei es wichtig, dass es eine klare und verbindliche Absage an einen erneuten Lockdown gebe.

Die Bundesregierung ist gegen eine Impfpflicht in Deutschland. In den USA hatten die beiden Internetriesen Google und Facebook angekündigt, ihre Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten müssten sich vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen.

Israel: Über 60-Jährige sollen dritte Corona-Impfung bekommen

Angesichts steigender Infektionszahlen will Israel als erstes Land über 60-Jährigen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus geben. Das teilte der Regierungschef Naftali Bennett am Donnerstagabend mit.

Bundeswahlleiter: Sind auch für vierte Corona-Welle gewappnet

05:30 Uhr: Die Bundestagswahl am 26. September ist nach den Worten von Bundeswahlleiter Georg Thiel auch bei einer heftigen vierten Corona-Welle gesichert. Darauf sei man vorbereitet, "das war auch ein Szenario", sagte Thiel der "Rheinischen Post" (Samstag).

"Wir haben alle Schlüsselpositionen dreifach besetzt und sorgen dafür, dass ab Anfang September diese drei Personen nicht mehr zusammen in einem Raum sind. Damit haben wir zwei Nachbesetzungen, wenn eine Person ausfällt", erläuterte Thiel.

Auf den Corona-bedingt steigenden Anteil an Briefwählern seien die Landes- und Kreiswahlleiter gut vorbereitet, sagte der Bundeswahlleiter weiter. So gebe es QR-Codes auf den Wahlbenachrichtigungen, um die Beantragung der Briefwahlunterlagen zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Auch sei das Personal für die Bearbeitung dieser Anträge stark aufgestockt worden. Es werde vielerorts weniger Wahlhelfer in den Urnenwahllokalen und dafür mehr in den Briefwahlbezirken geben. Und es solle nach Möglichkeit größere Wahllokale geben, um Abstände besser einhalten zu können.

Unter dem Strich werde man mehr Wahlhelfer brauchen, sagte Thiel. Er appellierte an die Menschen, sich dafür zur Verfügung zu stellen. Bisher hätten die Kommunen immer ausreichend Helfer mobilisieren können. "Wenn es gar nicht anders geht, können zum Beispiel Beschäftigte des öffentlichen Dienstes auch zur Wahlhilfe verpflichtet werden", betonte Thiel.

Warnungen, die Briefwahl sei unsicher, trat Thiel entgegen. "Es gibt keine Anhaltspunkte für eine unsichere Briefwahl. Diese Stimmzettel werden genauso öffentlich ausgezählt wie alle anderen", machte der Bundeswahlleiter deutlich. Die Verdoppelung des Briefwähler-Anteils bei den zurückliegenden Landtagswahlen zeige das Vertrauen der Bürger darauf, "dass die Briefwahl sicher ist".

Krankenhausgesellschaft entwirft Mix von Corona-Indikatoren

05:00 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts die Corona-Pandemie besser einschätzen zu können. Die bisher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag) unter Berufung auf das ihr vorliegende Konzept berichtet.

Weitere Kennzahlen sind unter anderem die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch COVID-19-Erkrankte, zudem Faktoren, die die Dynamik des Geschehens erfassen.

"Mit dieser Matrix lässt sich auf einen Blick leicht erkennen, wie die aktuelle Pandemielage tatsächlich ist und welche Trends beziehungsweise Zusammenhänge es gibt", sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND. "Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen, auch um durch diese Transparenz die Akzeptanz in der Bevölkerung für Maßnahmen gegen Corona zu erhalten."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dringt schon seit längerem auf die Berücksichtigung auch anderer Kennzahlen als der Inzidenz zur Einschätzung der Lage. Aus Sicht des Robert Koch-Instituts bleibt diese Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche aber der wichtigste Frühwarnwert.

Unstimmung in der Partei: Aiwanger hält Impfung für nicht ausreichend

Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger sieht eine Impfung zwar als sinnvoll und Bestandteil der Pandemiebekämpfung, aber als unzureichend. Er versteht sich als Verfechter der demokratischen Grundsätze und tritt für den Kampf gegen eine Mehrheitsgesellschaft ein, die die Regeln festlegt. In der Partei sorgt das für Unstimmung. © ProSiebenSat.1

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.

Krankenhausgesellschaft plädiert für Mix von Corona-Indikatoren

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts die Corona-Pandemie besser einschätzen zu können. Die bisher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren.
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