• 22:09 Uhr: ➤ Gouverneur: Russische Truppen im Industriegebiet von Sjewjerodonezk
  • 20:45 Uhr: Biden nennt Besuch in Ukraine bei anstehender Europareise "nicht wahrscheinlich"
  • 19:32 Uhr: Krim-Chef: Kiew attackiert Gasförderplattformen im Schwarzen Meer
  • 17:42 Uhr: Litauen stoppt Frachtverkehr in russische Exklave – und Moskau droht
  • 14:20 Uhr: Staatsanwaltschaft München beschlagnahmt drei Wohnungen von Russen
  • 12:09 Uhr: "Historischer Moment": Baerbock wirbt für EU-Beitrittsperspektive für Ukraine
  • 10:03 Uhr: Ukraine räumt Verlust eines Vororts von Sjewjerodonezk ein

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Gouverneur: Russische Truppen im Industriegebiet von Sjewjerodonezk

  • 22:09 Uhr

In der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk sind russische Truppen ukrainischen Angaben zufolge in das Industriegebiet vorgedrungen sein. Dort werde bereits gekämpft, schrieb der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montagabend in seinem Telegram-Kanal. Ukrainische Truppen kontrollieren demnach nur das Territorium des Chemiewerks Azot. Auch umliegende Ortschaften stünden unter ständigem Beschuss.

Im Krieg gegen die Ukraine konzentrieren sich russische Truppen seit einiger Zeit auf die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk. Am Montagmorgen räumten ukrainische Behörden den Verlust der Ortschaft Metjolkine südöstlich der Stadt ein.

Im Chemiewerk Azot hielten sich nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin, Iryna Wereschtschuk, zuletzt noch etwa 300 Zivilisten auf. Die Lage ändere sich allerdings ständig, sagte sie nach Angaben der ukrainischen Agentur Ukrinform am Montag. Sollten die dort verschanzten Zivilisten den Wunsch äußern, evakuiert zu werden, werde man versuchen, einen Fluchtkorridor einzurichten, so Wereschtschuk den Angaben zufolge. Am Samstag hatte Hajdaj gesagt, die Zivilisten wollten nicht evakuiert werden, es gebe jedoch ständigen Kontakt.

Im Gegensatz zum Stahlwerk Azovstal in Mariupol soll es in Azot kein ausgedehntes Netz an Luftschutzbunkern geben. Die einzelnen Notunterkünfte seien nicht untereinander verbunden, hatte Hajdaj gesagt. In einem Bunkersystem unter dem Stahlwerk Azovstal hatten ukrainische Verteidiger und Zivilisten noch wochenlang ausgeharrt, als Mariupol schon längst von russischen Truppen erobert war.

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 7,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 16. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, die Verhandlungen mit Russland sollen weiter fortgesetzt werden. Seit dem 18. April läuft eine lange vorbereitete Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine.

Die weiteren Meldungen vom 20. Juni:

Biden nennt Besuch in Ukraine bei anstehender Europareise "nicht wahrscheinlich"

  • 20:45 Uhr

US-Präsident Joe Biden wird im Rahmen seiner bevorstehenden Europareise voraussichtlich nicht die Ukraine besuchen. Ein Besuch in der Ukraine während dieser Reise sei "nicht wahrscheinlich", entgegnete Biden am Montag auf Reporterfragen am Strand von Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware, wo er sich zu einem verlängerten Wochenende aufhielt.

Biden hat im Unterschied zu vielen anderen westlichen Staatenlenkern die Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Land am 24. Februar noch nicht besucht. Er schloss aber jetzt einen Besuch in der Ukraine nicht generell aus. Auf entsprechende Reporterfragen entgegnete er vage, eine Reise in die Ukraine hänge "von vielen Dingen" ab.

Der US-Präsident will am Gipfel der G7-Gruppe führender Industriestaaten auf dem bayerischen Schloss Elmau teilnehmen, der vom kommenden Sonntag bis Dienstag dauert. Danach will er zu einem Nato-Gipfel nach Madrid weiterreisen. Ende März hatte er Polen besucht. (AFP)

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Litauen stoppt Frachtverkehr in russische Exklave – und Moskau droht

17:42 Uhr

Russland hat Litauen "offen feindselige" Beschränkungen des Bahn-Frachtverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad im Zuge der EU-Sanktionen vorgeworfen. Sollte der Frachttransit zwischen Kaliningrad und dem Rest Russlands über litauisches Gebiet nicht rasch vollständig wiederhergestellt werden, behalte sich Russland "das Recht auf Handlungen zum Schutz seiner nationalen Interessen vor", erklärte das Außenministerium in Moskau am Montag. Zuvor hatte der Kreml bereits von einer "beispiellosen" Entscheidung Litauens gesprochen, die gegen alle Grundsätze verstoße.

Litauen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Bahntransport von unter die EU-Sanktionen gegen Russland fallenden Gütern zwischen Russland und Kaliningrad zu stoppen. Dazu gehören Kohle, Metalle, Baumaterial und Technologiegüter.

Das russische Kaliningrad – das frühere ostpreußische Königsberg – liegt zwischen Litauen und Polen und hat keine direkte Landverbindung nach Russland. Angesichts wachsender Spannungen zwischen Russland und dem Westen hatte Moskau nach eigenen Angaben atomwaffenfähige Iskander-Raketen in der Exklave stationiert. (afp)

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Polen will zerstörte russische Panzer aus Ukraine-Krieg ausstellen

  • 16:56 Uhr

Polen will zerstörte russische Panzer aus dem Ukraine-Krieg ausstellen. Die Ausstellung mit dem Namen "Die unbesiegbare Armee" solle Ende des Monats auf dem Schlossplatz in Warschau eröffnet werden, sagte der Kanzleichef des Ministerpräsidenten, Michal Dworczyk, am Montag. Gezeigt würden zerstörte und ausgebrannte russische Panzer und andere Militärfahrzeuge. Ziel sei es, die heldenhafte Verteidigung der ukrainischen Armee und das Ergebnis der erbitterten Kämpfe vor Augen zu führen.

Polens Regierung, die die Ausstellung gemeinsam mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium organisiert, will die Ausstellung später auch in Madrid und Lissabon zeigen. Die Ukraine wehrt seit Ende Februar dieses Jahres eine russische Invasion ab. (dpa)

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Schauspieler Ben Stiller besucht als UN-Botschafter Geflüchtete in der Ukraine

  • 15:55 Uhr

US-Filmstar Ben Stiller hat als Sonderbotschafter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR die Ukraine besucht. Er treffe Menschen, die wegen des Kriegs hätten fliehen müssen und alles verloren hätten, sagte er am Montag in Kiew. Anlässlich des Weltflüchtlingstags rief der 56-jährige Schauspieler ("Nachts im Museum") auch zur globalen Solidarität auf. "Krieg und Gewalt richten Menschen auf der ganzen Welt zugrunde", sagte er auf der Plattform Instagram. "Niemand flieht einfach so aus seinem Zuhause. Schutz zu suchen ist ein Recht, das für alle Menschen gewahrt werden muss."

Ukraine: Baerbock wirbt für EU-Beitrittsperspektive

Wenige Tage vor dem möglicherweise entscheidenden EU-Gipfel, hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für eine konkrete EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine geworben. (Bildnachweis: IMAGO / photothek)

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Polen eröffnet neue Lkw-Abfertigungsstellen an Grenze zur Ukraine

  • 15:34 Uhr

Polen hat an einem Grenzübergang zur Ukraine fünf zusätzliche Abfertigungsstellen für Lkw eröffnet, um den Export von Getreide aus dem Nachbarland zu erleichtern. Da sagte der Kanzleichef des polnischen Ministerpräsidenten, Michal Dworczyk, am Montag am Grenzübergang Korczowa-Krakowiec. Die zusätzlichen Abfertigungsstellen würden dazu beitragen, dass sich die Staus und Wartezeiten für den Güterverkehr auf beiden Seiten der Grenze verringern. Der ukrainische Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow sagte, dies diene auch der weltweiten Ernährungssicherheit.

Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Russland unterbindet dort jedoch die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen Getreide vor allem nach Nordafrika und Asien, ein Großteil davon im Hafen von Odessa. (dpa)

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China bezieht im Mai deutlich mehr Öl aus Russland

  • 15:02 Uhr

China hat im Mai deutlich mehr Öl aus Russland eingekauft. Die Öl-Importe aus dem Nachbarland stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf rund 8,4 Millionen Tonnen, wie aus von der Pekinger Zollverwaltung veröffentlichten Daten hervorging. Die Einfuhren Russlands stiegen auch im Vergleich zum April, als China noch 6,6 Millionen Tonnen bezogen hatte.

Russland ist damit erstmals seit mehr als eineinhalb Jahren an Saudi-Arabien als Chinas wichtigstem Öl-Lieferanten vorbeigezogen. Saudi-Arabien hatte im Mai 7,8 Millionen Tonnen nach China geliefert.

Die Staaten der Europäischen Union hatten vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine vor wenigen Wochen weitreichende Einschränkungen bei der Einfuhr von Öl aus Russland beschlossen. (dpa)

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Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine Anfang Juli in der Schweiz

  • 14:44 Uhr

Die Grundlagen für den Wiederaufbau der Ukraine sollen bereits Anfang Juli in der Schweiz gelegt werden. Die Schweizer Regierung lädt am 4. und 5. Juli zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Lugano im Kanton Tessin ein. Erwartet würden Vertreterinnen und Vertreter aus 40 Ländern sowie von 20 UN- und anderen Organisationen und aus der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft. Die Konferenz sei ein Schweizer Beitrag zur Stabilität Europas und der Welt, sagte Präsident Ignazio Cassis am Montag.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe als Teilnehmer zugesagt, so das Schweizer Außenministerium. Allerdings ist möglich, dass er sich per Zoom zuschaltet.
An der zweitägigen Konferenz sollen Prioritäten, Methoden und Prinzipien für den Wiederaufbau definiert werden. Es nehme auf jeden Fall die Europäische Union teil, die OECD und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. (dpa)

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Staatsanwaltschaft München beschlagnahmt drei Wohnungen von Russen

  • 14:20 Uhr

Zur Durchsetzung der Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die Staatsanwaltschaft München I drei Wohnungen und ein Bankkonto von Russen beschlagnahmt. "Es handelt sich nach derzeitigem Kenntnisstand bundesweit um den ersten Fall, bei dem nicht nur Vermögenswerte aufgrund der Sanktionen 'eingefroren', sondern tatsächlich Immobilien beschlagnahmt wurden", teilte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Montag in München mit. Die Wohnungen befinden sich den Angaben zufolge in München, auf dem Konto gingen derzeit monatliche Mietzahlungen von rund 3.500 Euro ein.

Die Beschlagnahmung sei nach Rechtsauffassung der Staatsanwaltschaft möglich, da der Beschuldigte Mitglied der Staatsduma der Föderationsversammlung der Russischen Föderation sei. Beschuldigt werde auch seine Ehefrau mit gemeldetem Wohnsitz in München.

Der Abgeordnete stehe seit dem 23. Februar auf der Liste der sanktionierten Personen. Er habe damals im russischen Parlament für eine Entschließung gestimmt, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufforderte, die von den Separatisten beanspruchten Gebiete der Ostukraine, die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, als unabhängige Staaten anzuerkennen. (dpa)

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Söder: Bei Ukraine-Beitritt zur EU nichts überstürzen

  • 13:48 Uhr

Der Prozess des möglichen Beitritts der Ukraine zur Europäischen Union wird sich nach Auffassung des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder hinziehen. "Es wird ein langer Prozess sein", sagte Söder am Montag nach einer Sitzung des Parteivorstandes in München. "Wir wollen alles im Blick haben."

Es müssten alle Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein solcher Beitritt möglich ist. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise sei notwendig. "Ganzheitlich heißt, ob die Europäische Union derart im Moment in der Lage wäre, eine solche Aufnahme überhaupt zu machen - wir sind da in großen Teilen skeptisch, auch Manfred Weber, ob das jetzt gelingen kann", sagte Söder.

Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber ist Chef der Europäischen Volkspartei (EVP). "Deswegen: Nichts überstürzen, sondern das Ganze realpolitisch angehen", empfahl Söder. (dpa)

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Krim-Chef: Kiew attackiert Gasförderplattformen im Schwarzen Meer

  • 13:38 Uhr

Die ukrainische Küstenverteidigung hat prorussischen Angaben zufolge schwimmende Gasförderplattformen im Schwarzen Meer mit Raketen angegriffen. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind fünf Menschen gerettet worden, drei davon sind verletzt", sagte Krim-Chef Sergej Aksjonow in einem am Montag im Nachrichtendienst Telegram veröffentlichten Video.

Nach weiteren Menschen werde mit Rettungsschiffen gesucht. Insgesamt befanden sich demnach zwölf Arbeiter auf den Plattformen. Zuvor hatte der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko von Raketenschlägen gegen die Förderplattformen berichtet. Das ukrainische Militär kommentierte den Vorgang zunächst nicht.

Die Plattformen befinden sich etwa 100 Kilometer von der Küste des Gebiets Odessa und 150 Kilometer von der Halbinsel Krim im Schwarzmeerschelf. Im Zuge der russischen Annexion der Krim wurden die Anlagen im März 2014 von Russlands Militär besetzt.

Seit Ende Februar dieses Jahres wehrt die Ukraine eine russische Invasion ab und hat vom Westen dafür unter anderem Raketen zur Küstenverteidigung erhalten. (dpa)

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Gesperrtes Oligarchen-Vermögen in EU seit April wohl fast verdoppelt

In der EU und insbesondere in Deutschland sind auf Grundlage der Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten deutlich mehr Vermögenswerte russischer Oligarchen beschlagnahmt worden. Der Wert eingefrorener Vermögen habe sich "nahezu verdoppelt von 6,7 Milliarden Euro im April auf aktuell etwas mehr als 12,5 Milliarden Euro", sagte ein Sprecher der EU-Kommission der Zeitung "Welt".(Bildcredit: imago/Peter Seyfferth)

Bund stellt Finanzhilfen für Landwirtschaftsbetriebe bereit

  • 12:58 Uhr

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bringt angekündigte Finanzhilfen für deutsche Landwirtschaftsbetriebe mit besonderen Belastungen infolge des Ukraine-Krieges auf den Weg. Damit möglichst viele profitieren können, soll die Beihilfe auf 15.000 Euro pro Unternehmen begrenzt werden, wie das Ressort am Montag in Berlin mitteilte.

Die Auszahlung ist laut einem nun vorgestellten Verordnungsentwurf bis spätestens 30. September vorgesehen. Geld bekommen können demnach etwa Obst- und Gemüsebauern, Winzer, Geflügel- und Schweinehalter. Für die Hilfen stockt Deutschland 60 Millionen Euro von der EU mit nationalen Haushaltsmitteln auf bis zu 180 Millionen Euro auf.

Unterstützt werden sollen damit Betriebe, die wegen höherer Betriebsmittelkosten oder wegen Handelsbeschränkungen besonders von Marktstörungen infolge des Kriegs betroffen sind. Konkret werden zwei Hilfsprogramme mit bestimmten Voraussetzungen vorbereitet. Die Höhe der Summe, die Höfe bekommen, soll sich nach Flächen- und Tierzahlen richten. Das Geld soll Gewinneinbußen zum Teil ausgleichen. (dpa)

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"Historischer Moment": Baerbock wirbt für EU-Beitrittsperspektive für Ukraine

  • 12:09 Uhr

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat wenige Tage vor dem möglicherweise entscheidenden EU-Gipfel für eine konkrete EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine geworben. "Es gilt jetzt, nicht nach Schema F zu verfahren, sondern diesen historischen Moment zu nutzen und der Ukraine mit Blick auf ihre Perspektive deutlich zu machen: Ihr gehört mitten in die Europäische Union", sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg.

Die Herausforderungen und Aufgaben für den Beitrittsprozess seien "wahnsinnig groß", sagte Baerbock. Niemand wolle aber, dass man in ein paar Jahren zurückschaue und sage: "Wie konnten wir diese Weichenstellung nicht nutzen?"

Österreich knüpft seine Zustimmung beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag dagegen an Fortschritte im Beitrittsprozess der Westbalkanstaaten. "Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt", warnte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Luxemburg. Sein Land erwarte "beim EU-Gipfel ein klares Signal Richtung Osten, aber auch Richtung Südosten". Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die Ukraine und Moldau "auf der Überholspur" seien. (dpa/afp)

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Österreichs Außenminister warnt vor nuklearem Risiko

  • 11:20 Uhr

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat vor den wachsenden und unkalkulierbaren Gefahren eines Einsatzes von Atomwaffen gewarnt. "Die nuklearen Risiken sind im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten nun höher", sagte Schallenberg am Montag zum Auftakt einer internationalen Konferenz über die humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen in Wien.

Er kritisierte Russland scharf. Moskau habe im Ukraine-Krieg in unverantwortlicher Weise mit dem Einsatz taktischer Atomwaffen gedroht. Aus Sicht der Vereinten Nationen habe die nukleare Abrüstung höchste Priorität, sagte die Leiterin des UN-Büros für Abrüstungsfragen Izumi Nakamitsu. "Diese Waffen haben das Potenzial, alles Leben auf der Erde auszulöschen." (dpa)

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EU-Außenminister beraten über Unterstützung für die Ukraine

  • 10:33 Uhr

Die Außenministerinnen und -minister der Europäischen Union beraten am Montag in Luxemburg über weitere Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg. Erwartet werden Stellungnahmen zu dem Vorschlag der EU-Kommission, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Die Entscheidung dürfte dann auf dem EU-Gipfel fallen. Dazu kommen die Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag in Brüssel zusammen.

Bei dem Treffen könnte auch die Militärhilfe für die Ukraine zur Sprache kommen. Bisher hat die EU aus einem Fonds zwei Milliarden Euro für gemeinsame Waffenkäufe freigegeben. Weitere Ratsthemen sind die Beziehungen zu Ägypten und die Lage am Horn von Afrika. (afp)

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Ukraine räumt Verlust eines Vororts von Sjewjerodonezk ein

  • 10:03 Uhr

Die ukrainischen Behörden haben den Verlust der Ortschaft Metjolkine, südöstlich des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten des Landes eingeräumt. "Die Kontrolle über Metjolkine nahe Sjewjerodonezk ist verloren", teilte der Militärgouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits am Sonntag die Eroberung der an Sjewjerodonezk angrenzenden Ortschaft gemeldet. Der ukrainische Generalstab sprach zu dem Zeitpunkt noch von einem Teilerfolg der Russen. Laut Hajdaj haben die russischen Kräfte Artillerie- und Luftangriffe auf die Stadt selbst verstärkt, die das letzte Zentrum der ukrainischen Kräfte im Gebiet Luhansk auf der Ostseite des Flusses Siwerskyj Donez darstellt.

Auch die Schwesterstadt von Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, am Westufer des Flusses sei unter Beschuss geraten. Die Evakuierungsmaßnahmen in der Stadt für Zivilisten liefen. Harte Kämpfe gibt es laut Hajdaj zudem um die Vororte Toschkiwka und Ustyniwka, "weil die Orks dort einen Durchbruch erzielen wollen und zu diesem Zweck dort große Mengen an Militärtechnik konzentriert haben", schrieb er. Ukrainische Offizielle verwenden oft den abwertenden Begriff "Orks" aus der Trilogie "Herr der Ringe" für die russischen Truppen. (dpa)

Jens Stoltenberg

NATO-Generalsekretär Stoltenberg: Krieg könnte "Jahre dauern"

"Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass er Jahre dauern könnte", warnt der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Außerdem betont er, dass keine Soldaten der NATO in die Ukraine gesendet werden.

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Britischer Geheimdienst: Schwächen russischer Luftwaffe entscheidend für Kriegsverlauf

  • 09:51 Uhr

Die Schwierigkeiten Russlands bei seinem Vormarsch in der Ukraine liegen nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten auch an den Schwächen seiner Luftwaffe. Es sei sehr wahrscheinlich, dass diese einer der wichtigsten Faktoren hinter den sehr begrenzten russischen Erfolgen seien, hieß es am Montag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Die Luftstreitkräfte hätten bisher bei ihren Manövern Risiken eher vermieden und keine Lufthoheit erlangen können. Dies habe den Druck auf die russischen Bodentruppen erhöht, die mittlerweile zunehmend erschöpft seien. (dpa)

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Ein Verletzter bei erneutem Beschuss russischer Grenzregion

  • 08:13 Uhr

In der westrussischen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine ist ein Mann nach offiziellen Angaben durch Artilleriebeschuss verletzt worden. "Heute morgen wurde die Ortschaft Susemka durch die ukrainischen Streitkräfte beschossen", teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal mit. Eine Person sei dabei "zu Schaden gekommen", mehrere "Objekte" beschädigt worden.

Bei dem Verletzten soll es sich um einen Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers handeln. Er erhielt demnach leichte Hautverletzungen durch Splitter. Beschädigt wurden ein Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser. Darüber hinaus wurde die Stromversorgung der Ortschaft teilweise lahmgelegt.

Russland, das im Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, beklagt seit Wochen den Beschuss eigener grenznaher Regionen. In dem Zusammenhang ist die Formulierung von Bogomas pikant. "Der Beschuss erfolgte als Vergeltungsschlag", die Feuerquelle sei aber schnell neutralisiert worden, schrieb der Gouverneur. Daraus folgt, dass zuvor die Ukraine von russischem Territorium aus beschossen wurde. (dpa)

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Ukrainischer Außenminister: "Wir werden mit Schaufeln kämpfen"

  • 06:31 Uhr:

Die Ukraine würde auch im Falle eines Endes westlicher Waffenlieferungen den Kampf gegen Russland weiterführen. "Wenn wir keine Waffen erhalten, in Ordnung, dann werden wir mit Schaufeln kämpfen, aber wir werden uns verteidigen, denn dieser Krieg ist ein Krieg um unsere Existenz", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Englisch in der ARD-Talksendung "Anne Will" am Sonntagabend. "Je früher wir also Waffen erhalten, je früher sie gesendet werden, desto größer ist die Hilfe für uns. Wenn Waffen später geschickt werden, werden wir nach wie vor "danke" sagen, aber dann wird viel verspielt sein, viele Menschen werden gestorben sein."

Kuleba betonte, niemand im Westen solle glauben, dass die Ukraine ohne Waffenlieferungen eher zu Zugeständnissen bereit wäre. Er fügte hinzu: "Je später sie uns die Waffen schicken, desto mehr Menschen werden vorher sterben und desto mehr Menschen werden den russischen Grausamkeiten zum Opfer fallen und mehr ukrainisches Territorium wird von den Russen erobert werden."

Kuleba sagte, sein Land habe deutlich weniger Waffen als Russland zur Verfügung. "Wir können den Krieg nicht mit einem solchen Ungleichgewicht gewinnen." In den vergangenen Tagen hätten die Russen allein 1000 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Deswegen benötige sein Land auch Luftabwehrsysteme. (dpa)

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Selenskyj warnt vor noch heftigeren russischen Angriffen in der Ukraine

  • 05:57 Uhr:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor noch heftigeren russischen Angriffen in der Ukraine. "Natürlich erwarten wir, dass Russland seine feindliche Aktivität in dieser Woche verstärkt", sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner abendlichen Videobotschaft. Er ergänzte: "Wir bereiten uns vor. Wir sind bereit."

Der ukrainische Präsident bekräftigte zudem die Bedeutung der anstehenden Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten über einen möglichen Kandidatenstatus seines Landes. Wenige Entscheidungen seien je "so schicksalhaft für die Ukraine" gewesen, sagte Selenskyj. "Nur eine positive Entscheidung ist im Interesse ganz Europas", ergänzte er.

Die Kämpfe gehen derweil vor allem im ostukrainischen Donbass mit voller Härter weiter. Die Ortschaften im Umkreis der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk stehen weiterhin unter intensivem russischem Beschuss. Die ukrainischen Streitkräfte erklärten am Sonntag, es sei ihnen gelungen, die Russen um Sjewjerodonezk zurückzudrängen. In einem Post im Online-Netzwerk Facebook verwies die ukrainische Armee auf einen Erfolg in der Gegend um Toschkiwka. Laut Kiew "stürmen" russische Kräfte hingegen in Richtung des Dorfs Orichowe.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, es habe ein Treffen hochrangiger ukrainischer Militärs mit Raketen angegriffen und dabei "mehr als 50 Generäle und Offiziere" getötet. Zudem sei durch russischen Beschuss in der Stadt Mikolajiw ein Gebäude zerstört worden, in dem vom Westen gelieferte Waffen gelagert gewesen seien, darunter zehn Haubitzen und rund 20 gepanzerte Fahrzeuge. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. (AFP)

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Militärexperten: Moskaus Artilleriestärke unzureichend für Offensive

  • 05:43 Uhr

Russlands Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung reicht Militärexperten zufolge nicht für die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine aus. "Russlands konzentrierte Artilleriekapazität gepaart mit wohl geschwächten Infanterieeinheiten bleibt unzureichend, um russische Fortschritte in Sjewjerodonezk zu erzielen", heißt es in der jüngsten Analyse des Institute for the Study of the War (ISW) vom Sonntagabend. Russische Truppen kämpften zwar weiter um die Kontrolle der Stadt, hätten aber wenig Fortschritte am Sonntag gemacht.

Russland dürfte den Experten zufolge weiter versuchen, die ehemalige Großstadt einzukesseln und die dort verbliebenen ukrainischen Kräfte, die sich weitgehend im Chemiewerk Azot verschanzt haben, vom Nachschub abzuriegeln. Allerdings seien derzeit wenig Fortschritte bei diesem Vorhaben zu sehen. Zudem bereite Moskau eine Offensive auf Slowjansk vor. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk gilt als Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass-Gebiet.

Nach Einschätzung des ISW behindert Moskau den Erfolg seiner Invasion selbst dadurch, dass es immer noch von einer "militärischen Spezialoperation" statt von einem Krieg spricht. Das hindere Russland an einer Mobilmachung, um weitere Kräfte zu generieren. Zudem fehle so dem Kreml die rechtliche Handhabe, um Soldaten zu bestrafen, die sich einem Einsatz verweigerten. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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