• 17:25 Uhr: ➤ Sächsische Ministerin macht AfD für niedrige Impfquote verantwortlich
  • 16:19 Uhr: Baden-Württemberg erlässt strengere Regeln für ungeimpfte
  • 15:20 Uhr: Österreich lockert Quarantäneregeln an Schulen wegen leerer Klassen
  • 13:54 Uhr: Biontech für mRNA-Technik für Zukunftspreis nominiert
  • 12:58 Uhr: Söder: Drohende Einkommensbußen werden Impfbereitschaft steigern

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➤ Köpping (SPD): AfD Grund für niedrige Impfquote in Sachsen

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) macht die AfD für die niedrige Impfquote in ihrem Bundesland mitverantwortlich. "Die AfD beeinflusst maßgeblich einen relevanten Teil der Wählerschaft, die wir teilweise nicht für das Impfen gewinnen können und das ist ein Problem", sagte sie dem "Business Insider". In Regionen, wo viele Menschen der AfD nahestünden, sei die Gegenwehr gegen die Corona-Maßnahmen am größten, so Köpping. "Diesen Zusammenhang gibt es."

Sachsen ist bundesweit Schlusslicht bei der Impfquote. Laut Robert-Koch-Institut haben aktuell (Stand Montag) 56,6 Prozent der Menschen in Sachsen eine Erstimpfung erhalten, vollständig geimpft sind 53,3 Prozent. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt die Quote bei 62,4 beziehungsweise 66,7 Prozent. Spitzenreiter Bremen verzeichnet 77,1 Prozent Erstgeimpfte und 72,5 Prozent vollständig Geimpfte.

Das sächsische Sozialministerium will nun unter anderem mit Postwurfsendungen in bestimmten Regionen, Zeitungsanzeigen und Social-Media-Beiträgen gegensteuern.

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Aussicht auf Gratis-Pizza sorgt für Ansturm auf Corona-Impfung

Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse - oder mit einer Pizza. Auf der Hamburger Vergnügungsmeile geht die Rechnung auf, unentschlossene Menschen dazu zu bewegen, sich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus impfen zu lassen. Irgendwann aber sind alle Pizzen vergeben. Trotzdem geht keine Geimpfte und kein Geimpfter leer aus. (Teaserbild: Daniel Reinhardt/picture alliance/dpa)

Die weiteren Corona-News des Tages:

Strengere Regeln für Ungeimpfte in Baden-Württemberg

16:19 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten von diesem Donnerstag an in Baden-Württemberg strengere Regeln für Ungeimpfte. Das Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beschloss am Mittwoch im Umlaufverfahren eine neue Corona-Verordnung mit einem dreistufigen Alarmsystem, wie die Landesregierung in Stuttgart mitteilte. Sie stützt sich nicht mehr auf die Sieben-Tages-Inzidenz an Neuinfektionen, sondern auf die Belastung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten.

Nach dem neuen System gilt derzeit die so genannte Basisstufe. Die Warnstufe wird ausgerufen, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder acht von 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik eingeliefert wurden. Dann haben Ungeimpfte nur noch mit negativem PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen. Ein Antigentest reicht nicht mehr.

Stufe drei - die Alarmstufe - gilt, sobald 390 Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden oder die so genannte Hospitalisierungsinzidenz bei 12 liegt. Dann haben Ungeimpfte gar keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen.

Auf den Intensivstationen der baden-württembergischen Krankenhäuser werden Stand Dienstag 206 Covid-19-Patienten behandelt. Die Zahl der Corona-Infizierten, die innerhalb von einer Woche pro 100 000 Einwohner in eine Klinik eingeliefert wurden, beträgt 2,25.

Österreich lockert Quarantäneregeln für Schüler

15:20 Uhr: Österreich lockert nach einem starken Anstieg isolierter Jungen und Mädchen innerhalb kürzester Zeit seine Quarantäneregeln an Schulen. Künftig dürfen sich Schüler laut neuem Erlass des Gesundheitsministeriums bereits nach fünf statt zehn Tagen aus der Quarantäne freitesten. Ein negativer PCR-Test soll die frühzeitige Rückkehr ermöglichen. Zudem sollen bei älteren Schülern nur noch direkte Sitznachbarn und enge Kontaktpersonen erkrankter Kinder in Quarantäne geschickt werden. An Grundschulen konnte schon bisher bei nur einem Infektionsfall von einer Quarantäne der Mitschüler abgesehen werden. Wissenschaftler und Ärzte äußerten sich skeptisch zu den neuen Regeln.

Österreichweit waren kurz nach Schulbeginn nach Angaben der Tageszeitung "Kurier" schon 465 Klassen isoliert. Genaue Zahlen, wie viele Kinder betroffen waren, gab es von offizieller Seiten nicht.

Biontech mit Impfstoff für Zukunftspreis nominiert

13:54 Uhr: Das Mainzer Unternehmen Biontech, das mit dem US-Pharmariesen Pfizer als eines der ersten weltweit einen Corona-Impfstoff auf den Markt gebracht hat, ist für den Deutschen Zukunftspreis 2021 nominiert. Die von Biontech beim Corona-Impfstoff bereits angewendete mRNA-Technik könnte, so die Hoffnung, künftig gegen viele weitere Krankheiten eingesetzt werden, etwa gegen Krebs oder Autoimmunleiden. Es öffne sich eine "Tür zu einer neuen therapeutischen Welt", sagte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin.

Weitere für den Preis nominierte Teams haben eine neuartige Technik für bessere Computertomographie-Bilder entwickelt und alternativen Kautschuk hergestellt. Die drei Forscherteams stellten ihre Entwicklungen am Mittwoch im Deutschen Museum in München vor.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung am 17. Dezember in Berlin. Sie zählt zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen in Deutschland.

Restaurant

Coronakrise: Beschränkungen für Ungeimpfte billiger als Lockdown

Aus einem Bericht des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) geht hervor, dass Beschränkungen für Ungeimpfte deutlich billiger sind als ein weiterer Lockdown.

Söder: Drohende Einkommenseinbußen werden Impfbereitschaft steigern

12:58 Uhr: Die drohenden Einkommenseinbußen für Ungeimpfte durch Quarantäneauflagen werden nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder die Impfbereitschaft weiter steigern. Er glaube, dass sowohl die nicht mehr kostenlosen Corona-Tests als auch die neuen Quarantäneregeln "dem einen oder anderen noch mal ein zusätzliches Argument geben", in der Frage neu zu überlegen, sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwoch im Münchner Presseclub. Hinzu komme ja weiterhin die wissenschaftlich-medizinische Begründung und die emanzipatorische Frage, wie viel Freiheiten Geimpfte bekämen - "nämlich alle".

Einige Bundesländer - etwa Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, haben bereits beschlossen, dass der Lohn von ungeimpften Arbeitnehmern bei einer behördlich angeordneten Quarantäne nicht mehr vom Staat weitergezahlt wird. Allerdings gibt es hierzu noch keine einheitliche Regelung und auch keinen einheitlichen Stichtag.

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte sich bereits dafür ausgesprochen. In der kommenden Woche wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei ihrer Konferenz über ein gemeinsames Vorgehen sprechen. Im Gespräch ist dabei eine Änderung ab dem 1. Oktober.

Österreich bringt FFP2-Briefmarken heraus

12:03 Uhr: Sie sind aus unseren Gesichtern schon lange nicht mehr wegzudenken, nun können sie in Österreich auch auf Briefe geklebt werden: Die österreichische Post hat eine Sonderedition aus dem Material von FFP2-Masken herausgebracht. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. "Briefmarken spiegeln seit jeher das Geschehen ihrer Zeit wider", sagte Georg Pölzl, Generaldirektor der Post. Die selbstklebende Marke in Maskenform solle als bleibende Erinnerung für die Herausforderungen der aktuellen Zeit dienen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen bereits eine Klopapier-Marke als Symbol der Coronavirus-Pandemie auf den Markt gebracht.

Die FFP2-Marken im Wert von 2,75 Euro wurden 150.000 Mal von einer Vorarlberger Firma geschneidert. Zum Einsatz kam in Europa erzeugtes Originalmaterial. Zwei Schichten Vlies wurden dafür in Form einer FFP2-Maske bestickt und anschließend mit einem Laser ausgeschnitten, die Ohrschlaufen sind ebenfalls gestickt und angenäht. Durch die graue Stickerei sollen Details wie die Faltung und der Nasenbügel der Maske besonders hervorgehoben werden.

Kabinett verlängert erleichterten Zugang zu Kurzarbeit

11:37 Uhr: Firmen und Beschäftigte mit Problemen wegen der anhaltenden Corona-Pandemie erhalten weiter erleichterten Zugang zu Kurzarbeit. Das Bundeskabinett ließ am Mittwoch eine entsprechende Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) passieren. So werden die Sozialversicherungsbeiträge bis Ende des Jahres voll erstattet. Bisher sind Erleichterungen beim Zugang zum Kurzarbeitergeld auf Betriebe begrenzt, die bis zum 30. September 2021 Kurzarbeit einführen, auch die Beiträge werden bisher nur bis zu diesem Datum voll erstattet.

Vom 1. bis 25. August hatten Unternehmen für 68.000 Menschen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Viele der Anzeigen gingen laut Bundesagentur für Arbeit nicht mehr auf die Corona-Krise zurück. Laut Verordnung brauchen von der langen Dauer der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen stark belastete Unternehmen jedoch weiter einen erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld und eine Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen - insbesondere in der Unterhaltungsbranche, im Einzelhandel, in der Reise- und Tourismusbranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe. Das gilt zum Beispiel, wenn Unternehmen auch nach Lockerungen kurzfristig erneut Kurzarbeit einführen müssen.

Arbeitsminister Hubertus Heil sagte: "Kurzarbeit hat in der Krise geholfen. Über zwei Millionen Arbeitsplätze wurden gesichert, es ist die stabilste Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal." Die Zahl der Kurzarbeiter sei zwar zurückgegangen, sagte der SPD-Politiker im RTL/ntv "Frühstart" weiter. Aber es gebe Branchen, die hart getroffen seien, das Veranstaltungsgewerbe etwa. "Man darf nicht am falschen Ende sparen." Die Verlängerung führt zu Mehrausgaben der Bundesagentur für Arbeit von rund 1,2 Milliarden Euro.

Mainz-Chef will Nur-Getestete nicht ausschließen

10:59 Uhr: Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 möchte nicht nur geimpfte oder genesene Zuschauer zu den Heimspielen ins Stadion lassen. "Wir wollen die Nur-Getesteten nicht ausschließen", sagte Vorstandschef Stefan Hofmann im Interview der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). "Deshalb erarbeiten wir im Moment ein Konzept, das wir mit der Stadt abstimmen müssen, um in bestimmten Bereichen der Arena mit 3G arbeiten können."

Dass im Handball inzwischen schon volle Arenen erlaubt sind, erweckt bei ihm keinen Neid. "Ich freue mich darüber. Die Pandemie wird notgedrungen zur Normalität, mit der wir uns arrangieren müssen, die Menschen dürsten nach Sport-Ereignissen", meinte Hofmann. Auf Grundlage der neuen Covid-19-Verordnung in Rheinland-Pfalz werde Mainz 05 sich vom Spiel am 3. Oktober gegen den 1. FC Union Berlin an, "nach und nach" an die Zahl von 25.000 Zuschauern herantasten.

Zu den ersten beiden Bundesliga-Heimpartien gegen RB Leipzig und Greuther Fürth waren jeweils 13.500 Zuschauer zugelassen worden; es kamen aber zum Saisonauftakt nur 10.500 und beim zweiten Spiel 11.500 Fans.

Von der Leyen: "Eine Pandemie ist ein Marathon, kein Sprint."

09:42 Uhr: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Bewältigung der Corona-Pandemie in der EU als Erfolg gewürdigt - zugleich jedoch zu weiteren Anstrengungen aufgerufen. Mit mehr als 70 Prozent vollständig Geimpften unter der erwachsenen Bevölkerung sei die EU allen Kritikern zum Trotz unter den weltweit führenden, sagte von der Leyen am Mittwoch in Straßburg in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union. Zudem habe die EU als einzige Region weltweit mehr als 700 Millionen Impfstoffdosen an mehr als 130 Länder weltweit weitergegeben. "Wir haben es richtig gemacht, weil wir es auf die europäische Weise gemacht haben."

Zugleich verwies von der Leyen mit Blick auf die Impfquoten auf weltweite Ungerechtigkeit. Priorität müsse sein, das Impfen weltweit zu beschleunigen. Das Ausmaß an Ungerechtigkeit sei offensichtlich. Die deutsche Politikerin kündigte an, die EU werde bis Mitte 2022 weitere 200 Millionen Impfstoff-Dosen spenden. "Corona-Zeiten sind nicht vorbei", sagte von der Leyen. "Eine Pandemie ist ein Marathon, kein Sprint."

Um sicherzustellen, dass ein Virus künftig nicht mehr zur Pandemie werde, schlug von der Leyen vor, in den kommenden sechs Jahren 50 Milliarden Euro in die Gesundheitsvorsorge der gesamten EU zu investieren.

Brandanschlag auf Impfzentrum in Sachsen

09:42 Uhr: Ein Impfzentrum in Treuen (Sachsen) ist zum Ziel eines Brandanschlages worden. Es blieb nach Polizeianagaben bei einem Versuch. Wie die Polizeidirektion Zwickau am Mittwoch mitteilte, warfen Unbekannte am Dienstagabend gegen ein Rolltor der Einrichtung drei Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit. Die Polizei vermutet Ethanol, eine genaue Analyse steht aber noch aus. Die Brandsätze zündeten nicht, weshalb kein Feuer ausbrach. Menschen wurden nicht verletzt. Laut Polizei gibt es keinen nennenswerten Schaden.

Nach Angaben von Polizeisprecher Jan Meinel suchte die Polizei unter anderem mit einem Hubschrauber und Wärmebildkameras nach den Tätern. Bislang gebe es aber keine Spur von ihnen. Die Polizei will nun Zeugen befragen. Das Objekt wurde durch einen Wachdienst gesichert. Die mutmaßlichen Täter hätten einen Zeitpunkt abgewartet, als die Streife auf der anderen Seite des Gebäudes war, hieß es. Sie sollen dann in einem Auto geflüchtet sein. Die Polizei sucht nach einem roten Pkw, der zum Tatzeitpunkt in Richtung Auerbach gefahren sein soll. Nach Zeugenaussagen saßen drei Personen in dem Fahrzeug.

Ein derartiges Vorkommnis habe es beim Impfzentrum in Treuen noch nicht gegeben, sagte der Sprecher. Das Impfzentrum Treuen ist eines von 13 Impfzentren in Sachsen und wird im Spectrum-Center Eich betrieben, einem früheren Einkaufszentrum. Ende September soll das Impfzentrum wie alle anderen derartigen Einrichtungen im Freistaat schließen.

Corona-Leugner und Kritiker von Schutzmaßnahmen hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen das Impfen mobil gemacht. Bei einem Angriff in Gera waren nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen unlängst zwei medizinische Fachangestellte verletzt worden. Demnach hatte ein Mann von ihnen eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm die Bescheinigung verweigerten, schlug er auf sie ein. Sie mussten ins Krankenhaus.

Auch anderswo entlud sich die Kritik am Impfen in Gewalt. Im April kam es zu einem Anschlag mit Molotow-Cocktails auf ein Impfzentrum in der norditalienischen Stadt Brescia. Auch in Frankreich gab es Anschläge.

Corona-Welle in China breitet sich weiter aus

06:11 Uhr: Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in der südostchinesischen Provinz Fujian weiter aus. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, wurden in der Provinz 50 weitere Infektionen entdeckt. Seit dem Ausbruch der Delta-Variante am vergangenen Freitag gab es damit 152 Infizierte. In zwei Großstädten der Provinz, Putian und Xiamen, war daraufhin ein Lockdown angeordnet worden.

Die chinesische Regierung verfolgt eine "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Zuletzt hatte es jedoch trotz strenger Maßnahmen eine Häufung lokaler Ausbrüche der Delta-Variante gegeben.

Der aktuelle Ausbruch hatte seinen Ursprung in Putian. Es wurde vermutet, dass ein Familienvater nach seiner Rückkehr aus Singapur das Virus eingeschleppt hat. Der Mann war am 4. August zurück nach China gereist, verbrachte 21 Tage in Quarantäne und war neun Mal negativ auf das Virus getestet worden. Am vergangenen Freitag fiel ein Test dann aber positiv aus.

Kinderhilfswerk kritisiert 2G-Optionsmodell

05:00 Uhr: Das Deutsche Kinderhilfswerk hat das für Berlin beschlossene 2G-Optionsmodell kritisiert. "Kinderfeindlich und familienfeindlich" nannte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann es nach Angaben der "Welt", dass darin keine Ausnahmen für Kinder unter zwölf Jahren vorgesehen sind, für die die Ständige Impfkommission die Impfung gegen das Coronavirus nicht allgemein empfiehlt. "Wir werden überprüfen, inwieweit hier ein verfassungsrechtlicher Widerspruch besteht", kündigte Hofmann demnach an.

Der Senat hatte am Dienstag die Einführung eines 2G-Optionsmodells in der Hauptstadt beschlossen. Für etliche Bereiche können die Betreiber dann selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen wie bisher Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder unter Wegfall etwa der Maskenpflicht und mit mehr Teilnehmern nur noch Geimpften und Genesenen (2G).

Hier würden "auf dem Rücken der Kinder die Freizeitinteressen der Erwachsenen befördert", sagte Hofmann. "Die Gastronomen beispielsweise werden lieber ihr Restaurant mit Geimpften vollmachen als weiter mit halber Kapazität zu operieren und dafür auch Familien zu empfangen." Und niemand habe an die Situation der Familien oder Sportvereine gedacht, die für die Gesundheit der Kinder so wichtig seien.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hatte am Dienstag erklärt, warum es keine Ausnahme für Kinder unter zwölf Jahren oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die gar nicht geimpft werden können, gibt. Es sei ja auch 3G möglich - und 2G mit Ausnahmen sei faktisch 3G, argumentierte sie. Kritik kam unter anderem von der Spitzenkandidatin der Grünen für die Abgeordnetenhauswahl, Bettina Jarasch: "Es darf nicht dazu kommen, dass Kinder etwa wieder vom Theater oder Sport ausgenommen werden. Ich erwarte, dass hier schnell nachgebessert wird", sagte sie der "B.Z.".

Geteiltes Echo auf 2G-Option in Hamburg

Volle Restaurants, Kneipen und Clubs: In Hamburg ist das seit Samstag wieder möglich - aber nur für Geimpfte und Genesene. Getestete müssen draußen bleiben. Einige finden das gut - andere eher nicht.

RKI registriert 12.455 Corona-Neuinfektionen

04:45 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist etwas gefallen. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 77,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 81,1 gelegen, vor einer Woche bei 82,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.455 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.38 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 13.565 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 83 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 35 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.101.931 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 1,86 an (Freitag: 1,79). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.852.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.769.

Impfpflicht für Feuerwehr und Pflegepersonal in Frankreich

04:04 Uhr: In Frankreich gilt ab Mittwoch eine Corona-Impfpflicht für alle Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen, Pflegediensten sowie für Mitarbeiter von Rettungsdiensten und Feuerwehr. Gesundheitskräfte, die nicht mindestens eine erste Impfdosis erhalten haben, müssen von Mittwoch an mit Sanktionen rechnen. Wer bis zum 15. Oktober nicht vollständig immunisiert ist, dem drohen Konsequenzen bis hin zum Berufsverbot.

Gegen die Regelung waren in den vergangenen Wochen zehntausende Franzosen auf die Straße gegangen. Umfragen zufolge befürworten allerdings bis zu drei Viertel der Franzosen die Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Insgesamt sind inzwischen etwa 70 Prozent der französischen Bevölkerung geimpft.

Wer künftig seinen Impfstatus angeben muss

Nach anhaltenden Diskussionen der letzten Wochen soll das Infektionsschutzgesetz (IfSG) geändert werden. Demzufolge sollen zukünftig nur einige Arbeitgebende den Impfstatus ihrer Beschäftigten nachfragen dürfen.

Stabile Infektionszahlen - Experte warnt vor Wiederanstieg

03:33 Uhr: Trotz einer seit mehreren Tagen stabilen Infektionslage in Deutschland warnt ein Experte vor voreiligen Schlüssen. Der Saarbrücker Experte für Corona-Prognosen Thorsten Lehr hält die Stagnation bei den Neuinfektionen nicht für das Ende der vierten Welle und einen sprunghaften Wiederanstieg der Corona-Zahlen für möglich. "Dieses Verhalten der Inzidenzkurve haben wir fast auf den Tag genau im letzten Jahr beobachten können", sagte Lehr der Deutschen Presse-Agentur.

Auch vor einem Jahr sei die Inzidenz leicht abgesunken und auf konstantem, etwas niedrigerem Niveau wie jetzt verharrt, bevor sie Ende September wieder stark angestiegen sei. "Bei der aktuellen Impfsituation und den gelockerten Kontaktbeschränkungen ist ein ähnlicher Anstieg Ende September, Anfang Oktober wieder erwartbar", warnte Lehr.

Die Stagnation der Infektionszahlen begründete Lehr mit der abebbenden Zahl der Reiserückkehrer und durch sie eingeschleppter Infektionen. Zudem seien in vielen Bundesländern nach den Sommerferien zunächst die Infektionszahlen bei Schülern explosionsartig angestiegen. Durch das kontinuierliche Testen und Quarantänemaßnahmen bei Kontaktpersonen komme es vielerorts ein bis zwei Wochen nach dem Schulstart aber zu einer Stagnation oder sogar Abnahme der Zahlen in dieser Altersgruppe.

Verdi-Chef kritisiert Pläne zum Entgeldersatz

01:00 Uhr: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Vorhaben vieler Bundesländer kritisiert, bald keine Entschädigung für Verdienstausfälle mehr zu zahlen, wenn Ungeimpfte in Quarantäne müssen. Aus Sicht der Gewerkschaft sei es falsch zu versuchen, eine "Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen", sagte Gewerkschaftschef Frank Werneke den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Die Politik steht im Wort, dass Impfen freiwillig bleiben soll."

In ersten Bundesländern sollen Nicht-Geimpfte bald keinen Anspruch auf Entschädigung bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Quarantäne mehr haben. Über einen bundesweit einheitlichen Umgang damit wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch kommender Woche beraten. Dies sieht das Bundesinfektionsschutzgesetz bereits vor, wenn eine Absonderung hätte vermieden werden

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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