• 21:28 Uhr: USA sagen Ukraine weitere 325 Millionen Dollar an Militärhilfen zu
  • 18:06 Uhr: Ukrainische Frontkämpfer erhalten rund 2500 Euro monatlich
  • 18:00 Uhr: ➤ Ukraine: "Folterpolitik ist Teil des verbrecherischen Plans Moskaus"
  • 17:32 Uhr: Moskau meldet Verhinderung von Sabotage-Akt auf annektierter Krim
  • 17:18 Uhr: Über acht Jahre Lagerhaft: Kremlgegner Jaschin scheitert mit Berufung
  • 15:36 Uhr: Medien: Russische Schiffe spionieren in nordeuropäischen Gewässern

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Ukraine: "Folterpolitik ist Teil des verbrecherischen Plans Moskaus"

  • 18:00 Uhr

Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin hat Russland vorgeworfen, "systematisch" Gräueltaten in der Ukraine zu begehen. "Diese Handlungen sind nicht zufällig oder spontan, sie sind Teil eines weit verbreiteten und systematischen Angriffs des Kremls auf die Zivilbevölkerung der Ukraine", sagte Kostin am Mittwoch vor dem auswärtigen Ausschuss im US-Repräsentantenhaus in Washington. "Diese Folterpolitik ist Teil des verbrecherischen Plans Moskaus zur Unterwerfung der Ukrainer." Russland verstoße schamlos gegen die Grundprinzipien des Völkerrechts.

Die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden untersuchen Kostin zufolge rund 80.000 Fälle von mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen im Land. Der Vorsitzende Ausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Michael McCaul, nannte die russischen Gräueltaten Völkermord. "Das sind mehr als Kriegsverbrechen. Das sind mehr als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Was wir in der Ukraine erleben, ist Völkermord", sagte er. Der russische Präsident Wladimir Putin habe deutlich gemacht, dass es Russlands Absicht sei, die Existenz der Ukraine systematisch auszulöschen. "Das sind Monster, und sie müssen vor Gericht gestellt werden", sagte McCaul.

Vor dem Ausschuss sagten außerdem zwei Zeuginnen aus, die Russland schwere Menschenrechtsverbrechen in der Ukraine vorwerfen. Eine Frau berichtete, dass sie vom russischen Militär in eine Folterkammer gebracht und mehrere Tage festgehalten worden sei. Sie sei gezwungen worden, ihr eigenes Grab zu schaufeln. Eine andere Frau berichtete, dass Moskau systematisch Kinder nach Russland verschleppe. Kostin berichtete von rund 20.000 Kindern, die verschleppt worden seien. Der Befehl dazu komme direkt von Kremlchef Putin, sagte er. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 11. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 19. April

USA sagen Ukraine weitere 325 Millionen Dollar an Militärhilfen zu

  • 21:28 Uhr:

Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von 325 Millionen Dollar (rund 297 Millionen Euro) zugesagt. Wie das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte, wollen die USA der Ukraine unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition und Panzerabwehrminen liefern.

Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, sagte, die Lieferungen seien Teil der Hilfen, damit die Ukraine sich weiter gegen "den brutalen Einmarsch" Russlands zur Wehr setzen könne. Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im Krieg gegen Russland. (afp)

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Ukrainische Frontkämpfer erhalten rund 2500 Euro monatlich

  • 18:06 Uhr

Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2.500 Euro). Das teilte am Mittwoch die ukrainische Militärführung mit, um Spekulationen über Sold und Zulagen zu beenden. "Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein", hieß es in der Erklärung des Generalstabs.

Die 100.000 Hrywnja seien "Verteidigern vorbehalten, die direkt an der Front kämpfen". Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Kämpfen beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten demnach 30.000 Hrywnja (737 Euro). Wer im Hinterland eingesetzt sei, erhalte keine Frontzulagen.

Der Grund-Wehrsold für alle Soldaten sei ab Anfang Februar auf knapp 20.000 Hrywnja (490 Euro) angehoben worden. Nach Ansicht des Generalstabs werden die ukrainischen Streitkräfte damit fair bezahlt, was "keine Vorbedingungen für soziale Spannungen schafft und die Soldaten, die ihr Leben und Gesundheit riskieren, respektiert". Der Generalstab rufe die Ukrainer dazu auf, den Populismus in diesem Zusammenhang zu beenden und sich stattdessen auf die Verteidigung des Landes zu konzentrieren, hieß es.

Russische Soldaten erhalten nach offiziellen Angaben zu ihrem Grund-Wehrsold von 37.000 Rubel (412 Euro) noch eine Frontzulage von 158.000 Rubel (rund 1760 Euro). Allerdings klagen viele Soldaten in sozialen Medien, dieses Geld nie erhalten zu haben. (dpa)

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Moskau meldet Verhinderung von Sabotage-Akt auf annektierter Krim

  • 17:32 Uhr

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach eigenen Angaben einen "Sabotage-Akt" gegen Energie-Infrastruktur verhindert. Es sei ein 1971 geborener Mann mit der Staatsbürgerschaft Russlands und der Ukraine festgenommen worden, erklärte der FSB am Mittwoch. Ihm würden Sabotage-Pläne und der Besitz von Sprengstoff vorgeworfen. Dem Mann droht den Angaben zufolge lebenslange Haft.

Russland hatte die Krim 2014 annektiert. Seit dem Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine vor gut einem Jahr gibt es auf der Halbinsel immer wieder Sabotageakte gegen die russische Armee. Diese gelten unter anderem Militärstützpunkten oder auch für die Truppenversorgung wichtigen Brücken. Mehrere mutmaßliche Beteiligte wurden deshalb bereits von den von Moskau eingesetzten Gerichten der Krim zu langen Haftstrafen verurteilt. (AFP/tas)

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Über acht Jahre Lagerhaft: Kremlgegner Jaschin scheitert mit Berufung

  • 17:18 Uhr

Der zu achteinhalb Jahren Haft im Straflager verurteilte Kremlkritiker Ilja Jaschin ist vor einem russischen Gericht mit seiner Berufung gescheitert. Zugleich nutzte der prominente 39-Jährige seinen Auftritt am Mittwoch, um Präsident Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine einmal mehr scharf zu kritisieren. "Putin ist ein Kriegsverbrecher, aber hinter Gittern bleibe ich", übertrugen unabhängige russische Medien die Worte, mit denen sich Jaschin an die Richter wandte. "Das ist doch eine komische Situation, finden Sie nicht?"

Jaschin, der als enger Vertrauter des ebenfalls inhaftierten Oppositionsführers Alexej Nawalny gilt, war im vergangenen Dezember wegen angeblicher Verunglimpfung der russischen Streitkräfte verurteilt worden. Er hatte in einem Internet-Stream das von russischen Soldaten angerichtete Massaker in dem Kiewer Vorort Butscha öffentlich angeprangert. International gilt Jaschin als politischer Gefangener.

"Worin besteht denn meine Schuld?", fragte Jaschin nun bei der Berufungsverhandlung, zu der er per Video zugeschaltet war. "Darin, dass ich meine Pflicht als russischer Politiker und Patriot erfüllt habe und ehrlich die Wahrheit über diesen Krieg gesagt habe." (dpa)

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Medien: Russische Schiffe spionieren in nordeuropäischen Gewässern

  • 15:36 Uhr

Russland spioniert nach Recherchen skandinavischer Medien unter anderem mit Forschungsschiffen kritische Infrastruktur in nordeuropäischen Gewässern aus. Wie Investigativjournalisten der nordischen Rundfunksender SVT, NRK, DR und Yle am Mittwoch berichteten, zielt ein russisches Militärprogramm darauf ab, die Positionen etwa von Offshore-Windparks, Gasleitungen sowie Strom- und Internetkabeln rund um Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland aufzuzeichnen. Insgesamt haben die Medien 50 Schiffe ausgemacht, die in den vergangenen zehn Jahren verdächtige Fahrten unternahmen, darunter Forschungs- und Frachtschiffe, Fischereiboote und Jachten.

Ende September 2022 war es in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm zu Explosionen an den Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 gekommen. Vier Lecks entstanden an den Pipelines. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Trotz Ermittlungen deutscher, dänischer und schwedischer Behörden ist bis heute unklar, wer dafür verantwortlich ist. Zuletzt hatte die Zeitung "Information" berichtet, ein dänisches Patrouillenboot habe vier Tage vor den Explosionen 112 Fotos von russischen Schiffen in der Nähe der Pipelines gemacht.

In ihrer gemeinsamen Dokumentation "Schattenkrieg" berichteten SVT, NRK, DR und Yle nun davon, dass russische Schiffe regelmäßig in nordischen Gewässern unterwegs seien. Die verdächtigen Schiffe hätten aber ihre zur Identifikation verwendeten Sender abgeschaltet, um unter dem Radar zu bleiben. Als Beispiel dafür nannten die Rundfunksender ein russisches Forschungsschiff, das im November 2022 im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden gesichtet wurde: Offiziell betreibt es demnach Meeresforschung, hat aber Funksprüche an einen Marinestützpunkt in Russland gesendet. Als DR-Journalisten zum Schiff hinausfuhren, sahen sie einen maskierten Mann mit Gewehr an Deck.

Geheimdienste und Experten gehen nach Senderangaben davon aus, dass mit dem Vorgehen Sabotageakte vorbereitet werden sollen, um die Möglichkeit zu haben, etwa die Stromversorgung in Nordeuropa lahmzulegen. Im Falle eines Konflikts mit dem Westen wisse Russland, wo es die dänische Gesellschaft mit Sabotage lähmen könne, sagte der Gegenspionagechef des dänischen Geheimdienstes, Anders Henriksen. Der russische Botschafter in Norwegen teilte demnach mit, russische Seeleute hätten das Recht, in norwegischen Küstengewässern zu fahren. (dpa/tas)

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Ukraine erhält auch Patriot-Luftabwehrsysteme aus den USA und den Niederlanden

  • 13:27 Uhr

Die ukrainische Armee hat auch aus den USA und den Niederlanden die ersten Patriot-Luftabwehrsysteme erhalten, die russische Raketenangriffe abwehren sollen. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow dankte Deutschland, den USA und den Niederlanden am Mittwoch dafür, "Wort gehalten zu haben". "Heute wird unser schöner ukrainischer Himmel sicherer, weil die Patriot-Luftabwehrsysteme in der Ukraine angekommen sind", erklärte Resnikow im Online-Dienst Twitter.

Die Bundesregierung hatte am Dienstag mitgeteilt, sie habe der Ukraine das im Januar zugesagte Luftverteidigungssystem Patriot übergeben. Das vom US-Unternehmen Raytheon hergestellte Waffensystem dient der Bekämpfung von größeren Zielen in der Luft wie Flugzeugen, Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Objekte gleichzeitig bekämpfen. Die Reichweite beträgt laut Bundeswehr rund 68 Kilometer.

Angesichts der massiven russischen Luftangriffe hatte die Ukraine im vergangenen Jahr eindringlich um das Patriot-System gebeten. Deutschland hat die ukrainische Luftabwehr bereits mit der Lieferung von Flugabwehrpanzern vom Typ Gepard unterstützt und lieferte inzwischen zwei hochmoderne Luftverteidigungssysteme Iris-T. (AFP/tas)

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Nato-Staaten proben in Estland den Cyber-Ernstfall

  • 12:02 Uhr

Bei einer Cyber-Abwehrübung erproben zahlreiche Nato-Länder und andere Partnerstaaten in Estland den Ernstfall für einen Angriff aus dem Netz. Bei dem virtuellen Manöver sollen Teams aus 38 Nationen vier Tage lang reale Computersysteme vor Echtzeit-Angriffen schützen und taktisches und strategisches Entscheiden in kritischen Situationen üben, wie das Nato-Kompetenzzentrum zur Abwehr von Internetangriffen in Tallinn mitteilte. Die Rede war von mehr als 3.000 Teilnehmern.

"Die Cyberkriegsführung ist vielleicht nicht so sichtbar wie die kinetische Kriegsführung, aber sie ist in kriegerische Aktivitäten integriert", sagte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das vergangene Jahr habe gezeigt, wie wichtig eine starke Cyberabwehr sei.

Die Übung findet seit 2010 jährlich statt. Estland ist seit 2008 Standort des Nato-Zentrums, das eine Art militärische Denkfabrik außerhalb der Kommandostruktur des westlichen Militärbündnisses ist. Es wurde 2007 nach einer flächendeckenden Cyber-Attacke auf den an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Staat gegründet. (dpa/tas)

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Deutschland liefert Ukraine auch zweites Iris-T-Luftabwehrsystem

  • 11:23 Uhr

Deutschland hat der Ukraine zur Verteidigung gegen russische Angriffe ein zweites hochmodernes Luftabwehrsystem vom Typ Iris-T geliefert. Eine Regierungssprecherin bestätigte auf Anfrage am Mittwoch entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung". Am Dienstag hatte die Bundesregierung bereits bekannt gegeben, sie habe der Ukraine das im Januar zugesagte Luftverteidigungssystem Patriot übergeben.

Deutschland hat der Ukraine insgesamt vier Iris-T-Systeme zugesagt. Ein erstes Exemplar des Waffensystems hatte Deutschland bereits im vergangenen Jahr geliefert.

Es war jüngst durch den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko gelobt worden und hat demnach bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt "tausende" Menschenleben gerettet. "Unsere Militärs sind von Iris-T begeistert", sagte Klitschko. "Jeder Schuss ist ein Treffer, keiner geht vorbei." Iris-T SLM wird vom deutschen Hersteller Diehl hergestellt. Die Bundeswehr selbst verfügt nicht über dieses System.

Mit der weiteren Lieferung von Iris-T und dem Patriot-System erfüllt Deutschland kurz vor dem nächsten Treffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe wesentliche Zusagen bei Waffenlieferungen. Am Freitag treffen sich die Verteidigungsminister der Ukraine-Unterstützerländer erneut auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz, um die weitere Militärhilfe für das Land abzustimmen. (AFP/tas)

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Deutschland sagt Ukraine zusätzliche 111 Millionen Euro Wiederaufbauhilfe zu

  • 10:46 Uhr

Die Bundesregierung stellt der Ukraine weitere 111 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Landes zur Verfügung. Wie das Entwicklungsministerium in Berlin am Mittwoch mitteilte, sollen mit den Geldern insbesondere Wohnungen für Binnenvertriebene geschaffen und ukrainische Gemeinden bei der Reparatur und Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern unterstützt werden. Insgesamt hat Berlin der Ukraine den Angaben zufolge seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar vergangenen Jahres 3,6 Milliarden Euro an ziviler Unterstützung zukommen lassen.

Deutschland wolle "den Menschen in der Ukraine zeigen, dass wir auch weiterhin solidarisch an ihrer Seite stehen", sagte Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth, der sich derzeit auf einer zweitägigen Reise in der Ukraine befindet, dem Ministerium zufolge. Die Wiederaufbauhilfe durch Berlin und die EU sei eine "Investition in die Zukunft Europas", da eine wirtschaftlich starke Ukraine ein "Pfeiler unseres gesamten europäischen Wohlstands" sein werde.

Die Weltbank hatte in einer Ende März veröffentlichten gemeinsamen Schätzung mit EU, Uno und ukrainischer Regierung kürzlich die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine und die Erholung der Wirtschaft des Landes auf 411 Milliarden Dollar (gut 370 Milliarden Euro) beziffert – allein durch die Schäden aus dem ersten Kriegsjahr. Die Organisationen und Institutionen gingen von einem sofortigen Bedarf an Geldern in Höhe von 14 Milliarden Dollar noch in diesem Jahr für Investitionen aus, die einen Start des Wiederaufbaus erst ermöglichen können. (AFP/tas)

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Britische Geheimdienste: Desinformation ist wichtiges Element russischer Kriegsführung

  • 10:05 Uhr

Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung massiv auf Desinformation und Falschnachrichten. "Seit Beginn seiner vollständigen Invasion in der Ukraine hat der russische Staat systematisch Informationsoperationen als ein Hauptelement seiner Strategie eingesetzt", teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Dabei würden falsche oder manipulierte Informationen absichtlich erstellt und weitergegeben. Ein wichtiges Ziel sei, die ukrainische Regierung zu diskreditieren und die internationale Unterstützung der Ukraine zu reduzieren.

Eine Komponente dieser Strategie sei die "Erzählwäsche": Dabei treibe Russland gezielt die Verbreitung von Informationen zum Beispiel aus nicht verifizierten Quellen voran, die dadurch Eingang in die Berichterstattung bekannter Medien fänden. "Damit soll die Quelle der Informationen verschleiert werden, was es dem russischen Staat leichter macht, sich von der Nachricht zu distanzieren", hieß es in London weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa/tas)

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Deutschland hat der Ukraine Flugabwehrsystem Patriot geliefert

  • 08:24 Uhr

Deutschland hat der Ukraine das zugesagte Flugabwehrsystem Patriot zur Abwehr russischer Angriffe übergeben. Das Waffensystem sei geliefert worden, teilt die Bundesregierung auf ihrer Seite zur Rüstungshilfe für die Ukraine mit. Nach Informationen der dpa gab es zuletzt eine gemeinsame Übung der von den USA und Deutschland ausgebildeten Bedienmannschaften auf dem Militärgelände eines Nato-Partners. Das ukrainische Flugabwehrpersonal bekam dabei den letzten Schliff, um Patriot erfolgreich zur Abwehr russischer Luftangriffe einsetzen zu können.

Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper. Deutschland hatte sich zusammen mit den USA bereiterklärt, der Ukraine jeweils ein System der modernen Flugabwehr zur Verteidigung gegen russische Angriffe zu überlassen, die verstärkt auf die zivile Infrastruktur des Landes zielen. (dpa/ank)

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Ukrainische Armee meldet nächtliche russische Drohnenangriffe in Region Odessa

  • 07:57 Uhr

Die ukrainische Armee meldet russische Drohnenangriffe auf die südliche Region Odessa. Die meisten Drohnen vom Typ Schahed-136 seien zerstört worden, teilt der Chef der Militärverwaltung von Odessa, Jurij Kruk, im Messengerdienst Telegram mit. Tote oder Verletzte habe es bei den nächtlichen Angriffen nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben, allerdings sei ein öffentliches Gebäude getroffen worden. Außerdem hätten die Drohnenangriffe mehrere Feuer verursacht.

Die ukrainische Armee teilt in ihrem täglichen Briefing mit, sie habe am Vortag zehn feindliche Drohnen abgeschossen. Dabei habe es sich um zwei Spionage-Drohnen der Typen Orlan-10 und Supercam sowie um acht Kampf-Drohnen der Typen Schahed-136 und Lancet gehandelt. Die Schahed-Drohnen werden im Iran hergestellt und können zwischen 35 und 50 Kilogramm Sprengstoff transportieren. Die russische Armee setzt diese Drohnen regelmäßig in der Ukraine ein.

Zudem meldet die ukrainische Armee am Mittwoch vier Raketenangriffe und 60 Luftangriffe durch Russland. Dabei seien mehrere Zivilisten verletzt worden. (AFP/ank)

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Lawrow wirbt in Venezuela für gemeinsamen Widerstand gegen den Westen

  • 07:46 Uhr

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat bei seiner Lateinamerika-Reise zum gemeinsamen Widerstand gegen angebliche "Erpressungsversuche und dem illegalen einseitigen Druck des Westens" aufgerufen. Das sagte Lawrow am Dienstag (Ortszeit) in Caracas auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem venezolanischen Außenminister Yván Gil. Mit Blick auf die USA nannte Lawrow eine "multipolare Welt" als Ziel.

Lawrow ging in Caracas auch auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ein. "Wir werden die Situation in der Ukraine und andere Konflikte in der Welt dank der Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen über die Gleichberechtigung der Statten, auf dem Grundsatz der Unteilbarkeit der Sicherheit, lösen", sagte der russische Außenminister. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte Ende Februar in einer nicht-bindenden Resolution Russland allerdings aufgefordert, seine Truppen sofort aus der Ukraine abzuziehen und die territoriale Integrität des Nachbarlandes zu achten.

Nach Brasilien ist Venezuela die zweite Station auf Lawrows Lateinamerika-Reise. Mit Kuba und Nicaragua stehen zwei weitere entschiedene Gegner der USA auf seinem Besuchsprogramm. Der Westen hat aus unterschiedlichen Gründen sowohl gegen Russland als auch gegen Venezuela Sanktionen verhängt. Die beiden Länder unterstützen sich bereits seit Jahren gegenseitig. (AFP/ank)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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