• 18:00 Uhr: ➤ Kreml unterstützt Abschussprämien für Leopard-Kampfpanzer
  • 17:07 Uhr: Brigadegeneral sieht einen Wettlauf um nächste Offensivoperation
  • 15:05 Uhr: London: Russische Angriffe auf Cherson wohl zur Schwächung der Moral
  • 13:34 Uhr: ISW: Russland setzt in Bachmut nun auf konventionelle Streitkräfte
  • 12:47 Uhr: Ukraine: Razzien bei Oligarch Kolomojskyj und Ex-Innenminister Awakow
  • 12:16 Uhr: Bericht: Aus Spanien zunächst bis zu sechs Leopard-Panzer für Ukraine

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Kreml unterstützt Abschussprämien für Leopard-Kampfpanzer

  • 18:00 Uhr

Der Kreml unterstützt russische Initiativen zur Zahlung von Prämien für die Erbeutung oder Zerstörung schwerer Waffen aus Nato-Staaten in der Ukraine. Solche Sonderzahlungen könnten die Soldaten noch weiter anspornen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

"Was diese Panzer angeht, so haben wir schon gesagt, dass die brennen werden, natürlich, dann noch mehr, wenn es solche ausgeweiteten Maßnahmen gibt", sagte Peskow. Deutschland will Leopard-Kampfpanzer liefern, die USA Panzer vom Typ Abrams.

Zuvor hatte der Gouverneur Alexander Ossipow in der Region Transbaikalien eine Prämie von drei Millionen Rubel (rund 39.200 Euro) für jeden eroberten deutschen oder US-amerikanischen Panzer in der Ukraine angekündigt. Peskow sagte, dass auch russische Geschäftsleute solche Vorschläge machten. "Es werden verschiedene Summen für in Brand gesetzte, zerstörte Technik, für eroberte Technik genannt", sagte er.

Das zeuge von der Geschlossenheit in Russland, die Ziele des Krieges in der Ukraine zu erreichen. Zugleich betonte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin, dass es bisher diese Panzer als Angriffsziele noch nicht gebe. "Offensichtlich braucht es eine Phase der Vorbereitung." (dpa/tas)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 17,9 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 24. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 24. Januar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 1. Februar

Brigadegeneral sieht einen Wettlauf um nächste Offensivoperation

  • 17:07 Uhr

Nach Einschätzung des Brigadegenerals Christian Freuding liefern sich Russland und die Ukraine einen Wettlauf im Krieg in der Ukraine. "Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Wochen beide Seiten versuchen, in die Initiative zu kommen und Offensivoperationen durchzuführen", sagt der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium in einem Interview mit n-tv.

Solche Operationen seien nicht über den ganzen Frontverlauf hinweg möglich. "Wir sprechen von einem Frontverlauf von 1.200 Kilometern, das ist breiter, als die Bundesrepublik Deutschland eine Nord-Süd-Ausdehnung hat", erklärt Freuding. Auf russischer Seite würden umfangreiche Vorbereitungen getroffen: So gehe unter anderem die Mobilisierung schleichend voran und Munitionsbestände würden aufgefüllt. "Es ist ein bisschen ein Wettlauf: Wer wird schneller fertig, wer wird schneller vorbereitet sein, um in die Offensivoperationen gehen zu können?", sagt der Brigadegeneral.

Russland habe "logistische Herausforderungen" und sei "auf die Ausdehnung der Front nicht eingestellt". Zudem hätten die Streitkräfte "keine mobilen Logistiktruppen, weil sie sich über Jahrzehnte ausschließlich auf ein sehr gut ausgebautes Schienennetz verlassen haben". Die Beweglichkeit der Gefechtsführung in Russland sei also eingeschränkt. "Wir sehen aber durchaus Anstrengungen, das zu kompensieren", betont Freuding.

So werde Munition nachbeschafft und nachproduziert. Russland habe darüber hinaus bewusst seinen Verbrauch reduziert. "Auf dem Höhepunkt der russischen Offensivoperation im Donbass, im Mai, Juni und Juli, haben wir einen Verbrauch an russischer Artilleriemunition von bis zu 60.000 Schuss am Tag annehmen müssen. Das hat man drastisch reduziert", so Freuding. Aktuell würden die russischen Streitkräfte noch etwa 20.000 Schuss am Tag verbrauchen. "Wenn dieser Verbrauch beibehalten wird, dann sind die russischen Operationen mit normalkalibriger Munition sicherlich noch für das Jahr 2023 durchzuhalten", prognostiziert der General. (tas)

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London: Russische Angriffe auf Cherson wohl zur Schwächung der Moral

  • 15:05 Uhr

Die anhaltenden russischen Angriffe auf die südukrainische Stadt Cherson dürften nach Einschätzung britischer Geheimdienste auf die Schwächung der ukrainischen Moral abzielen. Außerdem sollten damit wohl ukrainische Gegenangriffe über den Fluss Dnipro abgehalten werden, hieß es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Letztlich sei jedoch unklar, weshalb Moskau ausgerechnet in Cherson seine strapazierten Munitionsvorräte verbrauche. Cherson sei außerhalb der Donbass-Region die am häufigsten beschossene ukrainische Großstadt.

Vor wenigen Tagen waren in Cherson örtlichen Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff drei Menschen getötet worden. Getroffen wurde demnach unter anderem ein Klinikgebäude.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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ISW: Russland setzt in Bachmut nun auf konventionelle Streitkräfte

  • 13:34 Uhr

Russland setzt im Kampf um Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) verstärkt auf konventionelle Streitkräfte. Die Offensive um die Kleinstadt, die bisher von der russischen Privatarmee Wagner geführt worden war, habe damit ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, schreibt die in Washington ansässige Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht am Dienstagabend (Ortszeit).

Eine frühere Einschätzung der Denkfabrik von Ende Dezember, wonach der Höhepunkt bei den Kämpfen in Bachmut bereits erreicht sei, habe sich als unzutreffend erwiesen, heißt es weiter. Diese habe sich nur auf den Einsatz der Privatarmee Wagner bezogen. Seither habe die russische Seite aber genügend konventionelle Kräfte eingesetzt, um die Kämpfe aufrechtzuerhalten.

Die Denkfabrik bezieht sich in ihren Aussagen unter anderem auf ukrainische Militärangaben. Das Institut gibt keine Prognose dazu, ob Bachmut in Kürze an die russischen Streitkräfte fallen werde. Es sei unwahrscheinlich, dass russische Kräfte die Stadt überraschend einkesseln würden. Denkbar sei aber, dass die ukrainische Seite sich zurückziehen könnte, um hohe Verluste zu vermeiden.

Eine Neuaufstellung in Bachmut könnte nach Einschätzung des Instituts bedeuten, dass konventionelle russische Streitkräfte die kampfmüde Privatarmee Wagner völlig ersetzen, auch in der Annahme, russische konventionelle Kräfte könnten die Stadt letztlich einnehmen. (dpa/tas)

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Ukraine: Razzien bei Oligarch Kolomojskyj und Ex-Innenminister Awakow

  • 12:47 Uhr

In der Ukraine haben staatliche Ermittler offenbar Hausdurchsuchungen bei Oligarch Ihor Kolomojskyj und Ex-Innenminister Arsen Awakow durchgeführt. Medienberichten vom Dienstag zufolge gehe es bei Kolomojskyj um "Unterschlagung von Erdölprodukten" im Wert von umgerechnet 930 Millionen Euro. Bei Awakow wiederum soll der kürzliche Absturz eines Hubschraubers mit seinem Nachfolger an Bord Auslöser der Untersuchungen sein. Offiziell wurden die Razzien noch nicht bestätigt.

Gegen Kolomojskyj wird bereits seit vorigem Jahr ermittelt. Im Zuge dessen wurden beim 59-Jährigen auch Hausdurchsuchungen vorgenommen. Im November wurden Kolomojskyjs Beteiligungen an halbstaatlichen Erdöl- und Erdgasunternehmen wegen des Kriegs mit Russland beschlagnahmt. Am Mittwoch zeigten Bilder den Milliardär offenbar in seinem Haus neben einem Beamten des Geheimdienstes SBU. Kolomojskyj galt lange als Förderer des jetzigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser hat sich zuletzt immer mehr von Kolomojskyj distanziert und ihm Berichten zufolge auch die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen.

Die Ermittlungen gegen Awakow sollen sich um den Hubschrauberabsturz Mitte Januar drehen, bei dem Innenminister Denys Monastyrskyj ums Leben kam. "Sie haben die Verträge mit Airbus von vor sechs Jahren angeschaut", sagte der Vorgänger von Monastyrskyj der Internetzeitung Ukrajinska Prawda. Die Ermittler hätten sich korrekt verhalten. Der Unglückshubschrauber stammt vom französischen Hersteller Airbus. Die Verträge über den Kauf waren unter Awakow abgeschlossen worden. Der 59-Jährige leitete das Ministerium von 2014 bis 2021. (dpa)

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Habeck ist gegen Lieferung von Kampfjets an die Ukraine

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist gegen die Lieferung von U-Booten und Kampfflugzeugen an die Ukraine. "Das ist nicht das, was jetzt ansteht", sagte er in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz".

Bericht: Aus Spanien zunächst bis zu sechs Leopard-Panzer für Ukraine

  • 12:16 Uhr

Spanien will der Ukraine in einer ersten Tranche zunächst vier bis sechs Leopard-Kampfpanzer liefern, wie die Zeitung "El País" unter Berufung auf Regierungskreise in Madrid berichtete. Das spanische Verteidigungsministerium wollte den Bericht am Mittwoch auf Anfrage weder dementieren noch bestätigen. Es handle sich um Panzer des Typs 2A4, die seit 2012 in Saragossa eingemottet sind, schrieb die Zeitung. Sie müssten zunächst instandgesetzt werden, was etwa zweieinhalb Monate dauern werde und pro Panzer mehr als 500 000 Euro kosten könne. Die genaue Zahl der Panzer, die Spanien liefern könne, hänge vom Zustand der insgesamt 53 eingemotteten Leoparden ab.

Parallel sollen demnach zunächst mindestens zehn Leopard-Besatzungen bestehend aus Kommandanten, Fahrer, Richt- und Ladeschützen sowie Mechaniker und Wartungspersonal in Saragossa in einem Schnellkurs ausgebildet werden. Auch ein Paket an Ersatzteilen solle geliefert werden. Die Panzer könnten dann im Frühjahr in der Ukraine einsatzfähig sein, schrieb die Zeitung weiter. Spanien verfügt über insgesamt 347 Leopard-Panzer. Davon gehören 108 zur älteren Variante 2A4 und 239 Leoparden zum Typ 2A6.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor einer Woche die Lieferung von Leopard-Panzern aus Deutschland an die Ukraine angekündigt und die Weitergabe von in Deutschland oder im Ausland unter deutscher Lizenz produzierten Panzer auch anderen Ländern erlaubt. Polen hat Kiew bereits eine Leopard-Lieferung zugesagt. (dpa)

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Ukrainische Führung: Härteste Schlachten gegen Russland stehen jetzt bevor

  • 11:08 Uhr

Die ukrainische Führung erwartet eine neue russische Offensive und in deren Folge bis zum Frühjahr die schwersten Gefechte seit Kriegsbeginn. "Wir haben einen langen schweren Weg hinter uns, doch ich bin mir bewusst, dass die wichtigsten Kämpfe noch bevorstehen, und zwar in diesem Jahr, in den nächsten zwei bis drei Monaten", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, in einem am Mittwoch im britischen Fernsehsender Sky News ausgestrahlten Interview. Das würden die entscheidenden Monate des Kriegs sein, prognostizierte er.

Danilow schloss den Beginn einer russischen Offensive in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht aus. "Russland bereitet sich auf die maximale Eskalation vor", sagte der 60-Jährige. Neue Einheiten würden konzentriert und trainiert. Danilow schätzt die Zahl der in der Ukraine kämpfenden Soldaten auf etwa 320.000. Etwa die Hälfte davon könnte an der neuen Offensive teilnehmen, warnte er.

Vertreter der Ukraine warnen seit Wochen vor einer bevorstehenden Offensive des russischen Militärs. Kiew fordert seit Monaten verstärkte Waffenhilfe aus dem Westen. Zuletzt haben die USA, Deutschland und andere Nato-Staaten die von Kiew lang ersehnten Lieferungen von Kampfpanzern zugesagt. Allerdings werden die Leopard-Panzer frühestens Ende März in der Ukraine eintreffen. Die US-Panzer Abrams könnten erst zum Jahresende dort ankommen. (dpa/tas)

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Russland erhöht Gaslieferungen durch Ukraine wieder etwas

  • 10:14 Uhr

Nach jüngsten Reduzierungen leitet Russland eigenen Angaben zufolge nun wieder mehr Gas durch die Ukraine in Richtung Europa. "Gazprom liefert russisches Gas per Transit durch das Gebiet der Ukraine in dem Umfang, der von ukrainischer Seite an der Gaskompressorstation Sudscha bestätigt wurde: 29,4 Millionen Kubikmeter am 1. Februar", sagte der Sprecher des russischen Staatskonzerns, Sergej Kuprijanow, am Mittwoch laut Agentur Interfax. Am Dienstag hatte Gazprom 24,2 Millionen Kubikmeter durch die Ukraine gepumpt – rund 20 Prozent weniger.

Der Anstieg der Lieferungen dürfte damit zusammenhängen, dass Pipeline-Gas für die Großhändler preislich wieder attraktiver geworden ist. Im Januar waren die Preise wegen des verhältnismäßig warmen Wetters am Spotmarkt eingebrochen; dort werden kurzfristige Gaslieferverträge gehandelt. Mit Februar-Beginn haben sich damit aber auch Verträge für Pipeline-Gas verbilligt, das zumeist einen Monat voraus gehandelt wird.

Trotz der Steigerung liefert Russland immer noch deutlich weniger Gas als früher nach Europa. Die Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 hat Moskau im September wegen angeblicher technischer Probleme eingestellt. Kurz darauf wurden die Rohre durch eine Unterwasserexplosion völlig außer Betrieb gesetzt.

Auch der Transit durch die Ukraine ist eingeschränkt, weil das angegriffene Land im von Russland besetzten Gebiet Luhansk keine Bestellungen mehr entgegennimmt. Aber auch über die noch funktionierende Station Sudscha hatte Russland im vergangenen Herbst mit gut 40 Millionen Kubikmeter pro Tag noch deutlich mehr Gas eingeleitet als zurzeit. (dpa)

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Netanjahu erwägt Waffenlieferung an die Ukraine und bietet sich als Vermittler an

  • 09:56 Uhr

Nach langem Zögern denkt der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nun über Militärhilfe für die Ukraine nach. Befragt nach einer möglichen Lieferung beispielsweise des israelischen Raketenabwehrsystems Iron Dome an Kiew sagte er am Dienstag dem US-Fernsehsender CNN: "Nun, ich denke darüber nach." Zugleich bot er sich als möglicher Vermittler an – wenn die Kriegsparteien und die USA ihn darum bitten würden.

Zuvor hatten unter anderem die USA Druck auf Israel ausgeübt, die Ukraine im Kampf gegen die russischen Aggressoren aktiv zu unterstützen. Allerdings machte Netanjahu auch jetzt keine konkreten Zusagen. Israel hat seit Beginn des Kriegs in der Ukraine die Beziehung zu Russland aufrechterhalten, das unter anderem den Luftraum in Israels Nachbarland Syrien kontrolliert. (AFP/tas)

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Ukraine hofft auf weitere Zusagen bei Gipfel mit EU am Freitag in Kiew

  • 08:43 Uhr

Im Ringen um die weitere Unterstützung der Ukraine soll es am Freitag in Kiew einen EU-Ukraine-Gipfel geben, bei dem die Regierung des Landes auf neue Zusagen hofft. "Wir erwarten Neuigkeiten für die Ukraine", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Der anstehende Gipfel beweise das "hohe Niveau der Kooperation und Fortschritte" bei der Zusammenarbeit beider Seiten. US-Präsident Joe Biden kündigte derweil neue Gespräche mit Selenskyj an.

Der EU-Ukraine-Gipfel werde "am 3. Februar in Kiew stattfinden", sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal auf einer Kabinettssitzung. Der Gipfel sei "extrem wichtig" für den angestrebten EU-Beitritt der Ukraine, die seit 2022 offiziell Beitrittskandidat zur Union ist. Wer von EU-Seite an dem Treffen teilnehmen soll, blieb zunächst offen.

"Die Tatsache, dass dieses Gipfeltreffen in Kiew stattfinden wird, ist ein starkes Signal sowohl an die Partner als auch an die Feinde", sagte Schmyhal. Es zeige Russland, dass dessen Bemühungen, Zwietracht unter Kiews westlichen Verbündeten zu säen und die Ukraine am EU-Beitritt zu hindern, vergeblich seien. Der Ministerpräsident verkündete zudem, dass am Donnerstag "erstmals in unserer Geschichte" Beratungen zwischen der ukrainischen Regierung und der EU-Kommission stattfinden sollen. (AFP/tas)

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Heusgen zu Waffen für Ukraine: Nicht voreilig ausschließen

  • 07:31 Uhr

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Bundesregierung vor voreiliger Ablehnung von Waffenforderungen der Ukraine gewarnt. "Wir schließen ständig etwas aus, das wir dann am Ende doch bereit sind zu tun. Das macht uns unglaubwürdig. Dieses Vorpreschen beim Nein-Sagen sollte endlich aufhören, es ist schädlich", sagte Heusgen den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Man müsse die Sicht ändern und bewerten, was völkerrechtlich, politisch und militärisch möglich und sinnvoll ist.
Mit Blick auf die Debatte über die mögliche Lieferung von Kampfjets an die von Russland angegriffene Ukraine sagte Heusgen: "Was Flugzeuge anbelangt, so ist ihre Lieferung nach der UNO-Charta Artikel 51 legitim." Man werde dadurch nicht zur Kriegspartei. "Hätten wir noch aus DDR-Zeiten russische Flugzeuge, die von ukrainischen Piloten bedient werden können, würde ich sagen: natürlich stellen wir die der Ukraine zur Verfügung." Jetzt gehe es aber um amerikanische F-16-Jets, über die Deutschland gar nicht verfüge.

Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfjets an Kiew bislang ab. Auch US-Präsident Joe Biden schloss eine Weitergabe von F-16-Jets aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erteilte hingegen keine kategorische Absage, sagte aber, die Waffen dürften nicht eskalierend wirken und keinen russischen Boden berühren, sondern lediglich zur Abwehr benutzt werden. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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