• Karim Adeyemi hat bisher zwar noch keine Minuten gespielt, trotzdem will der Youngster die Weltmeisterschaft in Katar auch genießen und dabei lernen.
  • Von den Besten der Welt, die mehr sind als "nur" seine Mitspieler.

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Bisher ist es noch nicht die Weltmeisterschaft der Dortmunder Spieler. Mit Ausnahme von Jude Bellingham, der mit und bei der englischen Nationalmannschaft überzeugt, haben die restlichen Dortmunder WM-Fahrer doch noch zum Teil große Anpassungsprobleme.

Die Belgier Thorgan Hazard und Thomas Meunier etwa stehen mit ihrem Team nicht nur heftig in der Kritik, sondern vor dem letzten Spieltag auch vor dem Aus. Gio Reyna ist bei den überraschend starken US-Amerikanern lediglich eine Randerscheinung und war zuletzt sogar Stein des Anstoßes einer hitzigen Debatte rund um Coach Gregg Berhalter.

Raphael Guerreiro schiebt bei den bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Portugiesen bisher Dienst nach Vorschrift, Gregor Kobel sitzt bei der Schweiz wie zu erwarten auf der Bank. Und die fünf deutschen Dortmunder WM-Teilnehmer? Niklas Süle und Nico Schlotterbeck standen teilweise heftig in der Kritik, Youssoufa Moukoko bekam immerhin ein paar Minuten gegen Japan.

Adeyemi zeigt sich selbstkritisch

Bisher ohne Einsatz sind aber Julian Brandt und Karim Adeyemi. Gerade der Youngster hätte gegen Japan eine Option sein können mit seiner Geschwindigkeit. Allerdings ließ der überraschende Spielverlauf letztlich doch keine Bewährungschance für den 20-Jährigen zu, der deshalb weiter auf seine WM-Premiere wartet, damit aber offenbar gar kein Problem hat.

"Ich bin überglücklich, hier zu sein. Seine erste WM wird man nie vergessen. Ich kann mich jeden Tag im Training mit den besten Spielern Deutschlands messen - und dabei lerne ich so unglaublich viel", erzählt Adeyemi in einem Interview mit der Münchener "tz". Dass der Angreifer überhaupt mitfahren durfte nach Katar, war nach einer allenfalls durchwachsenen ersten Saisonhälfte beim BVB so gar nicht zu erwarten, auch nicht für den Spieler selbst.

"Ich habe nicht damit gerechnet, das gebe ich zu. Weil ich die letzten Monate bei Borussia Dortmund schlichtweg nicht gezeigt habe, was ich kann. Das habe ich dem Bundestrainer auch so gesagt. Ich bin sehr selbstkritisch", gibt Adeyemi offen zu.

"Mit meiner Leistung, die ich bisher in Dortmund gezeigt habe, bin ich auf keinen Fall zufrieden! Jetzt liegt mein Fokus voll auf der Weltmeisterschaft. Aber für die Zeit danach habe ich mir fest vorgenommen, endlich beim BVB durchzustarten und der Mannschaft mit meinen Qualitäten zu helfen. Das ist mir wichtig."

Müller und Neuer als große Vorbilder

Dass es nun auch bei der Weltmeisterschaft noch klappen kann mit dem ganz großen Wurf und vielleicht auch ein paar Spielminuten, daran glaubt Adeyemi auch weiterhin ganz fest.

"Ich will immer 100 Prozent geben, egal ob auf dem Platz oder auf der Bank. Wenn du nicht spielst, fieberst du mit, dass deine Mannschaft gewinnt. Welche Namen letztendlich auf dem Platz stehen, ist nicht entscheidend. Hauptsache, die Mannschaft gewinnt. Klar wäre es super, wenn ich Spielminuten erhalte. Dann will ich alles geben und mich idealerweise mit einem Assist oder einem Tor am Mannschaftserfolg beteiligen."

Und wenn nicht, dann lernt Adeyemi eben beim ersten großen Turnier seiner noch jungen Karriere von einigen der Besten. "Thomas Müller ist eine absolute Legende. Thomas redet viel auf und neben dem Platz und ist allein schon deswegen so wertvoll für unser Team. Ebenso wie Manuel Neuer. Für einen jungen Spieler ist es das Beste, sich an die Erfahrenen zu halten."

Manchmal, so Adeyemi, sei es immer noch ziemlich surreal, mit diesen großen Spielern gemeinsam in einer Mannschaft zu spielen. "Manuel Neuer ist der beste Torwart der Welt - und ich darf ihm im Training die Bälle aufs Tor hauen. Und Thomas Müller? Der hat als Feldspieler schon eine Weltmeisterschaft und zweimal die Champions League gewonnen - und der haut sich im Training so rein, als hätte er noch nie einen Titel errungen. Das ist mein Ansporn: Im ‚Herbst‘ meiner Karriere möchte ich so sein wie Thomas Müller."

Davor liegen aber noch der Frühling und der Sommer seiner Laufbahn. Und da gibt es jede Menge zu tun für Karim Adeyemi. Vielleicht ja auch noch bei dieser Weltmeisterschaft.

Verwendete Quellen:

  • tz.de: "Ich möchte so sein wie Müller": Adeyemi packt im tz-Interview über Vorbilder und Ziele aus
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