Bei einem möglichen Anschlag in Berlin ist ein Lkw am Breitscheidplatz in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Zwölf Tote und 48 Verletzte sind bestätigt. Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen. Innenminister De Maizière will noch nicht von einem Anschlag sprechen, auch wenn viel dafür spreche. Die Ticker-Nachlese.

Hier geht es zum aktuellen Live-Ticker zum Anschlag in Berlin

  • Möglicher Anschlag mit Lkw auf Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin mit zwölf Toten und 48 Verletzten (21:30 Uhr)
  • Eine Person, die als Beifahrer im Lastwagen saß, ist tot (21:46 Uhr)
  • De Maizière: Viel spricht für Anschlag (00:25 Uhr)
  • Verdächtiger stammt vermutlich aus Pakistan oder Afghanistan (00:26 Uhr)
  • Verdächtiger könnte im Februar als Flüchtling eingereist sein (01:17 Uhr)

Update: Mittlerweile wurde die Zahl der Toten auf zwölf erhöht. Die Zahl der Verletzten liegt bei 48.

01:30 Uhr: An dieser Stelle verabschieden wir uns aus dem Ticker. Die bisher bekannten Informationen über den möglichen Anschlag und die Entwicklungen vom Abend und der Nacht können Sie im folgenden nachlesen.

01:17 Uhr: Der festgenommene mutmaßliche Fahrer ist nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden wohl im Februar als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Letzte Gewissheit gab es zunächst noch nicht, da der Mann unterschiedliche Namen verwendet habe und damit seine Identität nicht zweifelsfrei habe geklärt werden können, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am frühen Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen.

Es deutete viel darauf hin, dass der Mann - ein Pakistaner oder Afghane - bei der Einreise nach Deutschland als Flüchtling registriert worden sei. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte zuvor geschrieben, der Verdächtige sei ein Flüchtling aus Pakistan.

01:10 Uhr: Die Berliner Polizei hat nun das Uploadportal für Fotos und Videos online gestellt.



00:51 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den tödlichen Zwischenfall mit einem Lastwagen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt als einen "schrecklichen Terrorangriff" bezeichnet. "Unschuldige Zivilisten wurden auf der Straße ermordet, als sie sich gerade anschickten, die Weihnachtsferien zu feiern", erklärte Trump in einer Mitteilung. "Regelmäßig schlachten der Islamische Staat und andere islamistische Terroristen Christen in ihren Gemeinden ab", erklärte Trump weiter.

Diese Terroristen, ihre regionalen und weltweiten Netzwerke müssten vom Erdboden getilgt werden: "Ein Auftrag, den wir gemeinsam mit allen freiheitsliebenden Partnern durchführen werden." Zum Zeitpunkt der Mitteilung Trumps war in Berlin zwar von einem möglichen Anschlag die Rede, nicht aber von einem islamistischen Hintergrund.

00:45 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel wollen am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit informieren. Dabei würden auch Landesbranddirektor Wilfried Gräfling und Polizeipräsident Klaus Kandt Fragen der Journalisten beantworten, teilte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski am Montagabend mit. Ebenso werde ein Vertreter der Berliner Generalstaatsanwaltschaft dazukommen, er stehe allerdings noch nicht fest.

00:26 Uhr: Der nach dem möglichen Lkw-Anschlag festgenommene mutmaßliche Fahrer könnte ein Pakistaner oder Afghane sein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am frühen Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen. Eine genaue Identifizierung sei jedoch schwierig, da möglicherweise auch falsche Namen benutzt würden.

Der Mann war nach dem Vorfall mit mindestens neun Toten zunächst geflüchtet und an der Siegessäule festgenommen worden.

Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, der Mann sei den Ermittlern bekannt, allerdings nicht wegen eines terroristischen Hintergrundes, sondern wegen kleinerer krimineller Delikte.

00:25 Uhr: Innenminister Thomas de Maizière hat sich nun in der ARD geäußert. Dort sagte er: "Ich möchte im Moment noch nicht das Wort Anschlag in den Mund nehmen, obwohl viel dafür spricht." Der Minister sagte, er wolle gemeinsam mit den Berliner Behörden erst Klarheit haben, was geschehen sei. "Über die Hintergründe und den Hergang wissen wir noch nichts Endgültiges."

Von der Wortwahl gehe auch eine psychologische Wirkung für das ganze Land aus. "Da wollen wir sehr, sehr vorsichtig sein und hart an den tatsächlichen Ermittlungsergebnissen operieren, nicht mit Spekulationen."

Er warb um Vertrauen in die Ermittlungsbehörden und darum, ihnen ein paar Stunden Zeit zu geben. Er versicherte: "Wir werden nicht eher ruhen, bis das vollständig aufgeklärt ist." Es werde mit Hochdruck die ganze Nacht und die ganzen nächsten Tage gearbeitet. Am Dienstagvormittag werde es eine Schaltkonferenz mit allen Innenministern geben.

00:12 Uhr: Die Polizei hat zudem mitgeteilt, dass der Rettungseinsatz am Breitscheidplatz beendet wurde. Demnach wurden 45 zum Teil schwer verletzte Personen in Berliner Krankenhäuser gebracht.


00:10 Uhr: Die Berliner Polizei teilt mit, dass der Lkw, der auf den Weihnachtsmarkt gerast ist, möglicherweise auf einer Baustelle in Polen gestohlen wurde. Zuvor hatte der Chef des Transportunternehmens gesagt, dass sein Cousin mit dem Lkw Stahlkonstruktionen nach Berlin transportierten sollte und er von einer Entführung ausgehe (22:55 Uhr).



00:00 Uhr: Bei dem verdächtigen Gegenstand in der Nähe des Breitscheidplatz (siehe 23:15 Uhr) handelte es sich um um einen Schlafsack. Das berichtet die Berliner Polizei auf Twitter.



23:44 Uhr: Die Berliner Polizei bereitet aktuell ein Uploadportal für Videos und Fotos vor.



23:41 Uhr: Die USA haben den möglichen Anschlag in Berlin scharf verurteilt. Eine Mitteilung des Nationalen Sicherheitsrates sprach am Montag davon, es habe sich vermutlich um einen terroristischen Anschlag gehandelt. Man habe der deutschen Regierung Unterstützung angeboten.

Wörtlich erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price: "Deutschland ist einer unserer engsten Partner und stärksten Verbündeten. Im Kampf gegen all jene, die unsere Art zu leben und unsere Gesellschaften bedrohen, stehen wir an der Seite Berlins."

Den Opfern und ihren Angehörigen gelte tief empfundenes Mitgefühl. Dieses wolle man auch der Bundesregierung und den Deutschen übermitteln.

23:38 Uhr: Nach dem möglichen Anschlag in Berlin hat Frankreich nach Angaben des Innenministeriums die Sicherheitsvorkehrungen auf seinen Weihnachtsmärkten erhöht. Minister Bruno Le Roux rief die Sicherheitskräfte des Landes am Montagabend auf, "maximale Wachsamkeit" aufrechtzuerhalten. "Der Schutz der Weihnachtsmärkte ist sofort verstärkt worden", hieß es in einer Mitteilung. Was dies konkret bedeutet, wurde nicht erklärt.

23:35 Uhr: Die Komiker Jan Böhmermann und Olli Schulz haben eine Veranstaltung im Berliner Tempodrom nach dem möglichen Anschlag in der Hauptstadt abgebrochen. "Das ist drei Kilometer von hier passiert. Ich war erst vor ein paar Tagen da. Ich glaube, das ist einfach so scheiße gerade und wir können auch nicht die richtigen Worte dafür finden. Auf alle Fälle können wir jetzt nicht weiter hier gute Laune verbreiten und Party machen, wenn hier Menschen sterben", sagte Schulz.

Sein Partner Jan Böhmermann ergänzte unter dem Applaus des Publikums: "Kommt sicher nach Hause. Verbreitet keine Gerüchte und hört nicht auf die Arschgeigen, die dieses schreckliche Ereignis jetzt für ihre politischen Zwecke instrumentalisieren. Das ist nämlich das Allerletzte."

23:25 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel wollen am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit informieren. Dabei würden auch Landesbranddirektor Wilfried Gräfling und Polizeipräsident Klaus Kandt Fragen der Journalisten beantworten, teilte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski am Montagabend mit. Ob auch ein Vertreter der Berliner Generalstaatsanwaltschaft dazukommt, sei noch unsicher.

Bei dem Termin werde es um die aktuellen Erkenntnisse und Umstände bei dem Vorfall auf dem Breitscheidplatz gehen, erläuterte Schodrowski. Davor würden sich Polizei und Feuerwehr nicht mehr äußern.

23:15 Uhr: Aktuell bittet die Polizei, den Breitscheidplatz weiträumig zu umfahren. Dort wird aktuell ein verdächtiger Gegenstand untersucht.



23:00 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck hat sich tief betroffen über das "schreckliche Geschehen" auf dem Berliner Weihnachtsmarkt geäußert. "Das ist ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt", teilte Gauck mit. "Auch wenn wir noch nicht viel über die Hintergründe des schrecklichen Geschehens auf dem Berliner Weihnachtsmarkt wissen: Ich bin in Gedanken bei den Opfern, bei ihren Angehörigen, bei allen Menschen, die um Familienangehörige oder Freunde fürchten." Er danke den Helfern und Sicherheitskräften für ihren Einsatz, ergänzte das Staatsoberhaupt.

22:55 Uhr: Der Lkw, der in den Weihnachtsmarkt gerast ist, stammt offenbar aus Polen. Der Eigentümer und Transportunternehmer Ariel Zurwaski erklärte dem polnischen Sender "TVN24", dass es sich bei dem Fahrer um seinen Cousin gehandelt habe. Er könne sich nicht vorstellen, dass er den möglichen Anschlag begangen habe: "Ich bürge für ihn." Er glaubt eher, dass sein Cousin entführt und der Lkw gestohlen wurde: "Wenn es nach mir geht, haben sie dem Fahrer etwas angetan, den Truck gestohlen und getan, was sie getan haben."

Seit dem Nachmittag habe er keinen Kontakt mehr zu seinem Fahrer gehabt. Der Lastwagen hatte Stahlkonstruktionen nach Berlin transportiert, berichtete Zurawski weiter. Wegen einer Verzögerung habe der Fahrer bis zum Morgen warten müssen und den Lastwagenwagen in Berlin geparkt.

22:45 Uhr: Die SPD-Spitze hat sich tief betroffen über den möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins geäußert. SPD-Chef Sigmar Gabriel twitterte: "Wir trauern. Unsere Gedanken sind bei den Opfern in Berlin und ihren Angehörigen." Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte zu den "schrecklichen Ereignissen" an der Gedächtniskirche in Berlin: "Mein tief empfundenes Mitgefühl ist mit Familien und Angehörigen der Opfer."

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann twitterte: "Bin entsetzt und schockiert. Meine Gedanken sind bei den Toten und ihren Angehörigen. Das ist ein grauenhafter Anschlag." Der SPD-Politiker Martin Schulz erklärte auf Twitter: "Schreckliche Nachrichten aus #Berlin. Gedanken bei Familien&Freunden der Opfer,wünsche Verletzten zügige Genesung, Einsatzkräften viel Kraft."



22:35 Uhr: Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat noch keine Hinweise auf ein Motiv für den möglichen Anschlag. Das sagte er bei n-tv. Ähnlich zurückhaltend äußerten sich die Sicherheitsbehörden. Fest stehe noch nichts, aber vieles spreche für eine islamistische Attacke, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend aus Sicherheitskreisen.

22:34 Uhr: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über den möglichen Anschlag in Berlin gezeigt. Während ihres Besuchs im westafrikanischen Mali sprach sie von "bestürzenden Nachrichten" aus Deutschland. "Wir wissen auch nur das, was wir über die frei zugänglichen Medien in der Kürze erfahren konnten", sagte sie auf einem Empfang in der deutschen Botschaft in Bamako. Die Gäste bat von der Leyen um einen Moment des Gedenkens für die Opfer. Die Ministerin hatte zuvor die deutschen Soldaten im nordmalischen Gao besucht, die dort an einer UN-Friedensmission teilnehmen.

22:31 Uhr: Die Polizei hat zwei Bitten an die Bevölkerung. Wer Hinweise oder nachfragen hat, soll sich nicht an den Notruf, sondern an die offizielle Rufnummer 030-540 231 11 wenden. Zudem wird gebeten, dass keine Videos vom Ereignisort verbreitet werden.




22:26 Uhr: Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault hat betroffen auf den möglichen Anschlag reagiert. "Entsetzt von den Nachrichten aus Berlin und vollkommen solidarisch mit unseren deutschen Freunden", schrieb der Pariser Chefdiplomat auf Twitter.

Solidaritätsbekundungen kamen auch aus Nizza, wo ein Lastwagen-Attentat im Juli 86 Menschen getötet hatte. "Horror in Berlin. Unterstützung für den Bürgermeister von Berlin und das deutsche Volk. Nie wieder das", erklärte der führende konservative Regionalpolitiker Christian Estrosi.

22:24 Uhr: An diesem Ort ist der mögliche Anschlag verübet worden.



22:17 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich ebenfalls geäußert. Auf Twitter teilte ihr Sprecher Steffen Seibert mit: "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann." Merkel sei mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) in Kontakt.

22:14 Uhr: Auch Innenminister Thomas de Maizière hat sich mittlerweile geäußert. Demnach stehe er in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt. "Ich wurde unmittelbar nach dem schrecklichen Vorfall auf dem Berliner Weihnachtsmarkt unterrichtet", teilte der CDU-Politiker mit. "Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzen des schrecklichen Vorfalls. Ich stehe in unmittelbarem und durchgehendem Austausch mit den Sicherheitsverantwortlichen im Land Berlin und habe jede Unterstützung durch die Bundespolizei angeboten."

22:12 Uhr: Der Generalbundesanwalt übernimmt nun die Ermittlungen. Das teilte Justitminister Heiko Maas (SPD) über den Kurnachrichtendienst Twitter mit.

22:00 Uhr: Die Berliner Polizei meldet, dass die Hintergründe der Tat bislang noch völlig unklar sind. Zudem heißt es, dass es keine Hinweise auf eine weitere gefährdende Situation in der Berliner City rund um den Kurfüstendamm gebe.




21:47 Uhr: Nach den Worten von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist die Situation unter Kontrolle. Der Regierungschef reagierte geschockt auf die Attacke mit mindestens neun Toten. "Was wir hier sehen, ist dramatisch", sagte Müller am Tatort. Seine Gedanken seien bei den Familien, die Tote oder Verletzte zu beklagen hätten.

21:46 Uhr: Eine Person, die als Beifahrer im Lkw saß, ist laut Polizei tot. Über die Todesursache des Mannes ist nichts bekannt. Eine weitere Person ist an der Siegessäule festgenommen worden. Ob es sich dabei um den Fahrer handelt, ist noch nicht klar.


21:43 Uhr: Die Berliner Polizei bittet die Bevölkerung, nach Hause zu gehen und keine Gerüchte zu verbreiten. Das teilte sie am Montagabend über Twitter mit. Man arbeite auf Hochtouren, hieß es weiter.





21:42 Uhr: Mittlerweile ist eine Festnahme bestätigt. Ob es sich dabei um den Fahrer des Lkws oder den Beifahrer handelt, ist bislang nicht klar.

21:30 Uhr: Gegen 20:00 Uhr ist ein Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche in Berlin gefahren. Der schwarze Lastwagen war über den Gehweg gefahren und hatte mehrere Buden zerstört. Der Lastwagen fuhr nach Polizeiangaben auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern über den Markt zwischen den Ständen durch und verletzte dabei auch Menschen. Der Lastwagen kam auf der Budapester Straße zu stehen. Der Fahrer flüchtete zunächst Richtung Zoo. Mindestens neun Menschen sind gestorben, laut Feuerwehr wurden mindestens 50 Menschen teils lebensgefährlich verletzt.




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