• Das tödliche Attentat auf den ehemaligen japanischen Premierminister Shinzo Abe löst weltweites Entsetzen aus.
  • Auch Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich.
  • Reaktionen gab es unter anderem auch von Joe Biden und Wladimir Putin.

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Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem sehr persönlichen Statement zutiefst erschüttert zum Tod des ehemaligen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe geäußert. "Japan und die Welt verlieren mit Shinzo Abe einen großen Staatsmann. Ich verliere mit ihm einen politischen Weggefährten", schrieb die CDU-Politikerin am Freitag in einer auf ihrer Internetseite veröffentlichten Erklärung. Abes Wort habe Gewicht gehabt. "Seine Entscheidungen waren verlässlich. Sein Humor half, Widerstände zu überwinden. Er war mir ein enger Kollege und Freund", betonte Merkel.

Merkel war Abe in Deutschland, in Japan und bei internationalen Konferenzen viele Male begegnet. "Wir waren stets von dem gemeinsamen Ziel geleitet, die großen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in unseren bilateralen Beziehungen als auch zwischen Japan und der Europäischen Union sowie multilateral partnerschaftlich zu bewältigen", schrieb sie. Die deutsch-japanischen Beziehungen seien in seiner Amtszeit noch einmal enger geworden.

Merkel und Scholz reagieren auf Tod Abes

Auch die aktuelle Bundesregierung äußerte sich. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf Twitter, das Attentat mache ihn tieftraurig. Sein tiefes Mitgefühl gelte Abes Familie und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. "Wir stehen auch in diesen schweren Stunden eng an der Seite Japans", versicherte Scholz.

Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin: "Shinzo Abes Tod ist eine Tragödie für Japan und die Welt". Abe sei sein ganzes Leben lang unermüdlich und mit großem Erfolg für enge, solidarische Verbindungen Japans zur EU und zu Deutschland eingetreten. "Sein Beitrag zu einer Welt, in der Recht, Menschenrechte, Demokratie und die Menschlichkeit an erster Stelle stehen, wird unvergessen bleiben."

Russlands Präsident Putin äußert sich

Russlands Präsident Wladimir Putin schrieb in einem vom Kreml veröffentlichten Telegramm: "Die Hand eines Verbrechers hat das Leben eines herausragenden Staatsmannes beendet." Abe habe lange die japanische Regierung geführt und viel getan für die "gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern".

Der Kremlchef lobte die "guten persönlichen und professionellen Eigenschaften" Abes. "Die gute Erinnerung an diesen großartigen Menschen bleibt für immer in den Herzen jener, die ihn kannten." Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind wegen Putins Krieg gegen die Ukraine derzeit auf einem Tiefpunkt.

USA, Großbritannien und Nato-Generalsekretär betroffen

US-Präsident Joe Biden teilte in einer Stellungnahme mit: "Ich bin fassungslos, empört und zutiefst traurig über die Nachricht, dass mein Freund Abe Shinzo während eines Wahlkampfauftritts erschossen wurde. Dies ist eine Tragödie für Japan und für alle, die ihn kannten." "Selbst in dem Moment, als er angegriffen wurde, setzte er sich für die Demokratie ein. Auch wenn wir viele Einzelheiten noch nicht kennen, wissen wir, dass gewalttätige Angriffe niemals akzeptabel sind und dass Waffengewalt immer eine tiefe Narbe hinterlässt", so Biden. Die Vereinigten Staaten würden "in diesem Moment der Trauer" an der Seite Japans stehen.

Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson erklärte auf Twitter: "An seine globale Führung durch beispiellose Zeiten werden sich noch viele erinnern. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und dem japanischen Volk." An die Menschen in Japan gerichtet, fügte er hinzu: "Das Vereinigte Königreich steht in dieser dunklen und traurigen Zeit an Ihrer Seite."

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich ebenfalls betroffen. "Tieftraurig über die abscheuliche Ermordung von Shinzo Abe, einem Verteidiger der Demokratie und meinem langjährigen Freund und Kollegen", schrieb der frühere norwegische Ministerpräsident auf Twitter. "Mein tiefstes Beileid an seine Familie und das Volk des Nato-Partnerlandes Japan in dieser schwierigen Zeit." (dpa/okb)

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