• Sieben Spieler des FC Bayern München waren am Vorrunden-Aus von Deutschland bei der Weltmeisterschaft beteiligt.
  • Weitere Spieler des Rekordmeisters sind ebenfalls ausgeschieden, wurden scharf kritisiert oder haben sich verletzt.
  • Ein Rückblick in das Jahr 2018 lässt erahnen, dass die WM dem FC Bayern erneut schaden könnte.

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Es herrscht nur wenig Betrieb auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München. Lediglich Ryan Gravenberch, Marcel Sabitzer, Mathys Tel sowie Nachwuchs-Talent Paul Wanner und die Ersatztorhüter Sven Ulreich sowie Johannes Schenk trainieren an der Säbener Straße.

Die übrigen einsatzfähigen Akteure der Profimannschaft sind bei der Weltmeisterschaft aktiv – oder sie waren es. Sieben Spieler des FC Bayern sind mit der deutschen Nationalmannschaft am enttäuschenden Vorrundenaus beteiligt gewesen. Kein anderer Verein schickte so viele Spieler zur deutschen Nationalmannschaft.

Sie werden mit einem negativen Gefühl zurückkehren, wenn am 3. Januar die offizielle Wintervorbereitung des FC Bayern beginnt. "Das ist für mich schon nicht einfach zu verkraften, weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde", sagte Joshua Kimmich nach dem Spiel gegen Costa Rica und fügte hinzu, er hätte "echt Angst, in ein Loch zu fallen."

Auch Thomas Müller hat bei der Weltmeisterschaft nicht überzeugt, sprach danach von einem "Ohnmachtsgefühl" und deutete einen möglichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft an. Selbst Manuel Neuer ist plötzlich nicht mehr unantastbar. Stefan Effenberg schreibt in einer Kolumne auf "t-online": "Flick muss überlegen, ob eventuell auch eine Veränderung im Tor angebracht wäre. Bei dem ein oder anderen Gegentreffer sah Neuer nicht glücklich aus, das hat jeder gesehen."

Thomas Müllers emotionale Worte nach WM-Aus: "Absolute Katastrophe"

Erneut ist Deutschland krachend in der Vorrunde der Fußball-WM ausgeschieden. Der 4:2 (1:0)-Sieg zum Abschluss der Gruppenphase gegen Costa Rica reichte nicht mehr für den Einzug in das Achtelfinale. Ein emotionaler Thomas Müller bezeichnet das frühe Aus als "absolute Katastrophe" - und kündigt ein mögliches Karriereende im DFB-Trikot an.

Nach der WM 2018 geriet der FC Bayern in eine Krise

Ob die Spieler des FC Bayern die Enttäuschung und Kritik einfach hinter sich lassen können? Der Blick in die Vergangenheit stimmt nicht optimistisch: Nachdem Deutschland bei der WM 2018 ebenfalls in der Vorrunde scheiterte - auch damals waren sieben Spieler vom FC Bayern beteiligt - setzte sich die Misere im Verein fort.

Der FC Bayern erlebte eine schwache Hinrunde und hatte nach 15 Spieltagen neun Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund. Nur aufgrund einer starken Rückrunde wurde der Verein schlussendlich trotzdem Meister. Diesmal allerdings muss der FC Bayern sofort funktionieren.

Am 20. Januar steht der Auftakt beim Tabellen-Dritten RB Leipzig an. Und bereits am 14. Februar wird die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann beim Champions-League-Hinspiel bei Paris Saint-German maximal gefordert sein.

Für Lucas Hernandez ist die Saison wohl beendet

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht nur die deutschen Nationalspieler des FC Bayern bei der WM einen Rückschlag erlitten. Der eigentlich unersetzbare Innenverteidiger Lucas Hernandez zog sich einen Kreuzbandriss zu. "Wir sind natürlich alle geschockt und bedauern das sehr", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Es ist unwahrscheinlich, dass der Franzose in dieser Saison noch zum Einsatz kommen wird.

Und wie ergeht es den restlichen Bayern-Spielern? Matthijs de Ligt steht mit den Niederlanden zwar im Viertelfinale, hat seinen Platz in der Startelf aber gleich nach dem 1. Vorrundenspiel verloren. Der Franzose Kingsley Coman stand bislang ebenfalls nur einmal in der Startelf.

Sein Vereins- und Nationalmannschaftskollege Benjamin Pavard kassierte nach einer schwachen Leistung im Auftaktspiel gegen Australien viel Kritik und spielt seitdem keine Rolle mehr. Der frühere französische Nationalspieler und Bundesligaspieler Johan Micoud kritisiert ihn bei "Sport1": "Ich verstehe nicht, warum sich Benjamin dermaßen gehen lässt und seine Schultern nur noch nach unten hängen."

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Upamecano und Mazraoui sind die einzigen Bayern-Gewinner der WM

Lediglich Innenverteidiger Dayot Upamecano hat als Stammspieler großen Anteil daran, dass Frankreich im Viertelfinale steht.

Alphons Davies hingegen dürfte eher enttäuscht auf die Weltmeisterschaft zurückblicken, weil er mit Kanada alle drei Gruppenspiele verlor. Josip Stanisic hatte für Kroatien noch keine einzige Minute Einsatzzeit. Eric Maxim Choupo-Moting ist mit Kamerun in der Vorrunde ausgeschieden, hat aber immerhin ein Tor erzielt und zudem überraschend gegen Brasilien gewonnen.

Der einzige echte Gewinner der Weltmeisterschaft, der sich im Kader des FC Bayern befindet, ist neben Upamecano der Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui. Als Stammspieler sorgte er mit für eine der größten Sensationen des Turniers, als Marokko Belgien bezwang und die Gruppenphase überstand.

Er wird vermutlich immer gerne an diese WM zurückblicken – ganz anders als der Großteil seiner Vereinskollegen

Verwendete Quellen:

  • t-online.de: Flick muss auch über Neuer nachdenken
  • fcbayern.com: Sportvorstand Salihamidžić: "Er ist ein Kämpfer und kommt stark zurück"
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