Real Madrid ist im Kaufrausch. Die "Königlichen" haben bereits mehr als 300 Millionen Euro in Sommer-Zugänge investiert - so viel, wie kein Verein jemals zuvor. Die Reaktion auf eine desaströse Vorsaison.

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Platz drei in der Liga und 19 Punkte Rückstand auf Erzrivale und Meister FC Barcelona. Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam. Wechsel-Gerüchte um Stars wie Sergio Ramos und Toni Kroos. Drei Trainer in nur einer Spielzeit. Und schließlich das Pokal-Halbfinal-Aus gegen Lionel Messi & Co.: Hinter Real Madrid liegt eine desaströse Saison, wie man sie in der spanischen Hauptstadt schon lange nicht mehr erlebt hat.

Nach drei Champions-League-Titeln in Folge und dem Abgang von Weltstar Cristiano Ronaldo und Erfolgs-Trainer Zinédine Zidane war Real Madrid zuletzt überhaupt nicht mehr königlich - und schon gar nicht galaktisch, wie sie ebenfalls gerne genannt werden. Aus dem einstigen Star-Ensemble ist innerhalb von nur einer Spielzeit ein Scherbenhaufen geworden.

Real Madrid bricht Schallmauer: 300 Millionen Euro für neue Spieler

Doch mit der Rückkehr von Zidane zum Ende der abgelaufenen Saison und neuem Spieler-Personal sollen die ruhmreichen Zeiten zurückkehren. Dafür öffnet Präsident Florentino Perez gerne die eingestaubte Klub-Kasse. Mit der Bekanntgabe der Verpflichtung des französischen Nationalspielers Ferland Mendy von Olympique Lyon hat der spanische Spitzenklub die Schallmauer von 300 Millionen Euro durchbrochen.

Kein Verein weltweit hat in der aktuellen Transferphase mehr Geld ausgegeben. Kein Verein weltweit hat überhaupt jemals in einer Transferphase mehr Geld ausgegeben - und kein Spitzenverein gleichzeitig so wenig durch Spielerverkäufe eingenommen: nämlich gar nichts. Die Transferbilanz für die Saison 2019/2020 beläuft sich bei den "Königlichen" derzeit auf minus 305,00 Millionen Euro (Stand 14. Juni).

"Königlicher" Kaufrausch - erst Luka Jovic, dann Eden Hazard

Die zuletzt so sparsamen "Königlichen" (lediglich rund 17 Millionen Euro Transfer-Minus in den vergangenen fünf Jahren) blasen zum Angriff. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Real auf seine Erfolgsgaranten verlassen hat. Kapitän Ramos (33), Stürmer Karim Benzema (31) und Weltfußballer Luka Modric (33) sind in die Jahre gekommen.

Nun schlägt die Stunde der jungen Wilden. Von Luka Jovic (21), Éder Militao (21), Rodrygo (18) und Mendy (24). Und on top gibt es den Ausnahme-Fußballer Eden Hazard, den sich Real kolportierte 100 Millionen Euro kosten lässt. Der Königstransfer.

"Er schafft es, das Spiel in etwas Spannendes und Überraschendes zu verwandeln", sagt Perez am Donnerstag bei Hazards Vorstellung über den Belgier. Spannend dürfte vor allem die kommende Real-Saison werden. Bringen die neuen Spieler den gewünschten Erfolg? Zweifelsohne verleihen sie dem Kader neue Impulse. Konkurrenz-Kampf gab es bei den "Königlichen" zuletzt eigentlich nur noch im Mittelfeld. Zu sicher konnten sich die Stars sein, dass sie in der Startaufstellung stehen.

Zudem fehlte zuletzt der eine Offensiv-Spieler à la Ronaldo, der die Mannschaft mitreißen kann. Flügelspieler Gareth Bale, dem diese Rolle zugetraut wurde, wirkte zuletzt wie ein Fremdkörper. Er gilt als sicherer Verkaufskandidat.

Paul Pogba, Kylian Mbappé - kommt noch ein Superstar?

Während fleißig spekuliert wird, wer die Madrilenen im Sommer verlassen könnte, scheint Real seine Einkaufstour noch gar nicht beendet zu haben. Heißester Transfer-Kandidat: Paul Pogba von Manchester United. Der Franzose möchte offenbar unbedingt zu Zidane. Und sein Landsmann den Weltmeister gerne in Madrid begrüßen.

Laut einem Bericht des britischen "Mirror" trennen Real und Manchester noch rund 17 Millionen Euro von einer Einigung. Sollte der Pogba-Wechsel scheitern, stünde genug Geld für einen anderen Superstar zur Verfügung. Wie wär's denn mit Kylian Mbappé? "Mbappé, Mbappé" riefen die Real-Fans immerhin bei der Vorstellung von Hazard. Ob der Weltmeister von Paris Saint-Germain den Rufen folgt?

Am Freitag gab Real Madrid die Verpflichtung von "Messi" bekannt, dem "japanischen Messi" wohlgemerkt, wie Takefusa Kubo von den Medien in seiner Heimat gerne genannt wird. Der 18-Jährige kommt vom FC Tokyo und soll rund zwei Millionen Euro kosten.

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