Lewis Hamilton ist nach seinem Sieg im Grand Prix von Mexiko der sechste WM-Titel in der Formel 1 praktisch nicht mehr zu nehmen. Michael Schumachers Vorsprung schmilzt dann auf eine Weltmeisterschaft zusammen.

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Fans von Michael Schumacher müssen spätestens seit dem schweren Skiunfall ihres Idols am 29. Dezember 2013 sehr stark sein. Nur wenige Menschen wissen, wie es dem Rekord-Weltmeister der Formel 1 gesundheitlich geht.

Zudem zeichnet sich ab, dass er seinen Status als Rekord-Weltmeister wahrscheinlich schon sehr bald mit Lewis Hamilton wird teilen müssen. Schumis Nachfolger bei Mercedes genügt im drittletzten Rennen der Saison in den USA ein achter Platz, um auch 2019 Weltmeister zu werden.

Lewis Hamilton steht vor dem WM-Hattrick

Es wäre Hamiltons sechste Krönung zum Weltmeister und die dritte nacheinander. Schumacher hatte zwischen 1994 und 2004 siebenmal die Formel-1-WM für sich entschieden.

Hamiltons Vorsprung auf Teamkollege Valtteri Bottas beträgt drei Rennen vor Saisonende 74 Punkte.

Maximal 78 Punkte kann ein Fahrer mit drei Siegen und jeweils dem Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde noch einfahren.

Hamilton wird also schon am kommenden Sonntag beim Großen Preis der USA im texanischen Austin wieder Weltmeister, wenn ...

  • er mindestens Achter wird
  • er bei einem Sieg von Bottas Neunter wird und die schnellste Rennrunde fährt
  • Bottas nicht gewinnt

Ferrari hat auch im fünften Jahr mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel das Nachsehen. Der letzte Einzeltitel datiert aus der Saison 2007. Damals triumphierte der heutige Alfa-Romeo-Pilot Kimi Räikkönen.

Vettel, in Mexiko abgeschlagen Zweiter hinter Hamilton, weist nach 18 von 21 Rennen dieses Jahres sogar sechs Punkte weniger auf als sein starker Teamkollege Charles Leclerc, der in Mexiko trotz seiner siebten Pole Position im Ferrari nur Vierter wurde.

Hamilton nutzte im ablaufenden WM-Jahr die Fehler der Scuderia gnadenlos aus. "Auf einer Strecke in extremer Höhe bewies Lewis Hamilton erneut, dass er in seine eigene Rennstratosphäre gehört", lobte der "Telegraph" den 34-Jährigen.

Ferrari schenkt den Sieg einmal mehr her

"El Mundo Deportivo" aus Spanien resümierte: "Wenn man einem etwas nicht schenken sollte, dann ist es Hamilton. Wenn du dem fünfmaligen Weltmeister in der Formel 1 die Hand reichst, nimmt er gleich den ganzen Arm."

Der Autor spielte auf Ferraris falsche Strategie an. Der bis dahin führende Leclerc kam schon in der 15. Runde erstmals in die Box, und später ein zweites Mal. Dieser Stopp klappte zu allem Überfluss nicht wie gewünscht, was Leclerc letztlich eine Platzierung auf dem Podest kostete.

"In diesem Fall", fuhr die "El Mundo Deportivo" fort, "hat Ferrari einen doppelten Fehler gemacht - zwei mehr auf einer unendlichen Liste in dieser Saison."

Die Konsequenz daraus ist Hamiltons zweiter Matchball zum sechsten WM-Titel. Sein fehlerfreies Rennen und ein perfektes Reifenmanagement verbanden sich in Mexiko mit einer guten Rennstrategie der Silbernen. Hamilton landet so auf dem Treppenabsatz zu Schumis Olymp. (hau/dpa/AFP)

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