Der 34. Afrika Cup 2024 findet vom 13. Januar bis zum 11. Februar 2024 in der Elfenbeinküste statt. Mit dabei sind wieder viele Bundesliga-Spieler. Diese fehlen ihren Mannschaften somit zum Rückrundenstart, was für Kritik sorgt. Alles Wichtige zur kontinentalen Fußballmeisterschaft in Afrika in unserem Überblick.

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Der Afrika-Cup 2024 in der westafrikanischen Elfenbeinküste beginnt am Samstag, 13. Januar 2024, mit dem Spiel des Gastgebers gegen Guinea-Bissau. Das ist der Auftakt in ein hochklassiges Turnier mit vielen starken Nationalmannschaften, das auch internationales Interesse weckt. Wie immer werden auch wieder etliche Bundesliga-Spieler mit dabei sein. Dieses Mal sind noch mehr Spieler aus der Bundesliga von ihren Nationaltrainern nominiert worden als bei den vorherigen Turnieren.

Die Gruppenphase findet bis zum 24. Januar statt. Die Achtelfinals folgen dann vom 27. bis 30. Januar, die Viertelfinals am 2. und 3. Februar, die Halbfinals am 7. Februar. Das Spiel um Platz drei steigt am 10. Februar 2024, das Finale in Abidjan am Sonntag, 11. Februar 2024.

Vier der sechs Stadien verfügen über eine Kapazität zwischen 20.000 und 30.000 Zuschauern. Das größte Stadion wird das neue Nationalstadion in der Hauptstadt Abidjan mit einer Kapazität von 60.000 Zuschauern sein, die drei kleinsten Stadien, das Stade Amadou Gon Coulibaly, das Stade Laurent Pokou und das Stade Charles Konan Banny, werden Platz für 20.000 Zuschauer bieten.

Über den Gastgeber

Die Elfenbeinküste gewann 2015 im Elfmeterkrimi gegen Ghana zum zweiten Mal den Afrika-Cup. Das frühere Bürgerkriegsland ist nach 1984 zum zweiten Mal Gastgeber des Afrika-Cups. Ursprünglich sollte das Turnier erstmals im Sommer 2023 ausgetragen werden, aufgrund der vorherrschenden Wetterlage - Regenzeit sowie extrem hoher Luftfeuchtigkeit - musste es auf den Jahresanfang 2024 verschoben werden.

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Welche Bundesliga-Spieler sind beim Afrika Cup?

Selten hatte die Bundesliga so viele afrikanische Top-Spieler zu bieten wie in dieser Saison. Vor allem Bayer Leverkusen ist mit fünf Spielern um den Nigerianer Victor Boniface betroffen. Zudem muss der VfB Stuttgart auf Torjäger Serhou Guirassy und Wirbelwind Silas verzichten. Diese Akteure sind bereits oder könnten noch nominiert werden:

  • Bayer 04 Leverkusen: Victor Boniface (Nigeria), Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Odilon Kossounou (Elfenbeinküste), Amine Adli (Marokko), Nathan Tella (Nigeria)
  • FC Bayern München: Eric-Maxim Choupo-Moting (Kamerun), Noussair Mazraoui (Marokko), Bouna Sarr (Senegal)
  • Eintracht Frankfurt: Fares Chaibi (Algerien), Ellyes Skhiri (Tunesien), Omar Marmoush (Ägypten)
  • VfB Stuttgart: Serhou Guirassy (Guinea), Silas (DR Kongo)
  • Borussia Dortmund: Sebastien Haller (Elfenbeinküste), Ramy Bensebaini (Algerien)
  • RB Leipzig: Amadou Haidara (Mali), Ilaix Moriba (Guinea)
  • TSG Hoffenheim: Kevin Akpoguma (Nigeria), Diadie Samassekou (Mali), Kasim Adams (Ghana)
  • Union Berlin: David Datro Fofana (Elfenbeinküste), Aissa Laidouni (Tunesien)
  • SC Freiburg: Daniel-Kofi Kyereh (Ghana)
  • FC Augsburg: Patric Pfeiffer (Ghana)
  • SV Werder Bremen: Naby Keita (Guinea)
  • 1. FSV Mainz 05: Aymen Barkok (Marokko)
  • VfL Bochum: Christopher Antwi-Adjei (Ghana)
  • SV Darmstadt 98: Braydon Manu (Ghana)
  • VfL Borussia Mönchengladbach: Alassane Pléa (Mali)

Daneben dürfen sich die Fans auf weitere große Namen wie Sadio Mané, Achraf Hakimi oder Mohamed Salah freuen.

Wer nimmt am Afrika Cup 2024 teil?

Durch die für das Turnier 2019 erstmals angewandte Reform des Afrika-Cups nehmen mittlerweile 24 Mannschaften an den kontinentalen Meisterschaften teil. Die Mannschaften werden zunächst in sechs Gruppen aufgeteilt. Neben den beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale.

  • Gruppe A: Elfenbeinküste, Nigeria, Äquatorialguinea, Guinea-Bissau
  • Gruppe B: Ägypten, Ghana, Kap Verde, Mosambik
  • Gruppe C: Senegal, Kamerun, Guinea, Gambia
  • Gruppe D: Algerien, Burkina Faso, Mauretanien, Angola
  • Gruppe E: Tunesien, Mali, Südafrika, Namibia
  • Gruppe F: Marokko, DR Kongo, Sambia, Tansania

Das sind die Favoriten

Natürlich steht an erster Stelle Titelverteidiger Senegal. Sadio Mané, Kalidou Koulibaly und Edouard Mendy wollen ihren Titel von vor zwei Jahren verteidigen. Die "Löwen von Teranga" sind gespickt mit internationalen Stars. Das Team von Aliou Cissé duelliert sich in einer schwierigen Gruppe mit seinen beiden Nachbarländern Gambia und Guinea sowie mit Kamerun. Der fünfmalige Afrikameister, Kamerun, wurde 2022 Dritter.

Daneben gehören sicherlich auch die "Super Eagles" aus Nigeria zu den Top-Favoriten. Der Sieger von 2013 hat Weltstars wie den im Sommer von Bayern München umworbenen Victor Osimhen oder Ahmed Musa in seinen Reihen.

Wie immer spielt auch Ghana eine wichtige Rolle, obgleich die "Black Stars" beim Afrika-Cup 2022 in Kamerun sowie bei der einige Monate später stattfindenden WM in Katar enttäuschend in der Gruppenphase ausgeschieden waren.

Mit den Mannschaften aus Nordafrika ist zudem auch immer zu rechnen. Allen voran mit Rekordsieger Ägypten und dem WM-Vierten von Katar, Marokko. Algerien ist wieder erstarkt, mit Spielern wie dem früheren ManCity-Profi Riyad Mahrez und Ramy Bensebaini vom BVB.

Gastgeber Elfenbeinküste um Mittelfeldmotor Seko Fofana, Stürmer Wilfried Zaha und Dortmund-Stürmer Sebastien Haller werden ebenfalls gute Chancen eingeräumt.

Guinea mit dem Stuttgarter Serhou Guirassy und Tunesien um Mittelfeldorganisator Ellyes Skhiri von der Frankfurter Eintracht werden Außenseiterchancen nachgesagt.

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Das sagt der Experte

Bachirou Salou, früherer Bundesliga-Stürmer und Publikumsliebling des MSV Duisburg sowie Nationalspieler von Togo, rechnet mit Senegal. Sein derzeitiger Lieblingsspieler ist der Senegalese Sadio Mané. "Aber auch die Elfenbeinküste und Ägypten haben gute Chancen auf den Titel", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Dennoch: Erst einmal müssen alle Teams die Gruppenphase überstehen. "Der Turnierstart wird besonders wichtig werden, danach kristallisiert sich heraus, wer am besten drauf ist", sagt der 53 Jahre alte Wahl-Mönchengladbacher.

Kritik aus der Bundesliga

Wie immer gibt es Kritik aus der Bundesliga am Austragungstermin des Afrika-Cups. So fordert etwa Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro künftig einen anderen Termin für den Afrika-Cup. "Grundsätzlich muss das geändert werden", sagte der Katalane der "Bild am Sonntag". "Ich hoffe, dass wir mit der Club-Vereinigung ECA eine Abmachung mit der Fifa hinbekommen."

Dem deutschen Titelanwärter Bayer droht dafür die Abstellung von fünf Spielern. Die Fußball-Europameisterschaft findet dagegen in der Sommerpause der europäischen Top-Ligen statt. "Die Vereinheitlichung eines internationalen Spielkalenders hat für mich eine hohe Priorität für die Zukunft", sagte Carro weiter. Der 59-Jährige sitzt bei der European Club Association (ECA) im Vorstand.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel bewertet den Termin ebenso als "immer extrem unglücklich". Ihm könnten für fast sechs Wochen Eric-Maxim Choupo-Moting (Kamerun), Noussair Mazraoui (Marokko) und Bouna Sarr (Senegal) fehlen. Die Bayern starten in der Bundesliga bereits am 12. Januar 2024 wieder.

Übrigens hat Salou auch eine Meinung zum in Europa umstrittenen Termin des Afrika-Cups: "Es ist nur möglich, ein derartiges Turnier in der trockeneren Zeit, sprich im europäischen Winter, zu veranstalten." Luftfeuchtigkeit und Wassermassen, oft auch Überflutungen aufgrund fehlender Kanalisation, würden ein Fußballturnier im Sommer quasi unmöglich machen. Ihn stört: "Jeder sucht nur seinen eigenen Vorteil."

Hier kann man den Afrika-Cup live verfolgen

Viele Bundesliga-Fans können die Spiele nicht kostenlos im deutschen Fernsehen verfolgen, nur in kurzen Zusammenschnitten.

Aber: Das kostenpflichtige Streaming-Portal "Sportdigital Fußball", auch über die Plattform Dazn empfangbar, hat sich die Rechte gesichert und zeigt den kompletten Afrika-Cup.

Über den Gesprächspartner

  • Bachirou Salou (53) ist Togoer und stürmte viele Jahre in der Bundesliga, etwa für MSV Duisburg, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund. Er ist für den togoischen Fußballverband tätig.

Verwendete Quellen

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