Während die EM-Chancen für Bayern-Star Leon Goretzka nach den neuesten Aussagen von Bundestrainer Julian Nagelsmann weiter schwinden, darf sich ein Münchner Teamkollege noch durchaus Hoffnungen machen.

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Im Rahmen der Kadernominierung für die Testspiele gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) im vergangenen März hat Bundestrainer Julian Nagelsmann für die eine oder andere Überraschung gesorgt.

So wäre eigentlich Bayern-Youngster Aleksandar Pavlovic mit dabei gewesen, wäre er nicht von einer Mandelentzündung ausgebremst worden. Andere vermeintliche Stammspieler fehlten hingegen im Aufgebot. Das wohl prominenteste Beispiel war Leon Goretzka, der ebenfalls beim deutschen Rekordmeister spielt.

Wenig EM-Hoffnung für Goretzka und Hummels

Auch für die deutschen Spieler beim BVB lief die Kaderbekanntgabe nicht wie erhofft. Etliche Stars wurden von Nagelsmann nicht nominiert, einzig Stürmer Niclas Füllkrug stand gegen Frankreich und die Niederlande im DFB-Kader.

Nun äußerte sich der Bundestrainer erneut zum Kader für die kommende Heim-EM, den er voraussichtlich Mitte Mai bekannt geben wird. Die Hoffnungen für die Goretzka und BVB-Star Mats Hummels schwinden dabei immer mehr.

"Ich habe immer gesagt, es ist keine Tür zu, aber generell ist es die Kunst als Trainer, mit Hinblick auf das Turnier eine Mannschaft zu finden, wo jeder Spieler 100 Prozent zur jeweiligen Rolle passt", sagte Nagelsmann in einem Interview von Magenta TV. Ähnlich begründete er die Nichtnominierung von Goretzka und Hummels bereits im März.

Goretzka und Hummels seien "keine schlechten Charaktere", versicherte Nagelsmann. "Mats spielt eine sehr gute Saison und er ist auch ein sehr guter Innenverteidiger", sagte der Bundestrainer in dem Talk-Format "BestBesetzung" über BVB-Verteidiger Hummels, den er selbst im Oktober gerade für ein erneutes Comeback in die Nationalmannschaft zurückgeholt hatte.

Goretzka war zuletzt in sehr guter Verfassung

Hummels und Gortezka hatten zuletzt für Dortmund und den FC Bayern sehr gute Leistungen gezeigt. Goretzka glänzte beim 5:1-Erfolg der Bayern gegen Union Berlin am vergangenen Wochenende – der Mittelfeldspieler traf einmal selbst, ein weiteres Tor bereitete er vor.

Nach dem Spiel machte der 29-Jährige seine EM-Ambitionen klar deutlich: "Das ist mein klares Ziel. Aktuell ist meine Einstellung, dass ich versuche, immer auf dem Platz zu stehen und Julian zu zeigen, dass ich da bin und den Kampf annehme", sagte Goretzka im Sky-Interview. "Das versuche ich Woche für Woche auf den Platz zu bringen, um irgendwie noch auf den Zug aufzuspringen."

Doch daraus wird wohl nichts – zumindest lässt sich das aus den neuesten Aussagen von Nagelsmann herauslesen. Er habe als Trainer die Aufgabe, für die Rolle, die er vorsehe, die passenden Spieler zu finden, sagte der Bundestrainer. "Diese Entscheidung muss ich treffen."

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Leverkusen-Meister Andrich spielte sich in den Fokus

Gegen Frankreich und die Niederlande ließ Nagelsmann Leverkusens Robert Andrich neben DFB-Rückkehrer Toni Kroos auflaufen. Der defensive Mittelfeldspieler machte seine Sache in beiden Spielen sehr gut, für die EM dürfte er neben Kroos gesetzt sein.

Während es für Goretzka trotz des Formaufschwungs in Sachen Nationalmannschaft also weniger gut läuft, darf sich ein anderer Spieler des FC Bayern durchaus noch Hoffnungen auf die EM-Teilnahme machen.

"Demnach ist er auch ein Kandidat, der vielleicht noch auf den EM-Zug aufspringen kann."

Bundestrainer Julian Nagelsmann über Bayern-Profi Aleksandar Pavlovic

Denn Nagelsmanns Verlängerung beim DFB bis zur WM 2026 könnte besonders für Pavlovic einen positiven Effekt haben – und das schon in diesem Sommer. "Klar ist er gerade jetzt durch die Verlängerung von mir natürlich ein Spieler, der noch mehr in den Fokus rückt, weil wir Richtung WM eine gewisse Perspektive bauen wollen und eine Mannschaft bauen wollen, die auch in der Lage ist, eine gute WM zu spielen", sagte Nagelsmann im Interview von Magenta TV.

Da Nagelsmann nun aber nicht nur die EM in wenigen Wochen, sondern auch das kommende Großereignis in gut zwei Jahren in den USA, Kanada und Mexiko im Blick hat, steigen die Chancen junger Akteure wie Pavolvic, in diesem Sommer wichtige Turnier-Erfahrungen sammeln zu dürfen. "Demnach ist er auch ein Kandidat, der vielleicht noch auf den EM-Zug aufspringen kann", sagte Nagelsmann.

Es bleibt also abzuwarten, ob der Bundestrainer auch bei seiner nächsten Kaderbekanntgabe für die eine oder andere Überraschung sorgen wird.

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