• Borussia Dortmund hat das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht.
  • Die Leistung gegen Zweitligist Hannover wirft wieder einmal viele Fragen auf.

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Immerhin waren sich in der Bewertung von Borussia Dortmunds Partie bei Hannover 96 im Nachgang alle einig: Ohne Gregor Kobel im Tor hätte der BVB auch gegen den Zweitligisten nicht viel zu feiern gehabt. "Respekt an Hannover, die haben das heute stark gemacht. Aber wir haben Gregor Kobel im Tor", sagte Emre Can, sein Mitspieler Youssoufa Moukoko wurde sogar noch deutlicher: "Greg hat uns heute den Arsch gerettet!"

So konnte man die etwas mehr als 90 Minuten von Hannover auf einen Satz verdichten, das schmeichelhafte 2:0 für die Borussia in eine knackige Botschaft packen. Denn außer einem bärenstarken Torhüter, 20 ordentlichen Minuten und einer guten Portion Glück hatte Borussia Dortmund auch im Pokalspiel beim Außenseiter kaum mehr zu bieten.

Der Favorit hat die nächste Pokal-Runde erreicht, das war die gute Nachricht des Abends. Der erneut biedere Auftritt mit einigen bedenklichen Schwächephasen und die Tatsache, dass sich im Spiel eines Zweitligisten gegen einen Champions-League-Teilnehmer kaum ein Unterschied feststellen ließ, dürften die Zweifel am aktuellen Leistungsvermögen der Borussia aber eher noch genährt haben.

Terzic wirkt frustriert

"Das war kein gutes Spiel, das muss man ehrlich sagen", befand also Can und strich lieber die positive Nachricht heraus "Es war wichtig zu gewinnen, das haben wir geschafft. Deswegen war es okay." Für den Moment mag das eine richtige Einordnung gewesen sein, im Hinblick auf die kommenden Wochen dürfte eine Leistung wie die in Hannover oder zuletzt in der Bundesliga in Berlin aber nicht mehr ausreichen, um zu reüssieren.

Dessen ist sich auch der Trainer bewusst, der abermals eine Leistung erklären sollte, die aus seiner Sicht kaum zu erklären ist. "Wir haben viel gesprochen, trotzdem passiert es, dass es klingeln kann. Trotzdem passiert es, dass die Dinge, die wir abstellen wollten, passieren. Wir werden es wieder ansprechen...", sagte Edin Terzic, der sich wie in einer Dauerschleife gefangen fühlen muss.

Und der in allen Spielphasen erneut eklatante Fehler entdeckte. "Wir wollen reifer werden, wir wollen keinem Zweikampf aus dem Weg gehen. Wenn man sieht, wie häufig die gegnerischen Innenverteidiger durch das Mittelfeld dribbeln konnten, ohne dass wir zugepackt haben... Das war der Grund, warum wir so viele Chancen zugelassen haben."

Borussias Entwicklung stockt weiter

Es verfestigt sich der Eindruck, dass das Trainerteam in der Aufarbeitung und Vorbereitung der Spiele mit den Spielern zwar eindringlich bestimmte Themen besprechen kann - die Umsetzung auf dem Rasen dann aber allenfalls in Teilen stattfindet. Und der BVB in seiner Entwicklung seit Wochen stagniert.

"Es braucht aber auch eine Form der intrinsischen Motivation der Jungs, dass sie es selbst abstellen wollen", formulierte Terzic einen vielsagenden Satz. Die innere Motivation, Dinge unbedingt verändern und verbessern zu wollen, ist offenbar nicht oder zu wenig vorhanden. Jedenfalls dürfte das für den einen oder anderen Spieler gelten. Und dann stößt auch ein Trainer recht schnell an seine Grenzen.

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"Es ist nicht so, dass es absichtlich stattfindet. Aber da fehlt mir, dass wir uns dagegen wehren. Wir lernen nicht daraus. Aber wir müssen die Bereitschaft mitbringen", sagte Terzic und hörte sich dabei an wie auch schon viele seiner Vorgänger auf der Dortmunder Bank.

Immerhin, so Terzic, sei die notwendige Einsicht als Basis für Verbesserungen da. "Ich hätte ein großes Problem damit, wenn es den Jungs scheißegal wäre. Es geht darum, dass wir die Dinge gemeinsam umsetzen und verbessern wollen." Aber den Weg, auf dem das in die Köpfe aller Spieler gelangt und dann als Ergebnis auch auf dem Rasen zu erkennen ist, hat Borussia Dortmund immer noch nicht gefunden.

Verwendete Quellen:

  • bvb.de: "Greg hat uns heute gerettet!"
  • ruhrnachrichten.de: BVB-Trainer Terzic trotz 2:0 frustriert: "Wir lernen nicht daraus"
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