• Cristiano Ronaldo soll angeblich ernsthaft über einen Wechsel zu Borussia Dortmund nachdenken.
  • Aber wie wahrscheinlich wäre dieser Sensationstransfer und würde das mit CR7 und dem BVB überhaupt passen?

Mehr aktuelle News zu Borussia Dortmund finden Sie hier

Jetzt sind die Gerüchte in der Welt und damit auch ein Thema für die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund. Zumindest so lange, bis der BVB eine klare Ansage formuliert oder eben das Ende der Transferperiode erreicht ist. Das wäre dann am 1. September.

Tatsächlich klingt es ja verrückt, wenn sich ein Superstar wie Ronaldo offenbar aus einem gewissen Maß an Verzweiflung mit einem deutschen Klub beschäftigt, der nicht FC Bayern München heißt - und dieser Klub gar kein großes Interesse hegt an einem Spieler, der die letzten anderthalb Jahrzehnte des Weltfußballs geprägt hat.

Aber die Gerüchte, die zuerst der US-Sender "CBS Sports" verbreitet hatte, sind nun von mehreren Medien in England, Portugal und Deutschland bestätigt. Demnach hätten Quellen aus dem engeren Umfeld des Superstars bestätigt, dass dieser den Wunsch habe, sich dem BVB anzuschließen. Sein Berater Jorge Mendes hat den Spieler in den vergangenen Wochen bei einigen Top-Klubs angeboten, darunter wohl auch Dortmund.

Ronaldos Arbeitgeber Manchester United ist offenbar bereit, den Spieler gehen zu lassen. Ronaldo soll auch keine große Lust auf die anstehenden Auftritte der "Red Devils" in der Europa League haben, auch der desaströse Saisonstart - United ist nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen Tabellenletzter - und die damit verbundenen Zweifel an einer Besserung der sportlichen Lage sollen Argumente für einen Abschied sein.

Ronaldo: Vor dem Tor immer noch der Beste

Ronaldo will unbedingt in der Champions League spielen, und auch das Verhältnis zu den sportlichen Verantwortlichen in Manchester soll nach den letzten Monaten zerrüttet sein. Nach der verheerenden Niederlage zuletzt gegen Brentford (0:4) würdigten sich Ronaldo und Trainer Erik ten Hag keines Blickes.

Der BVB böte die Möglichkeit, noch einmal in der Königsklasse zu spielen. Zudem hat Ronaldo in drei der vier großen europäischen Ligen seine Tore geschossen - nur noch nicht in der Bundesliga. Vielleicht kann also auch das noch ein Ziel des mittlerweile 37-Jährigen sein.

Und in Dortmund träfe er auf einen Klub und eine Mannschaft, die sich in einer Art Aufbruchstimmung befindet und über bessere Strukturen verfügt als Manchester United. Die haben zwar nahezu unendliche finanzielle Ressourcen, aber immer noch keinen stringenten Plan, wie sie damit endlich wieder sportliche Erfolge generieren wollen.

Umgekehrt: Einen wie Ronaldo sollte man doch immer gebrauchen können. Es gibt kaum einen Spieler, der im gegnerischen Strafraum so kalt und effizient ist wie der Portugiese. Das hat er auch in Manchester noch zeigen können. Und seine Quoten davor in Turin, Madrid und bei seiner ersten Station in Manchester sprechen ohnehin für sich.

Finanziell nicht zu stemmen für den BVB

Das sind valide Argumente aus Spieler- und Klub-Sicht - denen aber auf der anderen Seite deutlich gewichtigere gegenüberstehen, die einen Ronaldo-Wechsel zum BVB quasi komplett unmöglich machen.

Ronaldo hat in Manchester noch einen Vertrag bis Sommer 2023, er müsste also ausgeliehen oder sogar aus dem Kontrakt herausgekauft werden. Dazu kommt das kolportierte Jahresgehalt von fast 30 Millionen Euro, was Dortmunds Gehaltsgefüge auf einen Schlag sprengen würde. Beim BVB gilt Marco Reus als Topverdiener, der Kapitän soll rund zwölf Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Lesen Sie auch:

Vor allen Dingen sprechen aber rein sportliche Dinge gegen ein Ronaldo-Engagement in Dortmund. Edin Terzic ist derzeit im Begriff, eine neue Mannschaft aufzubauen, die sich unter anderem sehr über die Faktoren Zusammenhalt und Mentalität definieren soll. Dazu gehört auch, dass alle Spieler zu jedem Zeitpunkt einer Partie zusammenarbeiten. Ronaldo würde da so gar nicht reinpassen.

Der Superstar beteiligt sich so gut wie nie am Spiel gegen den Ball, ein wirkungsvolles Pressing und Gegenpressing ist mit einem Spieler dieser Art kaum zu bewerkstelligen. Das müssen die anderen Spieler kompensieren. Das muss eine Mannschaft sowohl physisch als auch mental erstmal vertragen und akzeptieren. In Dortmund wäre das kaum vorstellbar: Der BVB will sich wieder als Arbeiter- und Malocherklub begreifen, Ronaldo mit seinem Glamour-Faktor und seiner Art passt da nicht hin.

Überdies hat sich die Borussia ja vor wenigen Wochen für Anthony Modeste als Mittelstürmer entschieden und die Position - die einzige, die der späte Ronaldo noch spielen kann und will - damit nach Sebastien Hallers Erkrankung neu besetzt. Da dürfte kein Platz mehr sein. Nicht einmal für einen Spieler wie Cristiano Ronaldo.

Verwendete Quelle:

  • cbssports.com: Cristiano Ronaldo's last chance of leaving Manchester United this summer is with Borussia Dortmund
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen. Unsere Berichterstattung findet in Übereinstimmung mit der Journalism Trust Initiative statt.
Ronaldo

Rätsel Ronaldo: Wo bleiben die Interessenten für CR7?

Cristiano Ronaldo hat bei Manchester United wohl längst um Freigabe gebeten. Sein Berater bietet ihn an wie Sauerbier - doch das Interesse von Topklubs hält sich in Grenzen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.