• Die Zukunft von Nikita Mazepin bei Haas in der Formel 1 ist weiterhin offen.
  • Sollte der Russe sein Cockpit räumen müssen, bekommt Mick Schumacher kurzfristig einen neuen Teamkollegen.
  • Kandidaten gibt es einige, wie zum Beispiel auch den Deutschen Nico Hülkenberg.

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Russische Rennfahrer können aus sportlicher Sicht durchatmen: Der Automobil-Weltverband FIA verzichtet auf einen Ausschluss der Piloten aufgrund des Ukraine-Krieges. Zuvor hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) alle Weltverbände und Ausrichter von Sportveranstaltungen empfohlen, Russland und den Verbündeten Belarus zu sanktionieren.

Andere Verbände wie der Fußball-Weltverband FIFA oder der Europäische Fußball-Verband UEFA waren dem Aufruf gefolgt. Auch der britische Motorsportverband schloss Russen aus. Für den zuletzt in die Schlagzeilen geratenen Nikita Mazepin bedeuten die Entscheidungen: Er kann zwar in dieser Saison nicht am Grand Prix von Großbritannien in Silverstone teilnehmen, darf aber grundsätzlich weiter starten, aber nur unter neutraler Flagge der FIA. Theoretisch.

Denn natürlich lastet die komplexe Situation nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine auf seiner Zukunft beim Formel-1-Rennstall Haas. Das Reisen dürfte für ihn als russischer Staatsbürger kompliziert bis unmöglich werden, dazu ist eine Trennung des Haas-Teams von Sponsor Uralkali, dem Unternehmen von Mazepins Vater Dmitry, weiterhin wahrscheinlich. Auch ein Festhalten an einem russischen Fahrer dürfte aktuell auf wenig Verständnis stoßen. Haas steht unter Druck.

Mazepin-Nachfolger: Es wird fleißig spekuliert

Denn die Zeit drängt: Vom 10. bis 12. März stehen in Bahrain die nächsten Testfahrten der Königsklasse auf dem Programm, ehe die neue Saison am 20. März an gleicher Stelle eröffnet wird. Sollte Haas also Mick Schumacher einen neuen Teamkollegen an die Seite stellen wollen, müsste es mit einem Nachfolger für Mazepin recht schnell gehen.

Es wird bereits fleißig spekuliert, wer das Cockpit neben Schumacher im Fall der Fälle bekommen könnte. Wir stellen einige Kandidaten vor.

Pietro Fittipaldi: "Der erste Anruf würde an Pietro gehen", hatte Teamchef Günther Steiner im Rahmen der Testfahrten in Barcelona erklärt. Fittipaldi, der Enkel des zweimaligen Weltmeisters Emerson Fittipaldi, ist Haas-Reservefahrer, kennt das Team bereits seit 2018. So gut, "um von einem auf den anderen Tag in ein Auto zu springen, gibt es derzeit keinen Besseren als Pietro", sagte Steiner. Der 25-Jährige fuhr bereits 2020 als Ersatz für den damals nach dem verheerenden Feuerunfall verletzten Franzosen Romain Grosjean die Rennen in Bahrain und Abu Dhabi und wurde dabei 19. und 17.

Hülkenberg steht voll im Saft

Nico Hülkenberg: Der Emmericher hat bereits 2020 bei drei spontanen Einsätzen bewiesen, dass er auch ohne regelmäßige Einsätze aus dem Stand abliefern kann. Der 34-Jährige absolvierte seine letzte volle Saison 2019. Er ist allerdings seit 2021 Ersatzfahrer bei Aston Martin und daher körperlich topfit. Hinzu kommt: Er saß im Simulator und hat die neue Auto-Generation getestet, weiß also ungefähr, was auf ihn zukommt. Für Schumacher wäre ein erfahrener Mann wie Hülkenberg natürlich Gold wert.

Antonio Giovinazzi: Sein Name fällt oft, wenn es um das Haas-Cockpit geht. Er fuhr von 2019 bis 2021 in der Formel 1 für Alfa Romeo, musste allerdings nach der vergangenen Saison für den chinesischen Rookie Guanyu Zhou Platz machen. Damals reagierte er auf das Aus angesichts des kommerziellen Hintergrunds des Zhou-Deals mit deutlicher Kritik an der heutigen Formel 1. Der 28-Jährige versucht sich aktuell eher schlecht als recht als Neuling in der Elektro-Rennserie Formel E. Er ist allerdings weiterhin Ersatzfahrer für Ferrari, dem Haas-Partner. Zudem wäre er wie Hülkenberg die erfahrene Option.

Chance für das australische Top-Talent?

Oscar Piastri: Der Australier ist eines der größten Nachwuchstalente. Gewann 2020 die Formel 3, stieg in die Formel 2 auf und triumphierte 2021 auch dort – zwei ganz starke Ausrufezeichen innerhalb kürzester Zeit also. Er steht zwar bei Alpine/Renault unter Vertrag, doch der Rennstall kann dem 20-Jährigen im Moment nicht mehr bieten, als Ersatzmann von Fernando Alonso und Esteban Ocon zu sein. Eine Saison bei einem Team wie Haas als Erfahrungsschatz wäre für alle Seiten eine Win-Win-Situation.

Callum Ilott: Auch der Brite ist Teil des Ferrari-Kaders und wird daher ebenfalls als mögliche Option genannt. Er geht in dieser Saison in der IndyCar-Series an den Start. Das Problem des 23-Jährigen: Er hat nur wenig Erfahrung in Formel-1-Autos gesammelt. Klare Außenseiterrolle.

Verwendete Quelle:

  • Pressekonferenz, Pressmitteilung

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