• 17:15 Uhr: ➤ Russland schickt erste Soldaten für gemeinsame Truppe nach Belarus
  • 15:31 Uhr: Tanklager brennt in grenznaher russischer Stadt Belgorod
  • 13:22 Uhr: Briten: Russische Reservisten müssen Körperschutz wohl selbst kaufen
  • 13:17 Uhr: Russische Quellen: Neuer ukrainischer Angriff im Süden bei Cherson
  • 10:45 Uhr: Treffen mit Biden? Putins Antwort ist deutlich - er räumt aber auch erstmals etwas ein
  • 10:17 Uhr: Kiew berichtet von Raketentreffer auf Energieanlagen
  • 07:35 Uhr: Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Regionen
  • 02:23 Uhr: Ukraine bekommt weitere Militärhilfe aus den USA

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➤ Russland schickt erste Soldaten für gemeinsame Truppe nach Belarus

  • 17:15 Uhr

Russland hat die ersten Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk bestätigte am Samstag die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Angaben zu den aktuellen Zahlen der Truppenverlegung oder zur künftigen Stärke der Gemeinschaftstruppe wurden nicht gemacht.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.

Russland hat Belarus als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine genutzt und startet von dort auch Luftangriffe auf ukrainische Ziele. Ein eigenes Eingreifen von Belarus in den Krieg wird von Militärbeobachtern bislang für wenig wahrscheinlich gehalten. Dieser unpopuläre Schritt könnte auch Lukaschenkos Machtposition im Land erschüttern. Andererseits bindet ein russisch-belarussischer Aufmarsch an der Grenze ukrainische Kräfte, die dann im Osten und Süden des angegriffenen Landes fehlen.

In der belarussischen Opposition gegen Lukaschenko kursiert die Zahl von angeblich 120.000 russischen Soldaten, die in den kommenden Monaten in Belarus stationiert werden sollen. Außerdem solle die belarussische Armee durch Mobilisierungsmaßnahmen von etwa 45.000 auf 100.000 Mann aufgestockt werden. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es nicht. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 14,03 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 11. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 11. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen vom 15. Oktober

Tanklager brennt in grenznaher russischer Stadt Belgorod

  • 15:31 Uhr

In der Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben ein Treibstofflager in Brand geraten. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow machte dafür Beschuss durch die Ukraine verantwortlich. "Ein Geschoss hat das Tanklager im Kreis Belgorod getroffen", schrieb er am Samstag im sozialen Netzwerk Telegram.

Durch die Großstadt läuft der Nachschub für die russischen Truppen, die den Donbass erobern sollen. Auch die ukrainische Stadt Charkiw wird häufig aus der Region Belgorod beschossen. Deshalb gab es in den vergangenen Monaten mehrere Explosionen in Munitions- oder Tanklagern, die mehr oder weniger klar durch ukrainische Angriffe verursacht wurden. Zuletzt richtete am Donnerstag ein Raketenteil Schäden an einem Wohnhaus in Belgorod an. Dabei könnte es sich aber auch um Reste einer russischen Flugabwehrrakete gehandelt haben. (dpa)

Russische Reservisten müssen eigene Schutzausrüstung kaufen

Viele der russischen Reservisten müssen Teile ihrer Schutzausrüstung wohl selbst kaufen. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium. Besonders die Rüstung aus dem Ratnik-Programm wird demnach nicht mehr vom Militär gestellt.

Briten: Russische Reservisten müssen Körperschutz wohl selbst kaufen

  • 13:22 Uhr

Von Russland mobilisierte Reservisten werden nach britischen Angaben mit mangelhafter Ausrüstung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Kontingente russischer Reservisten seien in den vergangenen beiden Wochen in die Ukraine entsandt worden, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Russland rückt weiter auf Bachmut vor: Geheimdienst hat Verdacht, warum

Russische Truppen rücken laut Geheimdienst-Informationen aus London auf die Stadt Bachmut in der Ostukraine vor. Bei ihrem Angriff haben sie nach britischer Einschätzung Fortschritte gemacht.

"Das durchschnittliche Niveau ihrer persönlichen Ausrüstung ist mit ziemlicher Sicherheit niedriger als die ohnehin schlechte Versorgung von zuvor eingesetzten Truppen."

Viele Reservisten müssten ihren eigenen Körperschutz wahrscheinlich selbst kaufen, vor allem eine moderne Schutzweste vom Typ 6B45, die eigentlich im Rahmen des russischen Ausrüstungsprogramms Ratnik generell an Kampftruppen ausgegeben werden sollte. Deren Preis habe sich im russischen Online-Handel seit April mehr als verdreifacht. (dpa)

Russische Quellen: Neuer ukrainischer Angriff im Süden bei Cherson

  • 13:17 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach russischen Informationen einen neuen Angriff zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson im Süden des Landes begonnen. Allerdings gingen die Angaben am Samstag auseinander. Der Vizechef der Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, sagte, es habe lediglich Artilleriefeuer gegeben. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Attacke sei abgewehrt worden. Dagegen berichteten russische Militärblogger von andauernden erbitterten Kämpfen. Die ukrainische Armee setze viele Panzer und Panzerfahrzeuge ein.

Ziel der Angriffe seien die Orte Dudtschany und Mylowe, um das von russischen Truppen besetzte Gebiet am nordwestlichen Ufer des Dnipro weiter zu verkleinern. Mögliche Rückzugswege der Russen über den Fluss hat die Ukraine mit Artilleriefeuer aus der Ferne in den vergangenen Wochen systematisch abgeschnitten. Von ukrainischer Seite wurden wie in Fällen zuvor keine Angaben zu dem Angriff gemacht. (dpa)

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Treffen mit Biden? Putins Antwort ist deutlich - er räumt aber auch erstmals etwas ein

  • 10:45 Uhr

Zur Frage eines möglichen Treffens mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G20-Gipfels in Indonesien im kommenden Monat hat Wladimir Putin gesagt, er sehe dafür "ehrlich gesagt keine Notwendigkeit". Es sei auch noch nicht entschieden, ob er persönlich nach Bali zum Gipfel fliegen werde.

Er zeigte sich aber für Gespräche mit der Ukraine und für Vermittlungsbemühungen von Ländern wie der Türkei offen. Erstmals räumte der Kreml-Chef auch ein, dass die anderen Partnerländer Russlands in der Ex-Sowjetunion wegen des Konflikts in der Ukraine "besorgt" seien.

Knapp acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs erobert die ukrainische Armee stetig Gebiete im Osten und Süden des Landes zurück. Am Freitag feierte das Militär erstmals seit der russischen Invasion den Tag der Verteidiger und Verteidigerinnen der Ukraine. (afp)

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Kiew berichtet von Raketentreffer auf Energieanlagen

  • 10:17 Uhr

Durch einen russischen Raketentreffer ist eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew schwer beschädigt worden. Das teilte der Energieversorger Ukrenerho am Samstag mit. Der genaue Ort wurde nicht genannt. Spezialisten arbeiteten daran, für Kiew und die Zentralukraine wieder eine zuverlässige Stromversorgung herzustellen, hieß es. Die Bürger wurden aber aufgefordert, vor allem in den Abendstunden wenig Strom zu verbrauchen, um das Netz nicht zu überlasten.

Wegen der Angriffe aus der Luft war in der gesamten Ukraine morgens zeitweise Luftalarm ausgelöst worden. Auch in der frontnahen Stadt Saporischschja wurden nach Behördenangaben Industrie- und Energieanlagen getroffen. Die Druckwelle einer Explosion habe zudem 16 Wohngebäude beschädigt. Verletzte gebe es aber nicht.

Russland hat seit Beginn dieser Woche den Beschuss des ukrainischen Hinterlandes verstärkt und zielt vor allem auf die Zerstörung der Energie- und Wasserversorgung . Russische Quellen berichteten am Samstag von ukrainischem Beschuss auf die Stadt Donezk und auf Nowa Kachowka am Unterlauf des Flusses Dnipro. In Donezk sei eine Frau getötet worden. Unabhängige Bestätigungen für diese Angaben gab es nicht. (dpa)

Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Regionen

  • 07:35 Uhr

Mehrere Regionen der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Samstag von russischen Truppen beschossen worden. In der frontnahen Großstadt Saporischschja im Süden wurden demnach Objekte der Infrastruktur getroffen. Es gebe Brände. Gouverneur Oleh Staruch rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben.

Über dem benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk gelang es nach Angaben der örtlichen Behörden, fünf feindliche Drohnen iranischer Bauart abzufangen. Dort schlugen aber im Kreis Nikopol mehr als 50 Geschosse von Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie ein. Zwei Menschen seien verletzt worden. Morgens kurz nach 7.00 Uhr Ortszeit (6:00 Uhr MESZ) wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst, weil weitere Angriffe befürchtet wurden. (dpa)

Ukraine bekommt weitere Militärhilfe aus den USA

  • 02:23 Uhr

Die USA gewähren der Ukraine weitere Militärhilfe, mit der das Land unter anderem Artilleriegeschosse, Panzerabwehr-Waffen und Fahrzeuge bekommen wird. Das Hilfspaket habe einen Wert von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro), wie die US-Regierung in der Nacht zum Samstag mitteilte. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar hätten die USA damit rund 17,6 Milliarden Dollar als Sicherheitsunterstützung für die Ukraine zugesagt.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums soll nun unter anderem zusätzliche Munition für die Himars-Mehrfachraketenwerfer geliefert werden. Zudem gehe es um 23.000 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, 5.000 Panzerabwehr-Waffen, über 200 der unter dem Namen "Humvee" bekannten Geländewagen, sowie Handfeuerwaffen und zwei Millionen Einheiten Munition dafür. Teil der Lieferungen sind auch Raketen, die auf Radaranlagen oder Funksender zusteuern können, sowie 500 Präzisions-Artilleriegeschosse.

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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