Guter Start für die deutschen Tennisprofis in New York. Alexander Zverev und Angelique Kerber stehen bei den US Open in Runde zwei. Dort kommt es bei den Damen nun zu einem deutschen Duell.

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Deutschlands Tennis-Elite Alexander Zverev und Angelique Kerber haben bei den US Open in New York die zweite Runde erreicht. Während Kerber bei ihrem 6:4, 6:4 gegen die Australierin Ajla Tomljanovic keinerlei Probleme hatte und eine überraschende Frühform zeigte, war Zverev gegen den Südafrikaner Kevin Anderson von seiner Bestform noch etwas entfernt.

Dennoch setzte sich der 23 Jahre alte Hamburger gegen den US-Open-Finalisten von 2017 mit 7:6 (7:2), 5:7, 6:3, 7:5 durch. Damir feierte er seinen ersten Sieg nach der Corona-Pause.

"Ich bin sehr zufrieden, wie das Spiel gelaufen ist. Gegen Kevin spielt man normalerweise erst im Achtelfinale oder Viertelfinale", sagte Zverev im Sieger-Interview auf dem Platz, bei dem er zunächst seine Maske vergessen hatte. Da das größte Tennis-Stadion der Welt aber nahezu menschleer war, fiel das nicht groß ins Gewicht.

Die US Open finden ohne Zuschauer und unter strengen Hygienebedingungen statt.

Zverev gegen Anderson oftmals zu passiv

Bei der Gerenalprobe beim von Cincinnati nach New York verlegten Masters-1000-Event hatte Zverev vergangene Woche noch sein Auftaktmatch gegen den Briten Andy Murray verloren. Auch gegen Anderson hatte die deutsche Nummer eins ihre Probleme und agierte oftmals zu passiv.

Nach gewonnenem ersten Satz musste Zverev den zweiten Durchgang abgeben und hatte auch zu Beginn des dritten Satzes einige brenzlige Situationen zu überstehen. Beim Stand von 1:1 musste die Nummer sieben der Welt zwei Breakbälle abwehren, ehe ihm direkt danach selbst das Break gelang. Im vierten Satz blieb Zverev dann geduldig und schaffte zum 6:5 das entscheidende Break.

Kerber zeigte in ihrem ersten Match seit ihrem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open im Januar dagegen eine souveräne Leistung. Danach war sie bemüht, die Erwartungen zu dämpfen.

"Auf gar, gar, gar keinen Fall", antwortete die deutsche Nummer eins ihrem Auftaktsieg gegen Tomljanovic auf die Frage, ob sie sich nun beim Corona-Grand-Slam in New York zu den Favoritinnen zähle. "Ich habe gerade einmal meine erste Runde gespielt. Es ist noch ein so, so langer Weg", sagte die 32 Jahre alte Kielerin.

In der zweiten Runde am Mittwoch trifft sie nun im deutschen Duell auf Anna-Lena Friedsam, die sich gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mühelos mit 6:2, 6:2 durchsetzte. "Ich freue mich auf die Partie und glaube schon, dass ich Angie mit meinem Spiel ein bisschen weh tun kann", sagte die 26 Jahre alte Friedsam selbstbewusst.

Kerber kurierte Oberschenkelprobleme nach Australian Open gut aus

"Ich bin sehr glücklich, wie das Spiel gelaufen ist. Ich habe gut gespielt und mich gut bewegt", sagte Kerber im Sieger-Interview. Mit einer Maske vor dem Mund und dem nötigen Abstand zum Interviewer stand sie im nahezu menschenleeren Louis Armstrong Stadium und schaute glücklich zu ihrem alten, neuen Trainer Torben Beltz auf der Tribüne. "Ich denke, auf der Leistung kann ich aufbauen", sagte Kerber.

Kerber hatte nach den Australian Open zunächst wegen hartnäckiger Oberschenkelprobleme pausieren müssen, danach legte die Coronavirus-Pandemie den kompletten Tour-Betrieb für rund fünf Monate lahm. Anders als zum Beispiel Alexander Zverev oder die in New York fehlende Andrea Petkovic verzichtete Kerber in der Pause auf die Teilnahme an Show-Turnieren.

"Weil ich mich eher auf mein Training konzentrieren wollte", hatte Kerber, die sich von Kurzzeit-Coach Dieter Kindlmann getrennt hatte und zu Beltz zurückgekehrt war, vor Turnierbeginn gesagt.

Gegen Tomljanovic war Kerber die lange Pause aber nicht anzumerken. Die 32-Jährige wirkte fit und konzentriert und siegte verdient. Im vergangenen Jahr war Kerber in Flushing Meadows gleich in der ersten Runde an der Französin Kristina Mladenovic gescheitert. Dafür wollte sie sich unbedingt rehabilitieren. Am Montag gelang ihr der erste Schritt. (Lars Reinefeld/dpa/ash)

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