Miroslav Klose ist der erfolgreichste Stürmer in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Und auch wenn er seine aktive Laufbahn mittlerweile beendet hat, könnte er bei der bevorstehenden WM in Russland erneut eine entscheidende Rolle spielen.

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Wie man bei einer Fußball-Weltmeisterschaft ein Tor erzielt, weiß niemand besser als er. Mit 16 Toren führt Miroslav Klose die ewige WM-Torschützenliste an.

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Vor zwei Jahren beendete der mittlerweile 40-Jährige seine Profikarriere. Dennoch ist er weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft: Als Stürmertrainer soll er Timo Werner & Co. zu mehr Treffsicherheit verhelfen.

Seit November 2016 absolviert Klose ein Ausbildungsprogramm beim DFB. Sein Ziel ist eine Trainerlaufbahn. "Ein Spiel zu lesen, mich akribisch vorzubereiten, Strategien und Taktiken zu entwickeln - das hat mich schon als Spieler sehr gereizt und beschäftigt", verriet er auf DFB.de.

In den vergangenen Monaten hat er sämtliche U-Nationalmannschaften besucht und mit ihnen Offensivtraining absolviert. Zudem ist er ein fester Bestandteil des Trainerteams von Bundestrainer Joachim Löw.

Videoanalyse mit den Stürmern

Klose möchte den Offensivkräften der deutschen Nationalmannschaft vor allem das richtige Sturmverhalten beibringen. Die Trainingseinheiten werden mit mehreren Kameras aufgezeichnet.

"Ich studierte Videos, wie sich unsere Angreifer bewegen, etwa wo sie stehen, wenn der Ball nach links geht, und wie sie dann laufen - zum Ball, gegen den Ball, in Pressing- und in Drucksituationen", so Klose im "Kicker".

Vor allem Timo Werner soll von der Zusammenarbeit mit Klose profitieren. Der Torjäger von RB Leipzig gilt in der deutschen Nationalmannschaft als Stürmer Nummer eins. Klose hält ihn für einen "fantastischen Spieler", der aber "noch nicht in der Weltklasse" sei, sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Daher arbeitet er mit Werner an dessen Schwächen: "Er kann noch so viel lernen. Wie er sich zum Ball bewegt. Wie er in die Tiefe geht. Das sind Nuancen, aber er hat noch richtig Potenzial nach oben", so Klose weiter.

Klose selbst war früher ein Meister darin, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu stehen. So kam er zu 121 Treffern in der Bundesliga und zu 71 Toren für Deutschland. Kein Stürmer hat häufiger für die Nationalmannschaft getroffen.

Ein Bindeglied zwischen Trainern und Spielern

Als Trainer hat Klose zwar kaum Erfahrung, dafür bringt er andere Qualitäten mit. Mit vielen Spielern hat er noch aktiv zusammengespielt. Erst vor vier Jahren, nach dem WM-Sieg von 2014, trat er aus der Nationalmannschaft zurück.

"Ich glaube, dass ich dem Trainerteam auch helfen kann, sich in die Spieler hineinzuversetzen, wie sie ticken, wann sie müde sind, wann man Trainingseinheiten dosieren muss. Da bin ich ein Bindeglied", sagte Klose der dpa.

Klose kümmert sich im Training nicht nur um die beiden Stürmer Werner und Mario Gomez. Alle Spieler, die in das Offensivspiel integriert sind, werden von ihm gecoacht.

Über den Leistungsstand der deutschen Offensivkräfte hat Klose eine klare Meinung. "Wenn wir die Außenbahnen dazunehmen, haben wir jetzt, 2018, die beste Offensive, seit ich in der Nationalmannschaft bin", sagte er im "Kicker". "Aber für den unmittelbaren Sturm gilt das nicht." Ob es ihm gelingt, daran etwas zu ändern?

Wackelt Kloses WM-Rekord?

Nach der Weltmeisterschaft endet für Klose die Zeit bei der Nationalmannschaft. Eine neue Aufgabe beim FC Bayern München wartet auf ihn. Dort wird er die U17-Nachwuchsmannschaft trainieren.

Gerne würde er als erneuter Weltmeister seine neue Arbeitsstelle antreten - selbst wenn er dafür den Titel als WM-Rekordtorschütze einbüßt.

Thomas Müller ist mit zehn WM-Treffern von den noch aktiven Fußballern sein engster Verfolger. Sechs Tore fehlen ihm noch auf den Rekord. "Von mir aus kann Thomas gerne zehn Kisten in Russland machen", sagte Klose dazu.

Der WM-Titel steht für ihn eben über allem - ob nun früher als Spieler oder jetzt als Trainer.

(Mit Material der dpa.)

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