• Pep Guardiolas Zeit beim FC Bayern ist mittlerweile mehr als vier Jahre her.
  • Doch erst jetzt wird offenbar bekannt, warum der Spanier seinen Vertrag in München nicht verlängerte.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Pep Guardiola steht inzwischen seit mehr als vier Jahren bei Manchester City an der Seitenlinie. Und mindestens zweieinhalb weitere Jahre sollen hinzukommen - erst diese Woche verlängerte er seinen Vertrag bis Sommer 2023.

"Er fühlt sich wohl, ist umgeben von Leuten, denen er vertraut", hat nun ein Vertrauter des Spaniers die Vertragsverlängerung gegenüber der "BBC" erklärt. "Er kontrolliert die sportlichen Entscheidungen und ist glücklich, dass aus der Kabine nichts nach außen dringt - was beim FC Bayern und FC Barcelona passiert ist."

Guardiola-Vertrauter erklärt Bayern-Aus

Das Kabinengeflüster soll einer der Gründe gewesen sein, warum der 49 Jahre alte Trainer 2016 die Münchner nach dem Ablauf seines Dreijahresvertrags verließ, wie Guillem Balagué - spanischer Journalist, der unter anderem die Biografie von Guardiola geschrieben hat - weiter sagte. Doch auch die ständigen Erklärungen seiner Arbeit gegenüber den Vereinsbossen hätten Guardiola missfallen.

"Nach jedem Spiel musste er den Bossen erklären, wie das Team gespielt hat und warum er das gemacht hat, was er gemacht hat. In den letzten Monaten seines Vertrags war klar, dass er nicht verlängern wird", sagt Balagué.

Er hatte schon in seiner Guardiola-Biografie vor Amtsantritt des damals 42-Jährigen in München den renommierten Sportjournalisten Raphael Honigstein zitiert. Honigstein wies angesichts der an der Säbener Straße herrschenden Arbeitsbedingungen auf den Ursprung des Spitznamens "FC Hollywood" hin, der auf das interne und externe Theater rund um den FC Bayern München Mitte der 90er Jahre zurückgeht: "Die größten Namen haben die größten Egos."

Guardiolas Ex-Trainer Louis van Gaal überwarf sich mit den Bayern-Bossen

An diesen "Rahmenbedingungen des Klubs", orakelte Balagué, seien vor Guardiola bereits Otto Rehhagel, Felix Magath und Guardiolas einstiger Barcelona-Coach Louis van Gaal gescheitert. "Sie alle wurden nach Auseinandersetzungen mit der Klubführung entlassen", beschrieb Balagué.

Im Unterschied zu den Genannten ging Guardiola aber selbst. Zu seinen Zeiten als Bayern-Trainer hießen die "großen Namen und Egos" Franz Beckenbauer (Ehrenpräsident), Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender), Uli Hoeneß (Manager) und Matthias Sammer (Sportvorstand). Honigstein: "Sie alle sorgen rund um die Uhr für einen Newsletter zu allem, was im Klub vor sich geht."

Nach drei Jahren wurde das Guardiola zuviel. Bei den Engländern müsse er nicht jede Woche Frage und Antwort stehen - und das Verhältnis zu den Klubbossen sei besser. Mehr Meistertitel holte Guardiola mit den "Skyblues" gegenüber seiner Zeit in München (2013 bis 2016) deswegen aber nicht.

Verwendete Quellen:

  • bbc.com: Pep Guardiola: Manchester City boss was 'not close at all' to leaving, says Guillem Balague
  • Guillem Balagué: Pep Guardiola - Die Biografie (2013)
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.