• Der Start der Fußball-EM 2021 rückt näher.
  • Doch wegen der Coronakrise ist inzwischen unklar, wo das Turnier stattfindet und ob Fans in den Stadien dabeisein dürfen.
  • Was Ticket-Besitzer jetzt wissen müssen.

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München: Tausende Fußball-Fans, die durch Straßen strömen; Public Viewing in Bars und Biergärten; Fan-Blöcke mit Gesängen - es sind Bilder, wie sie sicher viele Anhänger vermissen. Doch in Tagen der Coronavirus-Pandemie wirken sie wie aus einer anderen Zeit.

Fußball-EM 2021: Unsichere Corona-Lage für Zuschauer

Was bringt die Zukunft? Vom 11. Juni bis 11. Juli ist die Fußball-EM 2021 geplant. Und das ausgerechnet im paneuropäischen Format, also in elf europäischen Metropolen (darunter München und London) und einer asiatischen Stadt (Baku). Momentan ist aber völlig unklar, ob und in welcher Form die Spiele vor Zuschauern ausgetragen werden. Was Sie zu den EM-Tickets jetzt wissen müssen.

Welche Optionen werden für die Austragung der Europameisterschaft diskutiert?

Dass die Europameisterschaft aus logistischen Gründen in nur einem Land stattfindet, lehnte der Europäische Fußball-Verband (Uefa) lange ab.

Bis zum 5. März sollten alle EM-Spielorte ihre Konzepte erarbeitet haben, immer davon ausgehend, dass die Fußball-EM 2021 trotz Corona wie geplant stattfindet. So rechnet zum Beispiel die Stadt München weiterhin mit vier Spielen. Das erklärte das Referat für Bildung und Sport jüngst auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Offenbar kommt nun Bewegung in die Sache. Wie RTL und ntv am Donnerstag berichteten, erwägt die Uefa nun vier Szenarien:

  • 1. Szenario: Zehn EM-Spielorte in zehn Ländern
  • 2. Szenario: Fünf EM-Städte in fünf Ländern
  • 3. Szenario: Zwei bis drei Länder und mehrere Städte
  • 4. Szenario: Eine Stadt oder Region mit mehreren Stadien

Dem Bericht zufolge kommen für das 4. Szenario die österreichische Metropole Wien, die portugiesische Hauptstadt Lissabon, London oder Nordrhein-Westfalen (NRW) in Frage.

Das entspricht etwa der Meinung von Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg. Dieser forderte in seiner Kolumne bei t-online.de: "Die Uefa sollte die EM in nur einem Land austragen und darüber nachdenken, ob dieses Land nicht Deutschland sein muss. Wir haben in Deutschland alles, was es braucht, um kurzfristig dieses Turnier auf die Beine zu stellen: moderne Stadien, die Infrastruktur – und vor allem die Möglichkeit, ein perfektes Hygienekonzept zu erstellen."

Darf ich Tickets weiterverkaufen, sollten Spiele wegen Corona verlegt werden?

Die Verbraucherzentrale Bayern rät auf Anfrage unserer Redaktion nachdrücklich von einem Weiterverkauf der EM-Tickets ab - trotz unsicherer Corona-Lage.

Die EM-Karten seien personalisiert. Wer eine Karte von einem registrierten Ticket-Besitzer kaufe, müsse fest damit rechnen, nicht ins EM-Stadion zu kommen.

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Was sagt die Uefa zu den EM-Tickets?

In den ersten beiden Verkaufsphasen hatte die Uefa kurz vor der Corona-Krise mehr als 28 Millionen Ticket-Anfragen verzeichnet. Aktuell warten der Verband und die EM-Spielorte bezüglich der Zuschauerfrage offensichtlich ab. Zu unsicher ist die COVID-19-Situation.

Auf der offiziellen Ticketing-Seite zur Fußball-EM 2021 heißt es: "Wenn du Tickets gekauft hast, aber ein Stadionbesuch nicht mehr möglich ist, kannst du deine Tickets bis zum 26. Januar 2021 um 14 Uhr MEZ zurückgeben."

Ferner steht laut "The Athletic" in den Ticket-Richtlinien der Uefa: "Im Falle einer Verlegung des Spiels vor dem Anpfiff aus Gründen höherer Gewalt ist das Ticket für die neu angesetzte Austragung des Spiels gültig. Der Antragsteller hat keinen Anspruch auf Rückerstattung der Eintrittskarten, wenn er nicht in der Lage ist, das neu angesetzte Spiel zu besuchen". Höhere Gewalt schließe dabei eine Pandemie mit ein.

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Tickets für die EM: Was rät der Verbraucherschutz?

Der begrenzte Zeitrahmen für eine Ticket-Rückgabe stößt bei der Verbraucherzentrale Bayern auf Verwunderung.

"Wenn eine Veranstaltung nicht so stattfinden kann, wie ich das Ticket gekauft habe, ist der volle Ticket-Preis zurückzuerstatten", erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage. Und: Dies gelte weit über den 26. Januar hinaus, bis eine finale Regelung zur Zulassung von Zuschauern in EM-Stadien getroffen sei.

Wolle jemand "seine Ruhe habe", solle er oder sie ihr Ticket bis zum 26. Januar besser zurückgeben, erklärt die Sprecherin der Verbraucherzentrale weiter. Festzuhalten bleibe dennoch: Wenn die Leistung nicht so, wie sie auf dem Ticket steht, erbracht werden könne, gebe es über den 26. Januar hinaus ein Anrecht auf Rückerstattung. Das heißt: Wenn eine Partie der Fußball-EM 2021 nicht an dem EM-Spielort stattfinden kann, der auf der Karte steht, muss es bei Ticket-Rückgabe auch Geld zurückgeben.

Verwendete Quellen:

  • Verbraucherzentrale Bayern
  • The Athletic: Fans won’t get Euro 2020 refunds if games move – unless they act now
  • Uefa.com: Tickets für die EURO 2020
  • dpa: Stadt München geht weiter von EM-Austragung aus
  • t-online.de: "Ich glaube, dass die Fußball-EM komplett abgesagt wird"
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