Arjen Robben erhitzt mal wieder die Gemüter. Eine vermeintliche Schwalbe des Niederländers sorgte im Viertelfinale des DFB-Pokals zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern München für richtig Stunk - vor allem beim unterlegenen VfL.

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Man kann es mit dem FC Bayern München halten, wie man will. Aber dass Arjen Robben lieber einmal zu häufig als zu wenig fällt, gilt bei den meisten Fußballfans als verbrieft. Im DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen dem VfL Bochum und dem FCB gab es nun mal wieder eine solche Szene, in der man Robben eventuell vorwerfen könnte, etwas übertrieben zu haben.

Jan Simunek hatte den Niederländer in der 43. Minute im Strafraum touchiert. Robben fiel. Und Schiedsrichter Bastian Dankert wertete das eher harmlose Foul als Notbremse. Die Konsequenz: Rot für Simunek und Elfmeter für die Bayern. Den vergab Thomas Müller zwar, aber die Unterzahl brach den bis dahin großartig mithaltenden Bochumern schlussendlich das Genick.

Kein Wunder also, dass die Bochumer verärgert auf die harte Entscheidung des Schiedsrichters reagierten. Der Bösewicht war schnell ausgemacht: Arjen Robben, der vermeintliche Schwalbenkönig.

"Das geht mir auf die Eier"

Torwart Manuel Riemann ging besonders hart mit dem Niederländer ins Gericht: "Das geht mir auf die Eier. Robben lag 90 Minuten nur am Boden. Der wartet nur auf den Kontakt. Dass er sich jedes Mal hinlegt und auf den Pfiff wartet, das hat er gar nicht nötig, er ist so ein guter Spieler."

Riemanns Trainer Gertjan Verbeek tobte in der ARD: "Normal bin ich stolz, Holländer zu sein. Aber das war nie Elfer und nie Rot. Wenn Robben Kontakt spürt, geht er liegen - das weiß ja jeder von ihm."

Auch bei Twitter wird gelästert

Auch bei Twitter bekam Robben natürlich sein Fett weg:

Robben selbst beharrte auf seinem Recht: "Für mich war es ein Elfmeter und eine Rote Karte. Ich bin schon lang genug im Fußballgeschäft, um die Enttäuschung bei den Spielern und dem Trainer zu verstehen, aber das sind die Regeln. Darüber gibt es keine Diskussion. Es war zu 100 Prozent Elfmeter."

Unerwartete Unterstützung bekam der Niederländer vom erklärten Bochum-Fan Herbert Grönemeyer. "Ich dachte, dass es eine Schwalbe von Robben war. Jetzt, wo ich es sehe, muss ich sagen, dass es ein klarer Elfmeter war. Aber die Rote Karte ist natürlich hart", sagte der Sänger in der Halbzeitpause der ARD.

Doppelbestrafung auf dem Prüfstand

Doch nicht nur über Robbens vermeintliche Schwalbe wurde diskutiert. Auch die lästige Doppelbestrafung aus Elfmeter und Platzverweis stieß den meisten Anwesenden sauer auf - unter anderem auch Bayern-Trainer Pep Guardiola. "Auf jeden Fall ist die Regel lächerlich. Die FIFA muss diese Regel ändern." Der Meinung ist auch ARD-Experte Mehmet Scholl: "Die Rote Karte macht das Spiel kaputt."

Immerhin, Robben versuchte das Spiel mit einer positiven Note zu beenden. Sein Lob für den VfL klang aufrichtig: "Riesenkompliment an Bochum, das ist Fußball. Dafür kommt man ins Stadion. Ich hoffe, dass die aufsteigen. So muss Fußball gespielt werden."

Und wer weiß, vielleicht versöhnen diese Worte ja den einen oder anderen.

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