Ein 1:1 gegen den FC Basel, Vorletzter in der Tabelle der Schweizer Super League, hebt die Stimmung von Bayern-Coach Thomas Tuchel ohnehin nicht. Was Tuchel aber die Laune richtig verhagelt, reicht über die 90 Testminuten hinaus.

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Cheftrainer Thomas Tuchel und Sportdirektor Christoph Freund widersprachen sich nach dem 1:1 des FC Bayern München gegen den FC Basel bezüglich des Stands in Sachen Winter-Verstärkungen.

Tuchel merkte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, das die "Sportschau" aufgriff, kritisch an: "Der Zeitplan ist schon überschritten. Der Wunsch war 2.1.!" Tuchel sorgt sich vor allem um die geplagte Defensive. In der fehlten gegen den Tabellen-Elften der Schweizer Super League Min-Jae Kim, weil er für Südkorea die Asien-Meisterschaft bestreitet, und Konrad Laimer. Österreichs Nationalspieler plagen Kniebeschwerden. Diese Personalnot mündete in einen weiteren Einsatz von Joshua Kimmich auf der rechten Abwehrseite. Und Leon Goretzka agierte in der zweiten Halbzeit mal wieder als Innenverteidiger.

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Nichts Konkretes zum Dier-Gerücht

Abhilfe soll angeblich Eric Dier schaffen. Weder Tuchel noch Freund mochten jedoch Konkretes zur Aufklärung beisteuern, inwiefern von einer Verpflichtung des englischen Nationalspielers aus Tottenham auszugehen sei. "Ich kenne den Spieler", sagt Freund über Dier, "aber es gibt aktuell sonst nichts zu sagen." Und das, obwohl es zumindest nach Informationen des TV-Senders Sky bereits eine mündliche Einigung des FC Bayern mit dem ehemaligen Teamkollegen von Torjäger Harry Kane geben soll.

Laut Freund gebe es keine Transfer-Deadline beim FC Bayern für den Winter. Der Österreicher verwies darauf, dass die Wechselperiode noch den gesamten Januar über andauere. "Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen. Dass wir mit einigen Spielern im Austausch sind und einige Gespräche führen, ist Fakt."

Tottenhams Eric Dier schlägt einen Pass im Spiel gegen die AC Mailand
Eric Dier, hier im Einsatz gegen die AC Mailand, steht bei Tottenham Hotspur noch bis zum Saisonende 2023/24 unter Vertrag. © dpa / Luca Bruno / AP

Der im defensiven Mittelfeld und der Abwehr einsetzbare Dier wäre in München freilich eher eine B-Lösung für eine größere Kaderbreite. Bei Tottenham pendelt der 29-Jährige zwischen Bank und Tribüne. Die Spielpraxis fehlt ihm komplett.

Tuchel: Viele gute Vereine suchen noch

Tuchel gab trotz seines kritischen Hinweises auf den 2. Januar zu bedenken, dass es besonders schwer sei, in der komplizierten Winter-Transferperiode früh Fakten zu schaffen: "Es sind sehr viele gute Vereine noch in der Champions League und haben ihre eigenen Ziele. Wir schauen auf einem Niveau, das uns weiterhilft. Deshalb ist es sehr schwierig."

Auch die Führungskräfte um Manuel Neuer beobachten aufmerksam, was sich vor dem Bundesliga-Neustart gegen die TSG 1899 Hoffenheim (12. Januar, 20:30 Uhr) tut. "Man weiß, dass wir teilweise einen schmalen Kader hatten", sagte der Kapitän: "Ich weiß, dass unsere Verantwortlichen den Markt sondieren und schauen, ob das Richtige für uns da ist."

18-jähriger Noël Aséko Nkili trifft bei seinem Profi-Debüt

Gegen Basel gefielen bayerische Youngster wie der 18-jährige Noël Aséko Nkili. Dem gebürtigen Berliner mit Eltern aus Äquatorialguinea gelang in seinem ersten Einsatz für die Profi-Mannschaft in der 70. Minute der Ausgleichstreffer zum 1:1. Auch Adam Aznou, Benedikt Wimmer und Lovro Zvonarek durften sich zeigen. Im defensiven Mittelfeld gilt das 19-jährige Eigengewächs Aleksandar Pavlovic nach nur fünf Einsätzen in der Bundesliga und einem Champions-League-Spiel praktisch schon als gesetzt.

Die Nachwuchskräfte hätten Energie reingebracht, lobte Tuchel in Basel. Aber "einfach nur die Jungen reinwerfen", das sei halt keine Lösung für die hohen Saisonziele in München. "Wir haben natürlich den Anspruch, den Druck aufrechtzuerhalten auf Leverkusen. Wir wollen die Tabellenführung haben", verkündete Tuchel. Und dafür verlangt der Trainer international bewährte Kaderverstärkungen.

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