Marcel Reif kritisiert den Umgang des FC Bayern mit seinem Trainer. Wäre der TV-Experte an der Stelle von Niko Kovac, hätte er bereits hingeworfen.

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Muss Niko Kovac den FC Bayern nach Saisonende verlassen oder nicht? Ist er der richtige Trainer für den Bundesligisten? Funktionieren Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge noch an der Spitze des deutschen Rekordmeisters? In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung hat sich Experte Marcel Reif zu genau diesen Fragen geäußert - und die Münchner scharf kritisiert.

"Nach dem Pokalfinale werden sie sich fragen, ob es mit ihm reicht, den neuen FC Bayern zu bauen", sagte Reif über Trainer Kovac. Er betonte aber auch: "Das ist legitim. Der leitende Angestellte muss passen. Das gilt überall."

Die Bayern-Bosse hatten in den vergangenen Wochen ein klares Bekenntnis zu ihrem Trainer vermieden.

Marcel Reif kritisiert Bayern-Umgang mit Trainer Niko Kovac

Der öffentliche Umgang, wie sowohl Vereins-Präsident Hoeneß als Vorstandschef Rummenigge über Kovac sprechen, passt dem TV-Experten überhaupt nicht. Sie sei "an der Grenze der Unanständigkeit, finde ich. Sie machen Kovac die Arbeit schwer", sagte Reif.

Und weiter: "Du holst einen jungen Trainer, stellst ihm einen unerfahrenen Sportdirektor an die Seite, machst dann noch merkwürdige Dinge wie diese Pressekonferenz (die Wutrede von Hoeneß und Rummenigge, Anm. d. Red.) - dann wunderst du dich, dass der junge Trainer auf dem Niveau noch lernen muss. Ich halte ihn auch menschlich für eine Bereicherung der Liga."

Reif stellte klar: Wenn er wie Kovac behandelt worden wäre, hätte er "sofort" hingeworfen. "Ich habe das als Sportchef von RTL auch so gemacht. Ich rate Kovac natürlich nicht, so zu handeln. Aber wenn er es täte, würde ich es verstehen", so der TV-Experte.

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge: Passt das noch?

Uli Hoeneß ist seit 2009 Präsident des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge bereits seit 2002 Vorstandsvorsitzender. Seit zehn Jahren bilden sie die Spitze des deutschen Rekordmeisters - passt das noch?

"Das ist die Frage! Sie sind unterschiedlich gestrickt, haben auf ihre Art gemeinsam gegeneinander sehr viel Gutes hingekriegt. Jetzt steht man an einer Zeitenwende: Der Trainer ist nur ein Punkt. Wie soll der Klub und der Fußball der Zukunft aussehen? Super-Liga ja oder nein?", fragte Reif.

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