• Der FC Bayern München ist in der Bundesliga seit drei Spielen sieglos und hat den schwächsten Saisonstart seit zwölf Jahren hingelegt.
  • Trainer Julian Nagelsmann äußert Kritik an der Spielweise seiner Mannschaft.
  • Ob der Rekordmeister am Dienstagabend gegen den FC Barcelona ein anderes Gesicht zeigen wird?

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Die Stimmung befindet sich am Tiefpunkt. Mit dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart schaltete der FC Bayern München in den Krisenmodus. "Zum ersten Mal bin ich sauer auf uns selbst", sagte ein sichtliche frustrierter Thomas Müller. "Ich habe eine ganz schöne Krawatte. Wenn wir so schnell wie möglich an die Tabellenspitze kommen wollen, dann müssen wir uns an die eigene Nase fassen - jeder Einzelne."

Die Zwischenbilanz ist schwach: Der Rekordmeister ist seit drei Bundesligaspielen sieglos. Somit hat München den schwächsten Saisonstart seit zwölf Jahren hingelegt. Hinter dem Überraschungs-Tabellenführer 1. FC Union Berlin und dem SC Freiburg belegt der FC Bayern in der Tabelle lediglich Platz 3.

Müller & Co. können sogar froh sein, dass das Spiel gegen Stuttgart nicht mit einer Niederlage geendet ist. Zwar gelang dem VfB der Ausgleich erst in der Nachspielzeit durch einen (berechtigten) Elfmeter. Allerdings wurde bereits zuvor ein Treffer des VfB-Stürmers Serhou Guirassy unter sehr strittigen Umständen aberkannt, weil dieser ein Foul gegen Joshua Kimmich begangen haben soll. Zudem traf Guirassy einmal die Latte.

Nagelsmann kritisiert: "zu viel Kontrolle"

Der FC Bayern agierte zwar dominant und hatte gegen Stuttgart 67 Prozent Ballbesitz, konnte daraus aber zu wenig Chancen kreieren. Ähnlich verhielt es sich eine Woche zuvor beim 1:1 gegen Union Berlin, als die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann sogar 75 Prozent Ballbesitz hatte.

Das zeigt: Dominanz allein garantiert noch keinen Erfolg.

Nagelsmann kritisiert die Spielweise seiner Mannschaft: "Ich fand, dass das viel zu viel Kontrolle war. Ich hätte mir viel weniger Kontrolle gewünscht und dafür viel mehr Power im Spiel nach vorne. Wir hatten genügend Räume, um Torchancen zu kreieren, Tore zu erzielen und den Sack zuzumachen."

Doch genau das tat seine Mannschaft nicht. Stattdessen gab es mit insgesamt 553 Pässen ein Ballgeschiebe im neutralen Bereich. Vor allem in der Schlussphase sei das auffällig gewesen.

"Wir hatten sehr viel Ballbesitz zehn Meter vor und zehn Meter nach der Mittellinie", kritisiert Nagelsmann. "Aber von dort schießt man wenig Tore. Die Aggressivität am Ball hat in dieser Phase gefehlt. Das war ein Tick zu viel Kontrolle und zu wenig Risiko und Gier nach vorne."

Der Trainer kündigte an, dies mit der Mannschaft bei einer Videoanalyse aufzuarbeiten. "Aber die müssen es dann auch umsetzen", fügte er hinzu. Das klang nicht so, als hätte er derzeit uneingeschränktes Vertrauen in die Mannschaft.

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Salihamidzic erwartet gegen Barcelona "interessanten, attraktiven Fußball"

Bereits am Dienstagabend hat der FC Bayern die Möglichkeit, wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Robert Lewandowski und der FC Barcelona werden dann im zweiten Gruppenspiel der Champions League zu Gast sein.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic erhofft sich von seiner Mannschaft eine Steigerung. "Ich freue mich auf einen hoffentlich interessanten, attraktiven Fußball", sagte er am Sonntag im Sport1 Doppelpass. "Da können die Jungs zeigen, was sie können."

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel FC Bayern München – VfB Stuttgart (10.09.2022)
  • Sport1: Doppelpass (11.09.2022)
  • fcbayern.com Thomas Müller: „Müssen uns an die eigene Nase fassen“

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