Bayern könnte in dieser Saison den zwölften Meistertitel in Folge holen. Auf dem Weg dorthin erwächst ein Konkurrent, der auch in München gern als "Vizekusen" verspottet wird. Am Freitagabend zeigte dieser, was er drauf hat – aus Bayern-Sicht auch mit Unterstützung der Schiedsrichter.
"O’zapft is" in München - aber beim FC Bayern konnten sie zum Start des Oktoberfestes weder auf die Tabellenführung anstoßen noch ihren anhaltenden Ärger über den Leverkusener Last-Minute-Elfmeter mit einer Maß Bier herunterspülen. Der verpasste Sprung auf Platz eins beim 2:2 (1:1) im rassigen, emotionalen und höchst unterhaltsamen Topspiel der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen wirkte auch am Samstag bei Trainer Thomas Tuchel, seinen Spielern und den Bayern-Anhängern noch nach.
Der verpasste Wechsel an der Tabellenspitze am 4. von 34 Spieltagen war für die Bayern zu verkraften. Die wichtigere Erkenntnis der Kraftprobe war aus Sicht der Münchner Serienmeister, dass da in Leverkusen unter der Anleitung von Trainer Xabi Alonso ein Bayer-Team heranreift, das zu einem echten Herausforderer im Titelkampf heranzureifen scheint.
Tuchel hat Leverkusen als Bayern-Jäger auf der Liste
"Hauptkonkurrent weiß ich nicht, Konkurrent mit Sicherheit", antwortete
Dieser Trainer, Ex-Bayern-Profi
Bayern ärgern sich über entrissenen Heimerfolg
Die 75.000 Zuschauer konnten sich an einem Hochintensitäts-Spiel erfreuen mit Aufs und Abs, massenhaft Torchancen und mehreren emotionalen Wendepunkten. "Es hätte auch 5:5 ausgehen können", befand Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes begeistert.
Die Dramaturgie des Spiels mit den späten Toren sorgte dennoch für Stimmungskontraste. Die Bayern ärgerten sich über den entrissenen Heimerfolg, während bei Bayer von einem "gefühlten Sieg" (
Das 1:0 von Bayern-Torjäger Harry Kane glich Bayers Freistoß-Kunstschütze Alejandro Grimaldo mit einem Schuss in Perfektion aus. Und Goretzkas vermeintliches Siegtor in der 86. Minute machte Argentiniens Weltmeister Exequiel Palacios tief in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter wett, der die Münchner kollektiv erzürnte.
Thomas Müller moniert "sehr soften Elfmeter"
"Klarer Elfmeter. Punkt! Da braucht man kein großes Thema draus zu machen", konterte Hofmann. Er hatte das ungestüme Abwehrverhalten von Davies clever angenommen. Schiri Schlager war bei Ansicht der TV-Bilder "relativ schnell klar", dass er dem Hinweis von Video-Referee Matthias Jöllenbeck aus dem Kölner Keller folgt.
Bayern sehen " fragwürdige Entscheidungen"
Die Bayern haderten wie Coach Tuchel nach dem Spiel sogar "mit zwei fragwürdigen Entscheidungen gegen uns", weil sie auch den Freistoßpfiff vor dem 1:1 nach Müllers Kampf um den Ball mit Grimaldo heftig anzweifelten. "Ich argumentiere für offene Sohle", beschwerte sich Müller.
Die Pfiffe vor Leverkusens Toren waren Ansichtssache. Dass es ein Spitzenspiel auf Augenhöhe war, darüber herrschte ein breiter Konsens. Tuchel sprach von "einem fairen Ergebnis", auch wenn er nicht zu Unrecht anmerkte: "Wenn du so spät das Führungstor erzielst, kannst du auch mal aus einem gerechten Unentschieden drei Punkte mitnehmen." (dpa/mbo) © dpa
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