• Die Aufregung um Manuel Neuer ebbt nicht ab.
  • Der Mannschaftskapitän des FC Bayern soll sich zwar mit Trainer Julian Nagelsmann ausgesprochen haben.
  • Gleichzeitig aber werden Details zu Neuers umstrittenem Interview und aus seinem Vertrag bekannt.
  • Sie lassen auf eine Millionen-Strafe für den 36-Jährigen schließen.

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Manuel Neuer und Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sollen sich nach dem Wirbel um das kritische Interview des verletzten Mannschaftskapitäns ausgesprochen haben.

Bei dem Treffen "sollen die entstandenen Misstöne nun angesprochen und ausgeräumt worden sein, damit die weitere Zusammenarbeit tatsächlich professionell funktionieren kann", berichtete die "Bild". Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Dafür berichtete Reporter Raphael Honigstein im Fußball-Podcast "Fever Pit'ch" bei Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk, wie es zu dem Aufsehen erregenden Interview mit Neuer kam.

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Der erfahrene Keeper hatte in dem Interview der "Süddeutschen Zeitung" und von "The Athletic" die eigene Klubführung kritisiert. In erster Linie ging es dabei um die Trennung des Vereins von seinem engen Freund und Torwarttrainer Toni Tapalovic. Dazu hatte Neuer gesagt: "Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen."

Anschließend hatte es von der Vereinsführung Kritik an Neuers Interview gegeben. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und der Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatten das Vorgehen des Keepers ebenso missbilligt wie Präsident Herbert Hainer.

Manuel Neuer hatte Redebedarf

Honigstein stellte klar, dass die Initiative zu dem Interview, das er gemeinsam mit dem "SZ-"Kollegen Philipp Selldorf führte, von Neuer ausgegangen sei. "Jeder weiß, der sich da ein bisschen auskennt, dass so etwas nicht passiert, wenn man Manuel Neuer an der Säbener Straße auflauert." Der Impuls sei "von der Spielerseite" ausgegangen, und als Journalist freue "man sich natürlich, wenn man dieses Signal bekommt".

Als Attacke auf den Verein jedoch will Honigstein Neuers Aussagen nicht lesen. Dies hält der in London wohnhafte Premier-League-Experte für eine Fehlinterpretation. Neuer habe vielmehr sagen wollen: "Hier ist etwas passiert, mit dem bin ich nicht einverstanden, wir haben intern natürlich darüber geredet, aber das reicht hier nicht. Ich möchte das hier noch einmal sagen, weil es mir momentan nicht gut geht und weil ich das nicht gut finde."

Wie "Bild"-Fußballchef Christian Falk in seinem Podcast "Bayern Insider" enthüllt, droht Neuer eine empfindliche Sanktion seitens des FC Bayern.

Philipp Lahm bezahlte 2010 für Interview mit der "SZ" 50.000 Euro Strafe

Falk erinnert an den Fall Philipp Lahms aus dem Jahr 2010. Der damalige Mannschaftskapitän hatte seinerzeit in einem vom Verein nicht autorisierten Interview – ebenfalls mit der "Süddeutschen Zeitung" – den zu jenem Zeitpunkt umstrittenen Cheftrainer Louis van Gaal gestützt. Dies trug Lahm eine interne Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro ein.

Inzwischen sei in den Verträgen des FC Bayern mit seinen Spielern festgelegt, dass bei Verstoß gegen Vertragspflichten eine Strafe bis zur Höhe eines Brutto-Monatsgehalts des betreffenden Spielers fällig werden könne. Im Falle Neuers seien dies nach "Bild"-Informationen etwa 1,6 Millionen Euro. In dem entsprechenden Passus des Vertrags sei die Rede von "vorsätzlichen" oder "fahrlässigen" Vergehen. Neuer droht zudem eine doppelte Bestrafung: für die Skitour, aus der seine schwere Verletzung resultierte, und für das offenherzige Interview.

Verwendete Quellen:

  • bild.de: Neuer droht Millionen-Strafe!
  • Podcast "Bayern-Insider"
  • sport1.de: Neuer-Interview: Reporter packt aus
  • sport1.de: Neuer ist nicht wie CR7
Mit Material der dpa und des sid
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