Bayern Münchens Cheftrainer Hans-Dieter Flick fordert gleichwertigen Ersatz für Thiago und Philippe Coutinho. Der eine will weg, der andere soll den Deutschen Meister verlassen. Flicks Einlassung erinnert an seinen Streit mit dem damaligen Sportdirektor Hasan Salihamidzic in der Winterpause.

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Auch den FC Bayern München schmerzt es, wenn er wichtige Spieler verliert. Zwar fängt ein qualitativ starker Kader wie der des Deutschen Meisters personelle Verluste leichter auf, aber angesichts der stets hohen Ansprüche in München ist es schwierig, jeden Spieler gleichwertig zu ersetzen.

Thiago spielte sieben Jahre lang für den FC Bayern

Auf möglichst gleichwertigen Ersatz pocht Chefcoach Hans-Dieter Flick. Vor allem, weil ihm mit Thiago eine Stütze aus dem Gefüge bricht, die seit 2013 das Spiel des FC Bayern entscheidend mitgeprägt hat. Mit dem Viertelfinal-Duell gegen seinen ehemaligen Klub FC Barcelona beschert der Spielplan des Champions-League-Finalturniers Thiago eine geradezu ideale Bühne für eine erfolgreiche Abschiedstour.

"Als Mensch und Sportler kann ich Thiago verstehen", sagte Flick der "Sport Bild". "Er will eine neue Herausforderung, was meiner Meinung nach die Premier League sein müsste." Der Spanier sei aber "ein sehr wichtiger Spieler für uns, der dem Team das gewisse Etwas gibt", lobte der 55-Jährige.

Dieses "gewisse Etwas" ist schwer zu finden und zu ersetzen. Flick weiß das - und wendet sich, wie schon Anfang des Jahres, öffentlich an seine Vorgesetzten. Damals hatte der heutige Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf Flicks Forderung verschnupft reagiert und von Flick zur Antwort erhalten: "Ich habe meine Meinung ehrlich und fachlich begründet. Mir geht es immer um den Verein."

Nicht anders ist es jetzt, sieben Monate später. "Wenn wir Spieler dieser Klasse verlieren - Thiago, Philippe Coutinho, Ivan Perisic, dessen Zukunft ungeklärt ist - , dann müssen wir diese Qualität ersetzen", sagte er.

Weltstar Philippe Coutinho hat enttäuscht

Interessanterweise bezieht Flick auch den Mega-Transfer des Vorjahres, Coutinho, in seine Forderung mit ein. Dabei blieb der Brasilianer nach seiner Ausleihe vom FC Barcelona den Nachweis seiner Extraklasse weitgehend schuldig. Deshalb verzichteten die Bayern darauf, ihre Kaufoption für Coutinho zu ziehen. Und, wie Thiago, steht auch Coutinho gegen den FC Barcelona, dem er formal seit dem 1. Juli wieder gehört, vor einem Wiedersehen und einem ganz besonderen Duell.

Bliebe Ivan Perisic. Auch der kroatische Vize-Weltmeister, dem vor allem seine Verbindung zu Landsmann und Flick-Vorgänger Niko Kovac zu einem Leihvertrag beim FC Bayern verhalf, wird dem Vernehmen nach gehen. Fünf Millionen Euro Leihgebühr hatten die Münchner für den 31-Jährigen an Inter Mailand überwiesen.

Im Gegensatz zu Coutinho aber enttäuschte Perisic nicht und gehört in der Geschichte des FC Bayern München in die Kategorie der Spieler, die nicht in der ersten Reihe stehen, als wertvolle und vielseitige Ergänzung zu den Superstars aber unverzichtbar sind. Insofern würde Flick auch Perisic nicht einfach so gehen lassen wollen, ohne ihn ersetzen zu können.

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(hau/dpa)

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