Der FC Bayern pfeift seine Spiele selbst, Holger Badstuber eröffnet dem FC Schalke 04 ganz neue Möglichkeiten, Borussia Dortmund leidet mit Marco Reus und wundert sich über Roman Weidenfeller: die (wie immer nicht ganz ernst gemeinten) Lehren des Spieltags.
1. Lehre: Der Schiri trägt ein Bayern-Trikot
Die Verschwörungstheoretiker unter den Fußballfans wissen es seit Jahrzehnten: Wenn's hart auf hart kommt, entscheiden die Schiedsrichter zu Gunsten des FC Bayern München.
Daran gab es nie einen Zweifel, wenn man nicht zufällig Fan des Rekordmeisters ist. Nur der Beweis für die These fehlte.
Am Wochenende lieferte das investigativ hervorragend agierende Team des Sport1-Videotexts die Begründung für die oft so seltsamen Pfiffe der Schiedsrichter in Deutschland: Der FC Bayern leitet seine Spiele in Wahrheit selbst:
Problematisch für die Münchner: Auch die vereinseigenen Schiedsrichter mussten gegen den SC Freiburg strittige Entscheidungen gegen den Herbstmeister treffen.
Aber was wollen Thiago und Boateng auch machen, wenn
2. Lehre: Schalke hat den Bayern-Dusel
Rein sportlich betrachtet hatte
Dennoch scheint der Verteidiger die Schalker schon jetzt bereichert zu haben, indem er den Bayern-Dusel einfach nach Gelsenkirchen mitgebracht hat.
Anders ist der Last-Minute-Sieg gegen den Vorletzten kaum zu erklären. Denn mit Fußball hatte das, was die Weinzierl-Elf am Samstag zeigte, wenig zu tun. Nur der Grottenkick zwischen Darmstadt und Gladbach war am 17. Spieltag noch schwerer zu ertragen.
Matchwinner und Neuzugang Guido Burgstaller war's egal, warum und wie er das Zufallstor erzielen durfte. Er bejubelte seinen perfekten Einstand.
Beim FC Bayern dürfte hingegen ein wenig Neid auf das von Holger Badstuber gestohlene Dusel-Gen aufkeimen. Denn der Rekordmeister brauchte in der Nachspielzeit ein Weltklasse-Tor von Robert Lewandowski, um in Freiburg einen Sieg einzufahren.
Mit Dusel hatte die traumwandlerische Ballverwertung des Angreifers wahrlich nichts zu tun. Auch wenn das nicht alle Fußballfans im Land wahrhaben wollen. (Für andere realitätsbildende Fußball-Verschwörungstheorien lesen Sie bitte erneut die erste Lehre.)
3. Lehre: Ein Torhüter sieht Rot (1)
Das Fußballjahr ist exakt einen Spieltag alt, doch mit 99,99-prozentiger Wahrscheinlichkeit hat es den albernsten Slapstick-Platzverweis 2017 bereits gesehen.
Lukas Hradecky, Schlussmann von Eintracht Frankfurt, verschätzte sich am Samstagabend nach zwei Minuten beim Herauslaufen, rutschte dann aus, kam deshalb viel zu spät und entschied sich dazu, gefühlte zehn Meter vor dem eigenen Strafraum den Ball in die Hand zu nehmen, um das sichere 1:0 für RB Leipzig zu verhindern.
Wie er sich fühlte? Nun ja. Sein Gesichtsausdruck spricht Bände …
Hradecky sah Rot, natürlich sah er Rot. Und das 1:0 hatte er dadurch auch nicht verhindert – Leipzig nutzte den anschließenden Freistoß zum Führungstreffer.
Kleiner Trost: Der Finne hat es mit seinem Fehler immerhin ins Rekordbuch der deutschen Fußballgeschichte geschafft. Noch nie ist ein Torhüter in der Bundesliga schneller vom Platz geflogen.
4. Lehre: Ein Torhüter sieht Rot (2)
Das Fußballjahr ist exakt einen Spieltag alt, doch mit 99,99-prozentiger Wahrscheinlichkeit hat es den härtesten Kung-Fu-Platzverweis 2017 bereits gesehen.
Jaroslav Drobny glänzte gegen Borussia Dortmund mit einer Flugtritteinlage, bei der sogar der bisherige Kung-Fu-Torwartmeister Oliver Kahn blass vor Neid geworden sein dürfte.
Drobny hatte anschließend genügend Zeit, sich die Reste von
Werders Keeper waren es unter dem Strich, die dem enttäuschenden BVB den dreifachen Punktgewinn ermöglichten. Und Serge Gnabry, dessen feines Zuspiel auf Gegner André Schürrle den Dortmundern das 0:1 schenkte.
5. Lehre: Ein Torhüter sieht Rosarot
Während Trainer Thomas Tuchel angenehm offen zugab, dass der BVB in Bremen schmeichelhaft einen Dreier entführt hatte, brach in
In einem Interview skizzierte er seine rosarote Fußballwelt wie folgt: "Wir haben gewonnen, ich habe gut gehalten. Ich sehe keinen Grund etwas zu ändern." Auch an dieser Stelle wirkte sein Coach beeindruckend nüchtern. "Wenn Roman Bürki wieder fit ist, spielt er auch." Thema erledigt?
Nicht wenn Teilzeit-Rentner Weidenfeller tatsächlich wieder regelmäßig spielen möchte. Doch auch dieses Problem könnte relativ einfach gelöst werden. Ein Anruf bei Werder Bremen dürfte genügen, um sich mühelos wieder einen Stammplatz in einem Bundesliga-Tor zu sichern.


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