Nun ist es fix: Neymar wechselt von Paris Saint-Germain nach Saudi-Arabien. Sein neuer Club heißt Al-Hilal. Damit ist er neben Cristiano Ronaldo und Karim Benzema der nächste Superstar, den es in den Wüstenstaat zieht.

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Die Fußballliga in Saudi-Arabien ist um eine weitere Attraktion reicher: Der Wechsel des brasilianischen Offensivstars Neymar von Frankreichs Serienmeister Paris Saint-Germain zu Al-Hilal ist perfekt. In einem 70-sekündigen Videoclip des saudischen Clubs verkündete der 31-Jährige am Dienstag: "Ich bin hier in Saudi-Arabien. Ich bin in Hilal." Auch PSG bestätigte den Wechsel und nannte Neymar eine "Vereins-Legende".

Über die Vertragslänge machte der Club zunächst keine Angaben. Medienberichten zufolge soll Neymar jedoch einen Zweijahresvertrag erhalten haben. Der Brasilianer könnte am kommenden Samstag im Spiel gegen Al-Fayha erstmals für seinen neuen Verein auflaufen.

Neymar folgt damit Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Sadio Mané und anderen Stars in die Saudi Pro League, die den Transfermarkt in diesem Sommer mit massiven Investitionen maßgeblich beeinflusst. Beim enttäuschenden 0:0 zum Saisonstart gegen den FC Lorient hatte Neymar schon nicht mehr im PSG-Kader gestanden.

PSG soll für Neymar eine Ablöse von 90 Millionen Euro bekommen

Laut des von Saudi-Arabien finanzierten Nachrichtenkanals Al-Arabija soll PSG eine Ablöse von 90 Millionen Euro erhalten, Neymars Jahresverdienst sei mit 100 Millionen Euro sogar noch höher. Neymar war 2017 vom FC Barcelona für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro nach Paris gewechselt.

Richtig glücklich wurde der exzentrische Profi bei PSG aber nie. Sportlich verpasste er mit dem Club das selbst gesteckte Ziel Champions-League-Sieg, und mit den Fans gab es Ärger. Anfang Mai hatten sich dutzende Anhänger zu Neymars Luxus-Anwesen begeben und lautstark "Neymar raus!" geschrien.

Das britische Portal "The Independent" berichtete am Montag, dass Neymar seine Karriere eigentlich in Europa habe fortsetzen wollen. Neben Manchester United, Real Madrid, Chelsea und Manchester City soll der 31-Jährige auch dem FC Bayern München angeboten worden sein. Ablösesumme und Gehalt habe keiner der genannten Clubs stemmen wollen. Interesse an einer Verpflichtung Neymars bestand laut des Berichts nur beim FC Barcelona, wo Neymar bereits von 2013 bis 2017 spielte.

PSG wollte einen Neuanfang - ohne Neymar und Messi

Bei PSG war Neymar nicht mehr erwünscht. Trainer Luis Enrique und Sportdirektor Luis Campos wollen einen Neuanfang - ohne den in die USA gewechselten Lionel Messi und ohne Neymar. Ob auch der dritte Superstar Kylian Mbappé in diesem Sommer den Club verlässt, ist offen. Al-Hilal soll zuletzt auch an einer Verpflichtung des WM-Torschützenkönigs interessiert gewesen sein und dafür eine Rekordablöse von 300 Millionen Euro geboten haben. Doch der 24-Jährige soll abgewunken haben.

Neymar erlag dagegen dem Lockruf des Geldes. Genau wie Ronaldo, der im vergangenen Winter als erster Fußballstar in den Wüstenstaat gewechselt war, setzt nun auch Neymar seine Karriere in der sportlich nach wie vor eher unbedeutenden Liga fort. Al-Hilal hatte in diesem Sommer schon für Malcom (rund 60 Millionen Euro), Rúben Neves (55 Millionen), Sergej Milinković-Savić (40 Millionen) und Kalidou Koulibaly (23 Millionen) hohe Ablösesummen bezahlt. In Saudi-Arabien trifft Neymar auch auf den früheren Bayern-Profi Sadio Mané, Real Madrids Ex-Torjäger Karim Benzema und Liverpools langjährigen Kapitän Jordan Henderson. Auch der deutsche Trainer Matthias Jaissle unterschrieb dort bei Al-Ahli einen Vertrag.

Kritiker sehen die massiven Investitionen in den Profifußball und in andere Sportarten als Versuch einer Imagepolitur auf dem Rücken des Spitzensports. Es gibt zahlreiche Kritik an der Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien.

Paris verabschiedet Neymar: "Eine PSG-Legende"

Der französische Serienmeister Paris Saint-Germain hat seinen Superstar Neymar trotz der Begleitumstände des Wechsels herzlich nach Saudi-Arabien verabschiedet. "6 Saisons, 173 Einsätze, 70 Assists, 118 Tore", schrieben die Franzosen bei Twitter und fügten an: "Eine PSG-Legende." Es folgte ein zweiminütiges Video mit Highlights des Brasilianers im Trikot der Pariser. Es endete mit den Worten "Obrigado Neymar" ("Danke, Neymar").

Auch Klubbesitzer Nasser Al-Khelaifi widmete dem scheidenden Stürmer ein paar Worte. "Es ist immer schwer, sich von einem so außergewöhnlichen Spieler wie Neymar, einem der besten der Welt, zu verabschieden. Wir haben große Momente erlebt und Neymar wird immer ein Teil unserer Geschichte sein", sagte er in einer Vereinsmitteilung und wünschte dem Spieler "alles Gute für die Zukunft und sein nächstes Abenteuer". (SID/dpa/cgo)

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