• Die höchste spanische Spielklasse La Liga gehört zu den besten Ligen der Welt.
  • Ihre Aushängeschilder sind Klubs wie Real Madrid, der FC Barcelona oder Meister Atletico Madrid. Spieler wie Lionel Messi, Karim Benzema, Toni Kroos oder Joao Felix begeistern die Zuschauer.
  • Die Verantwortlichen versuchen, die Liga noch attraktiver zu gestalten und haben dabei einige Ideen parat.

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Die Meldung sorgte in den vergangenen Tagen für Aufregung: Der spanische Verband will in Erwägung ziehen, den Ligamodus zu verändern. Gegenüber der Nachrichtenagentur Europapress teilte Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes, mit, dass er sich mit Ligachef Javier Tebas treffen und über die Zukunft des Formates der Liga diskutieren will. Ein Teil des Gedankenspiels sind Spiele im Ausland und eine Reduzierung der Ligapartien.

"Wir brauchen weniger Spieltage, mehr Spektakel. Wir müssen uns etwas einfallen lassen und die Aufmerksamkeit der Jüngsten mit vielen Emotionen fesseln", zitiert Sky Rubiales. Der Präsident des Fußballverbandes deutete an, dass eine Abkehr vom System mit Hin- und Rückspielen möglich sei, damit die Spiele ein größeres Highlight werden. Darüber hinaus sei es denkbar, vereinzelt Spiele auch im Ausland auszutragen.

Weniger Ligaspiele hätten zur Folge, dass die Reisestrapazen innerhalb der Saison besser weggesteckt werden können. In spanischen Medien schlug diese Nachricht ein wie eine Bombe. Unklar ist aktuell jedoch, ob diese Gedanken spontanen Ursprungs waren oder ob Rubiales damit bereits an andere Verantwortliche der spanischen Liga oder der Klubs herangetreten ist.

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Spiele im Ausland sind kein neues Phänomen

Dass es in Spanien nicht neu ist, Spiele im Ausland auszutragen, beweist die Supercopa de Espana. Hier fand 2018 erstmals ein Spiel außerhalb Spaniens statt. Beim Äquivalent zum deutschen Supercup, bei dem sich Meister und Pokalsieger respektive Vizemeister gegenüberstehen, traf der Verband die Entscheidung, das Spiel in Marokko stattfinden zu lassen. Der FC Barcelona schlug den FC Sevilla damals mit 2:1. Die Austragung dieses einen Spiels im Ausland ließ die Verantwortlichen auf den Geschmack kommen.

Ab 2019 wurde die Supercopa in Spanien erweitert, vier Teams kämpfen um den Titel. Im Januar 2020 fand das Turnier schließlich in Saudi-Arabien statt. Nach zwei Halbfinalspielen trafen sich Real Madrid und Atletico Madrid im King Abdullah Sports City Stadium in Dschidda vor knapp 60.000 begeisterten Zuschauern. Das Ziel lag auf der Hand, die Liga und auch die Klubs wollten neue Märkte erschließen. Lediglich in der letzten Saison musste aufgrund der Corona-Pandemie wieder in Spanien gespielt werden.

Ligaboss Javier Tebas: Messi für die Attraktivität

Natürlich tragen auch die besten Spieler der Welt zur Attraktivität einer Liga bei. Allen voran ist Lionel Messi zu nennen. Der Superstar des FC Barcelona trumpfte bei der Copa America mit Argentinien auf, holte dort den Titel. Doch aktuell ist Messi vereinslos, denn sein Vertrag bei den Katalanen lief zum 30. Juni aus. Eine Vertragsverlängerung gestaltet sich schwierig, denn in La Liga existiert eine Gehaltsobergrenze, die finanzielle Lage beim Topklub ist sehr angespannt und schon Neuzugänge wie Memphis Depay mussten auf Teile ihres Gehaltes verzichten, damit sie verpflichtet werden konnten.

Doch auch hier zeigt sich, dass es im Interesse des Ligachefs Tebas ist, das Aushängeschild der Liga zu halten. Schon Anfang Juli berichtete nämlich die (dem FC Barcelona nahestehende) Zeitung "Sport" von einem Treffen zwischen eben jenem Tebas und Joan Laporta, dem neuen Präsidenten des Klubs. In diesem Treffen ging es darum, eine Lösung für das Problem der Gehaltsgrenze zu finden. Es ist zumindest als ungewöhnlich zu bezeichnen, dass ein solches Treffen in dieser Form stattfindet.

Gehalt, Verkäufe und mehr: Die Causa Messi

Offensichtlich war dieser Austausch von Erfolg gekrönt, denn in der Folge gab es einige Fortschritte in Sachen Vertragsverlängerung von Messi. Aktuell scheint es nämlich nur noch eine Frage von Tagen, bis der Argentinier einen neuen Kontrakt unterzeichnen wird.

Der Spieler hat einer Gehaltskürzung um 50 % zugestimmt, die Ausstiegsklausel soll bei 350 Millionen Euro liegen. Dennoch müssen noch einige Vorkehrungen getroffen werden, denn alleine mit einer Gehaltskürzung von Messi sind die Probleme noch nicht gelöst.

Der FC Barcelona hat mit Sergio Agüero, Memphis Depay und Eric Garcia drei Spieler ablösefrei verpflichtet, hinzu kommt die Rückholaktion von Emerson Royal. Um alle Spieler inklusive Messi registrieren zu können und gegebenenfalls noch einmal tätig zu werden, sind nach den bisher drei Verkäufen weitere Abgänge zwingend erforderlich.

Antoine Griezmann, Philippe Coutinho, Ousmane Dembele, Miralem Pjanic: Auch große Namen sind nicht sicher. Noch wartet also viel Arbeit auf die Verantwortlichen. Immerhin wird Messi weiterhin das Trikot der Katalanen tragen und die Attraktivität von La Liga, ganz zur Freude von Javier Tebas, auch in Zukunft hochhalten.

Verwendete Quellen:

  • Sky Sport: Spielt Real bald in Miami? Spanischer Verband will Liga-Modus ändern
  • Original: Europapress-Artikel: Rubiales pide "cambiar el formato de LaLiga" y abre la puerta a disputarla en el extranjero
  • Sport.es: The numbers behind Lionel Messi's contract renewal
  • Sport.es: Laporta & Tebas to hold key meeting in relation to Messi's Barcelona future
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