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Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Holger Badstuber dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Die Fußball-Welt wird von einem neuen Star-Trainer erhellt. Sein Fußball glänzt, er selbst auch. Xabi Alonso, der Gentleman, ist eine Bereicherung für die Bundesliga und demnächst wohl für einen der besten Vereine der Welt.

Holt er mit Bayer Leverkusen in dieser Saison Titel, was bekanntlich sehr wahrscheinlich ist, wäre er dort eine Legende und in diesem Sommer definitiv bereit für den nächsten Schritt in seiner Karriere als Coach. Wohin es ihn wohl zieht?

Xabi Alonso hat die Ausstrahlung eines Gewinners

Als Mitspieler habe ich ihn 2014 beim FC Bayern kennengelernt. Schon damals hatte er etwas Spezielles. Er hatte die Ausstrahlung eines Gewinners. Xabi gehörte zur "goldenen Generation" der Spanier, kam gespickt mit internationalen Titeln an die Säbener Straße. Entspannt, ruhig, aber auf dem Platz außergewöhnlich strategisch, wissbegierig. Was mir besonders in Erinnerung blieb, war, dass ich ihn oft als Ersten auf dem Trainingsplatz gesehen habe. Während wir uns noch die Schuhe banden, unterhielt er sich bereits mit Pep Guardiola über Trainingsinhalte, den nächsten Gegner, Spielideen - und Pep schien sein Wissen gerne mit ihm zu teilen. Sie wirkten nebeneinander wie zwei Fußball-Philosophen.

Ich nehme an, er hat sich auch oft mit seinen weiteren Trainern Benitez, Mourinho und Ancelotti unterhalten. Weil er wusste, dass es ihm eines Tages helfen würde. Sein Stil, den er spielen lässt, hat Facetten von allen. Das Mittelfeld bestimmt das Spiel, dort gilt es, enge Räume zu kreieren, viele Leute um den Ball herum zu platzieren, um direkt ins Gegenpressing zu kommen. Unabdingbar dafür: Spielerische Klasse fürs Kurzpassspiel, Laufbereitschaft, Rotation. Im Mix mit individueller Klasse - wie sie beispielsweise ein Flo Wirtz, ein Frimpong, Xhaka oder Grimaldo einbringen können - wird sein Team zur Macht.

Leverkusen fällt ohne Alonso nicht in sich zusammen

Alonso ist auch schlau genug, sich nicht von den Spekulationen um seine Zukunft ablenken zu lassen. Ihm ist seine Situation bewusst. Aber Alonso denkt und lebt Fußball. Für ihn, so habe ich ihn auch kennengelernt, steht das nächste Spiel, der nächste Gegner im Vordergrund. Gerade in dieser Phase der Saison. Alles andere lässt er erst danach zu.

Dass er Leverkusen verlässt, wenn er Meister, Double-Sieger oder sogar Triple-Sieger wird, käme für mich nicht überraschend. Auch für die Verantwortlichen bei Bayer wird das keine Überraschung sein, sie haben das einkalkuliert, profitieren ohnehin von einer hohen Ablöse und der guten langfristigen Arbeit von Simon Rolfes und Fernando Carro. Der Verein fällt ohne Alonso nicht in sich zusammen. Das gibt beiden Parteien ein gutes Gefühl.

Am besten passt Alonso zu Real Madrid

Attraktive Herausforderungen gibt es in diesem und im nächsten Sommer an der europäischen Spitze genug. Die Vereine, die für Xabi Alonso infrage kommen, sind der FC Bayern, der FC Liverpool, Manchester City und Real Madrid. Die Formel ist einfach: Ein Top-Trainer gehört zu einem Top-Klub. Die Frage ist nur, wo er zuerst landet.

Unabhängig davon, wann er woanders ankommt, am besten passt er zu Real Madrid. Er kennt den Verein aus seinen fünf Saisons als Profi, die Verbindung zu den Fans ist bereits da. Zudem gibt es dort viele junge, hungrige Spieler. Alonso könnte den laufenden Umbruch vollenden und eine neue Ära nach Ancelotti einläuten. Klingt für mich perfekt.

Klarheit wird wohl erst in zwei, drei Monaten herrschen. Bis dahin darf weiter eifrig spekuliert werden, wohin es Xabi zieht. Was meint ihr?

Viele Grüße,
Euer Holger Badstuber

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