Der FSV Mainz 05 hat sich von Cheftrainer Achim Beierlorzer getrennt. Das bestätigte der Verein Montagmittag. Er reagiert damit auf eine chaotische Woche.

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Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat sich zwei Tage nach der 1:4-Klatsche gegen Aufsteiger VfB Stuttgart von Trainer Achim Beierlorzer (52) getrennt. Das bestätigte der Verein. Als erstes hatte die "Bild"-Zeitung über die Personalie berichtet.

Damit reagierten die Rheinhessen am Montag nicht nur auf den sportlichen Fehlstart in der Liga mit null Punkten nach zwei Spielen, sondern vor allem auch auf die Turbulenzen im Verein rund um den Spielerstreik am vergangenen Mittwoch nach der Aussortierung von Stürmer Adam Szalai. Im Punktspiel am Freitag (20:30 Uhr/DAZN) bei Union Berlin soll laut Bild der bisherige Co-Trainer Jan-Moritz Lichte (40) das Team betreuen.

Noch nach der Heim-Niederlage am Samstagabend gegen Stuttgart hatte sich Beierlorzer kämpferisch gezeigt. "Zu 100 Prozent" sehe er seine Zukunft bei den Rheinhessen, versicherte er. Sportvorstand Rouven Schröder wollte zu diesem Zeitpunkt am Sky-Mikrofon aber schon nicht mehr bestätigen, dass Beierlorzer am Freitag in Berlin noch auf der Bank sitzen würde.

Auch der der Vereinsvorsitzende Stefan Hofmann hatte bereits Zweifel durchblicken lassen, dass Beierlorzers Verhältnis zu den Profis nicht so intakt sei und er den Spielerstreik am vergangenen Mittwoch aus Solidarität gegen die Degradierung von Stürmer Adam Szalai mit verursacht habe.

Fall Szalai spaltete das Team

Die Entscheidung, Szalai aus dem Mannschaftstraining der Profis zu nehmen und ihn nur bei der U23 trainieren zu lassen, sei von der sportlichen Leitung getroffen und mit mangelnder sportlicher Perspektive begründet worden, hatte Hofmann vor dem Stuttgart-Spiel betont und hinzugefügt: "Zugegebenermaßen war unsere erste Kommunikation gegenüber Adam Szalai missverständlich."

Achim Beierlorzer hatte Mainz vor knapp einem Jahr übernommen

Beierlorzer hatte am 18. November 2019, nur wenige Tage nach der Trennung vom 1. FC Köln, den Cheftrainerjob in Mainz übernommen und einen Vertrag bis Juni 2022 unterschrieben. Er trat die Nachfolge von Sandro Schwarz an. "Sicherlich ist dies eine kuriose Situation im Fußball", sagte er damals. "In diesem Geschäft kann es manchmal schnell gehen, besonders wenn es einfach passt."

Manager Schröder lobte ihn bei der Vorstellung mit den Worten: "Bei sachlicher und inhaltlicher Betrachtung ist Achim Beierlorzer ein typischer Trainer für Mainz 05." Als Beierlorzer die vom Abstieg bedrohten Mainzer übernahm, standen sie nach elf Spieltagen auf dem 16. Platz. Unter Beierlorzers Führung gelang der Klassenverbleib am 33. Spieltag mit einem 3:1 gegen Werder Bremen. (dpa/AFP/fte/ank)

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