Zwei Stürmer begegnen Thomas Tuchel seit Wochen, wenn er auf Journalisten trifft: Harry Kane und Sadio Mané. Wenigstens die Akte mit dem Senegalesen kann Tuchel schließen. Der Bayern-Trainer äußert in diesem Zusammenhang seine Verwunderung über einen "Goldrausch". Wortkarger wird er im Falle Kanes.

Mehr News zum FC Bayern München

Thomas Tuchel lächelte in Singapur, als er gleich zum Start der Pressekonferenz zum letzten Testspiel auf der Asienreise gegen den FC Liverpool gefragt wurde, wie optimistisch er sei, dass Harry Kane bald ein Bayern-Spieler sein werde. "Vielleicht wechseln wir gleich zur nächsten Frage", sagte Tuchel und schloss an: "Ich werde die Frage nicht beantworten, wie Sie sich vorstellen können."

Tottenhams Kapitän Harry Kane schießt auf das Tor der Lion City Sailors
Tottenhams Kapitän Harry Kane schießt am 26. Juli 2023 auf das Tor der Lion City Sailors, eines Teams aus Singapur. Fraglich ist zu diesem Zeitpunkt, wie lange Kane noch Spieler der Spurs ist. Der FC Bayern München hätte den Engländer lieber heute als morgen. (Archivbild) © action press/Then Chih Wey/Xinhua/CHINE NOUVELLE/SIPA

Kein Update in Sachen Harry Kane

Ob nach dem von zahlreichen Medien vermeldeten Kurztrip von Bayerns Vorstandchef Jan-Christian Dreesen und des Technischen Direktors Marco Neppe nach England für ein Treffen mit Tottenham-Boss Daniel Levy Bewegung in den Poker um Kane gekommen ist, blieb damit am Tag danach weiter unklar.

Tuchel sprach später aber die grundsätzliche Bayern-Taktik in den laufenden Transferbemühungen an. "Wir haben klare Entscheidungen", sagte er zu den Abstimmungen in der internen Taskforce, der auch die einflussreichen Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge angehören. Man werde sich nicht "hetzen lassen" und nicht von Zeitdruck oder Alternativen leiten lassen: "Wir wissen, welche Spieler wir wollen."

Sadio Mané wird Mitspieler von Cristiano Ronaldo

Sadio Mané gehört nach nur einem Jahr in München nicht mehr dazu. Der ehemalige Liverpooler steht vor dem so gut wie fixen Wechsel zum Klub Al-Nassr. Für den spielt seit Jahresbeginn 2023 schon der mehrmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo.

Tuchel mag noch nicht einschätzen, wie der aktuell so aktive saudische Markt den internationalen Fußballmarkt beeinflussen wird. "Ich habe keine wirklich schlaue Antwort auf die Frage", sagte der 49-Jährige. "Es ist eine sehr neue Situation, ähnlich der, als China seine Liga startete. Es ist jetzt eine Art ähnlicher Goldrausch dort", sagte Tuchel.

Galerie: Die Transfergerüchte um den FC Bayern München

Bayern-Trainer Thomas Tuchel während des Freundschaftsspiels gegen Kawasaki Frontal
Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel verfolgt am 29. Juli 2023 in Tokio das Testspiel seiner Mannschaft gegen Kawasaki Frontal. (Archivbild) © Getty Images/Koji Watanabe

Thomas Tuchel beobachtet Saudi-Arabien "überrascht"

"Es ist die nächste Liga, die versucht, populärer und zu einer Marke zu werden", führte Tuchel aus: "Sie haben viele Spieler überzeugt, viele Qualitätsspieler - und sogar Trainer. Es ist eine komplett neue Situation. Und es ist zu früh für mich, dazu eine klare Meinung zu haben." Er sei ein Beobachter der aktuellen Entwicklungen, "ein überraschter Beobachter".

Sadio Mané im Trikot des FC Bayern München in der Saison 2022/23
Wechselt nach nur einem Jahr beim FC Bayern München nach Saudi-Arabien: Sadio Mané, Star-Einkauf aus Liverpool im Sommer 2022, hat an der Säbener Straße nach verheißungsvollem Start - auch infolge einer Verletzung - enttäuscht. (Archivbild) © dpa / Sven Hoppe

Auch der 31-jährige Mané, der trotz Vertrages in München nach einer enttäuschenden Premierensaison keine sportliche Zukunft mehr hatte, geht nun in die Saudi Pro League. Der deutsche Rekordmeister hatte dem Senegalesen einen Wechsel nahegelegt. Mané wurde während der Asienreise freigestellt, um den Transfer zu Al-Nassr perfekt zu machen.

Tuchel: "Die beste Lösung" mit Mané gefunden

Ich hatte eine lange Umarmung mit Sadio", sagte Tuchel zur Verabschiedung von Mané in Tokio am 30. Juli. Beide seien nicht glücklich gewesen über die Entwicklung, aber dessen vorzeitiger Wechsel sei am Ende "die beste Lösung in der Situation" gewesen. An seiner persönlich guten Beziehung zu Mané werde sich nichts ändern, versicherte der Bayern-Coach. "Ich verstehe, dass er verletzt ist, aber ich bin auch nicht glücklich."

Mané soll bei Al-Nassr umgerechnet 40 Millionen Euro netto pro Jahr verdienen können. Die Bayern wiederum sollen annähernd die rund 32 Millionen Euro als Ablöse erhalten, die sie vor einem Jahr an den FC Liverpool gezahlt hatten. (dpa/hau)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.