• Der FC Bayern München zählt heute zu den sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten Vereinen der Welt.
  • Als Uli Hoeneß im Jahre 1979 als Manager einstieg, war der Verein allerdings stark verschuldet.
  • Ein einziger Transfer war fünf Jahre später der Grundstein für den bis heute andauernden Aufschwung des Rekordmeisters.

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Der FC Bayern München zählt nicht nur zu den erfolgreichsten, sondern auch zu den wirtschaftlich gesündesten Vereinen der Welt. Selbst in der Saison 2020/21, die aufgrund der Corona-Pandemie mit großen Einnahmeeinbußen verbunden war, erzielte der Verein einen Umsatz von 643,9 Millionen Euro.

Doch es gab auch andere Zeiten: Als Uli Hoeneß im Jahre 1979 verletzungsbedingt seine Karriere beenden musste und als Manager beim FC Bayern einstieg, befand sich der Verein in einer wirtschaftlich angespannten Lage. "Wir hatten ein paar schwierige Jahre hinter uns", erzählt Karl-Heinz Rummenigge in der Amazon-Doku "FC Bayern – Behind the Legend": "Franz Beckenbauer ging 1977 von Bayern zu Cosmos New York. Damit verlor der FC Bayern nicht nur seinen besten Spieler, sondern auch Flair und Image."

FC Bayern hatte sieben Millionen Mark Schulden

Zu jener Zeit verbuchten die Bundesliga-Vereine noch keine hohen Fernsehgelder wie heute. Etwa 85 Prozent der Einnahmen resultierten aus den Eintrittsgeldern. Umso schlimmer, dass die Fans das Interesse am Verein verloren. Es gab Spiele, bei denen sich kaum mehr als 10.000 Zuschauer ins Münchner Olympiastadion verirrten.

Uli Hoeneß erinnert sich an die finanziellen Auswirkungen: "Damals hatte der FC Bayern zwölf Millionen Mark Umsatz und sieben Millionen Mark Schulden." Also setzte er sich ein Ziel: "Ich habe mir geschworen, dass ich den FC Bayern unabhängiger von Zuschauereinnahmen mache. Wir mussten uns im Marketing, im Merchandising und in den Fernseheinnahmen verbessern." Doch eine neue Strategie allein genügte nicht, um den Verein wieder schuldenfrei zu machen. Transfereinahmen waren zwingend notwendig.

Für die Sanierung des Vereins sorgte dann im Jahre 1984 ein einziger Transfer: der Verkauf von Karl-Heinz Rummenigge, der später als Funktionär nach München zurückkehrte und bis zum Sommer 2021 Vorstandsvorsitzender des Vereins gewesen ist. "Ich wurde damals für elf Millionen Mark zu Inter Mailand transferiert", berichtet Rummenigge über seinen damaligen Wechsel nach Italien. "Das war ein wichtiger Deal."

Der Betrag war bis dahin die zweithöchste Ablösesumme, die jemals gezahlt wurde. Übertroffen wurde das lediglich beim Transfer eines gewissen Diego Maradona, der im gleichen Jahr für 24 Millionen Mark vom FC Barcelona zum SSC Neapel verkauft wurde.

Lothar Matthäus leitete die sportliche Wende ein

Durch den Verkauf des damaligen Weltklasse-Stürmers Rummenigge veränderte sich die zuvor angespannte finanzielle Situation des FC Bayern. "Nach seinem Transfer hatten wir vier Millionen Mark plus", berichtet Hoeneß. "Dann haben wir den Lothar Matthäus für zwei Millionen gekauft."

Matthäus wechselte 1984 von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. Der Spielgestalter zählte damals mit seinen 23 Jahren zu den vielversprechendsten Jungprofis der Welt. Mit ihm prägte der FC Bayern eine neue Erfolgsära und gewann in den folgenden drei Spielzeiten die Deutsche Meisterschaft.

Nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich profitierte der FC Bayern langfristig von den Einnahmen des Rummenigge-Transfers. Nach den finanziellen Aufwendungen blieb noch ordentlich Geld übrig. "Die restliche Million haben wir auf das Festgeldkonto gebracht und seither hatte der FC Bayern keine Schulden mehr", erzählt Hoeneß. Später wuchs dieses berühmte Festgeldkonto auf einen dreistelligen Millionenbetrag an. Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs von etwa 20 im Jahre 1979 auf derzeit rund 1.000 Angestellte. Und nichts erinnert heute noch daran, in welch schwieriger Situation der Verein einmal steckte.

Verwendete Quellen:

  • Amazon Prime: FC Bayern – Behind the Legend
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